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feedback jeder art Ein Feenbarsch
Cornelius kommentierte Zorri's Thema in der Kategorie weitere Themen
Hallo @Zorri, nette Geschichte, wäre vielleicht ein schöner Zeichentrick-Kurzfilm mit Hitpotential. Mit Vergnügen gelesen. Gruß Cornelius -
feedback jeder art ein kleiner fuchs
Cornelius kommentierte Miserabelle's Thema in der Kategorie Japanische Formen
Guten Morgen in die Runde! @Miserabelle: Ein nettes Bild malen deine Verse, dieser Meinung schließe ich mich gerne an. Aber es gibt Regeln, die definieren, wann ein Gedicht ein Haiku ist (oder ein Limerick, ein Sonett usw.). Natürlich steht jedem frei, sie zu befolgen oder nicht, und mit der Zeit können sie auch modifiziert und angepasst werden. Das Silbenschema 5-7-5 ist bereits eine Anpassung an die deutsche Sprache, die ja die japanischen Sprechzeiten (Moren) nicht 1:1 nachahmen kann. Ich für meinen Teil betrachte solche Regeln nicht als Fessel, sondern als Richtschnur, die mir Orientierung gibt, und habe meine Freude daran, wenn es mir gelingt, sie zu meistern (oder ihnen hin und wieder ein Schnippchen zu schlagen...). Ob jemand ein Haiku mit anderer Silbenzahl als Haiku betrachten will, bleibe jedem selbst überlassen. Noch ein Klecks Senf am Rande: Ein "Kleiner Fuchs" ist ein heimischer Schmetterling - wenn der "Kleine" groß geschrieben wird. Grüße Cornelius -
feedback jeder art Shakespeares Werke, leicht gekürzt: König Lear
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Kultur & Geschichte
Im Moor, wo dichter Nebel wallt, versumpft ein Greis, der Unsinn lallt: "Das Leben ist ein Narrenspiel, der Weg alleine ist das Ziel!" So predigt er den Sumpfohreulen, die mit ihm um die Wette heulen. Wir blenden einmal kurz zurück zu Tagen voller Glanz und Glück: Da sitzt er stolz auf seinem Thron als Vater, zwar von keinem Sohn, doch zweier Töchter, ganz entzückend, durch Anmut und Talent berückend, die Goneril und Regan heißen, sich sehr um seine Liebe reißen. Da wäre noch Cordelia. Sie lispelt unschuldsvoll: "Papa, ich hab dich lieb, so wie ich soll." Der Alte rast darauf wie toll: "Du naseweise kleine Göre! Das ist nun alles, was ich höre? Nun gut - ich will mich eh beeilen, mein Reich hier unter euch zu teilen. Ihr beiden Hübschen kriegt zwei Hälften - und du ziehst aus zum 1.11.! Du schiffst dich ein ins Franzenland. Der König wirbt um deine Hand." Das nun verbliebene Terzett teilt weiter Thronsaal, Tisch und Bett, doch nun verwandeln sich die Schwestern. Die Tochterliebe, die war gestern. Gemeinsam sind sie unausstehlich. Der Vater wird hier nicht mehr selig. Er läuft des Nachts bei Sturm und Graus aufs blitzumzuckte Moor hinaus, um zwischen windzerzausten Haseln das schon erwähnte Zeug zu faseln. Des Geistes ist er halb entblößt, als ein Gefährte zu ihm stößt, der sich bescheiden Edgar nennt und japsend um sein Leben rennt, nach welchem ihm sein Bruder trachtet. Der hat den Vater frisch entmachtet, nachdem, im falschen Bett gezeugt, ihn, Edmund, jeder schief beäugt. Graf Gloster streift durchs Heidekraut, als frisch der junge Morgen taut, kennt nicht den Sohn, weil der gezielt in seiner Not den Narren spielt. Er bringt zu dieser frühen Stunde dem alten Lear die neue Kunde: Cordelia ist schwer bewehrt mit ihrem Gatten heimgekehrt. Es wird, das Herz voll banger Fragen, vorerst der Heimweg eingeschlagen. Im heimatlichen Sündenpfuhl steht Gloster vor dem Richterstuhl. Man prüft den Fall auf Herz und Nieren, erkennt: Er wollte konspirieren, ein Reich sich heimlich einverleiben und unbefugt Geschichte schreiben. Es ist zwar menschlich sehr betrüblich, doch in Britannien leider üblich: Wer wandelt auf Verräters Füßen, muss mit dem Augenlicht es büßen. Im Moore wird es wieder finster. Der Wind zerrupft den Besenginster. Der blinde Graf von Gloster schreitet, vom einst verschmähten Sohn geleitet, an ihrer Seite König Lear, durchs