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WF Heiko Thiele

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Alle erstellten Inhalte von WF Heiko Thiele

  1. Manches wird sehr übertrieben, als sei es in Stein geschrieben. Doch selbst Wasser höhlt den Stein. Man steht dann zum Schluß allein. Ich bin kein gläubiger Mensch, lieber Ralf. Wer es aber ist, es sei ihm gegönnt. Nur möge er mich nicht bedrängen. Du hast das klar ausgedrückt. Und bestimmt ist es da nicht nur bei Religionen so. LG, Heiko
  2. Was mir am meisten ins Auge stach, liebe Ilona, ist das "Entstehungsjahr". Ich meine jetzt, du hast das vor 4 Jahren geschrieben? Stimmt das? Und was ist da alles inzwischen geschehen? Trump weg, Merkel weg, Corona, Ukraine, die Auswirkungen im Regal und an der Ladenkasse. etc. Und nicht zu vergessen, 2018 mußte ich noch vier Jahre arbeiten! Und dennoch erscheint dein Gedicht, als ob es heute geschrieben wäre. Sollte man es "leider" zeitlos nennen? - Ich hoffe nicht. Die allerliebsten Grüße, Heiko
  3. Man schreibt sich schön in Metaphern hinein und hebt sich dieses auch als Notgroschen auf. Nur sollte man nicht zu sehr darauf bauen, sonst könnte man sich darin verlieren. Auch ich finde natürlich Herz-Schmerz-Varianten zuweilen recht lustig. Und es ist ohne Zweifel ein respaktables Mittel, auf gewisse Bilder aufmerksam zu machen. Aber es sind halt dann immer noch Bilder und Abbildungen von Bildern helfen zweifelsohne im Miteinander, in der Konversation. Nur kann ich mich mit dem Abdriften des subjektiven in die Realität nicht anfreunden. Ein schöner Traum ist ein schöner Traum und dennoch ist es nur ein Traum. Denn ich kann noch so sehr von einem Ferrari vor der Tür träumen. Da steht noch lange keiner da. Erst recht keiner, der mir gehört. 😉 Aber gemach. Das schöne an der Kunst, vor allem in der Poesie ist es ja, daß man sich in einen Traum hineinträumen kann, ohne darauf du vertrauen, daß der Traum wahr wird. Ich wünsche euch allen noch ein traumhaft schönes Wochenende. Heiko
  4. Liebe @Elisabetta Monte, das ist schön und traurig zu gleich. Nicht umsonst sagt man "Wenn ein Schwan singt (trauert), schweigen die Tiere". *) Und du hast es genauso schön in Worte gesetzt. LG, Heiko *) Frei nach "Schwanengesang" der Gruppe KARAT.
  5. Also, gefüttert haben wir sie natürlich nicht. @Joshua Coan Das sind ja keine Brieftauben oder so. Wildtiere und die finden in der Natur genug. Wie ich auch sonst im Winter hier oben im Schneefreien Bereich nichts füttere. Nicht, daß die Tiere noch das natürliche verlernen. LG, Heiko
  6. Danke Joshua, auch wegen deines eigenen Berichtes. Wenn man irgendwo in grünen ein Häuschen hat und in einem Bäumchen nisten die tierischen Mitbewohner hätte ich auch nicht viel dagegen. Im, wie schon gesagt, 6.Stock auf dem Balkon ist's nicht ganz so angenehm. Sei es drum, LG, Heiko
  7. Lieber Herbert, ich kann deine Meinung nachvollziehen, daß es recht lang ist. Ich schrieb es allerdings nicht in einer relativ kurzen Zeit. Soll heißen, Als ich das Gedicht begonnen habe, lagen gerade mal zwei Eier in dem Blumenkasten. Dann, wie auch immer die Entwicklung fortschritt, schrieb ich ein oder zwei Strophen hinzu. Um nun "endlich" das alles zu beenden. Am Wochende wird dann Großreinegemacht. Wie das gelingt, weiß ich auch noch nicht so recht, bei und im 6. Stock oben. Danke aber nochmals für schnelle Lesen und Kommentieren, Heiko
  8. Ja sachemah, das is awer schäähne! Lieber Alf, das ist nicht immer leicht und deswegen LG, Heiko
  9. WF Heiko Thiele

    Tauben auf dem Balkon

