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Cornelius

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Alle erstellten Inhalte von Cornelius

  1. Lieber Isi, das ist ja widerlich - und zugleich unwiderstehlich, wie liebevoll und amüsant du die Details dieser Legende schilderst. Könnte in eine Sammlung mit Persiflagen zu Herodot aufgenommen werden ... Gruß Cornelius
  2. Liebe Moni, welch ein actionreiches Kurzdrama, gerahmt von mystischer Nachtstimmung und dem "Kuwitt, Kuwitt" der Käuzchen, die im Duett den Refrain dazu singen. Genauso wird der Ruf auch in vielen Vogelbüchern umschrieben, du hast ihn hier sehr schön und gekonnt eingewoben. In früheren Zeiten hörten abergläubische Menschen aus diesem "Kuwitt" des verliebten Käuzchens die vermeintlich ans menschliche Ohr gerichtete Aufforderung "Komm mit!" heraus - nämlich ins Reich des Todes, weshalb dem klugen und sympathischen Vogel die unsäglichsten Gräuel angetan wurden. Das aber hier nur am Rande deines Gedichtes. Sehr gelungen! Nennt mich herzlos, aber dem Raser weine ich keine Träne nach. Leid tut es mir nur um seine Familie, falls er eine hinterlässt. Und natürlich dem Reh ... Gruß Cornelius
  3. Guten Abend in die Runde ... ... vielleicht hilft der Wikipedia-Artikel über die "Hängenden Gärten der Semiramis" weiter, die zu den sieben Weltwundern der Antike zählten? Eine auf Tuffstein-Terrassen angelegte Gartenanlage scheint es im antiken Babylon wirklich gegeben zu haben, da auch die anderen Sehenswürdigkeiten, die Antipatros von Sidon in seinem Reiseführer "Die sieben Weltwunder" beschreibt, tatsächlich existierten. Heute ist nur noch eines übrig: Die Pyramiden von Gizeh. Semiramis ist eine halb mythische Gestalt, die vermutlich ein historisches Vorbild (oder mehrere von der Überlieferung miteinander verschmolzene Vorbilder) hat. Welche, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Danke für euer Interesse! Gruß Cornelius
  4. Cornelius

    Semiramis

    Es steigt vom himmelnahen Thron der Herrscher über Babylon und spricht zu seinem Eheweib: "Die Kriegskunst ist mein Zeitvertreib. Ich weiß, es macht dir viel Verdruss, dass ich so oft verreisen muss. Du magst von heute an im Garten getrost auf meine Heimkehr warten. Denn wisse, dass die Architekten die Kunst des Wässerns neu entdeckten. Sie haben auf den Steinterrassen das Grünzeug üppig sprießen lassen. Du wirst gewiss Zerstreuung finden beim Schlendern unter Tamarinden und bleibst, beschirmt von Sykomoren, von allen Sorgen ungeschoren." Im Garten heimlicher Gelüste, den kein Poet zu schildern wüsste, erwählt Semiramis schon bald bevorzugt ihren Aufenthalt. Die Triebe scheinen frei zu schwingen, als ob sie in den Lüften hingen. Wo linder Zephyr schmeichelnd kost, empfängt die Fürstin süßen Trost. Sie pflückt mit leichter Hand die Blüten aus Hormus und dem Land der Skythen und sucht in nektarreichen Schlünden Geheimnisvolles zu ergründen ...
  5. Super, liebe Claudi ... Zwischenzeitlich war ich zu einer Fassung mit nur noch sechs Strophen gelangt, aber deine Version gefällt mir besser. Einfach die Strophen 6, 7 und 9 rausnehmen - anscheinend einfach, aber auf so eine einfache Lösung muss man erstmal kommen. Vielen Dank für deine Hilfe! Soll ich nun oben im Haupttext die drei Strophen löschen oder lassen wir beide Versionen hier so stehen? Gruß Cornelius
  6. Liebe Claudi, das hat schon jetzt das Zeug zum Klassiker. Manche Gedichte scheinen mehr oder weniger lange in der Luft zu liegen, bis jemand kommt, dem es gelingt, sie zu materialisieren, so dass jeder sie lesen und genießen kann. Dir ist hier (nicht zum ersten Mal, ich verweise gerne zum Beispiel auf das "Beichtgeheimnis") solch ein genialer Fang gelungen. Begeisterte Grüße Cornelius
  7. Cornelius

