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Cornelius

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Alle erstellten Inhalte von Cornelius

  1. Hallo Seeadler, jeder Dialekt hat seine eigene Musikalität, aber Berlinerisch ist wohl für die meisten unwiderstehlich. Da schwingt und klingt die herzerwärmend-schnoddrige Sprachmelodie sogar beim lautlosen Lesen mit. Die erzählte Geschichte wäre auch auf Hoch-, pardon: Standarddeutsch mehr als ein Schmunzeln wert, aber erst so charmant verpackt ... Freue mich schon auf das Ruhrpottgedicht. Die dortige Mundart liebe ich, seit ich mit ca. dreizehn oder vierzehn Jahren die "Else Stratmann"-Geschichten von Elke Heidenreich kennenlernte ... Grüße aus Rheinhessen Cornelius
  2. Cornelius

    Adeles Erbe

    Hallo Marvin, ein humoristisches (also, ich finde es lustig) Sonett, dafür muss ich einfach ein Herz geben ... Gruß Cornelius
  3. Hallo Uwe, köstlich! Möchte gerne jedes Wort meines Vorredners unterstreichen. Alleine das Sündenregister wäre schon ein Knüller. Das Versmaß (xXx xXx ... ) nennt sich Amphibrachys. Klingt exotisch, hat aber einen unwiderstehlichen Rhythmus, wenn es so virtuos gehandhabt wird wie hier - wie ein Wellentanz auf dem Wörtermeer. Gesamturteil: Not Bad, Mr. Woodpecker! Gruß Cornelius
  4. Hallo Rüdiger, stimmt, als Zweizeiler würde es auch funktionieren - als allgemeine Aussage ohne lyrisches Ich. Jetzt lasse ich es mal so stehen, aber wer mag, braucht sich nur die beiden letzten Zeilen zu merken ... Gruß Cornelius
  5. Cornelius

    Tägliches Lamento

    Die Zeit ist um. Das Geld ist weg. Was fang ich an? Was hat noch Zweck? Die größten Übel dieser Welt sind umme Zeit und wegges Geld.
  6. Hallo Uwe, den obigen Kommentaren (besonders dem von Fee und ihrem kleinen Verbesserungsvorschlag) möchte ich mich vollinhaltlich anschließen. Wieder ein echter Stavanger. "Das vergessene Notizbuch" wäre doch ein schöner Titel für einen Gedichtband. Oder gibt es den schon? Beim Buchhändler meines Vertrauens zu bestellen? Gruß Cornelius P. S. Ich liebe diese vierhebigen Sonette. Lesen sich viel flüssiger als die fünfhebigen (deren gravitätischer Rhythmus zu manchen Themen freilich passt, aber eben nicht zu allen). Regelwächtern und Bedenkenträgern möchte ich freundlich zurufen: Vertrauen Sie dem Kranich!
  7. Hallo Sid, du führst deine Leserschaft wieder einmal gekonnt aufs dünne Eis. Von der weißen in die schwarze Romantik. Bin dir gerne gefolgt. Gruß Cornelius
  8. Guten Morgen Uwe, schmunzel. Wie es wohl ausginge, wenn das Mördermeerschwein auf die Kongo-Killer-Gurke trifft? Gruß Cornelius
  9. (nach Matthäus 20:1-16) Wo die reichen Reben ranken, lebt in selbst gesetzten Schranken ein bisweilen ungestümer, frommer Weinbergeigentümer, dessen Pflanzen üppig sprießen. Will man ihre Frucht genießen, muss man sich mit Pflege mühen, mag die Sonne noch so glühen. Also geht er nun spazieren, ein paar Leute rekrutieren, wie sie sich am Marktplatz tummeln, um den Alltag zu verbummeln: "Für die Pflege meiner Reben will ich euch Belohnung geben. Einen silbernen Denar zahl ich netto und in bar." Willig folgt die kleine Gruppe ihm auf seine Hügelkuppe, um dort emsig und bescheiden wilde Triebe zu beschneiden. Auch auf seiner nächsten Runde um die dritte Tagesstunde sieht er wieder Leute stehen, welche fleißig Däumchen drehen. Wiederum drei Stunden später sucht er neue Unkraut-Jäter, darauf noch ein viertes Mal. Stets vermehrt sich ihre Zahl. Und am späten Nachmittage stellt er noch einmal die Frage ein paar traurigen Figuren auf der letzten seiner Touren: "Wollt ihr euch hier nutzlos plagen, eure Stunden totzuschlagen? Gleich ist eure Not verringert, folgt ihr mir in meinen Wingert." Zwischen grünen Blätterwänden wimmelt es von flinken Händen. Noch der faulste aller Gammler wird voll Fleiß zum Reblaussammler. Die verdiente Zahlung winkt, als der Abend niedersinkt. Jede Hand empfängt in bar einen silbernen Denar. Was den einen wohl genügt, macht die andern missvergnügt. Einer von der ersten Schicht nörgelt: "Das versteh ich nicht! Willst du uns gerecht belohnen oder deinen Beutel schonen?" Der Beklagte hebt die Braue: "Lieber Freund, du schimpfst ins Blaue. Sieh, mein Wort bleibt ungebrochen, du erhältst, was dir versprochen. Wisset, die ihr euch beschwert: Alle seid ihr gleich viel wert." Mancher freilich zieht die Lehre: Kommt dir Arbeit in die Quere, schufte keinen ganzen Tag ohne schriftlichen Vertrag!
  10. Cornelius

