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Carolus

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Alle erstellten Inhalte von Carolus

  1. Carolus

    leben mit ihr

    leben mit ihr ihr lächeln mein täglich brot ihre umarmung meine butter honig ihr Kuss
  2. Lieber Carlos, lieber Heiko, gerade zieht ein Gewitter über uns hinweg, und ich muss wohl oder übel meine Arbeit mit dem Holzsägen unterbrechen. So nutze ich die Zeit, um Euch sofort zu antworten. Vielen Dank für Eure verständnisvollen Beiträge. Der Anfang dieses Textes begann gestern Morgen, als ich in der Früh nach nächtlichem Regenguss durch den Wald stolperte, mehr in Gedanken in Odessa als auf dem Waldpfad (Ich lernte eine Dozentin aus dem dortigen Musikkonservatorium im Sprachunterricht kennen und erfuhr deren persönliches Fluchtschicksal), fragte ich mich unvermittelt: "Wo bist du eigentlich? Nicht hier noch dort? Wer gibt dir an, was du zu denken hast?" Ich besann mich, hielt inne und versuchte wahrzunehmen, was unmittelbar um mich sinnlich wahrnehmbar war und ist. Nach einiger Zeit gelang, was ich in dem Gedicht zu vermitteln versuche. Somit kann ich auch Eurer beider Stellungnahme ohne Einschränkung befürworten. Dieses "Eins-sein" ist schon etwas Besonderes. Das Gewitter verzieht sich langsam, und ich freue mich, meine Arbeit mit dem Holz fortsetzen zu können, denn der nächste Winter kommt gewiss. Liebe Grüße Carolus
  3. Carolus

    Beim Gang in einen Sommermorgen

    Beim Gang in einen Sommermorgen nur wahrnehmen - die Düfte nach dem Regen, - die frische Kühle auf der Haut - die Vielfalt von Grünem - die Geräusche von Steinen und Wurzeln - das Gezwitscher der Waldvögel - das Handzarte windbewegter Gräser - die Walderdbeeren auf der Zunge nur fühlen, spüren, riechen, hören und schmecken, was ist. Dasein im unbewussten Sein einmaliger Augenblicke, frei von der Knechtschaft der Gedanken, ist Eins-sein mit allem!
  4. Liebe Pegasus, du hast völlig recht, wenn Du schreibst: "Ich finde, jede Blume hat wunderbare Eigenheiten, die einen Staunen lässt." Hier stimme ich Dir vorbehaltlos zu. Schon oft habe ich Wiesenblumen in Gedichten gewürdigt, angefangen vom Gänseblümchen (vgl. "Maßliebchen beendet meinen Winter") bis hin zu Lilien und Orchideen auf heimischen Fluren. Doch jedesmal staune ich über die sich entfaltende Pracht der unterschiedlichsten Rosen in unserem Garten. In diesem Jahr ist ihr Wachstum außerordentlich und kann mich kaum von ihrer Pracht und Fülle lösen. Ich habe schon ironisch gelästert: "Hoffentlich ist dies dein letztes Rosengedicht." Immerhin habe ich eine einzige Blüte in mein Herz geschlossen, und ihr verdanke ich dieses Gedicht. Auch Dir danke ich für deinen treffenden wie bedenkenswerten Kommentar. Lieben Gruß Carolus
  5. Carolus