    Irrweg

    Hallo Uwe, treffend beobachtet und erheiternd ver(s)ifiziert. Du kanntest also meinen Nachbarn Kurt? Er verstarb vor einigen Jahren, aber niemand hat sich getraut, es ihm zu sagen. Gruß C.
  8. Herrlich, von Anfang bis Ende (nichts für ungut, @Liara ...)! Gruß C.
  9. Guten Abend und Danke für eure Kommentare! @horstgrosse2, Gute Anregung, lieber Horst, habe sie gleich übernommen. @Liara: Freut mich, wenn es dir Vergnügen macht, Dankeschön! @gummibaum: Der Gas-Traum entspringt der Ausdünstung eines Ethanol-Kamins, an dem der Gast im Jägerstübchen etwas zu nahe Platz genommen hat (siehe die Ethanol-Gespenster in S 8 Z 3). Ich habe versucht, die Präsenz der Deko-Feuerstätte in S 4 Z 3/4 und das Austreten des Gases in S 5 Z 2 anzudeuten. Vielleicht ist das aber etwas vage geblieben und ich sollte noch einmal drüberschauen. Den Spuk wollte ich tatsächlich zunächst detaillierter schildern, aber das Gedicht durfte nicht zu lang werden. Eigentlich ging es ja nur darum, einen szenischen Rahmen für das Wortspiel "Gast-Raum/Gas-Traum" zu entwerfen ... Grüße Cornelius Edit: Eventuell ließe sich nach "nur vorgetäuschter Flackerschein" der Punkt weglassen und Folgendes ergänzen: im Rachen einer Feuerstätte mit reich verschnörkeltem Gesims. Als ob er mich erwartet hätte, sitzt dort ein kleiner Kauz aus Bims. Oder etwas in dieser Art ...
  10. Cornelius

    Spuk im "Weißen Hirsch"

    Der Abend schleicht ins Jägerstübchen. Ein letzter Tagesstrahl erlischt. Geschnetzeltes mit Kraut und Rübchen wird mir in Kürze aufgetischt. Zwei ausgestopfte Nebelkrähen sind hier im heimeligen Saal nebst Eberköpfen zu erspähen, dazu Geweihe ohne Zahl. "Im Gastraum Rauchen streng verboten!" ermahnt ein altes Messingschild. Daneben zieht das Heer der Goten durch ein in Öl gemaltes Bild. Der Abglanz ihrer Heldenschwerter umstrahlt mich heute ganz allein. Vorm Auge tänzelt liebenswerter, nur vorgetäuschter Flackerschein. Es fällt mir schwer, den Kopf zu heben. Umwölkt von unsichtbarem Dunst erwacht die Malerei zum Leben und heller wird die Feuersbrunst. Fürst Alarich entsteigt dem Grabe im schwärzlichen Busentoschlick. Schon sitzt ein präparierter Rabe dem Goten krächzend im Genick. Ein Vierzehnender hebt die Krone. Es wetzt der Keiler sein Gewaff. Ich bete, dass er mich verschone, dann werden meine Arme schlaff. Die Wirtin öffnet rasch das Fenster, serviert dem Gast, der japst und keucht. Gleich sind die Ethanol-Gespenster nach draußen in die Nacht entfleucht. Die Rechnung wird geschwind geschrieben. Mein Taschengeld ist aufgebraucht. Ein Trost: Ich bin mir treu geblieben und hab im Gas-Traum nicht geraucht.
  11. Hallo paulifie, du schneidest hier ein wichtiges Thema an. Wer weiß schon, ob das Licht wirklich ausgeht, sobald die Kühlschranktür geschlossen ist? Gruß Cornelius
  12. Lieber gummibaum, ergreifend, besonders in Verbindung mit dem Titel. Schön, dass du dieses Stück aus deinem Fundus gefischt hast ... Gruß C.
  13. Liebe Claudi, freut mich, dass du dich des Patienten annehmen möchtest. Dein Gedanke, in der Schlusszeile ins Präsens zu wechseln, gefällt mir schon mal sehr. Somit wäre das LI zumindest im Augenblick noch am Leben ... Auch für mein Gefühl könnte das Gedicht drei bis vier Strophen kürzer sein. Ich werde gleich selbst ein weiteres Mal drüber schauen und freue mich auf deine Vorschläge, was weggelassen werden könnte. Eventuell würde durch die Kürzung dann die eine oder andere Umstellung erforderlich. Bin gespannt, welche Fassung nach deiner Behandlung herauskommt! Gruß Cornelius
  14. Cornelius

