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Cornelius

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Alle erstellten Inhalte von Cornelius

  1. Lieber Gummibaum, möchte mich meinem Vorredner gerne anschließen. Wer beim Blick auf den Titel ein (post-)glaziales Panorama mit Mammuts und Wollnashörnern zwischen schmelzenden Gletschermassen erwartet und sich unerschrocken in die Lektüre stürzt, wird mit zwei Vierzeilern von schwereloser Tiefe belohnt, in denen mehr gesagt ist als in manchem Regalmeter philosophischer Schriften. Ein Plaisir! Gruß Cornelius
  2. Cornelius

    Suche Seele

    Hallo Pteiz, mit einem schönen Huldigungsgedicht stellst du dich hier vor, das keineswegs "für die Katz' " ist. Gerne gelesen! Gruß Cornelius
  3. Guten Abend! 😊 Möchte mich bei allen Lesern und Likern fürs Mitwandern und "nach Wurzeln graben" ganz herzlich bedanken. Hier noch kurz etwas Autobiografisches, woraus ich aber kein Gedicht machen werde: Anfang 1973 erhielt mein Großvater, seines Zeichens Lehrer, das Angebot, zum kommenden Schuljahr an eine deutsche Schule nach Valparaíso (Chile) zu gehen. Eine (prophetische?) innere Stimme soll ihm aber abgeraten haben. So die Familienüberlieferung. Was in jenem Jahr unter anderem noch geschah: Mein Vater flog im Sommerurlaub nach Marokko, wo er meine Mutter kennenlernte und beide feststellten, dass sie jahrelang nur wenige Straßen voneinander entfernt gewohnt hatten, ohne einander jemals bewusst begegnet zu sein. Im Dezember standen sie vor dem Traualtar, drei Monate nachdem Pinochet sich in Chile an die Macht geputscht hatte. Ich finde es immer wieder interessant, welche kleinen Geschichten das Leben so schreibt - und auch, welche nicht... Grüße Cornelius P. S. Ich lege mir jetzt Smetanas "Moldau" auf. 🎵
  4. Hallo Melda-Sabine, lang erwartet, heiß ersehnt: der krönende Abschluss der Kreuzfahrt-Trilogie! Dir und deinen Protagonisten wäre ich gerne vierzehn Tage lang Tag für Tag durch die Karibik gefolgt. Ich habe leider nicht mitgezählt, auf wie viele Strophen du es diesmal gebracht hast, so sehr war ich in den Genuss jedes Vierzeilers vertieft. Übrigens schlummert in meinem Fundus ein Gedicht ("Joseph in Ägypten"), das dreiundsiebzig Strophen (zu jeweils sechs Zeilen) umfasst. Habe mich bisher nicht getraut, es hier mitzuteilen. Soll ich - oder lieber doch nicht? Du bist und bleibst jedenfalls die Meisterin der heiteren Ballade in diesem Forum! Balladeske Grüße Cornelius
  5. Hallo Gummibaum, wieder eine schöne Schmunzelgeschichte, wobei einer der Akteure wohl die Nase gestrichen voll hat... Mit Verlaub: Gummibaumblätter wären gewiss groß genug zum Schnäuzen, sollten aber nicht auf solche Weise zweckentfremdet werden. Gruß Cornelius
  6. Cornelius

    Aphon

    Oh Sid, welches Bild pflanzt du hier in meinem Kopf! Gut, dass dein Limerick nicht von einem Fagottisten handelt... Gruß C.
  7. Cornelius

    Böhmische Dörfer

    (teilweise autobiografisch) Vater sah als Kind in Böhmen Tag für Tag die Moldau strömen, ehe ihn des Schicksals Trug blindlings an den Rhein verschlug. Aus dem Bann des Mars entronnen, hat er sich stets gern entsonnen seines Lebensflusses Quelle an im Wald versteckter Stelle. "Sohn, dies Dörfchen musst du sehen, um so manches zu verstehen!" Dieses waren seine Worte auch noch an des Todes Pforte. Leider droht im Land der Tschechen meine Zunge leicht zu brechen. Zwischen fremder Laute Klippen strandet sie am Saum der Lippen. Jene Sprache, deren Klang ihm die Moldauwelle sang - Vater hatte sie vergessen. Böhmisch blieb sein Lieblingsessen, Kren mit zartem Tafelspitz plus ein Gläschen Slibowitz, was auch ich genießen durfte, als ich durch die Weiler schlurfte, die, notiert auf einer Liste, wie sie lagen längs der Piste, einsam mit gerauften Haaren suchend zu durchwandern waren. Nunmehr stehe ich im Dorfe. Aus dem Mühlbach schnellt die Orfe. Niemand außer mir, der lauscht, wie am Steg das Wasser rauscht. Steht der Fluss der Zeit hier still? Weiß ich wirklich, was ich will hier im Land der Hopfenranke? "Freilich", flüstert ein Gedanke, der, vom Wind gerufen, sacht tief im Innern mir erwacht: Hier, nach vielen Wanderstunden, habe ich mich selbst gefunden.
  8. Cornelius