    Solange ein Himmel über uns

    Solange ein Himmel über uns Rose, du wundervolles Wesen aus dem Pflanzenreich, ich weiß nicht, was mich zu dir hin zieht. Deine ungewöhnlichen Erscheinung? Die Farbe deiner Blütenblätter? Der Kelch, der eine Königin krönt? Der Duft, für den mir Worte fehlen? Ich spüre nur: Ein Meisterwerk bist du, ein Streich von göttlichem Genius, geformt aus einzigartiger Schönheit und künstlerischer Liebe zur Natur. Vor meinen Augen stehst du still, strahlst einen Frieden, wie ich ihn nicht besitze, in diese wirre Welt. Ohne Klagen wirst du gehen, wenn deine Zeit im Feuer verglüht. Rose, stürmische Zeiten stehen uns bevor. Rasch wechselnd erscheint das Wetter der Welt, im Kleinen verdichtet zu Verheerendem, zu überflutetem Ackerland, zerbrochenen Häusern, zu Qualen von Tagen wie im Feuerofen. Von Hunger, Kriegen und Elend ganz zu schweigen. Stumm und ergeben erträgst du die Zerstörung deiner Schönheit auf der Welt. Doch bleiben unsre Wurzeln, tief ins Erdreich eingebunden. Die Hoffnung auf ein Leben auch in Zukunft keimt, solange noch ein Himmel über uns.
  6. Liebe Juls, liebe Ostseemöve, herzlichen Dank für die freundliche Anerkennung! Froh bin ich das Naturerlebnis dieses Morgens einigermaßen fühlbar vermitteln konnte. Dabei stoße ich immer wieder an die Grenzen meiner Ausdrucksmöglichkeiten und merke, dass gute Musik mehr emotionale Nuancen ausdrücken kann als Worte vermögen. Ich hoffe, die Grenzen zu meinem Gunsten verändern zu können. Liebe Grüße sendet und eine erfreuliche Woche wünscht Euch Carolus Lieber Horst, lieber Carlos, ein herzliches Dankeschön für den anerkennenden Beifall. Der von Horst erwähnte Begriff "Naturbeschreibung" lädt zum Nachdenken ein. Da beobachtet einer bestimmte Phänomene der Natur und versucht das "Wahrgenommene" in bestimmten Worten eine bestimmten Sprache umzusetzen bzw. zu "beschreiben". Inwieweit hier Realität und Fiktion zur Deckung gebracht werden, darüber lässt es sich trefflich nachdenken und streiten. Euch eine gute Woche mit Inseln wahrer Freude! Lieben Gruß Carolus!
  7. Carolus

    Der Wunder ungezä#hlte Fülle

    Der Wunder ungezählte Fülle Wie köstlich duftet mir der neu gebor`ne Morgen, der kurz nach Mitternacht durch regenfrische Duschen zum Leben aufgewacht. Neugierig folge ich am Waldrand seinen Spuren. Ein zarter Nebelschleier schwebt empor zum blassen Himmel, indes die ersten Sonnenstrahlen sich durch filigrane Schattenspitzen von Buchen und Birken zwängen. Auf regenfeuchten Fluren, gezaubert wie von Geisterhand, weitet sich viel tausendfach ein Blitzen, Funkeln, ein Spiel von Farbenkugeln auf Gräsern, Blättern, Blüten aus. Im tiefen Waldgrün lausch ich hier und da den Morgenständchen mancher Amsel, stolper über Wurzeln, über Brombeertriebe Gräser nässen meine Stiefel. „Ach, was soll`s?“ Wie berauscht halt ich inne, ahne, dass ich jemals nur einen Bruchteil ungezählter Wunder erfassen und in meiner Seele wie einen Schatz bewahren kann. Wanderlieder singend, stapf ich fröhlich weiter, wenn auch mein Mai schon längst vorbei.
  8. Carolus

    Auroras Rose

    Lieber Carlos, leider komme ich erst spät zu einer Antwort auf Deine Laudatio, da heute Erntetag für Kirschen auf unserem Gelände stattfand. Ein schöneres Lob als deines hab ich selten für meine lyrischen Versuche bekommen. Darüber freue ich mich von Herzen und bin im Augenblick gewiss wie eine Dampfnudel in die Höhe gegangen und bestimmt um zwei, drei Zentimeter gewachsen. Meines herzlichen Dankes sei gewiss! Zur Zeit beschäftigen mich die vielfältigen Bilder umgebender Natur besonders intensiv, als ob von ihnen ein magischer Zauber ausginge und ich durch diese einen tieferen Einblick in Leben an sich bekommen könnte. Leider giit es dabei auch, Wut und Schmerz über die Un- einsichtigkeit und Rücksichtslosigkeit von tumben, ignoranten Zeitgenossen auszuhalten. Dennoch überwiegt die Freude über die Fülle ungezählter Wunder der Natur. Dir einen lieben Gruß und eine sanfte Landung in der Waag(ge)rechten Carolus
  9. Carolus

