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Tobuma

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Alle erstellten Inhalte von Tobuma

  1. Hi Carlos, Wirklich schöne Geschichte.Sie lebt wie alles guten Geschichten aus dem was nicht passiert und der Fantasie des Lesers überlassen bleibt. Was hätte nicht alles passieren können, wenn....ich die Gelegenheit ergriffen.. , vielleicht jünger gewesen wäre oder ..oder, vielleicht auch etwas ganz anderes, eine Familientragödie oder Spionagegeschichte ? Liebe Grüße Tobuma
  2. Lieber Bernd, Danke für dieses treffende Gedicht, das die Realität glasklar wiederspiegelt. Leider gibt es kein Bewußtsein dafür, dass 80 % der Produkte, die wir täglich brauchen, durch die Arbeit dieser Menschen (über See) nach Deutschland kommen. Dort, wo ich wohne, sind solche Seeleute glücklicherweise ganz gut integriert.Wir haben kein Seemannsheim, aber eine funktionierende Seemannsmission für die, die noch auf See sind. Da kann man sich engagieren, wenn man das Problem erkannt hat. Liebe Grüße Tobuma
  3. Lieber Herbert, Ich habe überhaupt keinen Zweifel an deinen überragenden Küchenfertigkeiten. Da es sich bei dem von mir beschriebenen Herrn um einen echten Italoamerikaner handelte, würde ich bezweifeln, dass Kung Fu seine Art war, Probleme zu lösen oder zu Reichtum zu kommen. Da ich noch nicht mal in Kung Fu ein Ass bin und auch in der Küche eher mittelmäßig, obwohl sich meine Frau noch nicht beklagt hat, habe ich diesen, Deinen Weg garnicht erst beschritten. Für dich dürfte es leider jetzt auch schon zu spät sein, auch wenn Du Dir heute vielleicht ein Ticket leisten könntest, vermute ich. Unser Leben hat eben auch mit Pech und verpassten Chancen zu tun. Ich grüße dich ganz herzlich zu später Stunde LG Tobuma ---------- Doppelposting zusammengeführt ---------- Lieber Ponorist, Danke für Deinen kreativen Vorschlag. Ziemlich wertloses Papiergeld, also Millionen und Milliarden Reichsmark von 1929, habe ich mir sicherheitshalber noch aufbewahrt, man weiss ja nie was noch kommen kann! Gold wäre wahrscheinlich die richtige Währung. An Dong hatte ich noch nicht gedacht, vielleicht weil die Vietnamesen mir de facto gar nicht so arm erschienen sind und ich Sympathie für sie habe.Sie sind ja sowas wie die Ukrainer Asiens, haben die Chinesen,Franzosen und Amerikaner überlebt. Ernsthaft bleibt mir wahrscheinlich nur, das Lottospiel wieder anzufangen und Hafenbecken oder frische Baugruben garnicht erst in Betracht zu ziehen. Muss mich wohl mit meinem Schicksal abfinden und Papiertiger bleiben. LG Tobuma
  4. Hallo Federtanz, Ist es nicht grandios, wie unser Gehirn eine fremde Geschichte "überarbeitet" und daraus eine Eigene macht. Ein Beweis dafür, das man sich auch sonst im Alltag erst intensiv mit einer Sache oder einer Person beschäftigen muss, bevor man sich ein Bild machen kann oder sich ein Urteil erlaubt. Denke ich oft, wenn ich die Reaktion von Menschen auf das lese, was die Politiker gerade diskutieren oder einführen. Danke, dass Du mir den persönlichen Hintergrund der Geschichte erzählt hast,der in eine ganz andere interessante Richtung geht.Bewahre Dir Deine kindische alte Seele,vielleicht ist sie der beste Schutz gegen die manchmal so brutale Wirklichkeit. LG Tobuma
  5. Tobuma

    Millionär werden

    Millionär werden Als ich 24 Jahre alt war, sagte mir der Mann einer Bekannten bei einem Besuch in New York: "Wenn Du bis zum 30 Lebensjahr kein Millionär bist, dann wirst Du auch keiner.Also leg los und streng Dich an." Ich gebe zu, ich habe es ernsthaft versucht, aber ich habe es bei weitem nicht geschafft.Nicht mal im Lotto. Angehörige der Mafia haben da leicht reden.
