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Egon Biechl

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Alle erstellten Inhalte von Egon Biechl

  1. Meine Stimme ist leider ziemlich ungeübt. Vielleicht probiere ich es (vorher) einmal privat. LG Egon Probe aufs Exempel.m4a Liebe Uschi, wie funktioniert das technisch? Ich habe eine Probe beigefügt, aber so ist das wohl nicht gedacht!?
  2. Absolut ergötzlich und das nicht nur wegen der Dir innewohnenden Dichtkunst, sondern auch - und vor allem - wegen des Themas, das besonders Männern (wie mir) gefällt. LG Egon
  3. Egon Biechl

    Ein Tropfen

    Rundherum sind andere Tröpfchen, die für mich wichtig sind und für die ich wichtig bin. LG Egon
  4. Was passiert mit dem Soldaten, der sich weigert, das zu tun, was von ihm verlangt wird? Nicht jeder hat die Möglichkeit, den zu töten, der für den Krieg verantwortlich ist. Da bleibt oft wenig bis kein Spielraum. Egon
  5. Egon Biechl

    Rudern

    In den darauffolgenden Ferien verbringe ich die Sommermonate zusammen mit meiner Mutter in einem Blindenerholungsheim. Das befindet sich in St. Georgen am Reith in Niederösterreich. Ich gehe – mehr oder weniger freiwillig – mit meiner Mutter ein bisschen spazieren. Ich lese ihr und einer Gruppe von blinden Frauen, die sich in wenigen Tagen gebildet hat, zwischen Gabelfrühstück und Mittagessen Romane vor und freue mich, wenn es ihnen gefällt. Meine Mutter ist sehr stolz auf mich. Nach dem Mittagessen kann ich drei bis vier Stunden für mich selbst verwenden. Ich spiele also mit den anderen Buben, die als Begleitpersonen für Blinde mitgekommen sind, was ich und Buben in meinem Alter eben machen: Fußball spielen, raufen und Mädchen necken. Bei sonnigem Wetter gehen wir baden. Es gibt eine Badehütte, die zum Blindenheim gehört und für die wir den Schlüssel bekommen. Galant wie wir jungen Männer sind, lassen wir den Mädchen den Vortritt und warten, bis sie sich umgezogen haben. Als sie in ihren Badetrikots herauskommen, gehen wir in die Umkleidekabine und entledigen uns der Kleider. Bevor wir noch unsere Badehose anziehen, hören wir von draußen Getuschel und sehen durch die Spalten der Holzhütte, wie die Mädchen zu uns hereinschauen. Jetzt verhalten wir uns besonders leise und hören gerade noch, wie eine von ihnen sagt: „Der hat doch einen hübschen Hintern!” Von diesen gleichaltrigen Kindern schon für den heißen Vormittag zum Baden eingeladen, will ich heute meinen Sozialdienst absagen. Das wird von meiner Mutter nicht akzeptiert, ich muss mein Vorhaben aufgeben und gegen meinen Willen vorlesen. Ich bin zornig. Nach der Lesestunde ist es fürs Baden zu spät. Mit Wut im Bauch mache ich mich nach dem Abendessen auf den Weg. Ich weiß nicht wohin, wähle aber die Straße nach Göstling. Nach drei Stunden bin ich dort. Ich lege mich auf eine Parkbank. Aber die ist mir zum Liegen und Schlafen zu hart. Ich wandere weiter. Nur nicht zurück! Mein nächstes Ziel ist Lunz am See. Was macht man hier um Mitternacht? So gehe ich weiter, am Mittersee vorbei, zum Obersee. Diese zusätzlichen zwanzig Kilometer kosten mich wieder fünf Stunden. Es ist früh am Morgen. Der kleine Obersee ist smaragdgrün und für mich besonders jetzt sehr idyllisch. Ich entdecke einen kleinen Kahn. Entgegen meiner Erwartung sind – welches Gefühl der Wonne – auch Riemen da. Ich setze mich hinein und rudere seelenruhig. Das ist Erholung pur. Ich bin endgültig besänftigt. Befreit von meinem Zorn mache ich mich auf den Rückweg. Die vierzig Kilometer bei sommerlichem Wetter sind für mich ein Genuss. Ich fühle in mir die Befriedigung, dass meine Mutter hoffentlich große Angst ausgestanden hat, weil ich 24 Stunden nicht da war. Tatsächlich ist sie recht kleinlaut, vor allem auch deswegen, weil sie die Vorlesestunde absagen und deswegen viele besorgte Kommentare anhören musste. – Ich ärgere mich nicht mehr.
  6. Liebe Hera, beeindruckend und wahrheitsnah wie Du den Geschlechter- und Generationenkonflikt schilderst. Wert zu lesen!
  7. Egon Biechl