    Auroras Rose

    Auroras Rose Noch ist der Schönheit Schoß dem Blick verschlossen. Doch schon wölbt sie in Anmut Blütenblätter zum Auftakt ihres Sommerreigens. Bisweilen habe ich in ihr der Morgenröte sanftes Farbenspiel gesehen und spürte tief in mir, ich könnt` vor Zärtlichkeit und Wonne schier vergehen. Der gertenschlanke Stiel, die Zweige mit den Hakendornen, die Tautropfen, die vom satten Grün der Blätter erdwärts kullern, die Blütenkrone im ersten Sonnenlicht: Mit ganzer Seele freu ich mich, doch weiß ich wohl, die Zeit des Reifens, des Vollendens nur einen kurzen Sommer dauert, bis welk und kraftlos deine Blütenblätter zur Erde niedertorkeln. Dies schmerzt im Augenblick. Bald fließt in meines Herbstes Wein die Bitternis über den Zerfall von soviel Schönheit ein. Doch tröstet mich: Du trägst in dir die Samen für weitres Blühen in der Morgenröte Farben, in Sommern, die uns noch hoffen lassen.
  10. Lieber Heiko, eigentlich bin ich gegen eine Klassifizierung von Menschen, gibt es doch so viele Individuen wie Typen von Menschen, so dass die Reduktion auf drei Klassentypen höchstens eine "hilfreiche" Vereinfachung darstellen kann. In der Pfalz werden im Volksmund die Klassentypen mit dem Daumen der rechten Hand aufgezeigt: Daumen senkrecht nach oben sind solche, die oben walten und schalten, Daumen vertikal zeigt den Durchschnitt der Bevölkerung, solche, die durch Schaffen nicht reich werden. Daumen nach unten: Solche Zeitgenossen fallen einfach durch und sind nicht für große Änderungen zu haben. Wenn Du mich fragst: "Wer hat es am schwersten und wer wird draus reich?" kann ich Dir nur antworten" Derjenige, der unentwegt und unbeirrt für die Erhaltung von Natur und Umwelt kämpft, mag auch die Entwicklung gegen ihn sprechen, der sammelt Erfahrungen, Einsichten, die mit den Jahren einen großen inneren Reichtum bilden. Der äußerer Reichtum mag schnell vergehen, wie wir derzeit durch den Krieg in der Ukraine feststellen müssen. Dich grüßt herzlich der Verfasser des "schweren, traurigen Gedichtes" Carolus
  11. „Verflucht“ scheint mir der Anfang dieses wirren Säkulums , als ob die unbeglichnen Rechnungen, von einer Generation zur nächsten angehäuft, jetzt uns den Atem zum freien Leben drosselten. Hat jemals eine überirdische Gewalt Länder, Menschen, Kontinente zu Hungersnot und Elend gezwungen? Sorgte sich je die Mehrzahl der Satten um das Wohlergehen derer, die auf Suppenküchen angewiesen? Das Schicksal unserer Natur, das Bild, den Zustand dieser Welt formt jeder von uns mit als Täter, Opfer oder Richter. Sein Handeln fließt tagtäglich ins abschließende Urteil ein. Noch sind wir auf Bewährung hier, um ein rechtes Maß zu finden und Antwort auf die Fragen: Was hab ich dazu beigetragen, dass Leben sich noch in Zukunft lohnt? Wie weit bin schuldlos schuldig ich und werde es?.
  12. Lieber Carlos, Du hast mich nachdenklich gemacht. Deine Begründung der spontanen Akzeptanz des Textgehalts aufgrund der Vermeidung des Wortes "Liebe" und dessen Ersatz durch "Zuneigung" und "Herzenswärme" hat mich veranlasst, über die Verwendung von Begriffen in der Lyrik nachzudenken. In meinem Verständnis enthalten Begriffe gebündelte und komprimierte Merkmale eines bestimmten Phänomens, abstrahiert auf den zentralen Nenner gebracht. Sie enthalten somit unterschiedlich viele Auswahlmöglichkeiten für den Empfänger bzw. Leser. Möchte ich in einem Text eine bestimmte Nuance eines Begriffs ausdrücken, muss ich den Begriff auflösen und die entsprechende Intention umschreibend konkretisieren. Je nach Vorstellung kann ich verwandte Begriffe verwenden oder durch Verbalisieren einen dynamischen Dreh verleihen. Die "leckersten" Beispiele finden sich u.a. in der Sprache der Politik. Man denke z. B. an "Handlungsbedarf", "historisch", "Meilenstein" u.a.m.. Sie dienen der Verschleierung wie der Verschönerung. Lieben Gruß Carolus
  13. Lieber Carlos, ein herzliches Dankeschön für Deine inhaltliche Zustimmung. Mit Substantiven wie "Herzenswärme" oder "Zuneigung" möchte ich die vielfach missverstandene und missbrauchte Vokabel "Liebe" umgehen. Ähnliches versuche ich auch mit Allerweltsbegriffen wie Glück, Unglück, Zufall u.a.m.. Lieben Gruß Carolus
  14. Forsch, unfromm und frei Viele treibt die Sehnsucht nach dem Glück in tausend Dingen. Nichts bleibt unversucht, seinen Wunschtraumpartner zu erringen, sich für ein Leben in Honig und Milch, in Bewunderung und Anerkennung zu verdingen. Seit wir aus angeblichem Paradies vertrieben, scheint, tief verwurzelt, eine Erinnerung an unbeschreiblichen Genuss geblieben. Doch niemals führt ein Weg im Schweiße unsres Angesichts zurück in den vergang`nen Göttergarten. Bedürftig fängt ein jeder an, auf eigne Faust, die Suche nach dem Glück zu starten. Er nimmt sich, ohne viel zu fragen, was sich ihm bietet und vergisst, dass alles nicht sein Eigentum, ihm höchstens für eine Frist gegeben. Niemals geht seine Rechnung auf. Zerstörte Träume, Seelenfrust, verwüstete Lebensräume, nimmt er in Kauf, bis höhere Gewalt ihm Halt gebietet: „Jetzt hört der Unsinn auf!“ An diesem Meilenstein unserer Biographien nimmt der Weg einen anderen Verlauf. Nur welchen? fragen sich viele, die ihre Sehnsucht nach dem Glück in tausend Dingen treibt. Wenn sie sich ehrlich prüfen, was dem Nächsten wohlgetan, wie wichtig mitfühlende Worte sind, wie Zuwendung die Seele weitet, begreifen sie vielleicht, dass Herzenswärme den Weg zu uns`rem Heil bereitet.
  15. Carolus