glucksend feuchte Froschrevier. So irren sie, vereint im Leide, auf sturmgepeitschter öder Heide. Nun läutet Edmunds große Stunde. Er scheint mit Ares wohl im Bunde. Des Schicksals Lauf lässt Albion siegen und Frankreichs Freunde unterliegen. Selbst Goneril und Regan müssen die kalte Hand des Todes küssen. Mit Gift und Dolch und eben zeitig ermorden sie sich gegenseitig in einem Blutbad ohnegleichen. Auch Edmund legt sich zu den Leichen: "O blindes Fatum, dich verhöhn ich!" An Lear bleibt jeder Zoll ein König. Die schwerste, süße Last zu tragen obliegt nun seinen alten Tagen: Cordelia, die nie geheuchelt - auf Edmunds Weisung hin gemeuchelt. Lear scheidet hin in Raserei, gedenkt bei seinem letzten Schrei, was jüngst der edle Edgar sagte, als ihm das Licht der Wahrheit tagte: "Man kommt und geht von dieser Welt, wird abgeholt und nicht bestellt, und sammelt uns das Schicksal ein wie Früchte, heißt es: Reif zu sein." -
feedback jeder art Schrecksekunde
Cornelius kommentierte Cornelius's Thema in der Kategorie Humor & Satire
Hallo @Letreo71, danke für deinen Kommentar und dafür, dass du das alte Nudeltöpfchen aus den Tiefen des Archivs heraufgeholt hast... ...und Danke, @Claudi, an dich: Genauso ist das Gedicht gemeint. Einfach eine kleine Blödelei. Dein artikulationsphonetischer Einwand ist natürlich berechtigt. Werde die entsprechende Zeile gleich ändern. Um deinen Vorschlag nicht ganz wörtlich zu übernehmen (obwohl ich ihn gelungen finde, aber es sollen ja soweit möglich meine eigenen Worte sein), möchte ich ihn etwas variieren: "zwar ohne Stern, dafür mit Glottisschlag." Ich hoffe, das ist keine Verschlimmbesserung... Gruß Cornelius -
Hallo Windo, an diesem Busch kommt niemand vorbei, der die Feder spitzt, um heitere Verse zu Papier zu bringen. Sich gelegentlich umzuschauen kann nicht schaden, sofern man dabei im Lauf kurz innehält... Gruß Cornelius
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feedback jeder art Seelenfinsternis
Cornelius kommentierte Kerstin Mayer's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Hallo Kerstin, möchte mich meinem Vorredner gerne anschließen: Dein Gedicht hält, was der Titel verspricht. Die Zeile "Ich weiß schon nicht mehr, was ich weiß" spricht mir besonders aus dem Herzen... Gruß Cornelius -
feedback jeder art schiffbruch
Cornelius kommentierte Perry's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Hallo Perry, das ist wirklich ein treffend und detailreich ausgemaltes Bild eines Schiffbruchs im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Bleibt die Frage offen: Wo ist der Kapitän? Hat er entgegen seiner Berufsehre das sinkende Schiff rechtzeitig verlassen? Oder sind die beiden Passagiere ohne ihn in See gestochen? Gruß Cornelius -
feedback jeder art Zehntausend Jahre vor unserer Zeit
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Humor & Satire
Was tönt der Knochenflöte Schall? "Ihr Jäger, sammelt euch nun all'! Das Gras ist grün, der Schnee geschmolzen. Ergreift die Lanze und den Bolzen! Im Frühlingskleid prangt Mutter Erde, im Talgrund grast die Mammutherde." Mit Pfeil und Bogen zieht man aus zur Jagd auf einen Festtagsschmaus. Ein Jüngling sieht ein Veilchen stehen und pflückt es im Vorübergehen. Er steckt es ein für seine Braut, sie wird ihm morgen angetraut. Derweil wird aus der Mammutschar trotz heftig drohender Gefahr ein Mitglied kundig separiert. Es naht, mit Fackeln dirigiert, sich rasch der steilen Abbruchkante, die man vom letzten Mal noch kannte. Dem Rüsseltier missglückt die Flucht. Es purzelt trötend in die Schlucht. Man trägt es heim auf Lanzenspießen, um es am Abend zu genießen, wo Jung und Alt sich gern verschwistert, wenn hell das Freudenfeuer knistert. Auch jener Jüngling mit dem Veilchen entspannt vom Jagen jetzt ein Weilchen. Welch Fügung, dass der Blumenfreund, als er ein wenig abseits streunt, ans Feuer sein Filetstück hält und dieses in die Flammen fällt. Schon sammelt er den Jägermut und fischt es eilig aus der Glut. Bedachtsam prüft er es im Mund. Zu seiner Freude wird ihm kund: Das Schmurgeln schenkte just dem Flomen verführerische Röstaromen. Die Hitze macht das Mammutschnitzel zum exquisiten Gaumenkitzel. Der Jüngling zögert nicht zu eilen und die Entdeckung mitzuteilen. Der ganzen Sippe wird bekannt, dass er das Barbecue erfand. -