  6. Hallo Elisabetta, Wenn du Dich gezielt umschaust, gibt es vielleicht morgen schon jemanden, der dich für einen Sechser im Lotto hält.Ich würde nicht davon träumen, das es irgendwann hinter dem Horizont weitergeht. liebe Grüße Tobuma
  7. Hallo Federtanz, Ich kenne diese Gefühle, wenn du als erwachsener Mensch erleben mußt, wie Deine Eltern zu Kindern werden und du dann ihre frühere Rolle übernehmen musst. Das nimmt einen ganz schön mit und läßt einen von Zeit zu Zeit verzweifeln. Wir müssen es leider bis zum bitteren Ende durchstehen und hoffen, dass es uns selbst später nicht treffen wird. Dein Gedicht macht Deine innere Zerrissenheit sichtbar und läßt uns daran teilnehmen. Liebe Grüße Tobuma
  8. Liebe Darkjuls, Es fällt mir nicht leicht, Dir zu einem solch persönlichen Thema zu schreiben, aber Dein Gedicht war auch sehr offen.Ich habe eine Reihe von Süchtigen in meiner beruflichen Vergangenheit erlebt und denke ,dass man einer solchen Situation hilflos ausgeliefert ist, wenn man nicht einmal das Warum versteht. Nicht der "Sprit" ist das Problem! Süchtige sind oft Menschen, die bereits als Kleinkinder keine konstante und die Entwicklung ihres Selbst fördernde Entwicklung erfahren haben.Deshalb erleben sie sich "innen drin" häufig als schwach, hilflos und wertlos. Dieses beunruhigende Gefühl kompensieren sie mit Omnipotenzphantasien, erleben aber immer wieder, dass sie nicht dauerhaft in der Lage sind, die für das tagtägliche Leben erforderlichen Anpassungsleistungen zu vollbringen.Das führt zu vielen affektiven Situationen, in denen sie sich überfordert fühlen und befürchten , daß ihr schwaches Ich von Gefühlen überrollt wird, die sie nicht mehr unter Kontrolle haben. Sie erleben,dass sie den Anforderungen von Außen und Innen nicht gerecht werden können. Der Alkohol ist dann das entlastende "Selbstheilungsmittel", das sie von der Realität abschirmt und sie von ihren bedrohlichen Gefühlen und Affekten entlastet. Durch ihre hohe Empfindsamkeit treten solche Frustrationssituationen, durch den Alkoholkonsum verstärkt, jedoch immer häufiger auf. Ihren Partner möchten sie am liebsten total/mit Haut und Haaren besitzen, damit sie in der Beziehung keine Störung erfahren ,was aber unmöglich ist,da dieser dann seine Persönlichkeit aufgeben müsste. Doch egal , was der Partner versucht, um Situationen auszubalancieren oder Verständnis aufzubringen: "Genug ist nie genug." Die fehlende/falsche Zuwendung in der kindlichen Entwicklung läßt sich später nicht mehr aufholen. Liebe und Hass aus Enttäuschung liegen bei dem Süchtigen eng beieinander. Hier kann nur der Leidensdruck durch seine Situation dem Süchtigen selbst, helfen, damit er sich freiwillig in professionelle Behandlung begibt und seine verdrängten Konflike aufarbeitet. Ich hoffe, dass ich Dir mit meiner Beschreibung weiterhelfen konnte. Liebe Grüße Tobuma
  9. Hallo Donna, hallo Carlos, Danke für Eure motivierenden Kommentare. Ich glaube, es ist wert, den Blick auch einmal zurück in die Vergangenheit zu werfen, und sei es nur um der jüngeren Generation zu zeigen,dass das , was sie für selbstverständlich halten, noch garnicht solange selbstverändlich ist z.B.als ich um die dreissig war : musste der Mann die Erlaubnis geben, wenn die Frau mitarbeiten wollte, es gab noch keine Anti Baby Pille, der Kuppeleiparagraf untersagte,"fremde" Personen bei sich oder in der Familie übernachten zu lassen, Homosexualität war bis 1972 unter Strafe gestellt, danach erst ab 18 Jahren erlaubt usw. Weltweit sieht man gerade, wie schnell solche Errungenschaften wieder eingeschränkt werden können,wenn rechte Kräfte an die Macht kommen.Deshalb "wehret den Anfängen", auch wenn die Kinder (wahrscheinlich wie wir früher auch) sich lieber nicht mit der Vergangenheit beschäftigen, die leider allzu schnell wieder Gegenwart werden kann. Liebe Grüße Tobuma