    Zinnowitzer Badezoo

    Zinnowitzer Badezoo Dort am Strand, mal im Wasser, mal im Sand buddeln Wasserratten Burgen, Badewannen. Strandgazellen räkeln sich hüllenlos in Bronzefellen. Wasserbüffel kühlen Bäuche, spülen Flüssiges in ihre Schläuche. Hirsche raufen voll Verlangen lustvoll sich mit ihren Stangen. Ältere Gorillas überwachen dieses Treiben, loben, tadeln oder lassen`s bleiben. Nachmittags so nach der Viere machen Wind und Sonne Schluss mit der Freiheit aller Tiere. Drauf trollt sich der Rest in die Reviere, weil er abends futtern muss.
  16. Carolus

    Rosentor II

    Lieber Thomkrates, wunderbare Zeilen neben anderen, gesegnet mit den höheren Weihen der Poesie, anregend zum Nachdenken über die Dimensionen unseres Seins. Dazu Freude und Genuss beim Lesen. Ein herzliches Dankeschön Dir! Lieben Gruß Carolus
  17. Guten Morgen, liebe Pegasus, Verständni(s)sinnige Zeilen hast du formuliert: "Die Natur ist auch das reinste Wunder, und schön, wenn man sie in allen Einzelheiten sieht und mit allen Sinnen wahrnimmt." und dieses Wunder löst ein "Wundern" aus über die Vielfalt von Formen, Farben und Funktionen. Man betrachte nur einmal einen kleinen Ausschnitt aus einer blühenden Wiese. Welch ein Leben! Stundenlang könnte ich beobachten. Zur Zeit ist es in den Wäldern und an den Wegrändern ruhiger geworden. Nach dem Stress von Balz, Nestbau, Aufzucht und ständiger Fütterung der Jungen sowie deren herzklopfenden ersten Flugversuchen sind die Vogeleltern erschöpft. Heute morgen in der Früh gaben zwei Mönchgrasmücken, mehrere Amseln, je eine Tannenmeise, Blau- und Kohlmeise ein kurzes musikalisches Stelldichein. Dafür aber zankten lauthals mehrere Elstern, Eichelhäher begrüßten mich pflichtgemäß mit Krächzen und Krähen lärmten aufgeregt, als der schwarze Milan über ihrem Revier kreiste. Die Szenerie, die Auftritte ändern sich fortlaufend. Übrigens Deine Strophen mit Inhalt umarmenden Reimen fand ich gekonnt locker und voll überzeugend. Weiter so! Ich freue mich immer über solche gelungene "Dichtkunst". Lieben Gruß Carolus´
  18. Carolus

    Gedanken eines Wanderers

    Gedanken eines Wanderers Promenadenmeile, wo Etablierte einander grüßen, Flanierstrecke für Müßiggänger sind sie nicht - diese Wege im Wald. Steinig, bemoost, ausgewaschen, ausgetreten sind sie, durchkreuzt von Wurzeln jeglichen Wuchses. Adern, Kanäle mit Lebenssaft, schlangenhaft sich winden aus dunklem Erdreich. Verschlissen und schutzlos, dem Tritt des Wanderers ausgesetzt, zwingen sie ihn, jeden Schritt bedacht und konzentriert zu setzen. Alte, junge, kleine, hochstämmige Waldbewohner an den Seiten ihn auf seinem Weg durch die Jahreszeiten stumm begleiten. Bilder vom Blühen, Reifen, Verglühen und Niederfallen erinnern ihn vor allem an eigne Lebenszeiten. Gleicht nicht der Wurzelpfad dem Weg durchs eigne Dasein, das ständig in Gefahr aus dem Tritt zu kommen? Geht irgendwann der Wald zugrunde, werden Wurzelwege bald verfallen, unsre Wurzeln ebenso. Letztendlich ist es das gleiche Erdreich, das uns alle nährt.