feedback jeder art Kleine Fabel
Cornelius kommentierte Cornelius's Thema in der Kategorie Humor & Satire
Guten Abend in die Runde... ...und danke für eure Kommentare! Möchte noch erwähnen, dass der Pirol eigentlich einer meiner Lieblingsvögel ist. Mir tut es selbst leid, dass er in dieser Geschichte so schlecht wegkommt, aber es ist ja nur ein Gedicht, also Fiktion... Grüße Cornelius -
feedback jeder art Im Tal der träumenden Tomaten
Cornelius kommentierte maerC's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Hallo maerC, mich spricht dein Gedicht auch sehr an. Mehr, als ich in Worte fassen könnte. Die Erinnerung verklärt vieles - manchmal so sehr, dass wir uns an Dinge zu erinnern glauben, die wir nie wirklich erlebt haben, und an Landschaften, in denen wir nie gewesen sind, von denen wir aber zeitlebens träumen, wie jenes "Tal der Kindheit", das du hier in wunderschön poetischen Variationen beschreibst. Im "Tal der müden Sonnenblumen" fühle ich mich besonders zu Hause. Ich glaube, da war ich schon mal. Kann aber auch Einbildung sein... Verträumte Grüße Cornelius -
feedback jeder art Shakespeares Werke, leicht gekürzt: Romeo und Julia
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Kultur & Geschichte
Verschämt erblickt der blasse Mond den Zwist, der in Verona wohnt: Zwei Häuser sind in altem Streit einander bis aufs Blut entzweit. Man weiß nicht, wegen welches Schuhs die Capulets und Montagues sich täglich massenhaft vermöbeln, nie müde, laut herumzupöbeln. Am Rande dieser Handgemenge, bedrückt von seines Herzens Enge, steht Romeo, zutiefst verdrossen, dem Stamme Montagues entsprossen. Benvolio will den Freund erheitern und dessen Horizont erweitern: "Begleite mich zu Capulets! Dort gehst du Amor leicht ins Netz. Die Bälle dort sind legendär und dieses nicht von ungefähr." - Die Tanzkapelle geigt und harft. Sie tummeln sich, dezent verlarvt, um nur nicht ihr Gesicht zu zeigen, inkognito im bunten Reigen. Als Romeo sich demaskiert, nur kurz ein wenig ventiliert, da ist es gleich um ihn geschehen, denn er hat Julia angesehen. Die beiden trifft im weiten Saal die Liebe wie ein Wetterstrahl. Sie reichen sich die Hand zum Tanz, zu zweit allein im Lichterglanz. Beim Klang von Klarinettenterzen verschmelzen ihre jungen Herzen. Nicht lange nach der Erstbegegnung erteilt die priesterliche Segnung des Bandes, das der Himmel knüpfte, ein Freund, der in die Kutte schlüpfte, sich schmucklos Bruder Lorenz nennt und manche kleinen Schliche kennt. Er traut sie heimlich auf die Schnelle in Capulets Privatkapelle. - Beim Schlendern durch die Altstadtgassen (die Sterne wollen just verblassen) wird Romeo, der brave Junge, zum Ziel von Tybalts Lästerzunge. Mercutio, welcher mit ihm streunt, zieht seinen Degen für den Freund. Der wirft sich blindlings gleich dazwischen - die Luft durchdringt ein scharfes Zischen - und Romeo sieht, halb von Sinnen, Mercutios Blut aufs Pflaster rinnen. Er muss, es kann nicht anders enden, nun Tybalt in den Orkus senden und wird nach Mantua verbannt für diesen Frevel seiner Hand. Noch eine Nacht! Mit unverstocktem Gemüt beschließt er: "Carpe noctem! ", erklimmt an wildem Wein und schwanken, vom Wind bewegten Efeuranken Giuliettas goldverzierten Kerker. Die Liebste wartet auf dem Erker. Noch nie war eine Nacht wie diese, voll seidenweicher Frühlingsbrise, vom weißen Flieder odoriert. Ein kleines Vöglein tiriliert. "Die Lerche, Herold unsrer Sorgen, verkündet schon den nahen Morgen!" "Geliebter, nein! Der