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Carolus

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Alle erstellten Inhalte von Carolus

  1. Carolus

    Allmählicher Abschied

    Allmählicher Abschied Das Jahr gealtert ist, die Ernte in den Scheunen. Auf kahlen Feldern sammeln Krähen ihre Nahrung. Noch einmal leuchtet mir der Blätter Gold im Schein der letzten Sonnenstunden auf, um in des Herbstes Feuer allmählich zu verglimmen, als würde eine Hand die Licht- und Farbenspiele dimmen. Wenn viele Herbste in der Erinnerung verdichtet mit Erntefrüchten, mit windzerzausten Bäumen, mit klappernden Fensterläden, und streunendem Blattgewelk, wenn gelichtet des Sommers Glück und Träume, sobald die Kälte vor der Tür, zwingt dich die Jahreszeit in Innenräume.. Dort wird dir langsam klar: Kein Sommer, kein Herbst kehrt je zurück.
  2. Carolus

    Ein neuer Frühling

    Ein neuer Frühling Was kümmern mich des Herbstes Stürme, wenn durch die Seele ein neuer Frühling zieht? Mit Blätterknospen, frühem Blumenblühen, mit aufgeregtem Vogelzwitschern und vielen neuen, süßen Düften. Lustvoll zieht er durch`s Gemüt, hilft an zähen Nebeltagen Lasten dieser wirren Welt im Oktober, im November leichter zu ertragen. Sanft lenkt er den Blick nach oben hoch zu jenem Himmelslicht, das alle meine Seelenräume strahlend warm mit seinem Gold besticht. Dein Lächeln hat ihn angestoßen!
  3. liebe Ilona, herzlichen Dank für Dein Lob! Amelie und ihre Mutter, beide hervorragende Klavierspielerinnen, sind den lebensbedrohlichen Gefahren in ihrer Heimat entronnen und haben im Schwarzwald ein angemessenes Domizil gefunden. Amelie hat mir mehrere Zeichnungen von ihrem Hund geschenkt, ich habe beiden ein E-piano zur Verfügung gestellt. Beide haben sich darüber sehr gefreut. Liebe Grüße Carolus
  4. Benno, warum sagst du nichts? Ein Flecken Blut im Staub der Straße. Tränen auf ihrem Kleid. Schluchzen immer wieder. Noch warm der Körper in ihren Armen. An ihren Händen sein Blut. Benno, warum sagst du nichts? Hab dich doch lieb! Durch Mark und Bein Dröhnen, Rumpeln, Kettenrasseln über ihren Köpfen. Die anderen, angekommen mit ihnen der Tod. Seine Stupsnase unter ihrem Kleid, die Ohren gespitzt. Er schaut sie an, jault auf, reißt sich los, die Kellertreppe hoch ins Freie. Sein Bellen ist dem Soldaten zu wider. Er tippt auf den Abzugshahn. Benno, kommst du morgen wieder an mein Bett? Ich freu mich, hab dir was aufgehoben. Benno, sag doch was! Wird Amelie je verstehen, warum, auch wenn der Schmerz verheilt? Die Narbe in der Seele bleibt wie die Erinnerung - ein Leben lang.
  5. Carolus

    Jene...