    Halali

    Hallo Sid, schön, wieder etwas von dir zu lesen, und dann noch von solch "schillernder" Mehrdeutigkeit ... Mit vergnügten Sinnen grüßt Cornelius
  11. Liebe Fee, so langsam beginne ich Pantune zu mögen ... Die ersten, die ich las, erschienen mir sehr manieriert und weckten nicht meine Lust, mich an dieser Gedichtform zu versuchen. Nunmehr sprießen gerade in diesem Forum aber so viele schöne Pantune wie Steinpilze nach einem Spätsommerregen, dass ich nicht mehr meiner Meinung bin. Angesichts der hier zum Vorschein kommenden Qualität sinkt mir freilich schon wieder der Mut ... Interessant, dass ein Pantun auch eine Geschichte erzählen kann. Vielleicht hast du hiermit eine neue Sondergattung begründet: Die Pantun-Ballade. Gruß Cornelius
  12. Hallo Mary, das ist mal eine interessante Schilderung, wie sich aufkeimende Liebe anfühlen kann. Dem lyrischen Ich in deinem Gedicht scheint diese Empfindung nicht allzu angenehm zu sein. Ich wünsche ihm, dass das "Messer" keine bleibenden Wunden hinterlässt ... Anmerkung: Meinst du in Zeile 11 wirklich "verzerrt" oder eventuell "verzehrt"? Das ein Herz sich nach jemandem verzehrt, ist eine geläufige Formulierung. Es wäre aber auch vorstellbar, dass das Herz sich vor Sehnsucht verzerrt, also deformiert. Hast du das so gemeint? Es wäre ja witzig, wenn der Tippfehlerteufel für diese originelle Formulierung verantwortlich wäre ... Gruß Cornelius
  13. Hallo Perry, wieder eine schöne maritime Impression. Gerade die klare, nicht zu überschwängliche Sprache lässt intensive Bilder im Kopf entstehen. Die Vorstellung, das Rot der Sonne "auf der Haut zu spüren", ist originell - und zutreffend. Wenn man den rotglühenden Sonnenuntergang nur sehen könnte, ohne dabei etwas zu fühlen, wäre er nicht so ein überwältigendes Erlebnis. Grüße aus dem Binnenland Cornelius
  14. Herr Cappi hebt zu sprechen an: "Sonate in cis-Moll? Nun sag, mein lieber Ludwig van, was das nun wieder soll? Gebrochene Akkorde und ein Hauch von Melodie? Mit Dur ist man in jedem Mund, dein Moll verkauft sich nie. Wir schreiben 1802. Du bist der Zeit voraus. Die Leute mögen Einheitsbrei und simplen Ohrenschmaus. Das fiel dir wohl bei Lunas Schein und einem guten Glas in deiner stillen Kammer ein? Doch mach ich mir den Spaß: Dein neues Opus wird gedruckt, der Weg ihm nicht versperrt. Bloß schreib mir nie, auch wenn's dich juckt, ein Violinkonzert!"
  15. Hallo Uwe, wenn du den Versuch wagen willst, dann schreib einen Brief an dich selbst und lass dich überraschen, ob er ankommt ... (Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Mut dazu hätte) Gruß Cornelius
  16. Hallo Stephan, auf deine Liebeserklärung an Ludwigshafen wäre ich (und gewiss die ganze Runde hier) sehr gespannt ... Gruß Cornelius
  17. Hallo Uwe und Hallo in die Runde, zum Gedicht ist ja schon das Wesentliche gesagt, wobei auch ich ins Schwärmen geraten könnte über dieses idyllische Stimmungsbild mit zart aufgesetzter Pointe. In Gießen war ich bislang nur einmal, um im Auftrag eines Opernmagazins das dortige Theater zu besuchen. Man gab "Der Barbier von Bagdad" (ein weniger prominenter Kollege desjenigen aus Sevilla). Nicht nur wegen des gelungenen Opernabends habe ich Gießen in positiver Erinnerung. Das Stadtbild ist wohl herzlich unspektakulär und liefert wenig Stoff für eine Beschreibung, aber eines kann Gießen gewiss nicht: Ludwigshafen am Rhein den Titel "hässlichste Stadt Deutschlands" streitig machen. Ein Image, dass die Ludwigshafener Stadtväter jahrelang selbst gepflegt und mit "Ugly City-"Sightseeing-Touren erfolgreich vermarktet haben. Mittlerweile möchte man dort aber andere Wege gehen ... Für mich ist Ludwigshafen freilich die schönste Stadt der Welt, weil dort meine Lieblingstante wohnt. (Meine andere Lieblingstante in Wuppertal, ebenfalls eine unterschätzte urbane Schönheit, ist leider verstorben.) Das Gedicht kommt jedenfalls in die Sammlung meiner Lieblinge. Gruß Cornelius
  18. Cornelius