    Nachtschwärmer

    Nichts auf Erden strahlt so klar wie der Mond im Januar. Unter seiner schlanken Sichel träumt im Bett der deutsche Michel, mich hingegen lockt sein Schimmer zum Spaziergang aus dem Zimmer. In den alten Föhren heulen zwei verliebte Waldohreulen. Im Spalier von Nuss und Schlehe tanzt das Nachtballett der Rehe, die vom Lichtgespinst umwoben zwischen langen Schatten toben. Zarte Halme zittern leise. Horch! Ein Knacken nah der Schneise bricht den stillen Zauberbann. Stürmt ein Eber durch den Tann? Werden seine Hauerklingen schmerzhaft mein Gesäß durchdringen? Gottlob ist der Wald-Durchquerer nur ein Wein- und Schnapsverehrer, der, von Bacchus' Geist belebt, heftig schwankend heimwärts strebt. Matter wird der Silberschein und vom Herzen rollt ein Stein ...
  15. Hei Uwe, wie gut, dass dieses schöne Stück nicht verloren ging. Deine Freude übers Wiederfinden können wir wohl alle mit empfinden. Verse so präzise wie das Kurzpassspiel der Spanier. Die Gesinnung des LI, wie sie am Schluss zum Ausdruck kommt, wäre freilich eher als typisch deutsch zu bezeichnen ... Gruß Cornelius
  16. Hallo Seeadler, das war bestimmt ein schlauer Bauer mit eher kleinen Kartoffeln ... Volkslied-Variationen bieten sicher noch ein weites Feld. Gruß Cornelius
  17. Guten Abend ... ... und Dank an alle Kommentierenden, dass ihr euch so liebevoll um den Patienten gekümmert habt! Da ich das Gedicht selbst etwas zu lang finde, habe ich in der Reinschrift für meine Kladde die Strophen 4, 6, 7 und 9 weggelassen. Die weißen Haare sind "auf vielfachen Wunsch" geblieben, nur habe ich sie an die Stelle der früheren vierten Strophe vorgezogen, um eine dort entstandene Lücke in der Gedankenkette zu schließen. Da auch die erste Fassung zumindest zwei Befürworter (Danke an @Letreo71 und @Seeadler) gefunden hat, bleibt sie hier zumindest vorerst so stehen, falls die Moderation nichts dagegen hat. Besonderer Dank an Uwe @Stavanger, du hast mein kleines Dilemma genau erkannt ... Grüße Cornelius
  18. Cornelius

    Begleiter

    Hallo Guenk, ein gelungener gedanklicher Salto, gehockt mit doppeltem Boden. Ein wenig schwindlig ist mir aber schon ... @Stavanger: Vielleicht fürchtet das LI, es könnte mit seiner Freiheit nichts anzufangen wissen? Ohne Fessel, aber auch ohne Richtschnur? Gruß Cornelius
  19. Cornelius

    Der Hippie

    Guten Morgen Jacques, auch mich als bekennenden Nicht-Hippie haben deine Zeilen herzlich erheitert. Ich habe während meiner gesamten Schulkarriere niemals auf dem Pausenhof etwas anderes angeboten bekommen als Müsliriegel (wobei ich nicht sicher bin, was da vielleicht drin war). "Lag Hans-Peter in den Gräsern, neben sieben leeren Gläsern" ist ein Musenkuss, von dem ein tief violetter Knutschfleck zurück bleiben müsste. Nicht zu vergessen "täte / Retraite" - das sind Reime, wie ich sie liebe. Nun lässt sich nicht mehr nachverfolgen, wie viel Uwe (herzliche Grüße an @Stavanger) in deinem Gedicht herumgepf ... Pardon, räusper: In welchem Umfang er an der jetzt zu lesenden Fassung beteiligt ist. Deshalb: Glückwunsch an dich für die Idee und an euch beide für die gelungene Ausführung! Grüße Cornelius
  20. Cornelius

    Die beiden

    Lieber gummibaum, hier weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich mir dieses seltsame Paar vorstelle. Was das Gedicht als solches betrifft: Auf jeden Fall Daumen hoch! Gruß Cornelius
  21. Cornelius