    Guten Abend, lieber Carlos, liebe Sternenherz, herzlichen Dank für Eure anregenden Beiträge! Carlos, wenn Du anmerkst "Durch die Bevölkerungsexplosion und viele andere Faktoren wissen wir schon längst, dass Wohlstand für alle nie geben wird." dann werde ich Dir nicht widersprechen, denn dessen Realisierung würde das Aus für die Entwicklung des Menschengeschlechts bedeuten, allein schon durch die Umweltbelastungen, die Knappheit der Ressourcen und nicht zuletzt durch die Veränderungen des Klimas. Anderseits wäre zu überlegen, was man und wie man "Wohlstand" definiert. Geht man vom Niveau des Wohlstandsstatus vom Mittelstand in Industrieländern aus, ist dessen weltweite Realisierung unsinnig, weil undurchführbar. An diesem Punkt bringt sich Sternenherz mit ihrem Vorschlag ein: "Ein Leben in Würde und mit genügend Ein- und Auskommen für alle sollte möglich sein." Ich denke, dazu gehört auch der Zugang zu sauberem Wasser, emissionsfreier Atemluft, gesunder Nahrung, inclusive. deren Produktion, u.a.m.. Hier wäre eine "weltweite Realisierung" möglich und sinnvoll. Liebe Sternenherz, du schreibst:: "Ich bin Idealistin und gehe davon aus, dass die Menschheit dies einmal überwunden haben wird." Ich denke als ein durch die Jahre geformter "realistischer Idealist"(!), dass wir nicht tausende von Jahren auf eine entscheidende Änderung des Homo sapiens warten müssen. Entweder sie geschieht ab sofort in Etappen, Schritt für Schritt, erzwungen durch die drastische Verschlechterung der allgemeinen Lebensgrundlagen oder... Ich meine, wo viel Schatten, da auch viel Licht. Ich kenne weltweite Projekte von jungen Menschen für ein besseres soziales Miteinander, für ein bescheideneres Leben ohne permanenten Konsumdruck, für Permakultur und, und... Sie geben mir Hoffnung, und von ihr wie von der Liebe lebe ich jeden Tag. Lieben Gruß Carolus
  6. Carolus

    Jene...

    Jene im Schatten des Gemeinwesens sind Menschen wie wir: arbeiten, schlafen essen, vergnügen, fühlen sich unter der Herrschaft mächtiger Gruppen und Einzelner ungenügend wahrgenommen. Nicht wenige verbergen im Kampf um Arbeitsplatz und Niedriglohn, von Wut und Hass getrieben, die geballte Faust. Ihre Menschenwürde scheint jederzeit verhandelbar, sobald gewinnbringend der Nutzen. Längst haben die Prekären sich abgewandt, da ein besseres Leben, außer „Brot und Spielen“, an ihnen fast ohne Spuren vorübergegangen, bauen sich ein Zuhause im Schatteni, leben weiter in eingeschränktem Umfeld, hoffen, dass ihre Welt in absehbarer Zeit keinesfalls zusammenfällt. Der Betrachter grübelt, ob Wohlstand oder nur Konsum jemals für alle gedacht, indes die Mehrheit weiterhin eine profitable Moral und Werte wie Eigentum, das „verpflichtet“, hochhält wie Bilder von Heiligen bei Prozessionen.
  7. Lieber Heiko, lieber Kurt, manchmal ist es einfach kurios, wie ein Gedicht entstehen kann. Da lese ich auf der ersten Seite des "Schwarzwälder Boten" die Schlagzeile "Bleibt es an Weihnachten dunkel?" und denke natürlich sofort an Weihnachten. Urplötzlich geht mir die Zeile eines alten Kirchenlieds "Es ist ein Ros`entsprungen" und sofort habe ich das Bild einer blühenden Rose in Schnee und Eis vor Augen. Danke, dass Euch dieses Gedicht gefällt. (Übrigens: mir auch!) Lieben Gruß Carolus
  8. Carolus

