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Cornelius

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Alle erstellten Inhalte von Cornelius

  1. Guten Abend Perry, eine frische Brise aus deiner Dichterklause, wie schön! Der Wellenchor hat es mir besonders angetan. Aber es scheint, als könne das angespülte LI die besungene Wiedersehensfreude (noch?) nicht recht mitempfinden. Möge es sich bald wieder zu Hause fühlen. Gruß Cornelius
  2. Guten Morgen Darkjuls, welch ein eleganter Gedankensalto in vier Zeilen! Ja, das Bild, das wir uns von unserem Gegenüber machen, muss mit dem Original nicht deckungsgleich sein. Sollen wir nun hoffen, dass es der Wirklichkeit entspricht oder wollen wir das Phantombild lieben, so wie wir es uns zurechtgeträumt haben? In deinen Zeilen steckt wahrscheinlich noch viel mehr Hintersinn, als ich es hier behelfsmäßig in Prosa nachzuformulieren versucht habe... Einen wunderschönen Tag wünscht Cornelius
  3. Cornelius

    Wintereinbruch

    Frau Holle schüttelt ihre Betten, die Federn stieben weit ins Land. In Dörfern, freiem Feld und Städten lässt flattern sie ihr weißes Band. Ein kalter Hauch weht uns entgegen in ihrem frosterstarrten Reich, begleitet uns auf allen Wegen, macht Stimmen rau und Herzen weich. Der Schal wird um den Hals geschlungen, der feste Winterschuh geschnürt, die weiße Pracht im Lied besungen, in Kaffeebecher Zimt gerührt. Auf allen Pfaden wird das Schreiten, besonders wenn man's eilig hat, zu einem recht beschwingten Gleiten. So manchen Wandrer setzt es matt. Der Nahverkehr kommt zum Erliegen und auch, wer weiter reisen will, muss manches Hindernis besiegen. Die meisten Räder stehen still. Ein jeder Mensch, der jung geblieben, sei dennoch jetzt von Herzen froh. Wie leicht wird doch die Zeit vertrieben mit puderfeinem H2O. Man formt es leicht zu schönen Bällen, sie treffen ganz gewiss ihr Ziel. Das Wetter lässt sich nicht bestellen, drum nutzt die Zeit zum Schneeballspiel! Ein zarter weißer Staub verzuckert die alten Bäume dort am Fluss. Ein Kahn mit altem Eisen tuckert. Die kühle Wange wärmt ein Kuss.
  4. Liebe Melda-Sabine, welch ein flüssiges, gut strukturiertes Gedicht über das unstrukturierte Verhalten mancher Zeitgenossen. Die Zeile "Die Antwort kennt allein der Wind" hat mir so, wie du sie hier platziert hast, ein Extraschmunzeln entlockt. Nun hoffe ich sehnlichst auf ein Gedicht über die Prokrastination (im Volksmund: Aufschieberitis) aus deiner Feder... Gruß Cornelius
  5. Liebe Darkjuls, ein schönes, rätselhaftes Mosaik aus sich ergänzenden Widersprüchen. So mein erster Eindruck, den ich mitnehme. Mich begeistert immer wieder, welch starke Bilder du mit einer einzigen Zeile zu malen weißt. "Die Angst liegt starr wie angeleint" gefällt mir besonders. Und "das Herz, es fühlt sich mitgenommen" regt zum Sinnieren an: Fühlt das Herz sich mitgenommen im Sinne von "an der Hand genommen", also getragen und geborgen, oder mitgenommen im Sinne von "strapaziert" ("Du siehst aber ganz schon mitgenommen aus, bist du per Anhalter gefahren?"). Vielleicht beides? Herzliche Grüße Cornelius
  6. Liebe HeraKlit, steile Thesen, über die sich nachzudenken lohnt. Das meiste möchte ich spontan unterschreiben, nur habe ich wie mein Vorredner Bedenken, ob wir die Lösung unserer selbst geschaffenen Probleme Künstlichen Intelligenzen überlassen sollten. Zugegeben: Man müsste sie nur richtig programmieren, was im Zweifelsfall eher gelingen könnte, als die Software in den Köpfen mancher Entscheidungsträger neu zu programmieren... Gruß Cornelius
  7. Cornelius

