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Cornelius

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Alle erstellten Inhalte von Cornelius

  1. Lieber gummibaum, das ist wahrlich plastische Dichtkunst! Auch aus dem Material der Sprache lässt sich immer wieder Neues kneten. Sechsundzwanzig Buchstaben mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Wenn du erlaubst, werde ich dein Gedicht Buchstabe für Buchstabe auf kleine Zettel schreiben, diese in einer Lostrommel mischen und schauen, was bei der Ziehung herauskommt ... Grüße Cornelius
  2. Lieber Uwe @Stavanger, gefällt mir von der ersten bis zur letzten Zeile. Genau genommen hattest du mich schon mit der ersten Zeile gewonnen - ich liebe nun mal diesen spielerischen Umgang mit "stehenden" Redewendungen, der als Wasserzeichen zu deinen Gedichten gehört. Natürlich ist dein vorzeitig vorm Ausufern bewahrtes Loblied auf den Winter auch inhaltlich ein Schmankerl. Freue mich auf die hoffentlich baldige Fortsetzung des Jahreszeiten-Zyklus ...
  3. Cornelius

    Weiß der Teufel ...

    Ein unergründliches Enigma bedrückte mich gleich einem Stigma, denn ob im Wachen oder Dösen - ich konnte es mitnichten lösen. Selbst kluge Freunde seufzten schwer: Das wisse nur "Du-weißt-schon-wer". So musste ich den Fahrschein buchen, um Letztgenannten aufzusuchen. Man könnte morden. Aber schneller gelangt man durch den Rathauskeller (was, scharf betrachtet, kaum verwundert) per Fahrstuhl (Stockwerk: Minus Hundert) zum Reich der steten Seelenpein im grellen Schwefelfeuerschein. Beim Eintritt in das Vestibül empfindet man: Die Luft ist schwül. Drauf ließ ich mich beim Vorwärtsschreiten vom Schild "Besucher-Rundgang" leiten, bezwang ein Labyrinth von Stollen, sah Sisyphos den Findling rollen, entging dem Niesen eines Drachen und fuhr ein Stück in Charons Nachen. Begegnest Du dem Herrn der Fliegen, lass Neugier Deine Furcht besiegen! Er saß in voller Schreckgestalt auf seinem Thronsitz von Basalt, doch stellte ich ihm ohne Zagen sogleich die Frage aller Fragen. Man wird es Satan nicht verübeln: Sie brachte sogar ihn ins Grübeln. Sein schwerer Bass klang leicht belegt (der Kasus hat ihn wohl erregt), als schließlich düster-hoheitsvoll aus seinem Mund die Antwort scholl. Doch sollte ich sie je verraten, so müsste ich am Drehspieß braten. Die Hölle wird mir nicht mehr heiß, seitdem ich mit Gewissheit weiß, ... * *Hier dürft ihr euren eigenen Zweizeiler anfügen, welche "existenzielle" Frage euch bewegt.
  4. Liebe Melda-Sabine, das ist so herrlich absurd, dass man gar nicht nach einem tieferen Sinn forschen und einfach deine schlagfertigen Reime genießen möchte. Ganz gleich, was Du Dir (und uns) so zusammenreimst, irgendwie kommt immer ein Reigen skurriler Bilder dabei heraus, der die Mundwinkel in die Höhe treibt. Meine Favoriten sind der Nacktmull mit Designerbrille, und natürlich der Pfeilgiftfrosch. Besonders mag ich die kobaltblauen (Dendrobates azureus). Der Zoo meiner Heimatstadt hat auch welche von dieser Sorte ... Gruß Cornelius P.S. Tiere, egal welche Spezies, sind von Natur aus zu jedem Anlass gut angezogen!
  5. Hallo @Reimgestalt, liest sich fröhlich und hebt die Laune! In den Titel hat sich wohl der Fehlerteufel eingeschlichen: Der "Klobus" soll doch bestimmt ein Globus sein, wie im Gedicht? Das Wort Klobus hat natürlich auch eine Bedeutung, freilich eine andere ... Beim Blick auf den Titel dachte ich zuerst an ein Wortspiel ... Gruß Cornelius
  6. Cornelius