    Ungläubige Nachbarn

    Ungläubige Nachbarn In edler Anmut blüht auf zur Winterzeit ein Rosenstock, trotzt Kälte, Frost und Leid, haucht des Morgenrotes hoffnungsvolle Farben über feuchte Nebelschleier. Nachbarn staunten, nannten sein Erblühen, Wunder, Zauberei, fragten den Gärtner, wie Derartiges möglich sei. Lächelnd antwortete der: „Morgens schenk ich ihr Wasser voller Zärtlichkeit, am Abend eine wärmende Decke, trage sie in meine Häuslichkeit. Ihr süßer Duft schwebt durch alle Zimmer. In lieblich lockenden Tönen erklingt ihr Liebeslied.“ Ungläubig schüttelten die Nachbarn ihre Köpfe, fragten sich,…
  9. Lieber Herbert, den Inhalt Deines Satzes "Der Mensch ist archetypisch gestrickt, der Stärkere hat immer das Sagen und der Gütige ist williges Opfer." sehe ich anders. Ich frage mich: Ist der Stärkere aufgrund seiner Geistes- oder Seelenkraft oder nur aufgrund seiner körperlichen Kraft und dem Besitz von Waffen wirklich der Überlegene? Was wäre der Starke ohne den Schwachen, der Höhere ohne den Niederen? Schwäche kann auch Stärke beinhalten. Ein aktuelles Beispiel: Der Widerstand iranischer Frauen gegen ein Unterdrückerregime. Ein historisches: Mahathma Gandhis Widerstand gegen die britische Kolonialmacht. Mit Deiner Charakterisierung der allgemeinen Lage "Die Zeiten sind rau geworden und die Umgangsformen auch..." stimme ich überein. Die Anzeichen dafür sind mittlerweile überall sichtbar wie fühlbar - für jeden Einzelnen. Lieben Gruß Carolus Guten Abend, Tobuma, ein herzliches Dankeschön für "Ein wirklich beeindruckendes Gedicht!". Was Du schreibst über das Internet, dass es gewissen Leuten "ohne rechtliche Konsequenzen" erlaubt, die sonst verborgene dunkle Seite ihres Wesens hervorzukehren, überzeugt. Offenbar liefen solche Prozesse früher im gesellschaftlichen Untergrund mit den entsprechenden Folgen ab. Auch die allzu raschen Veränderungen in der Moderne laufen im Weltmaßstab ab. Viele fühlen sich mit Recht überfordert und kehren den Spieß um, leugnen die Veränderungen, unterschieben ihnen unhaltbare, krause Ursachen. Der Glaube, die fortschreitende Technik könne unsere gewaltigen Probleme lösen, ist ohne eine grundsätzliche Änderung unserer Denk- und Verhaltensweisen eine absolute Illusion. Ich denke, ein Mensch kann die Verantwortung für einer Reihe von Mitmenschen überschauen und übernehmen. Vielleicht zwei,drei Dutzend. Je mehr es werden, desto mehr nimmt das Verantwortungsbewusstsein ab. Herzlichen Dank für Deine zum Nachdenken anregende Stellungnahme. Lieben Gruß Carolus Liebe Ilona, ich verstehe Deinen Zwiespalt, wenn Du betonst "Immer war ich eine Pazifistin und immer war meine feste Überzeugung, Waffen und Militär werden weder einen Krieg verhindern, ihn verkürzen oder Leid verhindern. Auch ich habe eine Wandlung in mir selbst erfahren… Unter dem Eindruck des Volksaufstandes in der DDR und der Niederschlagung durch die Rote Armee, dem Kampf der polnischen Bevölkerung gegen die sowjetische Besatzungsmacht, dem Prager Frühling und dessen brutales Ende entschloss ich nach meiner Zeit bei der Christlichen Seefahrt zur Marine zu gehen, weil ich damals und heute wieder (!) nach langen Jahren in der Friedensbewegung zu der Einsicht gekommen bin: "Wenn du Frieden haben willst, rüste für den Krieg." wie es die Römer formulierten. Was hat sich seitdem auf Seiten des Homo sapiens geändert? Ich meine, wenn er sein grundsätzliches Verhalten nicht substantiell ändert, ist sein Fortbestehen auf Grund der gewaltigen globalen Probleme infrage gestellt. Dennoch, genieße jeden Atemzug eines schönen Herbstes! Das wünscht Dir von Herzen Carolus
  10. Liebe Ilona, wunderschöne Einzelbilder, eingefangen in Stimmungen, Farben und Lieblingsorten deiner Heimat, atmosphärisch "verdichtet" zu einem eindrucksvollen Gesamtbild eines (deines) späten Sommertags. Einfühlsam und berührend. Eine nachwirkende Freude, Deine Zeilen zu lesen! Herzlichen Dank. Lieben Gruß Carolus
  11. Carolus