  10. „High Life“ in Eiserfeld In den siebziger Jahren war es ähnlich schwer wie heute, wollte man bei einem Job Wechsel ein Zimmer finden. Wohnungen gab es nur große, und die waren für einen Berufsanfänger nicht geeignet und nicht bezahlbar. Die Zielgruppe der Singles war damals noch nicht erfunden, die Scheidungsraten noch nicht so hoch, so dass ein spezieller Markt für Wohnungen um die 40 - 50 qm, wie es sie heute gibt, noch nicht wirklich existierte. Mit Hilfe meines Arbeitgebers fand ich ein kleines Zimmer, von etwa 10 - 12 qm Größe, im Dachgeschoss eines kleinen Privathauses mit schrägem Dach und natürlich keinem separaten Eingang. Ich musste das Haus also durch den Eingang des Vermieters betreten und dann innerhalb des Hauses nach oben gehen, eine Vorstellung, die einem 25jährigen eigentlich gar nicht gefällt, da er sich immer unter Beobachtung wähnt. Man war doch nicht von zuhause in eine fremde Stadt gezogen, um sich wieder unfrei zu fühlen. Was würde passieren, wenn ich erst in der Nacht, vielleicht angetrunken, nach Hause käme? Ein Mädchen mitbringen unvorstellbar. Außerdem existierte noch der Kuppeleiparagraf, der es Eltern und auch Vermietern untersagte, Mitglieder des jeweils anderen Geschlechtes in einer Wohnung übernachten zu lassen. Punkt zehn Uhr abends hatte jeder Besucher gleichwelches Etablissement zu verlassen. Glücklicherweise waren meine Vermieter eigentlich „unsichtbar“, so dass ich mich nicht beschweren konnte. Einmal im Monat sprachen sie mich an, ob denn alles in Ordnung sei oder ob sie mir in irgendetwas behilflich sein könnten. Ansonsten sah und hörte ich nichts von ihnen. Hilfreich war sicher auch, dass ich beruflich häufig unterwegs war und deshalb nicht permanent anwesend war. Die Enge meiner Unterbringung führte dazu, dass mir häufig „die Decke auf den Kopf fiel“ und ich mich in eine im Umfeld liegende Kneipe, in der man auch vernünftiges Essen oder auch nur ein Bierchen bekam, oder eine der örtlichen Discotheken flüchtete. Da ich immer eine Nachteule war und problemlos mit 5 - 6 Stunden Schlaf auskam, waren alle meine guten Vorsätze mich schon um zehn oder elf Uhr zu Bett zu begeben, “verlorene Liebesmüh“. Ich hatte, trotz anspruchsvoller beruflicher Herausforderungen, immer das Gefühl, abends eigentlich noch nichts erlebt zu haben und machte mich zu Fuß oder mit dem Auto auf den Weg, angenehme Gesellschaft zu suchen und mich auszuleben. Dauerhafte Partnerschaften musste ich mir sowieso aus dem Kopf schlagen, da ich viel zu häufig, manchmal über Wochen deutschlandweit für die Firma unterwegs war und gerade in der ersten Anstellung, auch nicht sicher war, ob ich auf Dauer in Siegen bleiben würde. So wurde vor allem die Disco so etwas wie meine zweite Heimat. Dort konnte ich schnell Kontakt finden, da es in Eiserfeld wohl noch andere Menschen gab, die sich von ihrem täglichen Leben nicht ausgefüllt fühlten. An der Bar fand man zumindest immer einen männlichen oder weiblichen Gesprächspartner. Sie kamen auch aus unserem Unternehmen. Ich hatte sie meist im Büro oder der Kantine kennengelernt. Im Gegensatz zu den meisten Männern tanzte ich gerne und gut. Deshalb fand sich meist eine Partnerin, die bereit war, mit mir eine“ flotte Sohle“ aufs Parkett zu legen. Da ich die Frauen nicht „anbaggerte“, sondern, wie jeder sehen konnte, Spaß am Tanzen hatte, konnte ich mit der Zeit auch mit den jungen Frauen tanzen, die mit ihrem Partner da waren, deren Partner aber nicht tanzen wollten oder konnten: Er hatte dann seine Ruhe und sie in mir eine ungefährliche “Wunscherfüllung“, für alle Beteiligten eine “Win - Win Situation“. Ich hatte dadurch ausreichend Bewegung als Ausgleich für den Sitzmarathon im Büro oder in Meetings und lernte, auf unverfängliche Art und Weise, einige ansprechende und nette Frauen kennen. Mit der Zeit hatte ich mich auch mit Andrea, der Bedienung des Lokals, in dem ich häufiger essen ging, angefreundet. Wenn die Hauptessenszeit abends vorbei war, setzte sie sich zu mir, und wir hatten ausreichend Gelegenheit uns miteinander zu unterhalten. Sie war unkompliziert, humorvoll und gescheit. Als wir feststellten, dass auch sie gerne tanzte, holte ich