Zum Inhalt springen

Cornelius

Autor
  • Gesamte Inhalte

    869
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Beliebteste Themen des Tages

    15

Alle erstellten Inhalte von Cornelius

  1. Guten Abend Perry, erstaunlich, was du alles nicht in diesem Gedicht untergebracht hast - und wie viel es dennoch sagt... Sehr gerne gelesen. Gruß Cornelius
  2. Guten Abend Joshua Coan und JoVo, interessante Beobachtungen! Ist euch übrigens bewusst, dass die Geschichte des Automobils bis an ihre Anfänge zurückreicht? Und keine Angst vor Geisterfahrern: Das sind sehr entgegenkommende Menschen. Gruß Cornelius
  3. Cornelius

    Wolfserwartungsland

    Sie kommen näher, graue Schemen. Von Osten breiten sie sich aus. Die Furcht will unsre Herzen lähmen. Bald schleichen sie um jedes Haus. Man jagte sie, trotz hoher Strafe, und hielt sie schon für ausgemerzt. Nun reißen sie erneut die Schafe. Das späte Wiedersehen schmerzt. Noch wäre Zeit, sie zu vertreiben. Die Stunde drängt, die Not ist groß. Sie sind gekommen um zu bleiben. Bald werden wir sie nicht mehr los. Sie sind schon nicht mehr wegzudenken aus Wald und Heide, Feld und Flur und, wenn dem Wort wir Glauben schenken, ein Teil der menschlichen Natur. Sie waren da, bevor wir kamen, und hätten uns wohl nicht vermisst. Doch wir allein vergeben Namen. Der Gute sagt, wer böse ist.
  4. Guten Morgen, den Worten meines Vorredners möchte ich mich hiermit gerne anschließen. Wir können schon ganz froh sein, in einem Land zu leben, in dem die wesentlichen Dinge funktionieren. Freilich könnte vieles besser sein, aber ein gewisser Lebensstandard ist in unserer Ecke der Welt immer noch gewährleistet. Auch wenn es schwierig ist, das zu erkennen, falls man zum Beispiel gerade von einem Bahnstreik betroffen ist. In der Tat würde es uns sicher leichter fallen, mehr Positives zu sehen, wenn man sich nicht ständig das kritikunwürdige Geschwafel der meisten Politiker anhören müsste. Das erweckt nämlich den fatalen Eindruck, wir würden von einer komplett inkompetenten Chaostruppe regiert. Wohlgemerkt: Über Fachkompetenzen kann und will ich hier kein Urteil fällen, aber eines können sie alle miteinander nicht: Kommunizieren und zumindest den Eindruck erwecken, einen Plan zu haben. Genug geschwafelt, Gruß Cornelius P. S. Ich denke, aus dem Gedicht ließe sich etwas machen, wenn du den Inhalt differenzierter darstellen und das Metrum regelmäßiger gestalten wolltest...
  5. Hallo Monolith, danke für deine nette Begleitung auf dem Weihnachtsbummel. Ich möchte aber nachdrücklich dazu ermuntern, auch den örtlichen Einzelhandel - besonders Buchhandlungen (wiederum besonders dann, wenn sie keiner Kette angehören) - zu unterstützen, soweit möglich unter Umgehung des Weihnachtsmarktes... Guten Einkauf wünscht Cornelius