    Die Anderen

    Die Anderen treiben Nägel in die Herzen der Rosen, zerreiben Tränen mit ihren Stiefeln, füllen im Keller Fässer mit Explosivem, legen Lunte und Feuerzeug bereit. Brandstifter sind sie. Längst brennt das Dach der Welt. Sie kümmert es nicht, wenn Regen aus Glut und Asche auf das gemeinsame Haus niederprasselt. Aus dem Dunkel kommen sie, Geschöpfe, Werkzeuge einer Macht, die aus der selben Lebensquelle schöpft, wie jene, die ihnen widerstehen. Sagt nicht Laotse, das Schöne sei ohne Hässliches, das Gute nicht ohne Böses erfahrbar? Was macht jene zu Helfern menschlicher Hölle? Sie kennen nur Wahrheiten, die sie selbst erfinden, sie lügen, verführen,. täuschen, betrügen Menschen, bis Massen ihnen verfallen. Ihr Gift versuchen sie mit List gleich Viren in Herz und Hirn zu streuen, damit ein letzter Rest an Menschlichkeit zugrunde geht. Ist ihr Erfolg Teil unseres Versagens? Haben wir dem Dunkel in ihnen und in uns zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt? Jedenfalls ist Mensch werden, sein und bleiben schwieriger als wir jemals angenommen hatten.
  12. Carolus

    Der Wehmut Ton...