sie häufig nach ihrem Dienst so zwischen elf Uhr abends und Mitternacht ab, und wir fuhren in die Disco bis gegen zwei oder der drei Uhr morgens. Unser Verhältnis war bis auf den Körperkontakt beim Tanzen „platonisch“, vielleicht auch deshalb, weil es keinen geeigneten Ort gab, an dem man ungestört und menschenwürdig „Mehr“ hätte ausprobieren können. Da ich am Wochenende regelmäßig nach Köln fuhr, um meine dortigen Freunde und Kontakte nicht zu verlieren, und auch für die Firma viel unterwegs war, hatten wir vereinbart, wenn möglich, Zeit miteinander zu verbringen, ohne daraus jedoch ein festes Verhältnis entstehen zu lassen. Keiner fragte den anderen, was er in der Zwischenzeit, wenn wir uns nicht sehen konnten, mit wem getrieben oder nicht getrieben hatte. Eines nachts bat sie mich, sie mit dem Auto nach Hause zu bringen, da ihr Auto in der Werkstatt zur Reparatur sei. Sie hatte, ähnlich wie ich, ein Einzelzimmer in einem Einfamilienhaus im Eiserntal, etwa 6 km von Eiserfeld entfernt, das, in einer Reihe von fünf oder sechs einzelnen Häusern, entlang der Straße stand. Das Tal war kurvig und ziemlich eng, die Straße von allen Häusern gut einsehbar. Als wir vor der Haustür hielten, um uns zu verabschieden, bat sie mich, den Motor abzustellen, da ihre Vermieter und Nachbarn alles Fremde mit Argwohn beobachten würden. Nächtlicher Lärm sei davon nicht ausgenommen. Dieses offensichtliche Misstrauen war ein Teil der Mentalität der Siegerländer, die über Jahrhunderte ihre Methoden der Eisenerzverhüttung sorgfältig schützten. Nur ausgesuchte Fuhrknechte durften mit Erlaubnis der Obrigkeit mit ihrem Gefährt die Gegend verlassen. Fremde waren grundsätzlich verdächtig und als potentielle Spione nicht gerne gesehen. Deshalb bekam man auch noch in den Siebzigern schlecht Kontakt zu den Einheimischen. Jetzt, da wir kein Aufsehen mehr erregen konnten, unterhielten wir uns noch eine Weile angeregt. Es gab eine Menge Dinge, die uns gemeinsam interessierten und von denen wir uns gegenseitig berichteten. Plötzlich legte Andrea mir den Arm auf die Schulter, zog meinen Kopf zu sich hin und flüsterte mir ins Ohr: „Hast Du auch Lust? Komm doch noch mit mir aufs Zimmer. Wir müssen allerdings sehr leise sein. Spätesten um fünf Uhr musst Du auf jeden Fall wieder weg sein. So gegen sechs Uhr fahren die Menschen hier zur Arbeit. Ich möchte keinen Ärger mit meiner Vermieterin bekommen.“ Welcher junge Mann hätte das Angebot einer gutaussehenden und, vielversprechenden Partnerin schon ausgeschlagen? Ich hatte ja keine anderen Verpflichtungen. Also nickte ich zustimmend. Wir öffneten vorsichtig die Autotüren, stiegen aus, drückten sie leise zurück ins Schloss, huschten durch den Vorgarten zur Haustür, die sich lautlos öffnen ließ und schlichen auf Zehenspitzen in ihr Zimmer, um miteinander zu schlafen. Wie verabredet, verließ ich Andrea rechtzeitig, um mit meinem Auto, das jetzt im Morgenlicht blöderweise gut sichtbar auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand, nach Hause zu fahren. Draußen suchte ich vergeblich nach meinem Autoschlüssel. Verdammt noch mal…! Wie ich schockiert feststellte, hatte ich meinen Schlüssel, im Auto stecken gelassen und wir beide die Türen verriegelt (was damals noch möglich war). Wirklich peinlich, zurück ins Haus konnte ich jetzt auch nicht mehr. Tolle Situation, so richtig auf dem Präsentierteller und keine Möglichkeit zu entkommen. Was also tun? Das Autofenster einschlagen? Den Wagen aufbrechen? Ein gefundenes Fressen für die Nachbarn, die umgehend die Polizei gerufen hätten. Mir fiel ein, das ich auf der Hinfahrt im Nachbardorf, so etwa 2 km entfernt, ein Telefonhäuschen gesehen hatte. Also machte ich mich schleunigst zu Fuß auf den Weg, um von dort aus meine Autowerkstatt anzurufen. Was blieb mir auch anderes übrig. Gottseidank gab es in dem Dorf eine Bushaltestelle, bei der ich mich etwas geschützt unterstellen konnte, bis die Werkstatt um sieben Uhr öffnete. Meine Sportjacke, die die Kälte abgehalten hätte, hatte