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Carolus

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Alle erstellten Inhalte von Carolus

  1. Lieber Carlos, herzlichen Dank für Deine kluge Analyse, denn sie deckt sich ohne Abstriche mit der zentralen Intention des Textes: - Zuerst die Eindrücke des Atmosphärischen des "Malers" von einem jahreszeitlich typischen späten Novembertag ("Impressionen"), anschließend der Ausdruck seelischer Bedrängnisse, für die es allenfalls stundenweises Vergessen im Schlaf gibt. ("Expressionen") Zum Schluss die unsanfte Rückkehr zur Realität aus ironisch distanzierender Sicht. Besonders gefallen hat mir der Vergleich mit den beiden Stilrichtungen der modernen Malerei, wobei mir die expressionistische als die konsequentere in der Gesamtentwicklung der Malkunst erscheint. Dir einen möglichst noch sonnigen Novembergruß Carolus
  2. Wahrnehmung im späten November Des späten Herbstes bunte Flor verwandelt sich in Grau. Aus voller Traufe Regenwasser tropft, als zählte einer Zeit, die uns noch bleibt. Lichte Tagesstunden rasch verblassen. Schatten, lang und länger, tauchen ab in Dunkles. Autolichter sprühen Pfützen auf das Pflaster. Heimkehren schafft neuen Sorgen Platz. Hinter Fenstern Illusionen flimmern, Kälte aus der Welt nach innen drängt. Warum Messen für jene, die gegangen? Niemand weiß, wohin. Erreichten unsere Gebete sie? Verschlossen das Tor zur anderen Welt. Manchmal öffnet es sich ein wenig im Traum. Kein Trost in Flaschen. Wem danken für Gebrechliches? Immerhin: stundenweises Vergessen gratis im Schlaf. Demnächst will uns die Hochglanzwelt wieder leuchten ins Heim. Dieses Mal jedoch gedämpfter. „Black Friday“ steht auf dem Merkzettel. Seit 1929!
  3. Wandel im Herbst Stürme reißen bunte Blätter von den Zweigen. Wirbelnd tanzt das Blattwerk einen Reigen, bevor es sich zu Humus wandelt. Bäume winden sich, schmucklos, kahl, peitschen mit ihren Ästen einen ergrauten Himmel. Mit ihrem Kampf zerfallen Sommerfreuden in Weiß, in Gelb, vor allem in Rot in einem Augenblick, da ihnen Kälte und Erstarrung droht. Liegen nicht in der Spanne zwischen dem Aufstieg der Sonne, ihrem Zenit und Niedrigstand Zeiten des Blühens, Reifens und Erntens? Enthalten sie nicht jedesmal die Möglichkeit für uns, den Zwiespalt zwischen Schönem und Hässlichen, zwischen Hassen und Lieben zu erfahren? Wachsen wir nicht in vielen Jahren in stetem Wandel weiter, schreiten voran auf einem Weg zu uns, der hinter, der vor uns, der noch in der Zukunft liegt, der uns die Chance gibt, Übles zu verzeihen, um zuversichtlich neu zu beginnen? Gleich einem Baum, dem in kalter Zeit die Hoffnung vielfach knospet, um im Frühjahr aufzubrechen?
  4. Zwischenbilanz Wer senkte einst vor deinem ersten Schrei dir Lebensglut ins Herz, damit du wärmst, erhitzest, entflammst, verzehrst, was dir das Dasein bietet? Bisweilen fragst du dich, warum du in deinem Leben mit Unverstand vieles verbrannt, aber auch, warum du einen andren Menschen gewonnen, den du nach vielen Jahren immer noch lächelnd umarmen kannst. Vielleicht könntest du so manches überdenken, Entscheidendes anders lenken, mehr Sonnenstrahlen aus Liebe empfangen, auch verschenken. Getrost könntest du irgendwann aus diesem Leben scheiden, wenn Geist und Seele nicht mehr in ihrer Wohnung bleiben und sie zurück zu ihrem Ursprung finden.
  5. Hallo, liebe Silly, ein herzliches Dankeschön für Dein "wunderbares" Lob. Leider kann ich kaum am Forenleben teilnehmen und mich zu vielen gelungenen Gedichten äußern, auch zu deinen, da mir dazu die Zeit fehlt, denn meine Aufgaben in Haushalt, Haus, Garten und Grund (1 ha) lassen mir kaum genügend Raum, mich bei den Poeten einzubringen. Außerdem spiele ich Jazzpiano und habe zweimal abends pro Woche "Session". Daher schreibe ich meistens nur nachts oder am frühen Morgen und forme tagsüber die Texte in meinen Gedanken aus, bevor ich sie niederschreibe. Deshalb bitte ich Dich und Forenteilnehmer, die meine Texte lesen, um Verständnis und Nachsicht. Lieben Gruß und einen erholsamen Schlaf wünscht Dir Carolus
  6. Carolus