    Der Wehmut Ton vibriert in bunt gefärbten Blättern. Niemals sind sie des Sommers Lohn, so wenig wie die Angst vor herbstlich schlimmen Wettern. Siehst du das Abgelebte nur und nicht des Herbstes Korb, gefüllt mit Frucht, betrügst du dich, als hättest du im Leben nie versucht, einmal mit vollen Händen dazustehen. Wenn Melancholisches wie Tau von welken Blättern tropft, ein Nebelgrau sich über alles legt, erinnert dies an Ende und Zerbrechlichkeit. Den andern Teil, den steten Wandel, vergiss in deiner Trauer nicht. In wechselvoller Zeit. kennt er allein Beständigkeit.
  13. Lieber Herbert, hab dich nicht vergessen, als ich die Zeilen für Carlos schrieb. Dir ein herzliches Dankeschön für "ein wunderbar poetisches Gedicht"! Liebe Pegasus, ich verstehe Deine Reaktion sehr gut, gebe aber auch zu bedenken, dass die Beschäftigung mit dem Thema "Sterben und Tod" das Leben, ja jeden Tag und jede Stunde als besonders wertvoll und reich erscheinen lässt. Herzlichen Dank für den "lieben Gruß...in diesen grauen Tagen"! Hat gutgetan. Carolus Lieber Heiko, mit großem Vergnügen und dauerndem Schmunzeln habe ich Deine gereimten Ausführungen über den Alten gelesen. Hat er mich doch sofort an die Eingangsszene meines Dramas "Teufel, Tod und Turbulenzen" erinnert, wo Teufel und Tod über den Marktplatz einer schwäbischen Stadt im Jahre 1346 laufen. Ich zitiere: "Tag und Nacht, Jahr aus, Jahr ein treib ich mein Handwerk. Nie geht mir die Arbeit aus, nie wird der Totengräber arbeitslos. Wer leben will, muss sterben können. Aber begreifen wollen die Bürger hier das nie. Ich existiere nicht in ihren Köpfen. Mich haben sie mit Macht daraus verdrängt. Treff ich einen, wie so oft mit offner Rechnung, dann ist der Jammer groß: "Jetzt nicht! Um alles in der Welt! Das hat noch Zeit". Und tu ich, was mein Handwerk fordert, heißt`s für den Hingeschiedenen "Rasch in die Grube! Erde drüber, Pfaffensprüche. Dann flugs zum warmen Leichenschmaus. Vielleicht lockt dort ein neues Glück. Kein Lohn, kaum Dank und miserable Sitten obendrein. Vor allem keine Anerkennung. Aus der Haut fahren könnte man bei solchen Leuten. Schaffen, raffen, rauben, huren morden, als gäbe`s nie eine Abrechnung. Nie im Leben ändern die sich..." Lieber Heiko, ich denke, die Zeilen sind ganz in Deinem Sinne. Herzlichen Dank für Deine Mühe! Dir eine erntereiche Herbstzeit! Carolus
  14. Lieber Carlos, herzlichen Dank für Deine lobenden Worte: "Erhabene, beeindruckende Lyrik." Das Thema treibt mich um, seit ich vor einer Woche die Nachricht vom Tod meiner Cousine (52 J., lebensoffen, an Krebs gestorben) erhielt. Der Text ist eher eine unsentimentale Annäherung an das Thema Sterben und Tod, ein Versuch einer schrittweisen, einfühlenden Erfahrung der absoluten Endstation des Lebens. Lieben Gruß Carolus
  15. Annäherung an einen Unbekannten In Wirklichkeit sah ich ihn nie, nur das Ergebnis seines Wirkens. Unsichtbar und stumm begleitet er mich täglich Schritt für Schritt zur Arbeit, wie zur freien Zeit, zu fröhlich heitren Runden, zu manchem Jammertal voll Leid in einsam dunklen Stunden. Wenn ich im Traum ein Mal in großer Not, ahn ich, er ist mir nah, dann höre ich ihn flüstern: „Du bist nicht tot, ich bin noch da.“ Den unsichtbaren Unbekannten stellten vor Jahrhunderten die Alten sich als Knochenmann mit Sense, als Schnitter mit der Sichel vor, wie er den Tanz der Toten, vom Kaiser angefangen, zu Papst und Fürst bis zu den Bettlern und, Vaganten mit leichten Schritt anführt. Wahrscheinlich ist er heutzutage Geschäftsmann mit noblem Laptop, darin die Daten jedes einzelnen aus Fortunas Rechenzentrum. Das Schicksal eines jeden lässt ihn kalt. Das Abschiedsnehmen vom Leben sei Sache seines Kandidaten. Er sei Vollzugsbeamter nur. (Man sagt, beim Ableben seiner Kunden würden deren Daten automatisch gelöscht. Bei Prominenten soll es länger dauern.)
  16. Wir - zu leicht befunden? Noch vor Jahren konnten viele sich mit einer "Leichtigkeit des Seins“ vergnügen. Spaß war angesagt. Keinesfalls wollten sie sich selbst betrügen, dachten nicht im Traum, dass diese Party kaum einmal zu Ende. Über Nacht kam eine radikale "Zeitenwende". Mit aller Schwere lastet nun die Weltmisere auf vielen Schultern. Aufschub konnten einige sich erkaufen, um vor den Folgen noch davonzulaufen. . Doch jeder weiß, dass Gletscher in jenen fetten Zeiten schmolzen, damals, als Armut durch Events und Pizza verdeckt, als die Großen sich im Erfolgslicht sonnten. In den Medien wird jetzt allgemein auf Hoffnung und Natur gemacht, trotz Horrormeldung Tag wie Nacht Viele fluchen, andre suchen und suchen… Was bleibt uns sonst, uns Wankelmütigen, Treibgut in steigender Flut einer vergifteten Zeit?