ich natürlich auch im Auto gelassen. Der Kundendienst zeigte Verständnis und versprach, mir schnellstens zu helfen. Warum ich mich gerade dort weggeschlossen hatte, interessierte sie nicht. Eine halbe Stunde später holte mich ein KFZ Mechaniker ab und wir fuhren gemeinsam zu meinem Auto, das er, wie jeder geübte Autodieb, problemlos in Sekundenschnelle öffnen konnte. Ich bedankte mich und machte, dass ich schleunigst wegkam. Jetzt, so spät am Morgen, waren die Häusle Besitzer allerdings schon alle auf der Arbeit, so dass unsere „Öffnungsaktion“ auch keine Zuschauer mehr fand. Mein Arbeitgeber, den ich, weil ich eigentlich schon um 8 Uhr im Büro hätte anwesend sein müssen, beim Umziehen von meinem Zimmer aus anrief, brauchte ich nicht einmal richtig anzulügen: Autopanne als Verspätungsgrund war doch glaubwürdig und in diesem Falle zweifellos auch noch zutreffend. Sechs Monate später fand ich endlich eine kleine Wohnung in einem Appartementhaus in Siegen, das mir weitere peinliche Situationen ersparte. © Thomas W. Bubeck “Buntes Leben“ 21
  11. Liebe Ava, Du hast alles Recht der Welt, deine Angst, deinen Frust, deine Enttäuschung über die Menschenwelt hinauszuschreien, um das , was sich an Emotionen bei dir angesammelt hat loszuwerden. Anderen pauschal vorzuwerfen, sie würden wegsehen oder nichts tun, bzw.die Probleme der Welt seien ihnen egal, halte ich nicht für das richtige Mittel, um Mitstreiter zu gewinnen, solange du nicht zeigen kannst, was du denn selbst ganz konkret tust, um die Ungerechtigkeiten in deinem Umfeld und deinem Leben anzugehen. Der Übersicht was Menschen alles falsch machen und wo sie sich verändern müßten , könnte ich noch eine große eigene Liste beifügen. Die Themenbereiche, die du ansprichst sind allerdings so komplex, dass es Jahre braucht , um die Ursachen und Zusammenhänge soweit zu verstehen, dass man weiss , wann und wie , unter welchen Bedingungen man Veränderungsprozesse angehen, am Leben halten und vielleicht sogar zu einem positiven Ende bringen kann.Wer die Ursachen nicht kennt, der kann auch keine Veränderungen herbeiführen. Man kann sich, was die Beurteilung von Situationen und Themen angeht, leicht verheben. Da reichen auch die 3 Semester Politikstudium von Frau Bärbock nicht: drüber reden kann jeder, machen oder wirklich verändern nur wenige.Die zählt übrigens jetzt auch schon zu den Reichen! Du kannst sicher sein, dass außerordentlich viele Menschen auf der ganzen Welt alltäglich daran arbeiten, bessere Lebensbedingungen für Menschen zu schaffen und ihre ganze Kraft dafür einsetzen.In großen Zeitsträngen ist das Leben in den letzten Jahrhunderten ja auch besser geworden,doch immer noch nicht für alle.Leider sind die Menschen so geartet, daß immer dann , wenn Lösungen geschafft worden sind , irgendwo wieder ein Idiot auftaucht, der neue Löcher aufreißt. Deswegen würde ich mir wünschen,daß Deine Appelle und Forderungen sich sich auf das von dir und mir Beeinflußbare beschränken. Darüber hinaus können wir ja nur durch unsere Wahlentscheidungen Dinge beeinflußen, es sei denn wir hätten dieselben Machtbefugnisse , wie Herr X i , Herr Putin oder Herr Erdogan,die sich einen Teufel darum scheren, was ihre Bevölkerung denkt .Die brauchen keinen Konsens herbeiführen, die ordnen einfach an, basta! Ich weiß wie schwer es ist im Druck der eigenen Gefühle die Geduld zu bewahren.Aber solche Gedanken ,dass, wenn wir die Reichen (ich gehören da glücklicherweise nicht zu) enteignen und was denen gehört, den Armen zu geben,hat schon in der Französischen Revolution und im Kommunismus nicht geklappt. Ich teile deine generelle Besorgnis zu fast allen genannten Themen, über die Wege zur Lösung müssten wir sicher noch streiten oder sie denen überlassen, die die Verantwortung dafür tragen uund die Kompetenz besitzen.(das ist nicht zynisch gemeint) In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Sonntag Liebe Grüße Tobuma Ps. eigentlich wollte ich garnicht so viel schreiben aber die Themen waren ja auch gross genug.