    Lust,

    Lust, Flamme des Augenblicks, steckst in Brand, was dir willfährig. Dürstende Glieder entzünden deine Feuerlippen, du Hüterin gierender Glut, verdichten spontanes Empfinden zu flüchtendem Atemholen unirdischer Glückseligkeiten. Zurück in der Asche verbrannter Gefühle bleiben Wärme und Illusionen, steigen auf wie Rauch, ins unendliche Blau, während Zeit und Stunde wiederkehren.
  7. Carolus

    Auf der Suche nach...

    Auf der Suche nach… Wer bin ich? Was weiß ich von mir? Wer ist sie? Was weiß ich von ihr? Wer sind wir? Keiner wusste damals Näheres vom anderen, als wir bei dem Fest auf der Haustreppe saßen. Wer bist du? fragten wir. Vieles von ihr blieb mir lange verborgen, doch Jahr um Jahr erlebe ich das Glück, auf meinem Weg zu ihr, auf ihrem zu mir, wie wir einander näher kommen. Wo stehen wir jetzt? Im Wissen um unsere Endlichkeit, sehnend nach glückseligem Sein, fördern wir aus unseren Tiefen Herzenswärme, Zärtlichkeit zu Tage, wenn Kummer und Plage dunkler Zeiten uns Leben und Freude verleiden. Was wollen, können wir mehr?
  8. Carolus

    Nach unruhiger Nacht...

    Nach unruhiger Nacht… durchbricht an diesem Nebeltag die Morgensonne nirgends der Wolken graue Schicht. Ein kaltes Licht, das er nicht mag, streut, kaum dem eigenen Vergessen entronnen, erneut Gedankenfetzen in seinen zerzausten Verstand. Gelähmt steht er am Fenster, suchend wie ein Ertrinkender nach festem Stand, sieht Nässe von den Bäumen tropfen, starrt gedankenverloren einen Haufen angehäufter Blätter an, bis plötzlich dann ein Morgenwunder alles ändert: Sie tritt mit leichten Schritten ein, lächelt, strahlt ihn an, dass er nicht anders kann, als sie mit beiden Armen zu umfassen. Seelenwärme fließt in ihn hinein. Geflohen sind die Sorgengeister. Wie könnt es anders sein? Auf einmal ist er seines Tages Herr und Meister. An diesem Morgen im November bedarf er nicht der Sonne Licht. Voll Lust auf Leben überhäufst er sein strahlendes Wunder mit vielen Küssen.
  9. Carolus