süße Schall entspringt dem Schlund der Nachtigall. Sie schmettert nachts im Fliederbusch verliebten Herzen ihren Tusch." Nur allzu bald verstrichen ist dann doch die viel zu kurze Frist. "Nun darf ich länger nicht verweilen! Die Pflicht gebeut, mich abzuseilen." Er eilt nach Mantua. Mit Stil erträgt er standhaft sein Exil. Indessen drängen Julias Eltern, um endlich reinen Wein zu keltern, die Tochter möge sich vermählen. Den Grafen Paris soll sie wählen. "Vermählen! Mich! Mit einem Welfen! Nur Bruder Lorenz kann mir helfen." Sie eilt zu ihm in ihrer Not, berichtet, welches Unheil droht. Er tröstet sie: "Nimm dies nicht schwer! Nimm heute Abend zum Dessert im Milchkaffee zur Sahnetorte ein Schüsschen Schlaftrunk extra forte. Der wird dir ganz vortrefflich munden und dich für zweiundvierzig Stunden zum Schein in einen Leichnam wandeln. Das gibt uns Zeit zu klugem Handeln." Aurora bringt mit Rosenfingern die Barke Lunas sanft ins Schlingern, da findet Julias alte Amme das Mädchen schlafend, ohne Schramme, doch etwas ist hier nicht im Lot. "Die Braut! Die Braut ist mausetot!" Man seufzt und eilt, sie aufzubahren, im Grabgewölbe zu verwahren. Die Klage ist in aller Munde. Auch Romeo erfährt die Kunde. Es wollte Lorenz nicht gelingen, den Anschlag ihm zu hinterbringen. Sein Bote wurde aufgehalten infolge höherer Gewalten. Der Witwer lenkt, im Herzen bang, zur Apotheke seinen Gang: "Ich bräuchte eine Limonade, leicht bittersüß, nicht allzu fade, für einen lästigen Rivalen. Kann ich mit Wechsel hier bezahlen?" Der wohl gewiefte Pharmazeut ist von dem Auftrag hocherfreut. Er holt aus der Geheimkonsole die schön geschwungene Phiole: "Man trinke rasch auf Ex sie leer." "O besten Dank." - "O bitte sehr." Vom Weg des Jünglings bleibt die knappe, eng abgesteckte Zieletappe. Er wandelt aus der Maienluft in Capulets Familiengruft. Dort hält Graf Paris Totenwache. Für Romeo schlicht Ehrensache, den Manne aus dem Weg zu räumen wie ein Gespenst aus bösen Träumen. Dann ist bei trübem Fackelschein er mit der Liebsten ganz allein: "Dasselbe blütenweiße Leinen soll uns im Schlafe jetzt vereinen." Kaum nippt er voller Herzensdruck vom Säftchen einen Probeschluck, da ist sein Blick schon nicht mehr hell. "O wackrer Mann! Dein Trank wirkt schnell!" Schon stürzt er in die Todesnacht. Im Augenblick darauf erwacht die Maid, sieht Schwert und Bräutigam und macht ein Ende ihrem Gram. - Ein Poltern auf den Marmorstufen hat beide Häuser wachgerufen. Ob Freund, ob Feind: Man ist entsetzt und keine Wimper unbenetzt, als über ihrer Kinder Leichen die Väter sich die Hände reichen. -
(aus dem Fundus, ca. 1998) Hoch im Kirschbaum in Tirol sitzt des Sommers ein Pirol, jodelt quietschvergnügt: "Dülioh!" und ist recht des Lebens froh. Eben pflückt er eine Kirsche, da entlässt der Wald zwei Hirsche. Diese treten auf die Lichtung, blicken just in seine Richtung. Wie sie langsam weiterwandern, spricht der eine Hirsch zum andern: "Dass mich doch der Teufel hol! Schau, dort oben, ein Pirol! Und das Obst auf diesem Baum ist verlockend wie im Traum." Sein Begleiter fügt hinzu: "Welch ein unverhoffter Clou, dass wir hier statt Kraut und Rinden auch mal etwas andres finden! Leider hängt zu hoch am Baum unser schöner Kirschentraum." Augenblicke nur verrinnen, dann, nach wenigem Besinnen, ruft der erste Hirsch ganz munter: "Wirf uns ein paar Kirschen runter!" Doch der Vogel, recht verwegen, flötet ihnen hell entgegen: "Bitte wollt mit eurem Röhren meine Ruhe hier nicht stören! Diesen edlen Kirschenschmaus suchte ich alleine aus. Denke nicht, bei meinem Leben, euch davon was abzugeben!" Traurig sind sie weggetrottet, die so kalten Sinns verspottet von dem hübschen Federvieh. Das vergessen sie ihm nie. Trotz der moderaten Bitte, vorgebracht nach guter Sitte, war mit ihm, der so vermessen, leider nicht gut Kirschen essen. Die Moral von der Geschicht? Tut mir leid - ich weiß es nicht...