  12. Liebe Hera, Da kann ich nur sagen: "Hut ab! Eine wirklich tolle Beschreibung und Analyse, die deutlich zeigt , dass ein schwieriges Leben zu mehr Einsicht und Durchblick führen kann. Ich genieße die Klarheit und Direktheit deiner Sprache und folge betroffen, aber auch irgendwie vergnügt deinen Gedanken und Schlussfolgerungen, die soviel Weisheit in sich tragen. Ein Mensch , wie man sich viele wünscht. Geh vorsichtig und nett mit dir um. Einen lieber Gruss zur Abendstunde Tobuma
  13. Tobuma

    Pay Bas

    Hi Carlos, Habe lange in einem NL Konzern gearbeitet und bin viel auch im Urlaub oft dort unterwegs gewesen.Man wird dann mit einer ganz anderen Mentalität , Lebensweise und Lebensgefühl konfrontiert, die ich in einem konzentrierten, inneren Gesamtbild zu beschreiben versucht habe. Natürlich ist auch die Kunst Holländischer Maler einmalig und immer einen Besuch wert. Danke für Deinen Kommentar und die Gedanken dazu.Die Holländer waren mit der Spanischen Herrschaft nicht besonders glücklich, nicht zuletzt wegen der Kultur , die wie Feuer und Wasser aufeinanderpralllte. Liebe Grüße Thomas
  14. Tobuma

    Pay Bas

    Pay Bas Alleen legen Dachgewölbe in Wiesen, die von feuchter Wärme dampfen, geben Kopfsteinpflaster ungeahnte Leichtigkeit torftrübe Gewässer übertünchen seltsam anmutende Phantasiegebilde setzen in wirbelnden Metamorphosen Breughels zeitlose Dorfszenarien frei Plattschiffe treiben gelassen über Kindergesichtern, streunende Köter kläffen laut unter duftigen Reifröcken, über denen die Pracht fülliger Mieder jeder Neugier verschlossen bleibt Nur die Getreidemühlen vom Westwind aus ihrer trägen Selbstzufriedenheit erlöst, brechen die kleinmütige Ordnung auf, entfalten ihre ungehemmte Lebensfreude, die, stoischem Sauberkeitswahn zum Trotz, in malerischen Vorgärten locker Farbe zeigt © Thomas W. Bubeck
  15. Liebe Hera, Vielleicht gelingt es dir ja noch dich selbst so zu lieben, wie du bist und das Urteil anderer zu relativieren. Auf meinem Schreibtisch hatte ich sichtbar immer 2 Leitsätze stehen : 1. " Ich bin nicht auf der Welt , um so zu sein wie andere mich haben wollen". 2. " Ich muss mir von mir selbst nicht alles gefallenlassen". Das hat mir in manchen Situationen geholfen die Forderungen der Umwelt an mich, aber auch die Strenge oder das Mitleid mit mir selbst, im Sinne:"So müßtest du dich eigentlich idealerweise verhalten" in einem anderen Licht zusehen. Wer so schreibt wie du, der hat die Kraft dazu. LG Tobuma
  16. Tobuma

    Traumzeit

    Hallo Juls, Deine wirklich wunderschöne und einfühlsame Geschichte, die bei Kindern sehr gut ankommen wird. Da ich mich von Zeit zu Zeit auch an Kindergeschichten versuche, weiss ich, wie schwer es ist eine gute und interessante Geschichte zu schreiben, die sich Kindern einprägt. Das ist Dir wirklich gelungen!