    Wunder sammeln

    Wunder sammeln Komm, mein Freund, reif ist die Zeit, die Wunder einzusammeln, die weit und breit der Herbst gestreut. Zuerst das Rosarote, das von den Fingern der Morgengöttin gleitet, danach den Flug der Vögel, der von Wind und Wolken jeden Wetters unentwegt begleitet. Darauf die Farbenvielfalt abgesunkner Blätter, die unsre Stimmungslagen wieder spiegeln, dazu das Licht von ungezählten Diamanten, die taufrisch in der Streuobstwiese blinken. Lass uns die letzten Äpfel, die mit den roten Backen von den Bäumen schütteln, genießen, darüber sinnen, wie sie geworden, gewachsen aus einer Knospe hin zur Blüte, zur wunderhübschen Frucht, wie jeder drei Jahreszeiten erlebte, in denen er ein frühes Ende hätte finden können. Lass uns ein jedes Wunder mit der Seele sehen, damit wir Tumben Geschaffenes besser verstehen und gestärkt gemeinsam durch dunkle Zeiten gehen.
  10. Liebe Nesselröschen, beeindruckend finde ich, dass Du Dich so "wortreich" hast "hinreißen lassen", eine derartige Gemütsverfassung einfühlend darzulegen. Wenn Du anmerkst, "dein Gedicht berührt mich einfach außergewöhnlich stark!" dann freue ich mich besonders, dass der Inhalt Dich ähnlich berührt wie mich das reale Durchleben bzw. Erfühlen meiner Situation beim Erwachen "Zwischen Nacht und Morgen". Es war wie in einer Zwischenwelt, in der das Pendel der Zeit stillsteht, bis es in die Vergangenheit oder in die Zukunft (Resignation bzw, Hoffnung) ausschlägt. Aber schon die Banalität einer Tasse Kaffee kann helfen in einer derartigen Lage wieder mit beiden Beinen auf den Boden der eigenen Lebensrealität zu gelangen, sprich, die eigene Gegenwart zu akzeptieren. Vielen Dank für Dein "einfühlendes" Verstehen. Einen herzlichen Gruß und eine "Gute Nacht!" wünscht Dir Carolus.
  11. Zwischen Nacht und Morgen Ihm war, als ob er aus großer Tiefe aufgetaucht in eine Gegenwart, die nicht die seine. Im Lampenlicht: ein Tisch, ein Stuhl mit Kleidern, Bilder an der Wand. Alles Gegenständliche lediglich anwesend im Raum. Vor dem Fenster blasse Röte, mit Schleiern lichten Blaus: Wetterform eines Herbstmorgens. Hoffnungsschimmer? Wer? Was hatte seine Zeit angehalten für unbestimmte Dauer? Eine Gemütsbewegung, hormonell bedingt? Oder was sonst? In solchen Augenblicken könnte er für immer gehen. Mild, schmerzfrei und süß der Abgang. Doch, was ließe er den Seinen zurück? Bedrückende Traurigkeit? Erinnerungen, die den Schmerz am Leben halten? Wo bliebe seine Liebe, wenn er einfach ginge? Vor dem Fenster: Verschwunden das blasse Rosa mit lichtem Blau. Rotes Wolkenfeuer am Horizont. Auf der Straße im Tal: Lichterketten, Geräusche wie am Fließband. Das Leben rollt wieder an. Mit ihm? Einen Kaffee bräuchte er jetzt.
  12. Carolus

    Klagen? Tanzen? Retten?

    Klagen? Tanzen? Retten? In Nord und Süd, in Ost und West wortgleich leuchten Menetekel auf: „Zu träg! Zu spät! Zu spät! Zu träg!“ Immer schriller nimmt das Unheil einen unwägbaren Lauf. In den verflossenen Jahren schontet ihr das Klima nie. Drum lasst alle Hoffnung fahren, nichts Gutes verspricht sie. Ihr, die ihr der Schöpfung den Krieg erklärt, sie ausgebeutet und mißhandelt habt, glaubt ihr, sie wird euch verschonen, wenn ihr euch nicht ändert? Apokalyptische Reiter, schneller als die Sieger bei Formel 1, verwüsten Länder mit Wasser und Feuer. Da stehen keine Archen bereit, wenn sie den Spiegel der Meere in neue Höhen peitschen. Wie solchen Verwüstungen entgehen, wenn gleichzeitig neue Kriege entstehen? Klagen, tanzen, retten, was noch zu erhalten ist. Was sonst? Umkehren hilft vielleicht noch, die wunde Seele unsrer Welt in einer letzten Gnadenfrist zu heilen. Schuldig sind stets die anderen. Die aber sind wir!
  13. Carolus