    Schulden

    Guten Morgen! Ich ginge niemals über Leichen, um meine Konten auszugleichen. Wie heißt es in dem alten Lied: Wer Schulden hat, der hat Kredit! Gruß C.
  9. Guten Morgen JC, der Schreiber des Tagebuchs scheint vor einem Abgrund zu stehen, aber seine Zeilen geben Anlass zur Hoffnung, dass er bald einen großen Schritt nach vorn machen wird. Gutes Gelingen! C.
  10. Dein Sinnspruch sollte als "Junginger-Paradoxon" in den allgemeinen Sprach- und Wissensschatz Eingang finden. Gruß C.
  11. Cornelius

    Rosa Brille

    Guten Morgen! Liegt es an der rosa Brille, dass ich hier nur positive Kommentare sehe? 🙃 Sie ist tatsächlich eine Spezialanfertigung - und hat sich bisher bewährt... Ein rosarotes Wochenende wünscht Cornelius
  12. Cornelius

    Rosa Brille

    O Mensch, ist deine Welt zu grau, dann sei nicht traurig - nein, sei schlau! So habe ich mich frisch erdreistet und mir ein Sehgestell geleistet, mit Bügeln, schön mit Harz versiegelt, und Gleitsichtgläsern, voll verspiegelt. Die Tönung in dezentem Rosa macht Poesie aus Alltagsprosa. Der Schimmer übertüncht die Narben, die ganze Welt wird himbeerfarben. Die Postfrau wird zur Märchenfee, das Leitungswasser zum Rosé. Mit dieser Brille sind Gebet und Kopfschmerzpille obsolet. Nun hoffe ich vor allen Dingen, dass ihre Gläser nie zerspringen...
  13. Hallo Gummibaum, eine Pfütze war leider nicht zur Hand, als das Bild entstand... Um die badende Schöne zu betrachten, könnte man einen Kopfstand vor dem PC vollführen oder wahlweise unser Forum via Mobiltelefon besuchen und letzteres einfach verkehrt herum halten. 🙃 Ob du es glauben magst oder nicht, aber Vers 5 lautete zunächst: "Die Blüte gleich dem Herz gefaltet", wie von dir vorgeschlagen. Dann beschlich mich der Zweifel, ob es nicht korrekt "dem Herzen" heißen müsste. Laut Duden darf aber die Dativendung hier wegfallen (bei "dem Held"/"dem Helden" ist es ähnlich). Möglich wäre auch "Die Blüte, wie ein Herz gefaltet", damit wäre die drohende Klippe eventuell umschifft. Ich erwäge, deinen Vorschlag zu übernehmen, möchte dann aber hinter Vers 4 einen Doppelpunkt setzen. Würdest du das goutieren? Hallo Herbert, "Herzerlstock" ist ein schöner Name. In meiner Gegend ist das Gewächs als "Tränendes Herz" bekannt, aber Tränen sollten in meinem Gedicht nicht fließen... Herzlich grüßt euch Cornelius
  14. Hallo Herbert, hoffentlich bist du mir nicht gram, wenn mich deine Verse zum Schmunzeln anregen, aber diese gewisse Stimmung ist Zeile für Zeile so schön eingefangen, dass man an der gelungenen Wortwahl und dem treffenden Ausdruck einfach Vergnügen haben muss. Auch wenn "das Lied der Freude verstummt ist", scheint das hier nur ein vorübergehender Kanapee-Blues zu sein und das LI dürfte sich bald aus seiner Trübsal aufraffen. Wünsche ich ihm jedenfalls. Gruß Cornelius
  15. Guten Morgen Amadea, das ist ja ein wahres lyrisch-zoologisches Tischfeuerwerk! Die Vierzeiler über das Schnabeltier und den Pinguin haben es mir besonders angetan. Wieder ein Beweis (falls es eines solchen bedurft hätte), dass es sich lohnt, regelmäßig im Archiv dieses Forums zu stöbern... Gruß Cornelius
  16. Cornelius

    Dicentra spectabilis

    Ein Blümlein sprießt an Frühlingstagen in Lüften mild und regenschwer. Der Nase hat es nichts zu sagen, dafür dem Auge um so mehr: Die Blüte gleich dem Herz gefaltet, das ahnend im Beschauer pulst, von weiser Künstlerhand gestaltet. Natur kennt weder Kitsch noch Schwulst. Man fand es einst im Land des Lächelns, im fern-geheimnisvollen Ost. Das Kind des leisen Windesfächelns, es widersteht auch Schnee und Frost. Sein Anblick kann den Grimm versöhnen, und wenn es sich im Kopfstand zeigt, dann gleicht es einer holden Schönen, die lächelnd aus dem Bade steigt. (Bildquelle: Eigenes Foto)
  17. Hallo Ellifliegelli, der blasse Dunst hat aber ein schönes Wasserzeichen hinterlassen... Gruß Cornelius
  18. Hallo Perry, habe gerade deine soeben frisch hereingeschwebte maritime Momentaufnahme genossen und bewundere wieder einmal deine originelle Wortmalerei (das "blassblaue Kleid der Windsbraut"). Faszinierend, wie hier das Lebendige (noch) scheintot erstarrt ist und der leblose Wetterhahn darauf wartet, erweckt zu werden. Im Priel immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Cornelius
  19. Cornelius