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Hallo Herbert, das war nur mein erster Eindruck beim Lesen. Bei wiederholter Lektüre mag es sich auch anders darstellen. Vom Gipfel des Berges aus betrachtet ist dann die lyrische Landschaft als zusammenhängendes Ganzes zu sehen. Gruß C.
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Hallo Herbert, beim Lesen dachte ich das Gleiche, was auch Uwe anmerkte: Die letzte Strophe ist ein Knüller. Als Schluss des ganzen Gedichtes wirkt sie etwas aufgesetzt oder eher inhaltlich abgekoppelt, aber gerade deswegen könnte sie gut alleine stehen. In diesem Vierzeiler steckt schon genug Inhalt. Gruß Cornelius
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feedback jeder art Heinrich der Achte
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Humor & Satire
Ihr lerntet mich als Blaubart kennen, dürft gern das Kind beim Namen nennen: Ich hatte sechs erlauchte Frauen. Das muss man erst einmal verdauen. Ich hab gedichtet, komponiert, die schönen Damen gern hofiert, war kunstbeflissen, generös, im Alter freilich adipös. Jetzt leg ich mich zum Sterben nieder. Doch gebt fein acht: Ich komme wieder, und wird es einmal Dreizehn schlagen, dann dürft "Prinz Reuß" ihr zu mir sagen. -
feedback jeder art Shakespeares Werke, leicht gekürzt: Der Kaufmann von Venedig
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Kultur & Geschichte
(Für Donna, von einem ihrer Kommentare angeregt - und für alle Shakespeare-Fans...) Die schöne Portia zu erringen erfordert eins vor allen Dingen: Ein gut gefülltes Portemonnaie, sonst wird der Bräutigam in spe bereits am Eingang abgewimmelt - er möge schmachten, bis er schimmelt. Auch Herr Bassanio bliebe ledig, wenn nicht Antonio aus Venedig in dieser schwersten aller Nöte die Freundeshand ihm selbstlos böte. Es tanzen viele Karavellen des Kaufmanns auf den Meereswellen. Das blinde Schicksal freilich winkt im Unmut, und die Flotte sinkt. Die Mitgift dennoch zu besorgen, muss nun Antonio selber borgen. Der reiche Jude Shylock leiht die Summe auf bestimmte Zeit. Vollendet sich der fixe Tag und fließt der fällige Betrag in Shylocks Börse nicht zurück, so darf er sich, ein Pfund am Stück, Filet aus seinem Schuldner schnetzeln (aufs Risiko, ihn hinzumetzeln), zunächst dem Herzen, wie gewachsen. - Der Jüngling schwingt beseelt die Haxen sogleich zu seiner Liebsten Haus. Dort löst er unter viel Applaus ein Rätsel um drei Kästchen klein. In einem mag der Schlüssel sein zu Portias Herz und ihrer Hand. Er hat Gefühl, dazu Verstand. Im Unterschied zu andern Freiern errät er: Jener Schrein, der bleiern, nicht der, der silbern oder golden, enthält das Bildnis seiner Holden, die ohnehin nur ihn erkor. - Die Kunde dringt an Shylocks Ohr von Don Antonios jüngster Pleite. Er ruft ihn vor Gericht zum Streite, erscheint mit Messerblock und Waage, dass er sein Pfund nach Hause trage. Bassanio mag ihm nun versprechen, die Summe doppelt gleich zu blechen, vor Publikum, wie sich gebührt - der Wucherer bleibt ungerührt. Vom Dogen, welcher präsidiert, wird stante pede her zitiert ein Rechtsgelehrter zwecks Entscheidung. (Es ist die Portia in Verkleidung.) So spricht der kundige Dottore erhaben von der Holzempore: "Der Kläger mag sein Recht genießen, doch wird ein Tröpfchen Blutes fließen, so ist der ganze Handel nichtig, er selbst dem Staate zahlungspflichtig. Für eines Venezianers Leben muss er dann selbst das seine geben." Der Spruch wird demgemäß gesprochen. Das Herz des Klägers ist