  17. Hallo Anaxi, Hoffe, dass ich dir keine schlaflose Nacht bereitet habe. Deine Erläuterungen zeigen, wie stark die dichterische Tätigkeit uns antreibt,neue Perspektiven aufdeckt, sich in Bereichen verselbständigt und auch mal ein Eigenleben zu führen beginnt. Ich fühle mich immer hin - und hergerissen zwischen der Konzentration auf die dichterische Form, den Ausdruck und Aufbau, und dem Thema oder Inhalt. Am Ende bewegen mich immer wieder viel stärker die angesprochenen Inhalte , Themen oder Seitaspekte. So wie bei deinem Gedicht jetzt das Thema Kirche die Oberhand über das Dekameron gewonnen hat,wahrscheinlich weil ich das Thema Dekameron wohl auch in deinem Alter gelesen habe, also Jahrzehnte weit weg. Du hast es zumindest wieder ins Bewußtsein gebracht, so dass ich es nochmal lesen werde. Ohne packende und wichtige Inhalte wären Gedichte, auch wenn sie stilistisch gut gearbeitet, sind banal.Der Gedankenaustausch mit dir hat mir Spaß gemacht.Man sieht, wie die Gedanken sich gegenseitig weiterbringen, ähnlich einem Stein, den man ins Wasser wirft und der plötzlich weitere Kreise entwickelt LG Tobuma
  18. Hi Anaximanda, Ein sehr komplexes, wenn auch interessantes Thema, das in diesem Rahmen nur schlecht ausreichend abzuhandeln ist. Vielleicht hilft der Hinweis auf ein Buch von Andreas Englisch (langjähriger deutscher Journalist im Vatikan). Titel: "Der Pakt gegen den Papst". Englisch ist einer der besten Kenner der ganzen "weltlichen" Kirchengeschichte, sehr informativ, kritisch und unterhaltsam. Meine Erkenntnis: "Sobald man anfängt Ideen zu verwalten (das gilt für alle Organisationen), verlieren sie auf merkwürdige Art und Weise ihre Kraft. Es gehört wohl zum Wesen der Bürokratie, dass sie viel Energie für sich selbst braucht, die sie dem Umfeld entzieht." Der Traum vom archaisch,naiven,lustvollen Leben (Decameron) findet sein Ende spätestens da, wo die Gesetze und Regularien der weltlichen oder kirchlichen Organisationen Grenzen setzen, denen wir uns anpassen müssen, ob wir wollen oder nicht. Der Verlust der "Unschuld" wird bewußt von denen betrieben, die im Sinne ihrer eigenen, persönlichen Zielsetzungen Rahmenbedingungen schaffen, die es ihnen erlauben, Macht aufzubauen und dauerhaft zu sichern. Dadurch wird es ihnen möglich, nach persönlichem Belieben all die Dinge selbst auszuleben, die sie anderen verbieten. Siehe Inquisition, Prostitution,Ablasshandel, sexueller Missbrauch von Kindern, übertriebene Prachtentfaltung, Betrug und Verrat ,um nur einige zu nennen. Das Schema läßt sich dann beliebig auch auf die Diktatoren dieser Tage übertragen. Sobald Macht, im Gegensatz zur Demokratie , nicht mehr rechenschaftspflichtig gehalten werden kann, neigt sie dazu zu entarten und missbraucht zu werden. Den lieben Gott können wir leider nicht fragen, was er von dem Treiben seiner weltlichen Vertreter hält.Da sind wir in Bezug auf die weltlichen Diktatoren besser dran , auch wenn wir leider keine (göttliche) Macht besitzen, um ihrem frevelhaften Tun eine Ende zu bereiten. Das kann man eigentlich nur mit bitterer Ironie ertragen. Eine gute Nacht wünscht Dir Tobuma
  19. Liebe Donna, Wut und Verachtung braucht es , um sich befreien zu können und seine Selbstachtung zu bewahren. Deine Abrechnung per Gedicht ist eindrucksvoll. Mit Egomanen darf man kein Mitleid haben. Die wollen sich am Ende noch als Opfer hochstilisieren. LG Tobuma
  20. Lieber Carlos, Das Gesetz, das sich hinter dieser Formulierung versteckt ist natürlich nicht "doof", die Formulierung selbst natürlich ein wenig "tricky". Wenn du das nicht verstehst....etwas macholike.Trotzdem: Alles fließt, alles bewegt sich, alles verändert sich permanent, nichts bleibt länger als der Moment in dem es geschieht. Selbst im Schlaf kommen wir nicht zur Ruhe,weil das Seelische im Träumen weiterarbeitet und unsere Tagesprobleme,die noch nicht gelöst sind,so entstellt, dass wir nicht aufwachen müssen.Alles was wir tun, auch unsere Gedichte, sind Augenblicksproduktionen aus einem sich ständig entwickelnden Gedankenprozess.Solange wir leben produzieren wir , verändern wir uns, manchmal nur marginal. Das ist der Punkt an dem jede Frau mit "doof" reagiert.Was sie nämlich am meisten fürchtet, ist dass der Partner oder ihr Verhältnis zum Partner (und umgekehrt) sich verändert. (Sicherheitsbedürfnis). Ich hoffe das war nicht zu spinnert. LG Tobuma