    Testament

    Guten Abend Elisabetta, in der Tat wundert es mich, dass dieses Gedicht hier überwiegend als traurig empfunden wird. Da freue ich mich über deinen Kommentar ganz besonders. Natürlich möchte ich auch euch anderen, die ihr kommentiert habt, ganz herzlich danken. Eine geruhsame Nacht wünscht Cornelius
  8. Hallo Eisenvorhang, das "Pianoforte" (das von seinem Erfinder Bartolomeo Cristofori ursprünglich "Fortepiano" genannt wurde, aber das macht die Sache auch nicht besser) ist in der Tat metrisch etwas sperrig. Wie wäre es statt dessen mit folgendem Auftakt: Ein Mensch sitzt gern am Klimperkasten und greift beherzt in dessen Tasten... Gruß Cornelius
  9. Ein Mensch traktiert gern ohne Worte mit viel Elan das Pianoforte. Beim Exerzieren von Sonaten vollbringt er wahre Wundertaten. Er darf getrost die Kehle netzen nach langen, anspruchsvollen Sätzen, denn auf dem Deckel des Klavieres gibt Halt der Henkel seines Bieres. Gesetzt den Fall, zu ihm gesellt sich ein Flötist als zweiter Held mit allerfeinstem Klanggespüre und exquisiter Embouchüre und beide spielten im Duette, dann freilich (sieht man's nüchtern) hätte der Virtuose auf der Flöte mit jenem Kunstgriff seine Nöte.
  10. Cornelius

    Testament

    Danke für eure Kommentare, ihr Lieben. Und macht euch mal keine Sorgen um mich: Ich folge nur einem Rat meines Onkels, für alle Fälle schon mal ein Testament aufzusetzen, gerade wenn man noch nicht ans Sterben denkt (oder denken muss). Man kann es ja jederzeit ändern... Im Übrigen versuche ich jeden Tag so zu genießen, als sei es mein letzter, und freue mich auf jeden neuen Tag, den ich wieder genauso genießen darf. In diesem Sinne euch allen eine gute Nacht und morgen frohes Erwachen! Gruß Cornelius
  11. Muss mich Carolus anschließen: Eigentlich ist das ein trauriges Gedicht, besonders dass die Makronen in die Tonne wandern, das nimmt mich doch ein bisschen mit. Das "Gehabe des Zahnspenglers", wie Carolus so treffend verschmitzt kommentierte, hast du allerdings wunderbar beschrieben. Gruß Cornelius
  12. Cornelius

    Testament

    Ihr Lieben (nenn euch mal: Ihr Lieben), nun wird es Zeit, dass ihr es wisst, was wirklich, von mir selbst geschrieben, mein letzter Wunsch und Wille ist. Ein Zettel, ein paar schlichte Sätze genügen für mein Testament. Ich hinterlasse keine Schätze, wie wohl vermutet, wer mich kennt: Ein Schrank mit Büchern und mit Noten, ein paar Gedichte, selbst verfasst. Was brauch ich sie im Reich der Toten? Verfahrt mit ihnen, wie's euch passt. Hängt an den Sarg zwei grüne Zweige und spielt dazu mit Streichquintett (zur Not tut's auch die erste Geige) das Boccherini-Menuett. In unsres Friedhofs letzter Ecke, da sei ein Platz für mich bereit, gleich an der alten Brombeerhecke. Dort will ich ruhn in Ewigkeit.
  13. Die schlichten Gedichte sind oft die besten. Das Thema "Sternenhimmel" ist ja schon ein paar Mal behandelt worden, meist von Routinepoeten, die meinen, sich auch dazu unbedingt mal ein paar Verse aus dem Handgelenk leiern zu müssen. In deinem Gedicht aber lebt jede Zeile und jedes der von anderen Verseschmieden zu Hülsen entleerten Worte wird wieder mit Sinn und Klang erfüllt. Einen schönen Sonntagnachmittag und eine besternte Nacht wünscht Cornelius
  14. Lieber Gummibaum, ein zu Herzen gehendes Miniaturdrama mit glücklichem Ausgang. Genial inszeniert, wie die Lösung scheinbar vom Himmel fällt. Des Pudels Kern: Ein Gedicht zum Liebhaben und immer wieder genießen! Gruß Cornelius
  15. Cornelius