gebrochen. Der Richterhammer saust hernieder und Shylock senkt die Augenlider. Nun wird er selber angeklagt: Er habe es fürwahr gewagt, nach eines Menschen Fleisch zu trachten. Man wird dafür sein Sparschwein schlachten. Antonio darf aus dessen Magen die Hälfte dann nach Hause tragen. Er will es nicht für sich behalten. Getreulich will er es verwalten als Mitgift für des Juden Tochter, die kürzlich ein ganz ausgekochter Filou (ein jeder Vater kennt so ein Wesen wie den Herrn Lorenzo), zu dem sie freilich Liebe spürte, dem elterlichen Haus entführte. So fügt sich alles, wie es sollte. Antonio, dem Fortuna schmollte, wird endlich auch ein wenig munter: Nicht alle Schiffe gingen unter. -
feedback jeder art Shakespeares Werke, leicht gekürzt: Hamlet
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Kultur & Geschichte
Es ragt im Staate Dänemark in einem schönen Rotwildpark Schloss Helsingör in alter Pracht. Beim Anbruch jeder dritten Nacht erscheint ein Geist auf hohen Zinnen. Sein Anblick lässt das Blut gerinnen den dort vereinten Partygästen, die sich auf Staates Kosten mästen. Dass jüngst der König starb: Beim Essen ist solch ein Vorfall schnell vergessen. Der neue König Claudius macht zügig mit der Trübsal Schluss und rockt mit seiner Frau Gertrude die moosverzierte Schimmelbude. Nur jener Geist vermag zu dämpfen die Lust an Wein und Ritterkämpfen. Prinz Hamlet, jenes Geistes Sohn, begehrt wohl heimlich selbst den Thron. Sein Vater, sagt man, starb beim Golfen. Er ahnt: Da wurde nachgeholfen. Wer möchte es ihm da verübeln, dem Sein und Nichtsein nachzugrübeln? Ein Thema, das ihn sehr geniert, da er in Wittenberg studiert. Der Geist erscheint ihm gegenüber, der Bart ergraut, der Blick noch trüber, um von den Dachterrassenstufen den Sohn zur Rache aufzurufen. Der wandelt selbst nun wie ein Geist, so jung und schon mental vergreist, lässt sich bei Tage selten sehen, auch, mit Verlaub, ein wenig gehen. Die Schuhe trägt er ohne Socken und unfrisiert sind seine Locken. Den Vater Stief und auch die Mutter beäugt er schief, zitiert Herrn Luther, um abends beim feudalen Tafeln noch mehr verquastes Zeug zu schwafeln. Das Herrscherpaar ist bald schon müde der aufgesetzten Attitüde. Nun schreibt er auch noch Operetten, wo Herrscher sich auf Rasen betten, um meuchlings massakriert zu werden. Nur langsam mit den jungen Pferden! Selbst seine Braut Ophelia kommt ihrem Liebsten nicht mehr nah. Er pflaumt sie an: "Du fade Poster- Ikone! Schleich dich fort ins Kloster!" Worauf sie sich, zutiefst gekränkt, im Park im Badeteich ertränkt. Als dies geschieht, ist schon vor Wochen der Königssohn in See gestochen. Bald kehrt er heimwärts als der Gleiche, nicht, wie geplant, als kalte Leiche. Denn Rosenkranz und Güldenstern, begleitend, trauten gar zu gern auf sich und den Uriasbrief. Doch leider lief der Anschlag schief. Seit Claudius' Flucht vom Hoftheater weiß Hamlet immerhin: Sein Vater ward Opfer eines feigen Mords und keineswegs des edlen Sports. So löst sich denn nach langem Kampf der peinliche Gedankenkrampf. Der Prinz traf reisend Fortinbras, der riet ihm: "Hamlet, nun gib Gas!" Derselbe will nach langem Zagen nun endlich männlich etwas wagen. Genug, dass er Polonius, den Kämmerer, erstechen muss, dies, zugegeben, aus Versehen. Das kann im Eifer leicht geschehen. Was lauscht der auch so angespannt wie ein Verschwörer an der Wand, derweil der König im Gebet zum Himmel um Vergebung fleht? Der Mörder sollte reuig sterben? Da wär für Hamlet nichts zu erben. Das