    Der Bienensoldat

    Von einem Extrem ins andere. Auch die Zwischenstufen sind für mich sehr interessant. Für mich, den Laien, ist diese einfachere Gedichtform, souverän präsentiert, leichter nachzuvollziehen. Liebe Grüße Egon
  8. Lieber Carlos, ich sehe das als verführerische Ohnmacht einer Frau. LG Egon
  9. Liebe Hera, ich intressierte mich wohl eher für die Mädchen, die sie trugen (ein Ausweg bei so vielen Verboten). Das Foto zeigt freilich wenig von attraktiven Strumpfhosen und noch weniger von anziehenden Mädchen. Beides war damals etwas verführerischer. Liebe Grüße Egon
  10. Dieser unheimliche Kontrast macht uns zu schaffen. Liebe Ilona, ich geh mit Dir ganz konform, dass die Natur unbeeindruckt ist von dem Kriegsgeschehen. Also können wir eher glauben, dass die Hoffnung lebt. Liebe Grüße Egon
  11. Ich danke Euch allen, @Ostseemoewe, @Carlos und @Herbert Kaiser für Eure ermutigenden Worte. Das ist kein aufregendes Kapitel aus meinem Leben, aber sonst fallen bemerlkenswerteren nicht mehr auf. Liebe Grüße Egon
  12. Egon Biechl