    Das Offlein

    Es will mir heute nicht gelingen, ins Internet rasch einzudringen. Der Eingang ist wie fest vernagelt, die gute Laune gleich verhagelt. Da lümmelt auf der Schreibtischkante gelassen eine unbekannte Figur, wie einem Buch entsprungen. Die Überraschung ist gelungen. Der kleine Wicht mit Zipfelkappe riskiert sogleich die große Klappe: "Das Offlein bin ich, bitte sehr, der Kobold aus dem Datenmeer! Dein Netzwerk ist schon ganz verstaubt, drum wird es heute neu verschraubt. Das regelt zügig dein Provider. Bald bist du wieder aus dem Schneider. Sei nicht des Trübsinns fette Beute! In dieser Straße sickert heute kein Tropfen durch die Bambusleitung. Lies lieber mal die Tageszeitung! Das ganze weite Word Wide Web, das ist doch nur ein großer Nepp! Erfreue dich am Analogen, sonst bist du digital betrogen. Was brauchst du stündlich Horrornews? Verscheuche den Novemberblues. Steh auf und schnüre deine Schuhe und lass dein Notebook mal in Ruhe. Geh raus und sieh, wie deine Augen die Welt zu spiegeln trefflich taugen! Du siehst die Bäume und den See durch sie in Farbe und 3 D. Und hör die Vögel tirilieren! Das kann KI nicht imitieren. Sie kann dich wohl brillant verschaukeln, um eine Welt dir vorzugaukeln, die alle deine Wünsche stillt, ein fast perfektes Abziehbild, vor welchem du verloren träumst, das Unverfälschte glatt versäumst. Erwache doch aus dieser Trance! Just heute hast du hier die Chance. Nun werde ich mich bald empfehlen, dich armen Tropf nicht länger quälen. Schon morgen kommt mein kleiner Bruder, das Onlein wieder, dieses Luder, und bläst erneut zur großen Schlacht. Ich wünsche schon mal gute Nacht!" Dank an dieser Stelle an Joshua Coan für seine Geschichte "Ein Morgen mit Braunis", die mich dazu angeregt hat, nach weiteren sich in unserem Alltag materialisierenden Plagegeistern Ausschau zu halten.
  16. Liebe Melda-Sabine, nicht nur in Deinem Gedicht, auch in Deinem obigen "Kommentar zum Kommentar" erkenne ich fast Wort für Wort eigene Erlebnisse wieder. An freien Vormittagen kehre ich gerne in einer beliebten Gasthausbrauerei ein, wo es schon mal sehr ähnlich zugehen kann wie von Dir beschrieben. Ein guter Ort, um Inspiration zu holen... Was die (bunt gemischten) Gefühle gegenüber den lieben Kleinen und auch deren Eltern angeht, können wir beide uns anscheinend die Hand reichen. Habe auch schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, "Erlebnisse" und Empfindungen dieser Art in einem Gedicht zu verarbeiten, dachte dann aber stets: Nein, lass das lieber mal die Melda-Sabine machen. Voilà... Schönen Abend und einen genussreichen Sonntag wünscht Cornelius
  17. Guten Abend Sternenherz, ja, wenn man Redensarten abklopft (muss nicht mit dem Hammer sein... ), ertönt oft ein überraschendes Echo. Gerne gelesen, vor allem der Schluss gefällt mir ausnehmend. Gruß Cornelius
  18. Köstlich, Delf! Dein Gedicht von den Kamelen kann ich jederzeit empfehlen!
  19. Guten Morgen Darkjuls, ein trauriges "Morgengedicht", aber auch ein sprachlich sehr schönes. Jeder Vers malt mit zartem und ins Herz treffenden Pinselstrich die Situation, wenn durch den Verlust eines geliebten Menschen der Alltag plötzlich zum Ausnahmezustand wird. Was die poetische Qualität angeht, für mich ein anthologiewürdiges Gedicht. Gruß Cornelius
  20. Cornelius