  19. Carolus

    Wunsch einer Wiesenblume

    Wunsch einer Wiesenblume Möchte schlanker Halm sein, fest und biegsam, eins mit meinen Wurzeln. Möcht` mich sanft im Morgenwinde wiegen, fröhlich dem Licht entgegen. Möchte eine Blütenkrone tragen, und allen, die ihre Flügel zu mir lenken, ein bisschen Honigsüße schenken. Möchte nicht an Welken, noch ans Fallen denken. „Verweile noch!“ ruf ich dem Augenblicke zu, „bleib eine kurze Spanne Zeit, denn du bedeutest mir ein Stückchen Glück mit einem zarten Hauch von Ewigkeit.
  20. Carolus

    Wenn die erste Sonne

    Wenn die erste Sonne in des Sommermorgens taubenetzter Frische mich lockt, ein Stückchen Schöpfung zu erkunden, brechen ihre Strahlen sich in tausend Lichtreflexen, blitzen, funkeln edle Steine auf den Gräsern, Blättern an den Nadelspitzen: Smaragde und Rubine, Bernsteine, Aquamarine und Diamanten obendrein. Ein leichter Wind umschmeichelt sie, mischt sich in ihre Farbenträume ein. Aus einer Vogelbrust ein Lied aus Sommerlust, und Lebensfreude quillt. Lauschend fließt so vieles mir durch den verträumten Sinn. Könnt mich leibhaftig im feuchten Grase wälzen, vergessen, wer ich bin, wenn nur die Zecken mich nicht zwicken.
  21. "Doch irgendwann sind ihre Speicher leer, dann nützt uns auch das viele Geld nichts mehr." schreibst Du mit recht. Die Leerung der Speicher hat bereits begonnen. Vgl. z. B. die sich abzeichnende Hungersnot in Ostafrika, Afghanistan und anderswo. Profitgier, Machtstreben, ökologische Ignoranz sowie Skrupellosigkeit (Russlands Überfall auf die Ukraine) beschleunigen diesen Prozess. Leider! Was die Nachkommenden ertragen müssen, ist für die meisten heute noch unvorstellbar. Dennoch freu Dich über jedes wilde Blümchen, das jetzt noch lebt - und über einiges Schöne in Deinem Leben, denn die Zeit läuft in jedem Falle ab - für alle! Einen lieben Gruß Dir! Carolus
  22. Über Wesentliches Eine schöpferische Einheit bilden Körper, Geist und Seele in jedem Menschenleben. Erkrankt ein Teil der Dreiheit, leiden die beiden anderen, helfen auf dem Weg zur Heilung, heißen ihn willkommen. Sind Seele und Geist erkrankt, trifft es den Körper schwer. Letztlich kann nur der Schnitter diese Drei zertrennen, entzieht er Seele und Geist das Wohnrecht beim Hingang des Körpers. Die Frage bleibt offen: Wohin gehen Seele und Geist, wenn der Körper nicht mehr "lebt"?
  23. Carolus