    So long!

    Hallo Marvin, das swingt und jambt, dass es die reine Freude ist. Auch der reinen Reime wegen. Eine kleine Fußangel für den Vortragenden: Im ersten Vers muss man entgegen der korrekten französischen Aussprache das Wörtchen "Toilette" wie "To-i-lette" mit Betonung auf der ersten Silbe artikulieren, aber das erhöht nur noch die Komik. Inhaltlich balanciert das meisterhafte Opus hochelegant auf der Grenzlinie des guten Geschmacks, ohne dass man fürchten müsste, sie könnte überschritten werden. Nahezu jede Zeile schmückt eine kleine, hübsch verpackte Pointe (alleine die Parenthese im vorletzten Vers möchte ich schon ausgiebig feiern). Robert Gernhardt hat ernstzunehmende Konkurrenz bekommen. (Hatte er schon länger.) Gruß Cornelius
  19. Guten Morgen, eine Frage: Wenn ich nichts glaube, ist dann meine Versetzung gefährdet? Zweifelhafte Grüße Cornelius
  20. Cornelius

    Der Maler an sein Modell

    "Verehrteste, Ihr mögt soeben das Kinn ein wenig höher heben und unter wohlgeformten Brauen vergnügter aus der Wäsche schauen, den Blick noch einmal seitwärts wenden - dann kann ich Euer Bild vollenden. Alleine unterhalb der Nase bedarf es etwas mehr Emphase. Sonst male ich Madonnenbilder, gelegentlich auch Kneipenschilder, die Eberbrunst im Morgendunst und andre solche Einwegkunst, im Kloster auch schon mal ein Fresko. Nun, Euer Mann, Signor Francesco, will fürstlich mich dafür bezahlen, Euch nach dem Leben abzumalen. Das Feld, auf dem ich Lorbeer jäte, ist das der technischen Geräte. Drum sprach ich: 'Wartet doch geschwinde, bis ich das Polaroid erfinde. Ich bin auf gutem Weg dorthin. Das brächte Ruhm und auch Gewinn.' Doch er in seinem Kaufmannsstolz beharrte: 'Öl auf Pappelholz!' Man ist ja wahrlich gut betucht als Seidenhändler ... Ei, verflucht! Da habe ich in meinem Wahn, die Linie bräuchte mehr Elan, den Pinsel wohl zu rasch geschwungen. Das Lächeln Eures Munds: Misslungen. Seht selbst: Dies ausdruckslose Grinsen, das ging mal gründlich in die Binsen. Das kann ich so nicht präsentieren, es hieße meinen Ruf riskieren. Wir müssen uns erneut bequemen. So wird das kein Museum nehmen ..."
  21. Hallo Uwe, dazu fallen mir nur drei Worte ein: Zau-ber-haft! Gruß Cornelius
  22. Cornelius