  21. Hi Joshuan, Schon Heraklit und Platon haben erkannt: „Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.“ So ist das auch mit dem Dichten. Manchmal kommt es einfach über uns und fließt wie selbstverständlich aus der Feder, dann wieder gurkt es irgendwo im Untergrund, vielleicht im Unterbewußtsein, und will einfach nicht raus, weil anderes wichtiger ist. Dichten ist ein "Können", das manchmal freiwillig in uns wohnt, aber kein "Müssen", weil das lockere "Fließen" sich nicht erzwingen läßt. Da braucht es Geduld ,abschalten,"warten können". Unser Gehirn arbeitet nach seinen eigenen Gesetzen,die wir nur begrenzt beeinflussen können, so wie das "Behalten" und "Vergessen" beim Lernen. In diesem Sinne nicht traurig sein, der nächste Schub kommt irgendwann. LG Tobuma
  22. Lieber Perry, Wir reden viel von den Gefahren für die Umwelt, drohenden Kriegen, materieller Verarmung usw. Viel gefährlicher sind die Gefahren der Inhaltslosigkeit, der Verdummung, der seelischen Verarmung, des Realitätsverlustes, die der hemmungslose Internetkonsum erzeugt und den viele überhaupt nicht mehr wahrnehmen, weil die Krake bereits in unseren Wohnzimmern sitzt. Vielleicht sollten wir statt Gas zu sparen und die Heizung runterzudrehen, einfach mal ein oder 2 Tage Handy bzw. Internetverzicht pro Woche einführen. Ich fürchte nur, dass wir den Aufstand der frustrierten Massen nicht überstehen würden, besonders von denen, die jetzt Verzicht von anderen fordern. Du siehst , dein tolles Gedicht trifft einen zentralen Problembereich, Gratulation. LG Tobuma
  23. Hallo Ostseemöwe, Dein Gedicht ist richtig gut.Wenig Worte, aber viel Inhalt. LG Tobuma
  24. Internet, Hitler und Queen Victoria. Heute ist wieder "High Life", ein ganzer Pulk philippinischer Seeleute kommt. Einer von ihnen setzt sich zu mir an die Theke, trinkt sein Bier, schaut abwechselnd aufs Handy, dann auf mich. Unvermittelt fragt er: "Verstehst Du was von Geschichte?" Ich antworte: "Ich denke schon, wieso, was gibt´s denn?" Er: "Stimmt es, dass Hitler, Euer großer Führer von Queen Victoria abstammt?" Ich: "Und wie soll das gehen?" Er: " Queen Victoria von England, hatte einen unehelichen, missratenen Sohn. Da dieser Fehltritt nicht an die Öffentlichkeit geraten sollte, wurde dieser Sohn erst nach Indien und dann auf die Philippinen verdammt, um dort ausgebildet zu werden und ein Leben unter anderem Namen zu führen. Später heiratete er eine russische Prinzessin. Aus dieser Heirat gingen mehrere Kinder hervor, von denen eins, ein Mädchen, nach Österreich ging und dort den Großvater Hitlers geheiratet hat." Ich: "Wer hat denn diese Geschichte erfunden, das erscheint mir völlig unglaub­würdig. Wo hast Du denn das her?" Der philippinische Seemann: "Du glaubst das nicht? Steht aber so im Internet." Ich: "Wenn man alles glauben sollte, was im Internet steht... natürlich gab es in den damaligen Herrscherfamilien eine Menge an Doppelmoral und Beziehungen außerhalb der Ehe. Viele Heiraten wurden nicht aus Liebe sondern aus staatspolitischen Interessen eingegangen. Wenn dann das Zusammen­leben wegen der fehlenden Liebe zu eintönig wurde, suchte man sich außerhalb der Ehe eine Person zu der man sich hingezogen fühlte und die man lieben konnte. Aber alles nur unter dem Mantel höchster Verschwiegen­heit und in den meisten Fällen überhaupt nicht nachweisbar... was natürlich jede Menge Spekulation zulässt." Er: "Du glaubst die Geschichte also nicht, obwohl sie im Internet nachzulesen ist?" Ich: "Ganz ehrlich, was die da schreiben ist meiner Meinung nach Quatsch. Ich frage gerne nochmal bei meiner Frau nach, die sich in englischer Geschichte viel besser auskennt als ich, aber die wird die Geschichte auch abenteuerlich finden." Er: "Vielen Dank für Deine Mühe, dann komme ich morgen Abend nochmal wieder, dann werden wir es ja sicher wissen." Damit steht er auf und setzt sich zu seinen Kollegen. Natürlich habe ich im Internet mögliche Spuren dieser Geschichte aufzufinden versucht, vergeblich: Es war vorherzusehen, alles Quatsch natürlich. Meinen Seemann habe ich am anderen Tag nicht wiedergesehen. Manchmal können auch Illusionen glücklich machen.
  25. Tobuma

    Packkunst

    Hallo Carlos, Beschreibst du,was deine Freundin über sich sagt, oder, was sie über dich sagt? Ein entscheidender Unterschied. Ich stimme auf jeden Fall Ilona zu: Die wichtigsten Sachen im Leben passen so wieso nicht in einen Koffer.Materielles läßt sich dazukaufen oder ersetzen. Liebe Grüße Thomas /Tobuma Zitieren
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