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Carolus

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Alle erstellten Inhalte von Carolus

  1. Guten Abend, lieber Herbert, zurück von einer Wanderung lese ich erneut wie am frühen Morgen Deine einfühlenden, inhaltlich zustimmenden Sätze. Der Ursprung dieses Textes liegt in einem Traumerlebnis, das ich später einmal in Verse fassen möchte. Zunächst einmal herzlichen Dank. Ich habe mich sehr gefreut über Deinen Beitrag, der mit der wunderbaren Zeile endet "schließlich speisen wir immer an der Tafel Gottes." Lieben Gruß Carolus Liebe Ilona, Dein Satz " ich gönne jedem Menschen diesen Wandel," lässt Einfühlung und Verständnis für jenen zentralen Prozess der Menschwerdung erkennen, der aus einem angepassten Durchschnittsbürger eine ureigene Persönlichkeit macht. Im Grunde hat jeder Zeitgenosse mindestens einmal in seinem Leben die Chance zur Rückbesinnung auf eigene Wünsche, Bedürfnisse, Anlagen und besondere Fähigkeiten. Nur fehlen oftmals Mut und Energie zur Umkehr, da die Zentrifugalkräfte gesellschaftlicher Vorgaben (z.B. Konsumzwang, Trends und Moden u.a.m.) stark auf den Einzelnen einwirken, aber die Chance, sich selbst zu erkennen als einmalige, einzigartige Persönlichkeit besteht unabhängig von sozialen Status. ("Seit Jahrhunderten leidet dieses Land an einer Blamage: Mangel an Zivilcourage!"). Herzlichen Dank für Deine Stellungnahme. Die besten Wünsche für eine erfreuliche Woche! Lieben Gruß Carolus
  2. Der Weg zum andren Leben Jenseits der Stürme unsrer Zeit, befreit für Augenblicke, regt machtvoll sich die Kraft des unerfüllten Lebens. Erwacht zerreißt sie das Netz aus Konventionen und Gewohnheit, dehnt weit die schützende Haut. Die Arme breiten ihre Schwingen aus und schweben, gelöst von Erdenschwere, über Zurückgebliebenes, wo Tage, Wochen, Jahre geblüht, und welk in der Erinnerung versunken. Angezogen vom Licht gleitet die Kraft auf Wellen von Energie. Hingerissen von der Glut allen Lebens, erfährt sie jenes „Wandle dich und werde neu!“ Und wie ein Phönix steigt sie aus der Asche auf, gestärkt für ein Dasein, das sich in einem fort verzehrt und neu sich bildet.
  3. Lieber Alex, herzlichen Dank für Deine Mühe mit meinem Text. Deinen ersten Vorschlag, "das "dringen" vor "sanfte" setzen" habe ich in leicht modifizierter Form umgesetzt. Was das "Morgenlicht" betrifft, hier möchte ich es dabei belassen, da ich in der Formulierung andeuten wollte, dass es sich um Strahlen der frühen Morgensonne handelt. Das Licht am Morgen kann auch diffus, ohne Strahlen sein. Einen weiteren Vorschlag von Dir "ein Vogelruf statt Glockenklingen schwingt sich hoch in den Äther." habe ich gerne aufgegriffen, also "schwingt hoch/sich in...". Dank Dir für diese Anregungen. Lieben Gruß Carolus
  4. Carolus

    Brombeerranke

    "Sehr geehrter Herr"Carlos, "Auch Ihnen habe ich für Ihr wundervolles" Lob ein "Gefällt mir" sowie ein herzliches Dankeschön "gegeben". "Ich sehe, dass Sie ein aufmerksamer " Leser" sind", der Poesie um sich "herum genau beobachtet" und den Botaniker und das Dichterherz im gleichen Text erkennt. Wenn Ihnen "das Lesen solcher Gedichte" viel bedeutet, kann ich Ihnen gerne mit weiteren dieser Art dienen. Nichts für ungut oder darf Spaß sein? Herzlichen Gruß der "Herr Carolus" Guten Abend, liebe Ilona, Gedichte entstehen manchmal auf seltsame Weise. Gestern auf meinem morgendlichen Waldspaziergang, bei dem ich mir die süße Seite dieser Früchte mit Vergnügen einverleibe, saß ich auf einer Bank vor einer Schutzhütte, bemerkte plötzlich den Anfang einer Brombeerranke an meinem Schuh. Ich schaute genauer hin und was ich gesehen habe, ist in S 1 und 2 sowie in S3 Z 1und 2 zu lesen. Das Nachfolgende stammt von meinem Poesiekonto. Deinen Kummer mit der "verfluchten Ranke" kann ich nachvollziehen, denn ich kämpfe auch mit ihr auf unserem Grundstück, bewundere aber gleichzeitig ihre Zähigkeit, ihren Überlebensgeist und ihre Vitalität. Immerhin liefert sie den Herbst wie den Winter hindurch die wundervollsten farbigen Blätter, wenn alles um sie herum in Einheitsbraun oder -grau erstarrt. Lieben Gruß Carolus Carolus
  5. Carolus