    Es sitzt eine Taube bei uns vis-à-vis mit einem grau-weißen Gefieder. Sie gurret und turtelt und man weiß ja nie, vielleicht läßt sie sich bei uns nieder? Bald liegt schon im Kasten für Blumen ein Ei. Wie ist das wohl dahin gekommen? Und plötzlich gesellt sich dazu Nummer zwei. Das Täubchen hat Brutplatz genommen. Sie wechseln sich redlich. Sie sind sich stets treu. Was ist das doch für eine Freude. Wir staunen als Nachbarn. Uns ist das noch neu. Gibt es denn den Nachwuchs schon heute? Auch wenn nicht; die Tage vergehen im Flug. Ich mache am Morgen oft Bilder. auf daß man sieht später, wie es sich zutrug. Verzichte gleichwohl auf Blechschilder. Und dann eines Morgens, man sieht es genau, sie strecken hervor ihr klein Köpfchen und bitten und flehen. „Lieb Mama, hier schau, leer in uns das herrliche Kröpfchen.“ Die Taube eilt stündlich, der Täuberich auch, die Kleinen mit allem zu nähren. Das füllt ganz allmählich den fordernden Bauch. Dem Hunger kann man nichts verwehren. Allmählich verdichtet sich der gelbe Flaum. Die Augen sind forthin geschlossen. Die Eltern verlassen getrennt diesen Raum, die Kleinen zu nähren entschlossen. Sie strecken und recken ihr Köpfchen ganz hoch. Die Mutter, der Vater kaum schaffen zu bringen die Nahrung, als sei man im Joch. Die Kindlein besitzen schon Waffen. Ei, wie sie nun wachsen, mit Federn bestückt. Nichts würde sie besser erwärmen? Die Pflege bislang ist den Eltern geglückt. Man könnte fortan davon schwärmen. Das was erst war gelblich und dann flauschig weiß, verwandelt sich nunmehr ins Graue. Die Schnäbel sind spitz jetzt. Es wird langsam heiß gerungen ums Futter im Baue. Nun heben sie kräftig den Körper empor, beginnen die Flügel zu schlagen. Das alles mal einzeln und auch mal im Chor. Viel stärker als noch vor fünf Tagen. Inzwischen sind sie fast genau schon so groß wie jene zwei ältere Tauben. Das Wachstum der Tiere, das ist recht famos. Man möchte es gar nicht erst glauben. Ich hoffe inständig, der Blumenhort hält und ihnen wird’s drin nicht zu enge. Nicht, ehe sie flügge, ein Täubchen rausfällt. Das Leben ist manchmal gar strenge. Grau ist nun geworden der Täubelein Kleid, nur ’s Köpfchen ist gelb noch geblieben. Wer weiß schon, wann sie sind zum Fliegen bereit. Noch üben sie nicht übertrieben. Sie zupfen und rupfen gekonnt an sich rum wie sie es von Eltern gesehen. Auch tschilpen sie häufig, sie bleiben nicht stumm. Und wenn, tat der Wind es verwehen. Doch plötzlich verschwunden sind sie unserm Blick. Sind sie etwa hinfort geflogen? Schaut man indes tiefer, dann hatten sie Glück, Fortuna war ihnen gewogen. Beim ersten Versuche, nun flügge zu sein, sie sich aus dem Neste entfernten. Doch fielen sie abwärts, weil sie ja noch klein. Den Fußboden sie kennen lernten. Ich bin mal gespannt jetzt, wie es weiter geht. Können wir für sie etwas machen? Vielleicht ist es für sie bereits schon zu spät? Das wäre fürwahr nicht zum Lachen. Am Abend jedoch hab ich sie dann entdeckt. Zu zweit sie bei einem Stuhl saßen. Dort haben sie sich vor der Sonne versteckt, im Schatten schön, gewissermaßen. Des Nachts indes kehren sie heimlich zurück. Sind morgens im Neste willkommen. Doch früh schon ist ihnen der Absprung geglückt, genießen der Fütterung Wonnen. So locken die Alten die Jungen heraus die Flügel und Federn zu testen. Bald werden verlassen die vier unser Haus. Für Ordnung wär das wohl am besten. Denn sie hinterlassen bereits jetzt genug an Kot und manch anderen Dingen. Zerbrechen das Steingut wie dereinst Kleist’s Krug. Das Säubern muß mir noch gelingen. Jetzt lernen sie fliegen ein ganz kurzes Stück indem sie den Balkon erkunden. So üben sie ständig und kommen zurück wenn sie ihren Schlafplatz gefunden. Ganz grau sind die Federn. Kein Gelb mehr am Kopf. Rein optisch sind sie ausgewachsen. Noch braucht es der Eltern gemästeten Kropf und daß sie es ihnen abschwatzen. Sie haben inzwischen ’s Geländer erreicht. Dort sitzen sie, spreizen die Flügel und pflegen die Federn. Das scheint ganz schön leicht. Wann fliegen sie über die Hügel? Ganz früh dann am Morgen verschwunden sie sind vom Balkon und der Fensterkante. Sie testen anscheinend das Fliegen im Wind. Genauso wie viele Verwandte. Und wenn wir nun dachten, jetzt sind sie wohl fort, dann lassen sie sich schon bald wieder auf jenem Geländer, der umgrenzt den Ort, wo sie einst geschlüpft, häuslich nieder. Nunmehr ist vorüber, daß Tauben am Tag und nächtens bei uns so gastieren. Für uns steht indessen ganz klar ohne Frag, bei uns wird kein Tier mehr hausieren. Denn trotz daß wir hielten Einsicht in die Welt der Aufzucht der städtischen Tauben, möcht ich und mein Weibchen für keinerlei Geld, nochmal all den Tierdreck wegklauben.