    Die Neuordnung der Welt

    (aus dem Fundus) Neulich hab ich schlafumnachtet meinen Globus lang betrachtet und beim Anblick festgestellt: Sie ist seltsam, diese Welt. Manche Länder sind gesegnet, andere sind bloß verregnet. Träumerisch am Delirieren, wollte ich sie neu gruppieren: Wär es nicht von großem Reiz, tauschte Japan mit der Schweiz? Dem Pazifik wäre Bern plötzlich nicht mehr ganz so fern. Schöbe man die Lombardei nur ein wenig gen Hawaii, reckte sich der Dom von Mailand auf dem Kokospalmeneiland. Wenn in den Vereinten Staaten sich erhöben die Karpaten, wär die Burg von Dracula fast dem Weißen Hause nah. Leitet man den Jangtsekiang zügig über Nesselwang, können unter Litschi-Bäumen Ludwigs Märchenschlösser träumen. Einmal rasch die Pyrenäen mit dem Wattenmeer vernähen, und in Fedderwardersiel kommt der Jakobsweg ans Ziel. Oder nein, doch lieber so: Wäre Deutschland Mexiko, stiege Hans mit seiner Gretel auf den Popocatepetl, könnte via Balearen mit der Tram nach Nepal fahren, zünftig am Mount Everest schunkeln beim Oktoberfest. Trägt man auf den Louisiaden Lederhosen an den Waden und ist Bangkok schneebedeckt, dann ist erst die Welt perfekt. Doch mir schwante: Solch Geschiebe fände wenig Gegenliebe. Wird es die Ägypter freuen, auf dem Südpol Salz zu streuen? Jeder liebt doch seine Scholle, ob in Rio oder Zwolle. Die am Anus Mundi wohnen, flehten auch, sie zu verschonen. Also ward nichts umgeschichtet. Alles blieb, wie es gesichtet. Auch ich selbst hab mich erneut über meinen Platz gefreut ...
  23. Cornelius

    Sommer

    Hallo Tulpe, wirklich nette Idee, dieses Haiku-Dreigespann. Gefällt mir, möchte mich aber ferdi anschließen: Die Bilder ließen sich noch präzisieren. Der Vogel, der zwitschert, könnte zum Beispiel ein Zeisig sein (wenn es einen Vogel gibt, dessen Gesang mit "zwitschern" lautmalerisch treffend beschrieben ist, dann diesen). Für die Schlusszeile möchte ich vorschlagen: "Das Leben, ein Fest" oder ähnlich. "Schön" kommt ja in Zeile 2 bereits vor, die alternativ lauten könnte: "Im See der Himmel gemalt" oder etwas in dieser Art. "Gespiegelt" ist ja leider schon eine Silbe zu viel. Nichts gegen das Wort "schön", aber es ist oft ein wenig vage. Man sollte beim Lesen denken: "Das ist aber schön!", ohne dass dieses Wort im Text steht ... Schön ist dein Gedicht aber allemal! Gruß Cornelius
  24. Hallo Fee, das ist ja mal ein Griff ins pralle Leben. So liebevoll, wie jedes Detail gestaltet ist, möchte man vermuten, dass du aus eigenem Erleben schöpfst ... Jetzt könnten wir eine Diskussion eröffnen, ob man für solche Schilderungen an Ort und Stelle recherchieren muss oder ob echte Dichter in der Lage sein sollten, alles, was sie in Worte fassen, sich in ihrer eigenen Fantasie ausmalen zu können. Die Wahrheit dürfte in der Mitte zwischen diesen beiden Auffassungen liegen. Wie dieser Vorfall zeigt, macht es einen gewaltigen Unterschied, ob man freiwillig oder unfreiwillig nass wird. Eine im Entwurf wie in der Ausführung wunderbare "Alltagsballade", davon bräuchten wir hier mehr. Gruß C.
  25. Hallo Moni, das ist mal ein schönes poetisches Geburtstagsgeschenk, über das sich das Geburtstagskind sicher gefreut hat. Warmherzig und erfrischend in jedem Wort und jedem Vers. Mag sein, dass die unzähligen Zeitungsgedichte à la "Kaum zu glauben, aber wahr: / Unsere liebe Oma, Tante und Schwiegermutter, die Elfriede, wird heute neunzig Jahr" ähnlich gut gemeint sind, aber handwerklich halten sie den Vergleich mit deinem Kleinod nicht aus ... Gruß Cornelius
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