  17. Aufbruch zur großen Reise Wer bist du, Wächter jener Tür, vor der ich lang gewartet? Wer gab den Auftrag dir, mich endlich einzulassen? Eintretend in einen unbekannten Raum, gewahr ich kühles Dunkel statt Licht und Wärme. Mir ist, als ob im Traum ich ängstlich einen Gang erspüre, mich sachte vorwärts taste. Weiß nicht, wohin er führt. Vielleicht zu Kammern meiner Seele? Eventuell könnte ich dort auf Lebensfreuden aus hoher Zeit, auf Schmerzen auch aus bittt`ren Tagen treffen, die ich gedankenlos einst abgelegt. Weiter tappend ahne ich: Dies wird die einzig wahre Erkundungsfahrt in meinem Leben, denn diese Mal stehen keine Urwälder am Amazonas oder Orinoko auf dem Plan, noch Wüsten in Lateinamerika oder Inseln im Pazifik. Dies Abenteuer führt letzten Endes mich nach innen, zur letzten großen Unbekannten, zu meiner Seele.
  18. Hallo Carlos, du merkst an: °Wenn es um die Seele geht, wenn es um unsere Zukunft nach dem Tod geht verlassen wir uns auf einen Glauben. Auf einmal glauben wir alles." Ich bin kein Mitglied einer Religionsgemeinschaft, noch liegt eine religiöse Deutung von Seele im Sinne einer unsterblichen Seele meinen Überlegungen zugrunde. Unter Seele verstehe ich eine ungreifbare, körperlose Substanz im Menschen, deren Auswirkung allenfalls in der Betrachtung leib-seelischer Zusammenhänge (psychosomatisch) gefunden werden kann. Das setzt natürlich das materielle Bewusstsein des Körpers voraus und damit die Fähigkeit der Sinne, jegliche Impulse der Außenwelt zu verinnerlichen, auch die Vielfalt und Deutungsmöglichkeitenj des Lichts als notwendige Existenzgrundlage. Zum Verständnis meiner Position möchte ich hier verkürzt einen für mich wichtigen Trauminhalt wiedergeben. Ich stand nachts am Ufer eines riesigen Sees, der angefüllt mit Millionen in allen Farben blinkenden, glitzernden, aufblitzenden Kristallkugeln.Ständig lösten sich aus der Oberfläche solche Kugeln, schossen ins Dunkel und verschwanden. Gleichzeitig fielen ungezählte farblose aus dem Dunkel in diesen See.Im Traum ging mir ohne irgendwelche Überlegung der Gedanke durch den Kopf: "Das sind ja Seelen. die farblosen haben beim Ableben eines Menschen dessen Körper verlassen und kehren zurück zu ihrem Ursprung." Die farbig blitzenden steigen auf und beseelen einen neugeborenen Menschen. Inhalt und Form erhält sie im Lauf des Lebens durch die Vermittlung der Sinne. Daran dachte ich, als ich von Transformation und "Stirb und werde!" schrieb, an jenen ewigen Kreislauf. Lieben Gruß Carolus Lieben Gruß
  19. Hallo Carlos, du fragst: "Wenn ich als unsterbliches Wesen mich im Licht erhebe, weiß ich davon?" Ich würde diese Frage bejahen, denn im Sinne eines "Stirb und werde!" findet eine Transformation von Körper, Seele, Geist in der Weise statt, dass der Körper seine materielle Substanz verändert und Seele und Geist diesen als bisheriges Domizil verlassen und zu ihrer ursprünglichen Gesamtheit wieder zurückkehren, ebenso wie der atmende Körper von der umgebenden Luft abhängt. Wie kann ich mich als "unsterbliches Wesen" im Licht erheben, wenn Seele und Geist zuvor nicht die Erfahrung von Licht im Sinne von Wahrheit, Klarheit verinnerlicht haben? Lieben Gruß Carolus
  20. Transformation Weißt du, was dich unwiderstehlich drängt, deinen Armen Flügel, dem Körper das Gewicht von Vögeln zu verleihen, um federleicht dich zu erheben zum Tanz in göttergleichem Feuer? Weißt du, welche Kraft dein Herz entflammt, die dich alles fühlen, dich spüren lässt, wie eine Woge dich über Grenzen schleudert in einen endlosen Raum, wo du im Äther unbegrenzter Freiheit surfen kannst? Ahnst du, dass jene Kraft des Tanzes, von einer höheren in dir geweckt, den Augenblick der Liebe dir erschließt, wo du, in andrem Sein neu geboren, dankend dich im Licht erhebst als Wesen, das unsterblich?
  21. Liebe Nesselröschen, Du hast das LI, im konkreten Fall den Autor, auf frischer Tat ertappt, als er/es am frühen Samstagmorgen durch die Vorhänge auf die Straße schaute und "Oh, du lieber Himmel!" das erste herbstliche Schmuddelwetter wie in einer Momentaufnahme wahrnahm. Gefallen hat mir, dass Du " als Leserin den nassen Fahrbahnstreifen im grellen Licht glänzen" siehst, "das herannahende und wieder verschwindende Auto und die Kühle des Herbsttages" fühlst und riechst.. Herzlichen Dank für Dein "Sehr gerne gelesen!" Lieben Gruß Carolus
  22. Carolus