  10. Einen guten Morgen an euch! Ist Elon Musk normal? Oder besser, ist er als Multimilliardär normal. Nein, denn es ist nicht die Norm, daß jeder Milliarden auf dem Konto hat. Ist er also krank? Oder ist es normal, mit einem Maserati, Lamborghini oder Rolls Royce durch eine deutschte Kleinstadt zu fahren? Wohl eher nicht. Aber da sagt niemand, die Besitzer sind krank. Nur mal so als Denkanstoß. Danke euch, Heiko
  11. Danke, Claudi, daß du dir des Gedichtes angenommen hast. Für mich war speziell die Nennung des Namens am Anfang mehr als ein Leuchtfeuer im Einlauf des Hafens "Gedicht" gemeint. In deinem Bespiel wäre Archimedes ein Name unter vielen. Gut, dann hätte ich ein Ausrufezeichen setzten müssen. Das hätte es dann aber auch nicht getroffen. Daß die Metrik nun nicht mehr so genau stimmt, habe ich in diesem Fall billigend in Kauf genommen. Ich hätte auch Archimedes absetzen können. Archimedes, als ein Gigant, ein geistig Riese, spielt mit ’nem Stock im Sand herum. Kommt ein Soldat dort zu der Wiese. Dem ist das ganze reichlich dumm. LG, Heiko
  12. Sid, solange daraus kein Blumenkohl wird. 😈 LG, Heiko
  13. Was gab es denn nach dem Fisch zum Dessert, lieber Sid? Zum Fisch wohl Weißwein. Aber danach? Walnußkompott? Oder: Vanillejoghurt mit Ananas und Blätterteigstangen (habe ich gegoogelt.) Da bin ich mal gespannt. LG, Heiko
  14. Der Titel, lieber Perry, erinnert mich an einen Song von Rod Stewart, auch wenn er von einem anderen Autoren stammt. LG, Heiko
  15. So mag es vielleicht auch vielen Frauen gehen, wenn ihr mann plötzlich mal Lust auf sie hat. Zumindest kam mir der Gedanke beim Lesen deines Gedichtes, lieber Josh. Ich hoffe, bei euch läuft das gemütlicher, 😉 Heiko
  16. Oh, ihr ... im ...! Wohl vorgelebt war euer Leben. Nie zog es mich in diese Zunft. Mein einzig und wahrhaftig Streben: Was heut nicht schaffst, dann in Zukunft. Gewiß, so blieb gar manches liegen und manches hätt ich gern getan. Doch eh ich hätt es übertrieben, entzog ich mich dem Schaffenswahn. Nur einem konnt ich mich nicht wehren. Darin sind wir uns scheinbar gleich. Das künstlerische mag ich gerne ehren. In diesem Sinne bin ich gerne reich. LG euch allen, Heiko
  17. Ja, Uschi, ich gebe dir da Recht. Sich zu fahren lassen ist nicht schlecht. Man kann getrost die Augen schließen und das Hingleiten gar genießen. Doch will die Bahn zum Transport nutzen man, muß sie sich schon herausputzen. LG, Heiko
  18. Natürlich, Aries, und danke für deinen Kommentar. Wir haben auch schon mal 11 Stunden gebraucht. Bei Blitzeis und Schneeverwehungen. Und hätte ich ein ICE-Ticket genommen, hätte das vielleicht auch anders ausgesehen. Leider gibt es wohl auch keine Direktflugverbindung zwischen Bremen und dem Flughafen Schkeuditz (Halle-Leipzig). Dann wäre das auch kürzer gewesen. Nur mir schien das erwehnenswert, weil es jedes Mal eine Verspätung gab. LG, auch an deine Frau, Heiko
  19. Ja, lieber Sid, das habe ich mir auch so gedacht. Und trotz Holpern bin ich ja angekommen. 😉 Übrigens ging es auf dem Rückweg besser. Auf einer anderen Strecke. Und vollkommen abwegig ist das mit der Bahn ja nicht. Wir werden alle nicht jünger. Deswegen der Versuch. Einen schönen Sonntag noch, Heiko
  20. WF Heiko Thiele

    Zug um Zug