  6. Der Morgen graut. Die Spatzen pfeifen: "Du musst den Tag beim Schopf ergreifen!" So lass ich mich von Glanzbroschüren zum Ausflug in die Stadt verführen. Welch Ziehen, Zerren, Drücken, Drängeln im Angesicht von Rauschgoldengeln! Man lässt sich mit dem Strome treiben, hat kaum die Zeit zum Stehenbleiben. Der Einzelhandel lockt mit satten, nie dagewesenen Rabatten. So greif ich denn beherzt und flott zum neuesten Elektroschrott und hoffe, meines Lieblingsneffen erlesenen Geschmack zu treffen. Viel lieber schenkte ich ein Buch bei meinem jährlichen Besuch. Der Knabe ist des Lesens mächtig, doch dünkt es ihn nur mittelprächtig. Wie könnte man das Fest genießen, wenn unterm Christbaum Tränen fließen? Nach diesem wilden Einkaufsritte beschließe ich, die letzten Schritte den Weihnachtsmarkt entlang zu schlendern, spontan den Heimweg abzuändern. Im Reich von Currywurst und Fritten regieren recht robuste Sitten inmitten lärmenden Gewimmels. Ist dies ein Vorgeschmack des Himmels? Der Esel will im Tannenschatten den Ochsen heimlich schnell begatten. Im Strohsack, bäuchlings und allein, da liegt das Kunstharz-Jesulein. Geschwängert ist die laue Luft mit einem bunt gemischten Duft aus heißem Fett, Urin und Zimt. Die schönste Festbeleuchtung glimmt. Dazu erfreut uns ein Gedröhne erlesen ausgesuchter Töne. Es trifft die Ohren wie ein Schock der Mix aus Beatles und Barock. Verführerische Wohlgerüche verlocken uns in Teufels Küche. Den Gaumen streichelt wie ein Bürstchen ein ungarisches Feuerwürstchen. Der Kinderpunsch vom "Schwarzwaldstand" klatscht glucksend an die Magenwand. Der weiße Nougat zieht die Plomben in dunklen "Schlemmer-Katakomben" und braun gebrannte Mandeln splittern, bis süß verklebt die Finger zittern. Es schmeckt der pink glasierte Donut auch in des Jahres letztem Monat. Kaffee aus weicher Pappe schlürfen, in festlichen Gedanken schürfen - so wird der Bummel abgerundet. War teuer, aber hat gemundet. Ich falle beinah um im Stehen, lass mich vom Wind nach Hause wehen. Ein mitgebrachter Werbeflyer verkündet laut die alte Leier: "Jetzt ist die schönste Zeit zum Schenken, an andre und an dich zu denken! Drum mach dich auf die Socken gleich, komm schnell zu uns und spar dich reich!" Nun prangt an meiner Gartenmauer ein Schild, verkündend dem Beschauer: "Ich will mit Nachdruck hier betonen: Man soll mit Werbung mich verschonen."
  7. Hallo Anaximandala, schließe mich dem Lob gerne an: Dieses Gedicht hat buchstäblich Fluss. Und macht Lust, den Faden weiterzuspinnen. Ich versuch's mal: Ein Tropfen fällt auf einen Stein, vertieft denselben minimal, dann sickert er ins Erdreich ein. Es trifft ihn dort kein Sonnenstrahl. So in den Zyklus eingespeist, nimmt ihn der Fluss in seinen Arm. Wahrscheinlich ist er weit gereist, wenn eines Tags, ob kalt, ob warm, er deinem Wasserhahn entrinnt. Empfang ihn freundlich und bedenk: Dies Tröpfchen sandte, Menschenkind, dir die Natur als ein Geschenk.
  8. Guten Abend Perry, nun - vermutlich würde er keinen Schweinebraten bestellen, aber auf der Speisekarte sollten sich Alternativen hierzu finden... Danke fürs Lesen (auch fürs "Verlesen")! Gruß Cornelius
  9. Cornelius