    Ein Blatt rührt mich

    Ein Blatt rührt mich, ich weiß nicht wie, mit roten Adern an, in dessen Mitte noch das Gelb vom Sommer, umflammt von Feuerzungen, die unaufhaltsam es zu Moderasche brennen. Wärme fühl ich in Gedanken an erlosch`ne Feuer, an Sommerkleider, Hitze, bloße Haut, an helle Nächte und Erwachen in Aurora sanften Farben. Ein wildes Widerstreben treibt mich an, nicht wie Aschenmoder zu verenden, treibt mich weiter, im Sommer gesammeltes Holz für neues Glühen zu verwenden. Die frostig winterliche Welt mich niemals lang in ihren Armen hält, eher schon mein Sommerengel, der auch in kalten Stunden mich zu seiner wärmsten Daunendecke wählt.
  14. Carolus

    Frühling im Herbst

    Frühling im Herbst Was hat den Damm aus Mustern und Gewohntem allmählich so zermürbt, dass er dem Druck der Sehnsucht nicht mehr standgehalten? Was überflutet mich mit Wellen ungeahnter Zartheit, entzieht mir Boden unter meinen Füßen, treibt mich in einem Strom von unsagbarem Fühlen in eine andre Welt? Als ob mein Körper eine Feder wär, die vor dem sanften Wind durch`s Land von Seligen hin gleitet, wo kein Gedanke mich bedrückt, kein Leiden schmerzt, wo Stille Gegenwärtiges der Seele näher bringt. Des Herbstes bunte Vielfalt, die Nebelschwaden, ein Blinzeln der Sonne dringen auf mich ein, füllen zeitlos den Augenblick mit unfassbarem Glück. Ich spüre, wie der Atem jener Welt bis in die letzte Zelle dringt. Bin außer mir, weiß nicht, wie mir zumute. Den Frühling im Herbst hat die Gute mit ihren Küssen zum Blühen gebracht.
  15. Lieber Herbert, auch ich "kann deinen Zeilen nur voll zustimmen", treffen sie doch, wie ich annehme, einen Kern unserer Lebenserfahrungen. Dafür herzlichen Dank. Die Zeile am Ende Deiner Feststellungen " dass der Lebenspartner sein Leben mit mir teilt.", hat mich sofort angesprochen über das Thema nachzudenken. Hier das rasche Ergebnis: Nachgedacht hatte er über Teilen in einer Liebesbeziehung. Dabei ertappte er sich, wie er zusätzlich ein Stück Fleisch auf seinen Teller legte. Beschämt schob er es zurück in die Pfanne, dachte sich seinen Teil. Lieben Gruß Carolus Hallo Carlos, mit Recht betonst Du den Wert der dritten Strophe, denn letztlich geht es um das Gleichgewicht zwischen Innen und Außen und dessen Verankerung im eigenen Dasein, nicht um törichte Selbstbehauptungsformen. Herzlichen Dank! Carolus
  16. Mutmaßungen über Liebe Einst lustwandelnd im Paradies der Sinne, hat sie die Frucht vom Baume der Erkenntnis gepflückt und ihm zu kosten gegeben. Verzückt erkannten sie einander als Mann und Frau. Ihr Lächeln von damals schlägt ihn noch immer in seinen Bann. Nie kann und will er dieses wunderliche Wesen sein Eigen nennen. Entfliehen würde ihre Seele. Niemals kann und will er ihr seine Sicht der Welt aufdrängen. Versiegen würde rasch die Quelle ihrer Lebenslust. In ihrem Wirkungskreis soll sie sich frei entfalten. Sicher scheint ihm: Solange beide bei ihrem Dialog aus Körperlust und Seelenfrieden bleiben, sich nicht im Spielen um Recht und Macht zerreiben, kann Glück gedeihen, das tief im Leben beider wurzelt.
  17. Carolus

    Einmal noch...