    Selbstmedikation

    Ein dumpfer Druck im Hirngehäuse hat mich, infam und unerlaubt, verknüpft mit lautem Ohrgesäuse des lang ersehnten Schlafs beraubt. Ich griff sogleich zur weißen Schachtel und brach mit routinierter Hand von einer Pille sieben Achtel, schon war das Schmerzgefühl gebannt. Darauf begann mein Hals zu jucken, dort wo man sich nicht kratzen kann. Gleich half es, grünen Saft zu schlucken, der lindernd in die Kehle rann. Ein Zucken um die Augenlider ergriff den Oberlippenwulst und fuhr mir in die Fingerglieder, als wären sie von Strom durchpulst. Dies kleine Übel schnell zu stillen, lag auch ein Mittelchen bereit: Zwei kobaltblaue Lutschpastillen. Ich nahm sie, fühlte mich befreit. Gehämmer in den Wangenknochen war hiervon nun der Randeffekt. Es kam zu mir ins Bett gekrochen und hat mich wieder aufgeweckt. Ein Salböl mit dem Harz der Birke, das legte ich behutsam auf. Dass es mit Andrem wechselwirke - ich nahm es billigend in Kauf. Ein Kribbeln auf dem Kopf, ganz leise. Die Haare wurden weiß wie Schnee und rieselten gleich büschelweise wie Weihnachtszauber ins Bidet. Das Brennen auf der Stirn zu kühlen, ergriff ich Pfefferminz-Tinktur, begann mich wieder wohl zu fühlen, jedoch auf Augenblicke nur. Es folgte Ziehen im Gekröse, erst stechend, später eher stumpf. Auf dass auch dieser Krampf sich löse, blieb noch ein allerletzter Trumpf: Zwei Löffel bernsteingelbe Tropfen, vermischt mit reinem Gänsewein. Mein Herz begann wie wild zu klopfen, dann stellte es sein Schlagen ein. (Bin am Überlegen, ob die Strophen 6 bis 9 entbehrlich wären. Prinzipiell gilt ja, dass ein Gedicht nicht dann fertig ist, wenn man nichts mehr hinzuzufügen kann, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann. Im vorliegenden Fall bin ich aber nicht sicher, ob eine längere Aufzählung die Wirkung steigert oder eher schwächt. Eure Meinungen hierzu wären mir sehr willkommen. Auch zu der Frage, ob vielleicht das ganze Gedicht entbehrlich ist. Gerne auch Gedanken zum Inhalt und einzelnen Formulierungen! Gruß Cornelius
  22. Hallo Dionysos, wieder einmal nimmt deine phantasievolle Wortmalerei gefangen, dieses Oszillieren zwischen Impression und Expression. Die Zeile "Schon schifft es in den Abgrund hinab" lockt meine Gedanken, die noch bei der "Blase prall und rund" aus der vorangegangenen Zeile verweilen, möglicherweise auf Abwege. Bis ich merke, dass es das "Dunkelblau der Nacht" ist, das in den Abgrund hinab schifft. Wenn das deine Absicht war, ist es eine geniale Falle ... Wieder ein exquisites Vergnügen! Gruß Cornelius
  23. Hallo @Stavanger, das bestätigt auf gewisse Weise die Aussage, Soldaten seien "uninformierte Bürger". (Oder habe ich mich wieder verlesen?)
  24. Cornelius

    Im Erdenkerker

    Wenn die Wände näher rücken und die Decke niederstürzt, alle meine Schuhe drücken, nichts die fade Suppe würzt, werde ich zum Wort-Berserker, der die Konvention verletzt und den Strich im "Erden-Kerker" einfach eins nach rechts versetzt. Schon scheint Alles wie verwandelt und zum Erker wird mein Knast. Nichts mehr, was die Welt verschandelt - ich erdenke, was mir passt ...
  25. Köstlich, lieber Uwe! Das erinnert mich an den Papageientaucher aus einem alten Tierlexikon, der allerdings nicht Opfer eines Druckfehlers wurde, sondern eines Lesefehlers meinerseits. Ich glaubte zu lesen, dieser Vogel ernähre sich bevorzugt von Sandalen. Natürlich stand dort: Von Sandaalen. Manchmal lohnt ein zweiter Blick. Wieder ein schönes Schmunzelett von dir! Gruß Cornelius
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