    In des Sommers Hitze

    In des Sommers Hitze bietet mir ein Ahornbaum Zuflucht und Willkommen. Über meinem Kopf, bewegt von sanfter Brise, tanzen Blätter unentwegt, führen Licht- und Schattenspiele auf. Alle fächeln Linderung mir zu. Schnelles Atmen kommt zur Ruh. Unbemerkt löst Zeit sich auf in meinem Sinn. Weiß nicht was, wie mir geschieht. Bin plötzlich in der ganzen Szene drin als Teil von andrer Wirklichkeit, als Teil des Sonnenglühens, des Flimmerns in der Luft, des Gräserwogens, eines erderwärmten Dufts. Von fern Motorradbrummen, Rhythmen einer Säge summen: alles wie aus einer andren Welt. Entführt, befreit und eins mit allem möchte ich mit diesem Tag vergehen, bis in der Nacht die Sterne mich als Stäubchen sehen, das kurz aufleuchtend niedersinkt. Allen Mitgliedern der schreibenden Zunft eine freudevolle Pfingstzeit!
  24. Carolus

    Was nimmt die Seele wahr...

    Was nimmt die Seele wahr… wenn sie, umfangen von des Körpers Hülle, beim frühen Morgengang des Frühlings ungeahnte Fülle schaut? Der wilden Rosen zartes Wangenrot? Die lila Mützen der Scarbiosen? Der Ginsterblüten kraftvoll Sonnengelb? Das Streichelgrün der Buchenblätter? Wie wirkt das Atmen heiler Luft, von Gräsern, Blüten, der Erde Duft auf ihr Befinden ein? Was lässt sie ungefiltert ins Innerste hinein? Nie gibt sie eine schnelle Antwort, Doch spür ich wohl: Sie ist mit ihren Sinnen im schönsten Frühlingsmorgen angekommen, hat alle Traurigkeit auf einen Schlag von meinen Schultern abgenommen. Voll Lust seh ich dem jungen Tag entgegen.
  25. Lieber Herbert, lieber Thomkrates, manchmal gerade ich in Wut, wenn gewisse Herren aus Industrie und Gesellschaft sich ein grünes Wechselmäntelchen umhängen und dreist behaupten, sie hätten schon immer sich mit aller Kraft für die Erhaltung einer natürlichen Umwelt eingesetzt, die selben Herren, die Müll, Waffen und ausgediente Schiffe in Drittländer schickten, Naturschutzgebiete wegen Großprojekten ignorierten, sich Zustimmungen erkauften und sich keinerlei Gedanken über die Rechtschaffenheit ihres Tuns machten. Dabei war seit den Warnungen des Club of Rome bekannt, was auf uns zukommt und gekommen ist. Fünfzig Jahre sind seit dem ohne nennenswerte Abkehr von solchen Praktiken vergangen. Dir Rechnung liegt jetzt auf dem Tisch. Nur schade, dass die Enkel darunter leiden und die Konsequenzen tragen müssen. Euch beiden herzliche Grüße und eine sanfte Landung am Wochenende (mit langsamem Ausrollen). Carolus
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