    In diesem Gotteshaus...

    In diesem Gotteshaus… gibt`s keine Bänke mit Polstern, mit Büchern für Gebet und Singen, auch keinen roten Teppich zum Altar. Durch Blätterfenster dringen des Morgenlichtes sanfte Strahlen, ein Vogelruf statt Glockenklingen schwingt hoch sich in den Äther, wo vorher Stille war. Dort formen junge Buchen ein Spalier, die älteren bilden Schutz und Schirm, der Lärm und Staub der Welt abhält von dir.. Wo einst das Allerheiligste mit dem Altar, liegt jetzt ein weiter Schrein vor deinen Augen, ein Hort voll unschätzbarer Wunder. Dort, Wanderer, tritt ein voll Dankbarkeit und Zuversicht. Tauch unter bis zum Grund in dieses größ`re Gotteshaus. Danach erhebe dich als Mensch, der staunt, sich freut, geheilt, an Leib und Seele.
  6. Carolus

    Wetterleuchten

    Guten Abend, Vagabund, ein gelungener Wurf! Überzeugend durch starke Bilder, eine reiche Wortwahl, abwechselnde Satzkonstruktionen u.a.m.vor dem Hintergrund einer Belesenheit, die auch die griechische Antike (Aiolos, Dionysos) nicht auslässt und eine starke Zuwendung zu einer überwältigenden und rettenden Natur sichtbar werden lässt. Kritisch anzumerken wären nur Kleinlichkeiten, aber die fallen im Hinblick auf Deine Gesamtleistung nicht ins Gewicht. Dein Gedicht strahlt eine besondere Atmosphäre aus und bereitet mir ein besonderes Lesevergnügen. Danke! Lieben Gruß Carolus
  7. Carolus

    Brombeerranke

    Brombeerranke, drei filigrane Spitzen suchen ihren Weg zum Wachsen, tasten sich behutsam im unbekannten Raum umher, ob irgendwo ein Halt zu finden wär`. Drei Blättchen, frühlingszart und fein, folgen ihnen auf deinem Rücken, strecken sich in vollem Entzücken dem Sonnenlicht entgegen, bereits bewehrt mit Dornen, mit Zacken, winzig klein. Drei weitere, ausgewachsen, folgen ihnen. So pflanzt sich, Ranke, deine Lebensader fort, möcht sich verzweigen, möcht blühen, süße sommerliche Früchte tragen, bevor an Herbstes Tagen des Feuers wilde Farben deine Blätter ganz erfassen und sie am Ende ihres Kampfes die Reste von erloschner Schönheit hin zur Erde sinken lassen. Brombeerranke! Wie nahe bist du mir!
  8. Lieber Ference, liebe Ilona, lieber Oilenspiegel, ein herzliches Dankeschön für Lob und Anerkennung. Beide freuen mich besonders. Liebe Juls, lieber Sid, der Verdacht liegt nahe, dass Eure Ein- bzw. Ansichten über die Liebe von persönlicher Erfahrung geprägt, hier einen zustimmenden Niederschlag gefunden haben. Hoffentlich irre ich mich nicht. Danke und je einen herzlichen Gruß Carolus
  9. Carolus