    Der Zilpzalp

    Im jungen Grün der Trauerweide (ein Ort, den ich im Winter meide) erklingt des Frühlings Ouvertüre, ein Klang, den ich im Herzen spüre. Das Vöglein dort im Weidenbaum verscheucht den dunklen Wintertraum. Verflogen ist der schwere Alp beim silberhellen "Zilp, Zilp, Zalp". Das Lied der Lerche ist berühmter, ihr Tirilieren viel verblümter, beschreibt sie ihre Himmelskreise. Des Trauerweidensängers Weise hat dennoch weitaus mehr zu bieten als rein melodische Meriten: Es klingt sein schlicht gefügtes Lallen, als ob vom Himmel Groschen fallen.
  20. Na klasse, liebe Melda-Sabine, das Bild des zahnlosen Romeo wird mich wohl eine Weile verfolgen. Schönen Dank auch...Habe aber wieder gut geschmunzelt und genossen. Mit Kritik an einem Nonsensgedicht würde man sich ohnehin die Zähne ausbeißen wie die beiden Herren aus dem Morgenland am steinharten Brot. Immer wieder gerne, ich hoffe, der Nachschub bleibt nicht aus. Gruß Cornelius
  21. Hallo Monolith, fein gesponnene Zeilen, die dazu einladen, Spinnenweben mit anderen Augen zu betrachten. 🕸️ Gruß Cornelius
  22. Cornelius

    Am Ufer

    Zerfallen ist die alte Brücke, die mich mit meinem Sein verband. Ich stehe lahm und ohne Krücke erwartungsvoll am Lethestrand. Ein Klagen schwebt in schweren Lüften. Das Wasser wälzt sich zäh und still wie Sirup zwischen Felsenklüften. Kein Stern, der sich drin spiegeln will. Ein Schwan dreht einsam seine Runden. Im Nebel leiert lang und bang schon seit gefühlten sieben Stunden sein mixolydischer Gesang. Wo gleitet er im schwarzen Nachen, der Fährmann, der hier kommen muss? Ich wanke zwischen Traum und Wachen. Am Gaumen klebt der Obolus. Zum Henker mit den Schwanenarien! Mir wäre lieber was in Dur von schönen gelben Harzkanarien. Von Charon weiter keine Spur. Wann kommt er, um mich einzutüten? Wann findet meine Seele Ruh? Der Teufel hole alle Mythen und Gustav Schwab gleich mit dazu!
  23. Cornelius

    Aufstieg

    Lieber Gummibaum, welchen Kommentar soll man hierzu schreiben? Ich möchte einfach (fast) wortlos genießen - und meiner Verwunderung darüber Ausdruck geben, dass diese geniale gruselige Groteske elf Jahre lang in deinem Fundus lag. Neun Jahre Reifezeit ("Nonum prematur in annum") hätten doch laut Horaz genügt, um solch ein organisches Werk entstehen zu lassen... Gruß Cornelius
  24. Hallo Perry, Danke für diese schönen und ganz und gar nicht oberflächlichen Verse. Es ist doch alles eine Frage der Perspektive. Gerne mit ab- und wieder aufgetaucht ist Cornelius
  25. Hallo Patrick, das ist ja mal ein schönes Sonett. Gefällt sehr. Gerade weil es so schön fließt, fällt auf, dass Vers 7 metrisch aus der Reihe tanzt: Aus dem Jambus wird ein Trochäus, und auf einmal sind da sechs betonte Silben statt fünf: "Síe empféhlen sích und néhmen íhre H´üte". Das ließe sich aber leicht zu einem fünfhebigen Jambus umbiegen, vielleicht so: " Sie trollen sich und nehmen ihre Hüte" oder "Sie neigen sich und nehmen ihre Hüte"... "Zusamm'" und "ran" wollen sich nicht recht zusammenreimen. Wie fändest du dies hier: "so spanne ich denn Mut und Muskeln an zum kühnen Sprunge übers schwarze Loch das zwischen uns sich aufgetan. Und doch: Ich komm und komm nicht an dich ran - " Dass das Motto "Ich komm und komm nicht an dich ran" nur vier Hebungen hat, kann man m. E. hier als Variation des Sonett-Schemas gelten lassen, das eigentlich fünfhebige Jamben vorschreibt. Mir fällt aber auch nichts ein, wie man eine fünfte Hebung in diesen Vers bekommt, ohne ihn mit Füllwörtern auszustopfen. Dass er leicht verkürzt ist, stört rhythmisch ausnahmsweise nicht, und gerade hier passt es ja zur Aussage: "Ich komm und komm nicht an dich ran..." Ich hoffe, mit meinen Anmerkungen habe ich dich nicht genervt und mich selbst nicht blamiert. Denn ich möchte dein Werk gern auf meine Favoritenliste setzen... Gruß Cornelius
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