    Einmal noch… Anklänge einer Abschiedssymphonie über nebelfeuchten Sommerträumen. Töne herbstlich süßer Melancholie perlen vom Tau benetzen Bäumen. Von Tag zu Tag mehrt sich das dunkle Moll des Wandels. Doch einmal noch bäumt sich die bunte Welt der Farbenklänge auf in einem einzig letzten Jubelschrei, bevor ein Sturmwind höhnt: Vorbei! Vorbei! Wer möchte nicht in solcher Zeit mit Kranichen nach Süden ziehen, ehe des Herbstes letzte Harmonien vom Wind verweht und welk zur Erde fliehen, wo sie vielleicht noch Hoffnung finden im Nähren neuer Lieder?
  18. Carolus

    Glück

    Glück Solange die Erde um die Sonne kreist, solange es mitfühlende Wesen gibt, lohnt es sich, nach Glück zu streben.
  19. Guten Abend, Silly Poetry.

     

    Dir ein herzliches Dankeschön für Dein Lob "für den Zauber des einen Moments". Ich habe mich sehr gefreut, und es tut gut, wenn ein anderer sich über den Inhalt freuen kann.

    Die Idee  zu diesem "Tanz auf dem Regenbogen" kam  mir am Montagabend, als ich am Piano über den Jazzstandard "Fly my to the Moon" improvisierte, eine "In other words" verkleidete Liebeserklärung.

    Irgendetwas zog mich aus gutem Grund an, aber zum Mond fliegen in Konkurrenz mit dem Milliardär Branson, nein!  Da kam mir zu Hilfe, dass ich am Vormittag einen schönen Sonnenstrahl über dem Tal beobachten konnte.

     

    Ich schrieb ein paar Worte dazu auf, zwei drei Sätze und ließ die Notizen liegen, schaute aber immer wieder darauf, ob es meinem Empfinden entspräche oder ich etwas ändern bzw. verbessern müsste. So entstand im Laufe der Woche Schritt für Schritt, was Dir gefallen hat.

    Ob es "zauberhaft" wirkt und ist, vermag ich nicht zu sagen. Jeder versteht und interpretiert den Text auf seine Weise. Nur ist mir wichtig, dass ich innerlich ohne Vorbehalte zu dem Geschriebenen stehe.

    Letzteres empfehle ich auch Dir.

     

    Ich wünsche Dir freudenbringende Erfahrungen in diesem Forum!

    Lieben Gruß

     

    Carolus

    1. Silly Poetry

      Silly Poetry

      Guten Abend Carolus.

       

      Entschuldige, dass ich erst jetzt auf deine Zeilen antworte, die mich sehr erfreut haben - zumal ich "Fly me to the moon" ebenso schätze und genieße, denn der Text erscheint mir mit der Notensetzung sehr im Einklang, was mich immer wieder in Gedanken entführt, die meinen Blick himmelwärts schweifen lassen...

      Wie ich sehen konnte, hast Du an deinem Werk ein paar Veränderungen vorgenommen, die es (auch farblich) mehr hervorheben und den Leser somit noch besser entführen...
      Dieses Forum hier wirkt auf mich nicht nur freundlich, sondern auch sehr herzlich, weshalb ich mich doch sehr gut "aufgehoben" fühle.
       

      Nun wünsche ich Dir eine geruhsame Nacht und einen schönen Start in die neue Woche. Oder wie ein alter Freund von mir zu sagen pflegte: "Sleep very well in your Bettgestell." 

      Liebe Grüße,
      Silly. 

       

    2. Carolus

      Carolus

      Liebe Silly,

       

      habe eben erst Deine sehr ansprechenden Zeilen gelesen und mich sehr gefreut, dass sie deine Wertschätzung gefunden haben.

      Jetzt bin ich bei Variationen über den Jazz-Standard "Autumn leaves", der musikalisch das Thema "Abschied vom Herbst" emotional viel tiefer vermitteln kann, als es meine Zeilen je vermögen.

       

      Ein Gruß aus herbstlich bunten Blättern!