Trauerspiel ist fast zu Ende. Man hofft auf die finale Wende. Da naht mit Humba und Trara der Bruder der Ophelia: Laertes, welcher unbeordert Vergeltung für die Schwester fordert. Schnell reift ein Plan: Man präpariere den Duellanten die Rapiere, dass die in Gift getauchte Spitze den Königssohn recht tödlich ritze. Das heißt, so gut es ausgedacht, die Rechnung ohne Wirt gemacht. Das Schicksal greift auf seine Weise in jene hoch erlauchten Kreise, dreht mehrmals rasch die Spieße um. Zum Schluss sind alle tot und stumm. Nur Hamlet darf sich noch verneigen und spricht: "Lebt wohl! Der Rest ist Schweigen." -
feedback jeder art Die schöne Kunigunde
Cornelius kommentierte Moni's Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Hallo Moni, schließe mich meinem Vorredner gerne an, ein schönes Märchen, und dazu leicht und flüssig und mit einer Prise Humor gereimt. Schöne Kunigunden gibt es in Geschichte und Literatur ja einige. Hattest du eine bestimmte im Sinn? Wenn diese Kunigunde hier deine eigene Schöpfung ist, hat sie jedenfalls einen würdigen Platz im Panoptikum der Märchenprinzessinnen verdient. Gruß Cornelius -
Lieber Uwe, welch ein zauberhaftes Idyll. Ich verliere mich gerade in deinen Zeilen. Wenn du also eine Weile nichts von mir hörst, weißt du, wo ich bin. Die Empfindungen deines LI hast du jedenfalls gut verkauft... Grüße aus dem Gras Cornelius
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feedback jeder art Shakespeares Werke, leicht gekürzt: Othello
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Kultur & Geschichte
Dem Reich des Neptun abgerungen, in Liedern oft und gern besungen, erglänzt die stolze Stadt der Dogen im Traumland der Theaterlogen. Vor Jahren hat sie einen Mohren zum Condottiere auserkoren. Die Serenissima verdankt Othello, dass ihr Los nicht schwankt. Sein Teint, getönt wie Ebenholz, verbirgt mehr Demut noch als Stolz. Man lässt ihn unter Treueschwüren Respekt, doch ohne Liebe, spüren. Trotz Ordensstern auf seiner Brust: Das Fremd-Sein ist ihm stets bewusst, so schwarz wie ehrlich seine Haut, weshalb er arglos jedem traut. Sein Fähnrich, Jago kurz gerufen, erstiege gern des Ruhmes Stufen. Ihn hat er vor nicht allzu Langem beim Rang-Erheben übergangen. Es schlief in Jagos Hirngekröse seit jeher das infame Böse. Nach jenem Karriereknick erhebt es lechzend das Genick und kennt ein Sinnen nur, ein Trachten: Das Gute, Reine abzuschlachten, wozu dies Monstrum, nie befriedet, den Fähnrich sich zum Werkzeug schmiedet. Der weiß sich meisterlich zu tarnen, Othello höchst beredt zu warnen vorm blinden Scheusal Eifersucht und seiner schwarzen Höllenfrucht. Ein Spitzentuch, geschickt vertauscht, ein kleines Wort, geheim belauscht - schon glimmt der Funke im Gehirne: "Die Gattin mein ist eine Dirne! Das schwärzeste von allen Schafen! Den Frevel heißt ein Gott mich strafen!" So wird er Beute des Dämonen, der kam, im Herzen ihm zu wohnen. Weshalb, auf Sühnetat geeicht, er Desdemona still beschleicht, ihr ernst ins holde Antlitz blickt und fragt, die Stimme halb erstickt: "Hast du, mein Weib, zur Nacht gebetet?" Schon wird ihr schlanker Hals geknetet, mit festem Druck aufs Seidenkissen ihr Lebenszwirn entzwei gerissen. Vollendet ist die Katastrophe, da steht bestürzt die Kammerzofe, die Hände ringend, auf der Schwelle in bleichem Mondscheins fahler Helle. Was hilfts, dass sie, die Frau des Schurken, beim Schneiden eingelegter Gurken des Gatten teuflisch krumme Tour aus dessen eignem Mund erfuhr und seine Ränke nun enthüllt? Das Schicksal hat sich längst erfüllt. Die Engelreine liegt erwürgt, was ihr erstarrter Blick verbürgt. Da hilft kein Denken und kein Dichten: Der Richter muss sich selber richten. Ihm wühlt der eigne Dolch im Herzen. Die Kammerzofe löscht die Kerzen. -