    Lord Arthurs Verbrechen

    (angeregt vom Titel der Erzählung Lord Arthur Saviles Verbrechen von Oscar Wilde) Ein Schatten streift den Herrensitz. Ein Donnergroll, ein ferner Blitz. Lord Arthur schreitet rasch zur Tat, bevor sich das Gewitter naht. Der Hausherr schwingt sein Utensil: Ein handlich schlanker Buchenstiel, bewehrt mit einem Kranz von Zinken, die silbern in der Sonne blinken. Zur Pflege häuslicher Talente verstreut er gern Papierfragmente, so dass sie rings in allen Ecken wie Falllaub die Veranda decken. Darauf sind Worte zu erkennen, die eine Tätigkeit benennen. Nun müht er sich, den Zettelhaufen in jeden Winkel nachzulaufen. Kein Fitzelchen entgeht gewiss dem reißenden Metallgebiss. Es ist ein gültiges Versprechen: Kein Verb entflieht Lord Arthurs Rechen.
  7. ❤️ lichen Dank an Euch alle für die Smileys und Kommentare! Bitte um Pardon für die späte Reaktion, wegen technischer Probleme war ich einige Tage offline. @Stavanger: Lieber Uwe, nun bin ich doch gespannt auf deine Buchstabensuppe ... Grüße C.
  8. ❤️ lichen Dank an alle, die ein Bildchen und/oder einen Kommentar spendiert haben! Bitte um Pardon für den verspäteten Dank, ich war einige Tage offline ... Grüße von C.
  9. Cornelius

    Buchstabensuppe

    In heißer Hühnerbrühe trudeln adrett in Form gestanzte Nudeln, die schnelle Köche kundig brieten, so dass sie auch Lektüre bieten. Was lese ich? Welch ein Debakel: NO SPARGEL kündet das Orakel. Die Heiterkeit verfliegt sogleich, denn plötzlich dräut im Nudelteich der bleiern schwere SORGENALP und sträubt die Haare auf dem Skalp. Da hilft nur: Ganz behutsam rühren und neu sortiert zusammenführen, was munter durcheinander schwimmt. Sieh da, ein Hoffnungsschimmer glimmt: Im duftenden Zitronengras erscheint vertraut ein OPERNGLAS. Das darf nach langem Musen-Fasten auf meinem Nasenrücken lasten und hilft, trotz starker Stimmgewalten der "Macht des Schicksals" standzuhalten.
  10. Lieber Herbert, da möchte ich mich @Monolith gerne anschließen. Deine erste Zeile ("Es tanzen die Schatten der singenden Lerchen") ist übrigens ein astreiner Amphibrachys ... Gruß Cornelius
  11. Cornelius

    Klassische Zurückweisung

    "Lass" - hört man Kleist zu Goethe flehen - "uns in die 'Zauberflöte' gehen!" "Was, in den alten Trillerschinken? Ich geh ein Glas mit Schiller trinken!"
  12. Hallo @maerC, Dein LI fasst das allenthalben vernehmliche Genörgel und Gegrummel treffend und erschöpfend zusammen. Einerseits mögen die Nörgler und Grummler gar nicht so unrecht haben. Aber: Nur vom Nörgeln und Grummeln wird die Welt nicht besser. Gerne gelesen, weil es ein so schöner, einschlägiger und gut "verdichteter" ("verdichtet" nicht in dem Sinne, den @Teddybär kürzlich diesem Wort gegeben hat ...) Phrasenkatalog ist. Und das Anagramm im Titel ist ein funkelndes Fundstück! Gruß Cornelius
  13. Cornelius

    Juhu

    Lieber Gummibaum, schön, einfach schön ... Dichterisch-handwerklich so makellos wie frisch gefallener Schnee, dazu erheiternd und herzerwärmend. Erstaunlich, wie gefrorenes und pulverisiertes Dihydrogenmonoxid das Kind in uns wieder aufweckt ... Einen gemütlichen Winterabend wünscht Cornelius
  14. Cornelius