      Carolus

       

  20. Carolus

    Tanz auf dem Regenbogen

    Tanz auf dem Regenbogen Wenn der Geist seinen Verstand zurücklässt und selbstgenügsam irgendwo im Blau des Äthers schwebt, wenn er nichts denkt, nichts will, nichts muss, es ihm genügt, lastenfrei und mühelos dahinzugleiten… wenn deine Seele Gelebtes abstreift, ihrer Sehnsucht unvermittelt folgt, kann ungezählte Tropfen sie aus weißen Wolken zaubern, den Horizont mit sieben Farben des Regenbogens überziehen… wenn du den Herzschlag der Geliebten spürst, dich zärtlich in der Sprache ihres Körpers öffnest, kannst du gelöst zum Firmament aufsteigen, mit ihr auf schimmernden Bahnen tanzen, indes die Sonnenstrahlen aus dem All, die Nieseltröpfchen aus dem Wolkenhimmel liebkosend dich umfangen.
  21. Carolus

    Ein Blick nach draußen

    Ein Blick nach draußen Im Fenster nach Süden, gerahmt ein flirrendes Rot: Kirschbaumblätter im Abschiedsfeuer. Geleitzüge von Wolkenschiffen, beladen mit weißer Fracht, driften in Rilkes blauen Oktoberhimmel. Gradliniges dazwischen, linealgetreu, Streifen verbrannten Kerosins. Einstmals unvorstellbar auf Schloss Duino wie anderswo. Kaum merklich gleiten Schatten zu Tal, lösen Sonnenuhren ab. Ich schließe das Fenster. Mit verblasster Leuchtkraft, fast leblos erleben Blätter den Wandel.
  22. Guten Abend, Stefan! Deinen "langen Kommentar" habe ich gerne und aufmerksam gelesen, zeigt er doch entscheidende Probleme bzw. Fehlentwicklungen der derzeitigen globalen Krise auf. Im Grunde stimme ich mit wesentlichen Positionen von Dir überein (z.B. Hoffnung auf die junge Generation, die Hilfe durch neue Technologien, das Verhalten der Raffgierigen, die grundlegenden Veränderungen im Kapitalismus, so auch Deine generelle Einschätzung: "In einer nicht allzu fernen Zukunft "MUSS" sich auch etwas ändern, sonst geht alles den Bach runter. Und eigentlich weiß das tief im Innersten auch jeder logisch denkende Mensch. Aber man muss wohl wirklich erst "fühlen", wie es den Bach runter geht." Einiges sehe ich aus anderer Perspektive und möchte meine Sichtweise kurz andeuten. Entscheidend ist eine grundsätzliche Änderung im Bewusstsein der Menschen. Diese beinhaltet: Die Achtung vor dem Leben, und das beginnt mit der Achtung der Frauen, ihrer Bedeutung und Rolle in und für die Gesellschaft. Wie viele ungewollte Kinder leiden schwer daran und erschweren das Zusammenleben mit anderen. Damit zusammenhängt ein neues Verständnis des Körpers, als schöpferisches Gesamtkunstwerk, in dem alles mit allem einander bedingt, nicht als ein Werkzeug zur Steigerung von Produktion oder Konsum oder als Maschine, bei der man bei Verschleiß das nötige Ersatzteil einbaut. Ferner wäre hier auch der Missbrauch von Sexualität durch staatliche oder religiöse Institutionen deutlich zu machen, denn in solchen Institutionen ist der Korpsgeist wichtiger als das Leiden verstümmelter Seelen. Nicht von ungefähr trifft es jetzt "die allein seeligmachende Kirche", die jahrhundertelang auf Gründen der Machterhaltung ihre repressive Sexualmoral den Gläubigen aufzwang, abgesehen von der Natur und Umwelt zerstörenden Maxime "Macht euch die Erde untertan!" Zwei Aspekte möchte ich noch im Rahmen dieser kurzen Andeutungen ansprechen. Wenn Du schreibst, es "iegt meine einzige Hoffnung bei den jungen Menschen. Es gibt bereits so viele neue Technologien, die einfach nur genutzt werden müssten.", dann denke ich, dass die Erfahrungen aller lebenden Generationen, auch meiner, die Krieg, Not und Hunger am eigenen Leib erfahren hat, in den Prozess der Bewusstseinsänderung eingebracht werden müssen. Was die Technik betrifft, so sehe ich vielfach eine Technikgläubigkeit, als ob es für alle wesentlichen Probleme technische Lösungen gäbe. Technik hat m. E. eine dienende Funktion, nicht eine den Menschen unterwerfende. Ich breche hier ab, möchte mich aber an dieser Stelle herzlich für Deinen gedanklich anregenden Beitrag bedanken! Vergessen wir bei allen Miseren nicht das Schöne im Leben, so z.B. den wundervollen Herbst! Lieben Gruß Carolus
  23. Carolus