    Beipackblatt für Liebe

    Beipackblatt für Liebe Wenn in deinem Herbst das Salz der Jahre aufgezehrt, getrocknet die heimlichen Tränen und du keinem die Schuld gegeben, warum dich dein Verlangen nach Zartheit und Umarmen immer tiefer in das Leben trieb, wirst du vielleicht begreifen: Mit deinen Seelendefiziten solltest du erwachsen werden, dich an ihnen reiben, um endlich zu dir selbst zu kommen, denn jenseits des Ichs beginnt, was Liebe in deinem Leben bewirken kann. Am Ende deiner Tage wird das Schicksal deine Liebe auf die Waage legen und prüfen, ob du an ihr gescheitert oder ein liebenswerter Mensch geworden.
  10. Lieber Alex, du schreibst: "Manchmal sollte man einfach aus der Seele schreiben und nicht zuviel darüber nachdenken, ob es Anderen so passt." Darin stimme ich Dir voll zu, gehe aber persönlich einen Schritt weiter, sage mir selbst, sooft wie möglich "sollte man einfach aus der Seele schreiben", weil man auf diese Weise dem eigenen inneren Vermögen immer näher kommt und damit zufriedener werden kann. Du erwähnst die Zeit als Formulierungshilfe. Ich halte es mit ihr so: Ein paar Zeilen, eine Idee, ein attraktiver Gedanke auf´s Papier hingeworfen, lasse ich liegen, schau mal zwischendurch auf das Geschriebene und spüre sofort, bedingt durch einen gewissen zeitlichen Abstand, was ich hier und da verbessern könnte, lasse es weiter liegen, ändere was passender erscheint usw., bis ich das Gefühl habe: "Jetzt stimmt´s einigermaßen." Meine durch unerlässliche Aufgaben beschränkte Zeit hat mehr oder weniger diese "Intervall-Methode" erzwungen. Daher schreibe ich meist nachts oder am frühen Morgen. Herzlichen Dank für deine anregende Teilnahme! Lieben Gruß und ein zufrieden stellendes Wochenende. Carolus
  11. Liebe Sternenherz, es freut mich, dass Dir das Gedicht gefällt. Das tut schlichtweg "gut". Herzlichen Dank für Deine Zeilen. Du fragst: "Wann war die Zeit nicht aus den Fugen ?" Zwar gab es immer seit Menschen existierten Kriege, die Not und Leid für die Betroffenen brachten, aber wenn ich schrieb "von einer Zeit, die aus den Fugen", dachte und denke ich an die in der Menschheitsgeschichte erstmalig globale Krise, in der eine Pandemie weltweit, ein immer rascherer Klimawandel mit verheerenden Folgen, ein globales Wirtschaftssystem, das Gesellschaften und deren Zusammenhalt sprengt, zusammenkommen. Deshalb schrieb ich "Zeit, die aus den Fugen". Lieben Gruß Carolus Lieber Alex, ein dickes Dankeschön mit roter Schleife für das "wunderbare Bild der Natur... und der traurigen Menschlichkeit" sowie Dein besonderes Lob. Ein Bekannter meinte zu einem meiner gesellschaftskritischen Gedichte: "Da fehlt mir einfach der Biss!". Daran dachte ich als ich von der Naturbeschreibung zur traurigen Realität wechselte. Herzlichen Gruß Carolus
  12. Carolus

    Sommerfrust

    Guten Morgen, Sid! Absolut gelungen! Mit einem kräftigen Schuss Humor im Sinne und der Art von Wilhelm Busch. Ein köstliches Lesevergnügen! Danke. (Nur das Verb "grölen" im vorletzten Dreizeiler stört mich ein wenig. Ich denke eher an losgelassene Saufbrüder. Vielleicht könnte "jammern" oder ein sinnverwandtes Verb eher passen.) Lieben Gruß Carolus
  13. Carolus

    Ein Nachmittag im Spätsommer

    Ein Nachmittag im Spätsommer Lustlos schlendert der Wind am Waldrain entlang. Letzte Wiesenblumen nicken verschlafen. Mit leichter Hand streut er Sommerasche umher. Im Nachmittagsmeer fischen zuckende Spinnennetze. Mücken beschwören tanzend ihren einzigen Tag, unbewusst, dass kein Morgen. Die Zeit ist nah, da Blätter Farben sammeln für den Abschiedsschrei, denn angefacht sind die Feuer, darin sie verglühen. Am bleiernen Himmel hasten Jäger. Den Tod tragen sie am Leibe, stürzen herab, fauchen Seelenängste, wollen Wild zur Strecke bringen, steigen auf. Ihre Spuren verrinnen gegen Osten. Tief ducke ich mich, suche Schutz unter dem Blätterdach einer Buche. Ein Gejagter bin auch ich in einer Zeit, die aus den Fugen.
  14. Carolus

    Was für ein Sommer!