    seemannsgarn

    Guten Abend Perry und Letreo, schließe mich gerne an: Ein opulentes, detailreiches Wortgemälde, das dazu noch von den mannigfaltigen Klängen der großen Meeresorgel untermalt wird. Da hat der Meister der maritimen Dichtkunst erneut virtuos die Register gezogen, von besinnlich über heiter bis grotesk. Darauf einen Schluck Jamaikarum. Gruß Cornelius
  10. Lieber Gott, ich will nicht stören, sicher hast du Bessres vor. Doch ich weiß, du kannst mich hören, also neige mir dein Ohr. Hör mein jammervolles Flehen, das zu dir im Gehen steigt, denn du kannst den Mann wohl sehen, welcher dort im Stehen geigt. Wie mit leichter Hand er trillert, virtuos die Saiten streicht! Wenn der graue Alltag schillert, scheint mir alles Streiten seicht. Einen Obolus spendieren ist mein heißer Herzenswunsch. Doch ich will auch gern dinieren: Schweinebraten, Bier und Punsch. Beides kann ich nicht vereinen, weil der Fiskus mich geschröpft, raschle mit den letzten Scheinen. Das Budget ist bald erschöpft. Lass doch eine Münze klimpern! Wenn sie gleich vom Himmel fällt, zuck ich gerne mit den Wimpern, werde auch ein Glaubensheld. Doch es stößt auf taube Ohren meines und des Fiedlers Los. Hab nur meine Zeit verloren mit der Bitte um mehr Moos. Du verwehrst die kleine Gnade, die von dir erbeten wird? Lieber Gott, das ist sehr schade. Ich kehr ein beim Kronenwirt.
  11. Guten Abend Delf, Vers Vier bekommen wir (also: Du) doch auch noch hin... 😉 Was hieltest du von: "Jerusalem erneut für sich errungen"? Oder ähnlich. Nur als Vorschlag. So oder so kommt dein Gedicht in die Sammlung meiner Favoriten, weil mir sowohl der Stoff als auch dessen Behandlung sehr zusagen. Die Geschichte (und auch die Mythologie) hält sicher noch Manches bereit... Gruß Cornelius
  12. Hallo Delf, Danke für deine ausführliche Reaktion auf meine Anmerkung. Die erste Strophe würde ich so stehenlassen, wie sie jetzt ist, und nur (wie schon von dir angedacht) "bezwungen" in "errungen" ändern. S2Z1 könnte doch auch so lauten: im Krieg die Christen Sieg für Sieg bezwungen, so dass die beiden Verse dann hießen: ... Jerusalem erobert und errungen im Krieg die Christen Sieg für Sieg bezwungen ... Damit wäre die Wortwiederholung (und auch eventuelle Missverständnisse) vermieden, ohne tiefer in den Text einzugreifen. Aber nur ein Vorschlag. Und gerne mehr Historisches! Gruß Cornelius
  13. Hallo Monolith, der Aufprall des Kometen wird der Erde hoffentlich erspart bleiben... Gruß Cornelius
  14. Guten Morgen Delf, sehr gerne gelesen. Ohnehin liebe ich Gedichte über Historisches und Anekdotisches. Deine poetische Miniatur fängt sehr schön ein, wie sich Morgen- und Abendland auf Augenhöhe begegnen und das sogar trotz des Kriegszustandes, wobei schon die erste Strophe deutlich ausspricht, wer den Krieg angezettelt hat. Damit könnte man heute heftige Diskussionen auslösen. Ich meinesteils möchte deine Zeilen einfach nur genießen. Bin mir nur nicht sicher, ob ich den Vers "im Krieg den Christen Sieg für Sieg errungen" richtig verstehe. Rein grammatisch betrachtet klingt es für mich beim ersten Lesen so, als habe Saladin im Auftrag der Christen für deren Sache gekämpft und Siege für sie errungen ("den Christen Sieg für Sieg errungen"), was kaum in seinem Sinne gewesen sein dürfte. Im Kontext erscheint mir daher die Lesart passender, "den" im Sinne von "gegen" zu interpretieren: "Krieg den Christen" als "Krieg gegen die Christen", in welchem Saladin siegreich war (Schlacht bei den Hörnern von Hattin). Vielleicht kannst du mir verraten, ob ich hier richtig liege - oder ob du vielleicht etwas ganz anderes im Sinn hattest. Gruß Cornelius
  15. Cornelius

    Traumzeit

    Guten Morgen Darkjuls, schön, dass dein Traumschloss auf einem Fundament steht und kein Luftschloss ist. Wieder mal schöne Zeilen von dir, die uns in den neuen Tag begleiten. Einen erfreulichen solchen wünscht Cornelius
  16. Cornelius