    Zwischen Nacht und Morgen

    Zwischen Nacht und Morgen Noch deckt ein schwarzer Vorhang aus nächtlichem Vergessen die Szenerie des Alltags vieler Arbeitnehmer. Lichtlos stumme Straßenlampen. Nur eine schwankt im Wind, streut diffuses Licht über Pfützen. Das Stückchen Fahrbahn, ein Flickenteppich aus Schatten und Lichtreflexen, verliert sich im Dunkel. Urplötzlich Scheinwerferlicht: Nahegelegenes, grell angestrahlt. Eine Weile noch das Rot des Rücklichts. Einige Fenster schon mit Licht. Jetzt diktiert der Uhrzeiger den Tagesablauf. Heißes zuerst statt Herzenswärme. Draußen vor der Tür: Der Duft des Sommers verflüchtigt sich im herben Geruch kühlen Herbsttags.
  23. Carolus

    Herzenswunsch

    Lieber Herbert, über Dein Lob habe ich mich sehr gefreut. Herzlichen Dank dafür! Ich denke, von Zeit zu Zeit ist es eine lebensfördernde "Frischzellenkur", "der Leichtigkeit des Seins frönen, mit den Wolken tanzen und die Welt herum vergessen. " Die "Sehnsucht nach Liebe und Zweisamkeit" drängt natürlich, den Wunsch zu verwirklichen, erst recht in dieser reichlich wirren Zeit. Warum nicht "die Welt herum vergessen, wenn es seelisch weiterhilft und zu mehr Menschlichkeit beiträgt? Ein freundliches, ergiebiges und rundes Wochenende Dir! Mit Herzensgruß Carolus
  24. Carolus

    Herzenswunsch

    Herzenswunsch Komm, reich mir deinen Pfirsichmund und küsse meine Seele! Auf steppentrockner Sommerflur sei Regen! Hinterlasse eine Spur von frisch erwachtem Leben. Dort öffnen zarte Blüten ihre Blätter, verbreiten einen herbstlich süßen Duft. Wie gerne wäre ich die Luft, die deinen Körper Nacht und Tag umgibt die deinen Atem spürt und deine Haut wie meine eigne liebt. Komm, lass uns unsere Seelen wie zwei Sonnenstrahlen Hand in Hand durch`s Wolkendunkel unsrer Tage gehen, bis wir am Horizont ein andres Ufer sehen.
  25. Carolus

    Verflixte Zwischenzeit

    Verflixte Zwischenzeit Wind, wirfst mir das erste Herbstblatt vor die Füße. Gebleicht, verblasst das Grün der einen Hälfte, aufflammend das Rot der anderen. Noch hast du, Herbst, die Fluren nicht in Besitz genommen, doch schon sind erste Boten angekommen. Bedrückt von unerfüllten Wünschen schleicht dieser Sommer sich davon, In seiner Hitze schmolzen ungezählte Träume. Selbst Bäume ließen ihre Blätter hin zur Erde hängen, als wollten sie uns sagen. was uns als Nächstes sollte plagen. Viel Brot verdorrt ist auf den Feldern, den Flüssen fehlt`s an Wasser, in den Wäldern sterben Wurzeln ab. Soll ich mich grämen, trauern? Vielleicht in Asche gehen? Der Herbst in meinem Leben ist eine solche Jahreszeit noch lange nicht. In vielen Herbsten haben Gaben sich verdichtet im Gemüt, so dass statt Klagen danke sagen sinnvoll scheint, auch wenn die Außenwelt die selbstverschuldete Misere mit Hingebung bejammert, sogar beweint!
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