    Der Plan war so, mal mit dem Zug, neun Euro sind dafür genug, durch Deutschland kreuz und quer zu reisen und Umweltsorge zu beweisen. Denn mit dem Auto stört man’s Klima. Langsichtig wäre das nicht prima. Geschwind, die Strecke ward gesichtet und drauf geachtet, was berichtet. Zu welcher Zeit, an welchem Ort. Von Bremen will ich schließlich fort. Mal meiner alten Heimat zu. Nur diesmal ohne Hast in Ruh. Die Straßenbahn fährt um fünf ab. Geht zeitig los man, braucht’s kein Trab. Am Hauptbahnhof steig ich dann aus und geh ins Haltestellenhaus. Der Bahnsteig ist alsbald gefunden. Das braucht Minuten, keine Stunden. Kurz später fährt dann pünktlich ein die Eisenbahn. Das muß so sein. Als sie dann hält, nehme ich Platz. So früh am Morgen ohne Hatz. Zur rechten Zeit beginnt mein Reisen auf alten und auch neuen Gleisen. Noch dunkel ist’s, weil ihren Lauf die Sonne spart und geht erst auf in etwa fünf bis zehn Minuten, um sich dann sichtbar doch zu sputen. Dann wird man Nebelschleier schauen durchs Fenster, über Äcker, Auen. Drei, vier Stationen später dann, hält unvermittelt plötzlich an auf freier Flur Regio-Expreß. Was sich daraus wohl schließen läßt? Man gibt bekannt durch den Bordfunk, Ein andrer Zug kommt nicht in Schwung. Man muß auf noch zwei andre warten, bevor man wieder könnte starten. Dann, als vorbei die viertel Stunde, geht es los in die nächste Runde. Jedoch nicht schnell. Nichts übertreiben! Man kann gemütlich Briefe schreiben. Nun endlich ich berichten kann, verspätet, doch der Zug kommt an im Hauptbahnhof der Stadt Hannover. Wär’s ein Computerspiel: „Game over!“ Du kommst genauso an zu spät, weil dein Anschluß nach Fahrplan geht. Nun hast du Zeit herauszusuchen, den neuen Zug für dich zu buchen. Läufst auf dem Bahnsteig hin und her und fühlst, die Zeiger gehen schwer. Doch alles Warten hat ein Ende. Ein neuer Zug kommt an behende. Er nimmt dich auf grad wie ein Schwamm; schert alle über einen Kamm. Ich insbesondre konnte sitzen, braucht auch nicht wegen Platzangst schwitzen. Und schon hat sich der Zug geregt. Das hat mich wahrlich sehr bewegt. Indes, es dauert gar nicht lange, steh’n wieder wir in Warteschlange und müssen erst passieren lassen ’nen andren Zug. Ist nicht zu fassen. Zumindest können wir betrachten, was Bauern auf den Feldern machten. Nach sechs Minuten ist vorbei der ICE. „Nun eins, zwei, drei“, denk ich. „kommen wir pünktlich an.“ Nur Wahrheit ist da nirgends dran. Denn warum sollt die Bahn schnell fahren? Mit Bummeln mindert sie Gefahren. Gefährlich! sich nach Plan zu zeigen. Wir Deutschen eh darüber schweigen. Das „Schweigen“ indes bringt mich fort: Braunschweig ist unser nächster Ort. Der Zug rollt ein, so wie er sollte, nachdem der Anschluß heraus rollte. Jetzt konnte ich, man kann’s sich denken, bereits ’ne Stunde glatt verschenken. Ich trau mich kaum auf Uhren achten, doch muß ich’s, will ich hier nicht schmachten. So laufe ich mal hin, mal her. Setz mich manchmal, wenn’s mir zu schwer. Und freu mich gar, daß ich jetzt sage: „Ich heut nur eine Tasche trage. Hätt ich ’nen Koffer oder zwei, was wär das eine Plackerei?