    Weißer Rauch

    Die Träger hoher Würden wallen in orgelklangdurchströmte Hallen, versammeln ernst sich zum Konklave und beten still und innig: "Ave, Maria, Holde, Schmerzensreiche! Der Pontifex ist eine Leiche. O Herr, lass Hirn vom Himmel regnen, mit deiner Weisheit uns zu segnen. Die Kirche, leer und trostberaubt, ersehnt ein neues Oberhaupt. Wen möchtest du uns gern empfehlen auf Petri leeren Stuhl zu wählen?" Drei lange Tage später steigt (ein Bild, das um die Welt man zeigt) der weiße Rauch aus engem Schlot, verheißt den Seelen frisches Brot. Da tritt hinaus auf den Balkon auch schon der Protodiakon. Die Menge lauscht den Worten stumm: "Annuntio magnum gaudium: Papissam ecce hic habemus." Noch nie seit Romulus und Remus war so viel Jubel und Entsetzen auf Roms ereignisreichen Plätzen. Sogleich erscheint, dezent gewandet, von Rufen und Applaus umbrandet, mit einem Lächeln, hell und klar, die Priesterin aus Sansibar. Wer hätte das wohl je geglaubt? Doch da - vom blanken Himmel schraubt ein Schweifstern sich, noch unbekannt, und setzt die Welt in hellen Brand. Die Päpstin sieht man huldvoll winken und in dem Flammenmeer versinken. Der Globus schmilzt in heißer Nacht. Dann bin ich endlich aufgewacht.
  17. Guten Morgen Darkjuls, eigentlich mag ich keine Weihnachtsgedichte (und schon gar keine Weihnachtslieder) mit ihren Aufrufen, jetzt doch mal auf Kommando besinnlich zu werden - denen wir dann folgen, um die restlichen elf Monate des Jahres besinnungslos über unseren Planeten zu taumeln. Aber dein Vierzeiler ist so schön, erwärmend und ehrlich, das man ihn einfach mit einem Lächeln genießen muss. Besinnliche Grüße Cornelius
  18. Guten Morgen Alexander, flott gereimte Zeilen mit einer gesunden Portion Humor und Ironie. Fühle mich von der ersten bis zur letzten Zeile glänzend unterhalten und zugleich zum Nachdenken angeregt. Die überraschende Volte zum Schluss ist besonders gelungen. Einen vitaminreichen Tag wünscht Cornelius
  19. Guten Morgen Darkjuls, da sind dir drei Strophen gelungen, die den Zustand der Welt ebenso persönlich wie allgemeingültig beschreiben. Sehr schön verdichtet! Gruß Cornelius
  20. Welch anregende Verse, lieber Delf! Dazu fällt mir spontan Folgendes ein: "Wanderer, kommst du nach Sparta", sagte meine Oma Martha, "sollst du bei den Thermopylen recht aus tiefstem Herzen fühlen: Du bist Mensch, du brauchst ein Ziel. Dafür sollst in deinem Stil du mit ganzem Herzen kämpfen. Nichts soll deinen Eifer dämpfen. Ob du dieses Ziel erreichst oder doch geschlagen weichst, schlag dir's niemals aus dem Schädel, wenn's erstrebenswert und edel. Und verspotten dich die Menschen - sprich aus voller Brust: "Attention! Dünkt es euch auch marginal, dieses Ziel war meine Wahl. Habe wohl mein ganzes Leben gerne dafür hingegeben, und als Streiter wie als Dichter trete ich vor meinen Richter." Hoffe, diese spontane Reaktion auf deine Vorlage verstört dich nicht allzu sehr... Wünsche angenehme Nachtruhe! Cornelius
  21. Cornelius

    Tagesthemen

    Freut mich, wenn man beides herauslesen kann.. Danke fürs Vorbeischauen! Gruß Cornelius.
  22. Lieber Ralf, wieder eine famose Wortschöpfung aus deiner Verseschmiede! Es hat der Mensch, so lang er bügelt, so manches Ding schon ausgeklügelt, kein Hemdenträger dem, der grübelt, das Faltenglätten je verübelt. Die Falten einer Denkerstirn, sie glättet leicht ein kluges Hirn. Gruß Cornelius
  23. Lieber Carolus, das ist mal ein glutvoll erotisches Gedicht mit knuspriger Kruste. Sehr delikat! Gruß Cornelius
  24. Cornelius

    Tagesthemen

    Der Anchorman steht auf der Matte - die Synthi-Brass-Fanfare tönt - mit kupferfarbener Krawatte, im feinen Zwirn und frisch geföhnt. Noch niemals war der Ton so schmelzend, in dem er scheinbar sorglos spricht. Ich sitze, die Gedanken wälzend, im mild gedimmten Lampenlicht. Es jagen Bilder sich von Kriegen und ihrer blutbefleckten Spur, von zweifelhaften Pyrrhussiegen und ganz zum Schluss von Hochkultur. Ein Häuflein von Despoten schmettert: "Wir holen uns die Welt zurück!" Der dünn getünchte Firnis blättert, enthüllt die Fratzen Stück für Stück. Humane Gesten: Nur Verzierung. Die meisten Wege sind vermint. Hat wirklich jeder die Regierung, die (laut Bonmot) er wohl verdient? Der Staat verfehlt erneut die Ziele und ein Humoridol verstarb. Im Nil gibt's kaum noch Krokodile. Der neuste Food-Trend ist "Low Carb". Die letzte Meldung, die man sendet: Ein künstliches Musikgenie hat Schuberts Achte doch vollendet in göttlich reiner Harmonie. Als Soundtrack wäre angemessen der orchestrale Schwanensang, wenn diese Welt, von - wem? - vergessen, nun stürzte in den Untergang. Dann übergibt der Moderator die Bühne kurz dem Wettermann: Es hagelt bald in Ulan Bator. Ihr Leute, zieht euch wärmer an! Wir sollen zuversichtlich bleiben, das ist wie stets sein letztes Wort. Der Regen trommelt an die Scheiben und gleich beginnt "Der kleine Lord".
  25. Guten Abend ihr Lieben... ...und Danke für eure Kommentare! Gruß Cornelius Noch ein schneller Tipp für trinkfreudige Musiker: Lasst Bier in die Posaune laufen, dann könnt ihr ganz nach Laune saufen!
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.