    Was für ein Sommer!? Fliehend vor des Sommers Hitze, such ich jenen kühlen Wiesengrund, wo ich gern zur Abendstunde sitze unter einem Dach von Buchenblättern, wo ein Bach mit hellem Plätschern talwärts die Gedanken leitet, die mir tags so manche Lust verleidet. Endlich angekommen, öffnet Stille meine Ohren. Ab und zu ein Käfer summt, eine Taube gurrt verloren in der Ferne. Doch mit einem Male fühle ich, als ob Gewachsenes ringsum stumm sein Leid beklagt und auf ein Ende wartet, denn wo einst ein muntres Bachgemurmel, winselt, wimmert, seufzt es aus dem Rinnsal zwischen seichten Wasserpfützen. Dennoch werd ich immer wieder hin zu jenem Talgrund gehen, selbst wenn Tränen dann in meinen Augen stehen. hoffend auf ein Wunder, dort ein sprudelnd Bächlein wiederzusehen.
  15. Lieber Andreas, ich weiß nicht wie, aber urplötzlich kam mir der impressionistisch gestaltete Garten am Hause von George Clemenceau bei Saint Vincent sur Jard in den Sinn. Irgendwie verweilte ich wieder ein wenig in diesem Garten. Auf einmal standen mir einige von Cézannes Bildern vor Augen, obgleich Monet als Freund und Gartenliebhaber Clemenceau näher stand. Komisch, aber schön, denn schon konnte ich die besondere Atmosphäre erfassen und zu Papier bringen. Herzlichen Dank für Dein Lob! Lieben Gruß
  16. Carolus