    Wintermorgenballade

    Fünf Uhr früh, ein Käuzchen schreit. Wintermorgen. Zart beschneit liegen Straße, Haus und Garten. Jetzt noch in den Federn warten? Draußen feierliche Stille. Tief in mir erwacht ein Wille, treibt mich zu gewagtem Handeln: Barfuß durch den Schnee zu wandeln. Denn, so tat der Doktor kund: Das sei sagenhaft gesund, helfe gegen Nasenbluten und manch andres. Zwei Minuten reichten schon. Nicht übertreiben! Dann mit Frottee trockenreiben. Kurz und bündig: Wie empfohlen schleiche ich mit nackten Sohlen auf der weichen weißen Decke parallel zur Brombeerhecke. Kälte strömt durch meine Venen, stillt ein unbekanntes Sehnen, und ich glaube schon zu schweben, fast vom Boden abzuheben. Doch nun darf ich nicht versäumen, rasch den Gehweg frei zu räumen, schlüpfe in die Winterschuhe und verschiebe ganz in Ruhe mit der Hand am Schaufelstiel, was da frisch vom Himmel fiel, sorgsam Richtung Gartenmauer. Weiße Pracht ist nicht von Dauer: Wenig später sind die stolzen Massen schon dahingeschmolzen. Übrig bleibt nur graue Grütze, höchstens zum Besudeln nütze. Schneevergnügen ist hier rar: Meist nur einmal jedes Jahr ...
  15. Ein Flaum bedeckte ihre Zähne gleich einer wilden Löwenmähne. Auch spielte sie ein Instrument, das wohl vom Hören jeder kennt, wenngleich nur auf der Tonika - sie war die Mundhaar-Monika.
  16. Hallo @LeMarq, was für eine hübsche, verschmitzte Fabel, schlicht und einprägsam im Ton alter Volkslieder vorgetragen (was ich als Kompliment meine). Auch rhythmisch sehr gelungen, nur zu Beginn von S 5 komme ich beim Lesen etwas aus dem Takt: Wenn man die Zeile "Ich kann meine Fracht nicht rollen" wie alle übrigen als Jambus liest (also "ich" als unbetonten Auftakt und "kann" betont), purzelt der Rest des Verses metrisch durcheinander. Wenn man dagegen kurz in den Trochäus wechselt und das "ich" am Anfang betont, passt es wieder ... So oder so: Gerne gelesen und ins Herz geschlossen. Gruß Cornelius
  17. Liebe Melda-Sabine, wenn ich empfindlich wäre, könnte ich mich grämen, dass meine Heimatstadt Worms (wo ich geboren wurde, allerdings wohne ich gegenüber auf der hessischen Rheinseite, wo es sagenhaft langweilig, aber dafür schön grün ist) nicht die Ehre hatte, von Dir mit einem Verslein gewürdigt zu werden. Immerhin langweilten sich hier schon die Römer und nach ihnen die Burgunden, bevor sie ins Burgund auswanderten und den Burgunder erfanden ... Wünsche Dir mit einem vergnügten Schmunzeln ein gutes und Inspirationsreiches neues Jahr! Gruß Cornelius
  18. Liebe Letreo, dem Wunsch deines LI möchte ich mich gerne anschließen und wünsche dir, dass auch deinem realen Ich ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr bevorsteht, in dem noch viele weitere schöne Gedichte aus deiner Feder fließen werden. Nun aber genug der Worte: Hoch die Gläser! Gruß Cornelius
  19. Cornelius

    Fleischeslust

    Zum Lendenspieß vom Warzenschwein empfahl der Kellner schwarzen Wein, worauf der Gast den Lendenspieß der Nachbartafel spenden ließ. * Neulich fragte mich mein Schwager: "Ist das Fleisch vom Wildschwein mager? Hat mein Bauch viel Fett zu binden, wird es schwer, ins Bett zu finden ..." * Zum Jahresende winken Schollen. Was hilft das, wenn wir Schinken wollen? *** Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, Gesundheit, Zufriedenheit und Freude am Dichten!
  20. Moin @horstgrosse2, schöner Wortverdreher. Bin im Titel etwa ich gemeint? Wünsche dir auf jeden Fall schon mal ein nöhliches Freujahr! Gruß C.
  21. Guten Abend @Stavanger, sehr hübsche und weise Zeilen. Ist "Allereiligen" in S1 Z4 ein absichtliches Wortspiel? Gruß Cornelius
  22. Cornelius

    Sonne...

    Guten Abend Carolus, ein schöner Hymnus an die Sonne, liest sich ein wenig wie eine Ode von Klopstock. Jedenfalls sehr erwärmend! Gruß Cornelius
  23. Lieber Herbert, dass der Tod einen bei der Hand nimmt, ist inmitten des von Dir geschilderten Infernos ein tröstliches Bild. Jedem von uns wird er zu gegebener Zeit die knochige Hand reichen, und dann sollten wir bereit sein zu gehen. Die Leidtragenden sind die Hinterbliebenen. Grüße Cornelius
  24. Hallo Uwe, möchte mich gerne anschließen: Absurd gut! Gruß Cornelius
  25. Cornelius

    Riskant

    Die Wahrheit wird aus Kindermund bekanntlich oft nicht minder kund als aus dem Wort, das Weise lehren, doch sollte man sich leise wehren: Es gibt ja schon in Herne Gören, die Tacheles nicht gerne hören. Viel mehr noch zählt in Zarenreichen der Klartext zu den raren Zeichen. Der Wind weht gleichsam Wut in Pollen. Das kann gewiss kein Putin wollen, und viele laute Merker kauern auf lange hinter Kerkermauern.
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