    Abgestumpft?

    Abgestumpft? Sprengkraft bewegender Worte verpufft in lebensfernem Raum. Die Wirkung, die sie erreichen sollen, berührt die Empfänger kaum. Wen? Was ändern noch unendlich viele Bilder von Tausenden, die von Hungersnot und Krieg entstellt, dahingerafft, die voller Schmerz gezwungen aus ihrer Heimat mit letzter Habe zu gehen, nicht wissen, ob sie durch Almosen oder Hungerlohn den nächsten Tag überstehen? So lange ein Mensch dem anderen als Wolf im Lammfell erscheint, ihn in die Irre führt, belügt, keine Mitleidsträne weint, wenn wehrlos der am Boden liegt, dauert die Verwüstung von innerer und äuß`rer Welt noch weiter an, bis die Zerstörung dann mitleidslosen Raffern in die Augen fällt. Die Last von so viel Seelenleid erschwert den Gang durch eine düst`re Zeit, macht hilflos, ratlos - hoffend noch im Stillen, dass Licht am Horizont für möglichst viele bereit. Bald wird es kälter. Mit Freunden möchte ich, wandernd durch herbstlich bunte Wälder, mich am Spiel von Licht und Farben freuen und frische Energie nach Hause tragen.
  24. Abschiedskonzert belaubter Bäume Über märchenhafte Sommerträume ranken sich die lichten Melodien einer Abschiedssymphonie. Meine Gänsehaut dabei vergess`ich nie. Ein Chor von Engelsstimmen mischt Rot vom Mohn mit Gelb von Ahornblättern. Halme schaukeln im Rhythmus des Windes. Sein Harfensolo lässt mich selig lauschen. Schon fließt im letzten Satz das Moll des Wandels ein. Doch einmal noch rafft sich die Welt der Farbenklänge auf zu einem einzig hellen Jubelschrei. Ach, könnte ich einmal dabei, begleitet von den Tönen meiner Lieblingsfarben, in solcher Zeit von meinen Nächsten gehen! Den Abschied fänd ich schmerzlich grausam, doch wunderschön, bevor die letzten Töne des Oktobers nach der Kadenz verweh`n und welk zur Erde gleitend niedergehn.
  25. Carolus

    Nicht unantastbar

    Nicht unantastbar scheint die Würde von Menschen im Schatten bürgerlichen Wohlstands, definiert und festgelegt durch einen minimalen Arbeitslohn. Ein reiner Hohn für alle, die von der Peitsche der Inflation, Mieterhöhung, Lebensmittelpreisen, Arbeitslast und Hektik getrieben, im stillen fluchen und die Fäuste ballen. Das sind doch Menschen, denkt man. Arbeiten, essen, schlafen, lieben wie wir, doch viele fühlen sich hier nicht zu Hause, haben sich innerlich längst abgewandt, leben in ihrem Viertel, träumen von besserem Leben und dickem Lottogeld, bauen weiter an ihrer beschränkten Welt, hoffen, dass diese nicht durch Krieg und Krisen demnächst zusammenfällt. Einstmals: „Alle sollen besser leben!“ „Wohlstand für alle!“ - Jetzt: Alles eine Illusion? Alles "reiner Hohn" für viele?
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