    Impression

    Impression… im Garten von Cézanne am frühen Nachmittag. Mild und lau die Luft. Verschlafen erlahmt ein Windhauch am Zaun. Wasserspinnen im Teich ruhen lustlos. Fast unbemerkt schwanken Schilfrohrkolben. Ein wenig dämmert, träumt der Maler. Im Halbschlaf prüft er die Wirkung von Farben und Licht hinter seinen Augenlidern, mischt im Geist ein Dutzend Frühlingsgrün auf der Palette, setzt Weiß von Kirschenblüten daneben, fügt noch ein gewisses Rot von Tulpenkelchen hinzu. Das Blau des Himmels wird er dem Augenblick überlassen. Ungewollt hebt er das rechte Augenlid, seufzt. Im Blick die Blüte einer jungen Frau auf einem Veloped. Schon ist sie vorüber. Eindruck wie Bild aber leuchten vollendet auf der Leinwand seiner Seele.
  17. Liebe Ilona, einfach wunderbar, tief einfühlend in die Verwirrungen und Ahnungen pubertären Reifens. Deine Zeilen haben mich sehr beeindruckt! Danke! Lieben Gruß Carolus
  18. Lieber Andreas, herzlichen Dank für Deinen überzeugenden Beitrag. Sucht man nach entscheidenden Ursachen für diese gesellschaftliche Fehlentwicklung, kommt man nicht umhin, auch das Wirtschaftssystem auf den Prüfstand zu stellen. Dieses verhilft einer Minderheit (oft ohne Mühe und Arbeit) zu Einfluss und Macht, sodass man sich fragen muss: Wer bestimmt den Kurs für die Mehrheit in Zukunft im wesentlichen: Investivkapital, Großkonzerne, Oligarchen u.ä. oder die Politik, hier die repräsentative Demokratie? Oder ist die Politik selbst, integriert in dieses System, für dessen Fehlentwicklung mitverantwortlich? Jedenfalls gibt der "Big quit" nicht nur in den USA, sondern auch im staatskapitalistischen China zu denken. Lieben Gruß! Carolus
  19. Lieber Herbert, Du hast Dich sicherlich schon gewundert, dass ich nicht auf Deinen Beitrag antworte. Zwar kann ich die ersten beiden Zeilen Deines Kommentars lesen ("Alles ist doch miteinander verwoben und wie oben so auch unten. Sich dieser Verbundenheit mit Natur und Gott und dem Leben bewusst zu werden, ist Mens...") mehr aber nicht, auch wenn ich in der E-Mail auf "Beitrag öffnen" gehe. Leider erscheint Dein Kommentar auch nicht unter dem Text, so daß ich Dir zumindest herzlichen Dank für Deine Mühe sagen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, was hier falsch gelaufen ist, aber offensichtlich ist nichts unmöglich, auch für den PC. Lieben Gruß Carolus
  20. Selbstgespräch eines Sprinterfahrers Wer hört noch meinen Schrei? Die Flüche! Wer sieht, wie meine Wut sich Bahn bricht? Könnt alles hier, diesen Tisch, den Stuhl da, den Schrank kurz und klein schlagen. Jawohl, einfach kurz und klein, danach anstecken! Was aber dann? Was jetzt? Um 21 Uhr, erschöpft. ausgelaugt. Reicht nur für eine Flasche Bier. Dann einfach weg. Alles vergessen. Bist du mit 26 Jahren fix und fertig? Am Ende, wenn jede Anstrengung umsonst? Sturmklingeln, Paket vor die Tür, noch die Unterschrift und weiter, sonst ist die Tour am Abend nicht zu Ende. Das alles für einen Lohn, der vorne und hinten nicht reicht. Manchmal trete ich unterwegs das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Dann heult der Motor auf für mich. Könnt ohne Skrupel den Wagen an den nächsten Baum fahren. Nein, verdammt noch mal: So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt! Ich mach jetzt die Kiste aus. Was die da reden? Haben die eine Ahnung, wie es mir geht?
  21. Nachtgedanken Blickst Wanderer, du hoch zum Sternenzelt, trifft das Auge auf eine unfassbare Welt. Du fühlst dich seltsam angezogen, wie durch einen Zauber mit jenem Licht verwoben. Du spürst, solange Sterne dich zwischen Firmament und Erde in der Balance halten, solange Mond und Sonne das Licht einschalten für Tag und Nacht in deinem Leben, bist zeitlos du im Raum geborgen. So eingebunden in die Zeit, kannst du Gestirne, wie du magst, wahrnehmen. Vielleicht finden Geist und Seele, sobald dein Lebenslicht erloschen, zurück in jene unfassbare Welt, aus der sie einst zu dir gekommen. Wer aber weiß das schon, wenn du nach oben blickst in jene unfassbare Welt und denkst: Auch ich bin Teil von einem großen Ganzen?!
  22. Herzenserguss einer Überlebenden Wie heftig pochte doch mein Blütenherz, als Wärme, Licht und Zärtlichkeit in meine Blätterhaut eindrangen, als die Gefiederten ringsum mit mir das Hohe Lied der Liebe sangen. O, süße Zeit des innigsten Begehrens, du gingst im Flug dahin. Aus unbekannten Tiefen konnte ich genügend Energien ziehn, um meine Lebenskraft vor Kälte, und Gebrechen zu beschützen. Reifen sollten meine Früchte, gestärkt und tauglich werden Für ein Überleben in den Stürmen ihrer Zeit. Indessen tobt mit seinem Flammenschwert ein menschgemachter Dämon über`s Land. Wo er zugeschlagen, ist vieles restlos abgebrannt! Auch ich bin Opfer solcher Not. Mir bleibt viel Bitterkeit, ein Häufchen Asche als Erinnerung. Noch bin ich nicht tot. Meine Wurzeln tief im Boden erreicht sein Feuer nicht! Asche ist Dünger für einen Neuanfang, wenn meine Zeit gekommen.
  23. der krug der zeit daraus du trinkst wird leerer füllen wird er sich mit unendlichkeit sobald du seinen grund erreichst die leere kann dich nicht mehr ängstigen niemals wieder wirst du durstig sein
  24. Ilona, auf wesentliche Empfindungen des im Boot Zurückgebliebenen beschränkt, werden in deinen Worten Trauer und Versöhnung mit dem Sein in dieser Bestattung auf See spürbar und nachempfindbar. Ein eindringlicher, gelungener Text. Gruß Carolus
  25. Carolus

    Der Duft nach Sommer

    Der Duft nach Sommer Den süßlich herben Duft von jüngst geschnitt`nem Heu zieh ich in meine Lungen ein; er ist, wie damals noch, berauschend, frisch und neu. Er wirkt wie Zaubertrank, wie lang gehegter Wein. Mit ihm schlürf ich Erinnerung an einen frühen Sommer ein, als in der blumenübersäten Wiese. mein jugendfrisches Sommerglück mit roten Wangen mich empfing. Die Welt sank mit ihm hin und kam in dieser Weise nie mehr zu mir zurück. Manch Bild ist mir geblieben, von einem Käfertier auf ihrer Brust mit vielen weißen Punkten, von ihrem zugespitzten Mund, vom Schelm in ihren Augen, vom Solosingen einer Nachtigall am Alten Rhein, am Ufer dunkler Wasserfluten, die still und kühl die Zeit begleiten.
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