feedback jeder art Der Musenkuss
Cornelius kommentierte Cornelius's Thema in der Kategorie Humor & Satire
Guten Abend... ...und Danke für eure Kommentare, die mir in der Tat den Tag versüßt haben... Liebe @Claudi, von dir das Etikett "saugut" zu bekommen, fühlt sich, mit Verlaub, saugut an... Aber genauso freue mich über alle eure Reaktionen. Frohe Pfingsten wünscht Cornelius -
feedback jeder art Der Musenkuss
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Humor & Satire
Als Robespierre die Feder spitzte, da plagte sich der sonst Gewitzte, ein ganz bestimmtes Wort zu finden. Er wollte keine Zeilen schinden. Gesucht: Ein transparenter Slogan, geschliffen, knapp und ausgewogen, geschmiedet von Poetenhand fürs neu erwachte Vaterland. Zwei Worte waren schon geborgen an jenem segensreichen Morgen: Die Gleichheit und die Bruderliebe, sie sind der Menschheit schönste Triebe. Doch spürt er: Noch ein Drittes mangelt, wonach er nun im Trüben angelt: Ein Wort, das Mauern niederreißt, Geteiltes neu zusammenschweißt - nur graut es ihm vor allzu hohlen und abgedroschenen Parolen. Die Muse möge ihn umschweben, ihm auf Französisch einzugeben, was hier noch fehlt. Für sie ein Klacks! Da ruft ihn seine Holde: "Max, gelüstet dich nach mehr Kaffee?" Er respondiert: "Nein. Lieber Tee !"- 4 Antworten
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feedback jeder art Vermisstenanzeige
Cornelius kommentierte Cornelius's Thema in der Kategorie weitere Themen
Guten Abend! Danke euch fürs Lesen und Kommentieren. Das "Rätsel" dürfte gelöst sein: Der Kommentar von @Perry enthält das gesuchte Wort. Auf die Suche nach dem "Vermissten" muss freilich jeder für sich selbst gehen... Grüße Cornelius -
feedback jeder art Vermisstenanzeige
Cornelius veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Gesucht: Ein oft und gern Genannter, in Wahrheit doch fast Unbekannter, der Antwort weiß auf alle Fragen, ein Freund in allen Lebenslagen. "Wenn niemand sonst dir helfen kann", so heißt es oft, "dann ruf ihn an." Doch mancher hört zu seinem Kummer: "Kein Anschluss unter dieser Nummer." Ein dickes Buch, ihm zugeschrieben, das Viele kennen und auch lieben (was sie von jenem angestaubten Folianten mindestens behaupten), geht über viele Ladentresen, doch meistens bleibt es ungelesen. Der Autor gilt nun als verschollen in fernem Winkel. (Um zu schmollen?) Man munkelt, dass der Unbekannte vor Zeiten seinen Namen nannte, doch niemand dürfe sich erfrechen, denselben etwa auszusprechen. Was weiß man über ihn in Rom? Ist er am Ende ein Phantom? Er kann, so hat es jetzt den Schein, wohl überall und nirgends sein. Wer kann uns sagen, wie er heißt? Ob er zu Hause, ob verreist? Dem Helfenden winkt heute schon auf ewig reicher Finderlohn. -
feedback jeder art Juchhe
Cornelius kommentierte Flutterby's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Hallo Flutterby, so locker und flockig wie dein Gedicht gereimt ist, möchte ich es auch als "schwarzen Humor" einordnen. Die erste Zeile erinnert (freiwillig oder unfreiwillig?) an das Lied aus einem alten Werbespot eines bekannten Erdnuss-Herstellers. Da ist man in der Tat eher versucht zu singen statt zu springen... Gruß Cornelius
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