    nachts

    Guten Abend Sofakatze, ein angenehm kurzes Gedicht, das mit wenigen Worten viel Klang und Farbe enthält. Durch die in sich zurücklaufende Form lässt es sich zudem wie eine Endlosschleife lesen. Ich sehe gleich das Käuzchen vor mir, wie es seinen Kopf hin und her dreht. Dieses Bild nehme ich mit ins Bett... Gute Nacht wünscht Cornelius
  21. Liebe Melda-Sabine, wieso hat hier noch niemand kommentiert? Vielleicht sind alle noch betäubt von der Lärmorgie, die du hier so virtuos schilderst... Mit Vergnügen (und heftigem Kopfnicken zwischen den Zeilen) gelesen. Es würde sich aber empfehlen, die Lärmschutzstöpsel schon vor der Lektüre in die Ohren zu stopfen. Vielleicht magst du einen entsprechenden Warnhinweis anbringen... Einen ruhigen Abend wünscht Cornelius
  22. Mein Kind, hör deine Mutter weise lallen: Du sollst zum Traualtare leise wallen. An unsern Ufern sind zum Bersten Esten, darum erwähle nicht den Ersten Besten. Wenn übers weite Meer die Kelten segeln, dann gehen sie vermutlich selten kegeln. Drum pflanze niemals eines Kelten Samen, weil die zur Reife hier sehr selten kamen. Ein Jüngling muss mit alten Schweden ringen, sonst darf er keine großen Reden schwingen. Doch kann ein Held im heilgen Lande siegen, darf niemals rastend er im Sande liegen? Wohl ihm, spricht er dereinst im Hünengrabe: "Wie schön, dass ich ein Grab im Grünen habe." Getrost ins Totenreich dann reist er. Geigen begleiten ihn zu holder Geister Reigen. Dann liegts an dir, das Haupt dir kahl zu scheren, die Stube mit dem schönsten Schal zu kehren. Verzage nicht, fehlt dir der weiche Gleiter - denn mit dem nächsten geht das Gleiche weiter. Wenn deine Augen trüb in Tränen schwimmen, so kannst du dich beim Bad mit Schwänen trimmen. Nur solltest du dich keiner Norne zeigen, sie könnte nämlich leicht zum Zorne neigen. Die Zeit kann freilich alle Wunden heilen, doch darfst du nicht zu oft bei Hunden weilen. Man kann ja nicht von allen Rüden sagen, dass ihre Schweife stets nach Süden ragen.
  23. Lieber Perry, hier sind dir wieder einmal sehr stimmungsstarke Zeilen gelungen. Die Technik des Enjambements, die du so virtuos beherrschst, nimmt immer wieder gefangen - man wird wie in einem Sog von einer Zeile in die nächste gezogen und die Bilder rauschen vorüber wie in einem Film, zu einem facettenreichen Panoramablick verschmelzend. Bin gerne mitgeradelt und genieße jetzt die Wärme am Kamin. Einen herzlichen Gruß sendet Cornelius
  24. Guten Morgen Ralf, ein weiteres vergnügliches Wortspiel aus deinem offenbar unerschöpflichen Repertoire. Übrigens: Er riet, den Fall nicht aufzubauschen und gleich sein Reittier umzutauschen in eins mit frisch geimpftem Rachen, das würde ihm viel Freude machen. Er könne wärmstens ihm empfehlen eins von den Minz-Menthol-Kamel(l)en.
  25. Guten Morgen Darkjuls, wieder mal schlicht und einfach schön. Da möchte man gar nichts weiter sagen, geschweige denn zerpflücken (zu Zerpflücken gäbe es auch nichts, so weit ich das sehe). Wünsche dir einen schönen Tag und eine schöne "Fürdichzeit". Gruß Cornelius
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