“ So muß man positiv stets denken, will man nicht noch mehr Zeit verschwenden. Nun hofft man wohl mit gutem Grund, die nächste Fahrt verliefe rund. Man bräuchte diesmal nicht zu bangen und könnte ohne Stopp anlangen in Magdeburg, dem nächsten Ziel. Doch für die Bahn ist das zu viel. Ereignisse sind dupliziert. Mich jemand zur Verzweiflung führt. Das Schicksal war dazu bereit, zu glauben ich hätt jede Zeit. Ein andres Bähnchen fuhr erneut uns in die Quer, wie schon oft heut. Wenn wer dies liest, der wird’s nicht glauben und an besagter Schraube schrauben. Doch alles war so, wie ich’s schrieb. Von reichlich Umsteigzeit nichts blieb. Der Uhrenzeiger kreist noch mehr. Welch altbekanntes Tripmalheur. Anstatt die Stunde nun zu warten, wollte ich einen Ausweg starten. Vielleicht auf einer andren Strecke? Zur Info hin, daß man es checke. Doch sollte ich nicht darauf hoffen. Ein andrer Weg blieb mir nicht offen. Erneut durft ich den Bahnsteig nutzen, um zuzuschaun wie Spatzen putzen sich und ihr braunes Federkleid. „Vierzig Minuten. Tut uns leid!“ Und endlich kam aus Halle schon fahrplangemäß, fast wie ein Hohn. Nun sind wir alle eingestiegen, zu warten, wie die Dinge liegen. Und in der Tat, ich mag ’s nicht schreiben, kommt bald der Spruch: „Wir müssen bleiben noch fünf Minuten länger hier. Ein andrer Zug kreuzt das Revier. Dies sei verspätet ein IC. Die fünf Minuten tun nicht weh!“ Nach sechs Minuten ging’s dann los. Es sind ja nur Minuten bloß. Minuten, die man auch verschwendet, wenn nichts man macht, weil Arbeit endet. Die Schaffnerin erkundigt sich nach Fahrkarte und ob denn ich trotzdem noch einen Anschluß fände. „Bald meine Reise eh zu Ende.“ Tatsächlich ohne langes Weichen wir Halle sinnerfüllt erreichen. Man hat dort vieles umgebaut und ich mir manches angeschaut. So hab ich einiges erkannt, wenn auch moderner hier im Land. Dann rief ich meinen Vater an, wo er mich wann abholen kann. Und schließlich kam hereingefahren die Bahn, fast wie vor fünfzig Jahren, als ich als Lehrling sie genommen, um von Zuhaus zum Job zu kommen. Jetzt steig ich ein, genieß den Blick, der mich erinnert an ’s Geschick . In Trotha steige ich dann aus und gehe um das Bahnhofshaus. Da seh ich ihn die Straße nehmen, mein Vater. Er braucht sich nicht schämen, weil mit dem Auto anzurollen. So wie’s die Bahn stets hätte sollen. Nun bin ich nur noch drauf gespannt, wenn ich zurück zum Weserstrand, ob ich dann auch zweieinhalb Stunden länger verwend, bis ich gefunden den Weg nach Hause, oder mehr. Mit deutscher Bahn ist’s nicht weit her. Ich setz mich in den kühlen Wagen und er kann mir „Willkommen!“ sagen. In Zukunft, zwar ich älter werde, befahr mit Auto ich die Erde. Denn so bin ich, wie’s meist geschah, fünf Stunden eher am Ziel da.
  21. WF Heiko Thiele

    Sonnenbrand am Strand

    Der Sonnenbrand macht es mir klar, daß ich am Strand unachtsam war. Ich cremte mich mitnichten ein, nun gräm ich mich, weil Arm und Bein, weil Brust, Gesicht und auch der Rücken mir schmerzlich zeigen, daß ein Drücken vor notwendiger Cremerei in keinem Fall zu dulden sei. Denn läßt man es an Obacht fehlen, kannst Schmerzen du bald nicht mehr zählen.
  22. Hi Herbert! Ein perfektes Paradies wäre mir suspekt. Wie sollte man sich da noch entwickeln können? Und mein lieber guter Alfredo. Zitat: "... wir können uns in Wollust sonnen." Gehört Wollust nicht zu den Todsünden? Ich weiß es nicht. Hatte nie Religionsunterricht. LG euch beiden, Heiko
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