    Verbote

    Zurück aus den Ferien beginne ich in der fünften Klasse die Oberstufe des Gymnasiums. Die schulischen Erfolge verlaufen leider nicht nach Wunsch. Das Halbjahreszeugnis zeigt in meinem Paradefach Deutsch nur ein Genügend. Warum wohl? Meine Gehirnerschütterungen hängen mir nach und verursachen eine neuerliche Phase von Kopfschmerzen, die in periodischen Abständen wiederkehren und monatelang andauern. Die Routine des täglichen Schulbesuches ist unterbrochen. Im April sind dann meine Kopfschmerzen wieder so schlimm, dass ich aus der Schule ausscheiden muss. Ich bekomme ein Abschlusszeugnis, das mich aber logischerweise nicht zum Aufstieg in die sechste Klasse befähigt. Gesundet beginne ich die fünfte Klasse mit völlig anderen Professoren, Mitschülerinnen und Mitschülern noch einmal frischen Mutes. Allerdings wird uns vom Pater Präfekt, meinem unmittelbaren Vorgesetzten, eine mir unverständliche Regel auferlegt. Uns allen, die wir täglich auf dem Schulweg an der Redaktion der Tiroler Tageszeitung vorbeigehen, wird strikt untersagt, einen Seitenblick auf den Schaukasten mit dem tagesaktuellen Exemplar der Zeitung zu werfen. Diese Anordnung animiert mich dazu, gerade das zu tun, wenn ich unbeobachtet bin. Tatsächlich kann ich es mir nicht verkneifen, zumindest dem Sportteil interessante Informationen zu entnehmen. Prinzipiell jedoch beachte ich alle vorgegebenen Regeln. Ich möchte nämlich schon deswegen die klösterliche Laufbahn einschlagen, weil sie uns von den meisten unserer Vorgesetzten extrem mustergültig vorgelebt wird. Auch sie verhalten sich sehr vorsichtig beim Lesen von aktuellen Neuigkeiten, dürfen aber ungeniert rauchen. Bei uns Juvenisten allerdings, ist Rauchen verpönt. Mir fällt diese Abstinenz leicht, weil ich mit Zigaretten bisher noch nie in Kontakt gekommen bin. Ich brauche mich nicht über ein solches Verbot hinwegzusetzen, sondern mache das wett beim Überschreiten eines anderen Tabus. Dabei verletze ich nicht einmal bestehende Regeln, weil sie nämlich in diesem speziellen Bereich gar nicht existieren. Da derzeit bei den Mädchen und Frauen unifarbene Strumpfhosen in grellem Rot, Grün oder Blau Mode sind, mache ich mir ein Vergnügen daraus, exakt zu zählen, wie vielen dieser Strumpfhosenträgerinnen ich auf meinem Weg in die Schule in der Angerzellgasse begegne. Es sind im Schnitt 10 bis 18. Irgendwie ist das ein Ausgleich für alles das, was mir meiner Meinung nach unnötigerweise verboten ist.
  13. Liebe Margarete, so etwas Positives, formuliert in schönen Reimen, höre ich - wenn mich wer früge - sehr, sehr gerne. Alles Liebe Egob
  14. Euch allen ein herzliches Dankeschön für die Geburtstagswünsche und für Euer Kommentar zum tatsächlich erlebten "Gschichtl". Alles Liebe von Egon
  15. Es ist nicht die letzte, aber Geduld ist erforderlich. Danke für das Kompliment. Soweit freut immer. Das 'gerrn gelesen' freut mich am meisten. Danke Egon
  16. Als ich in die Nähe des Speisesaales komme, taucht bereits meine Angebetete auf. Sie hat offensichtlich schon einige Zeit gewartet, und ich bin eine Spur zu spät dran. Im Mondschein bemerke ich Enttäuschung in ihrem Gesicht. Ich bin tief erschrocken. Aber als sie bemerkt, dass ich mich tatsächlich an mein Rendezvouz halte, erhellt sich ihr Gesicht sofort durch ein zaghaftes Lächeln. Ich nehme sie sanft an der Hand und ziehe sie durch die riesige zweiflügelige Tür in den Speisesaal. Zur Sicherheit sperre ich diese noch von innen zu, damit wir vor – wenn auch unwahrscheinlichen, aber doch möglichen – Nachtschwärmern gefeit sind. Dann setzen wir uns auf eine Fensterbank, die vom Mond hell erleuchtet ist. Bevor ich noch eine zärtliche Berührung bei meiner Partnerin ansetzen kann, zieht sie eine große Tafel Nussschokolade aus ihrer Schürzentasche und reicht sie mir mit leuchtenden Augen. Mir gefällt, dass sie sich freut, aber interessieren tut mich das Mitbringsel nicht. Im Gegenteil, ich finde es im Moment richtig hinderlich, bedanke mich aber trotzdem angemessen. Dabei jedoch streichle ich schon über die Haare meiner Verführerin, die sie normalerweise zu einem kunstvollen Zopfkranz gebunden hat, jetzt aber als dunkelblonde, frei fließende Locken trägt. Ich beuge mich zart über die doch etwas kleinere Gespielin und berühre – sanft und zärtlich – mit meinem volllippigen Mund den ihren. Spontan weckt das die Leidenschaft im sonst so schüchternen Mädchen. Sie nimmt meinen Kopf in ihre Hände und erwidert meine Küsse leidenschaftlich. Ich werde mutiger und wage, ihre bedeckten Brüste zu berühren. Doch sie wehrt entschieden ab und meint, sie müsse jetzt sofort gehen. Natürlich sehe ich ein, dass sie – streng katholisch wie sie ist, wie wir ja beide sind – auch sittsam sein muss. Aber das Ende ist mir zu abrupt. Wir knabbern nur mehr ein bisschen an der Schokolade, mehr aus Verlegenheit, denn aus Gusto. Schließlich verabschieden wir uns mit einer leidenschaftlichen Umarmung und einem Kuss, der nicht enden will. Am Rückweg zum Schlafsaal habe ich noch eine brenzlige Situation zu meistern. Im Trakt, in dem die hochwürdigen Patres und die ehrwürdigen Brüder ihr Schlafgemach haben, tritt der Älteste der geistlichen Herren, Pater Hermann, aus seinem Zimmer. Wie froh bin ich doch, dass er neben seinem weißen Vollbart eine dickwandige Brille mit vielen Dioptrien tragen muss. Ich vertraue daher meiner Eingebung, bleibe einfach stehen und drücke mich an die Wand. Tatsächlich überstehe ich diese Situation, vollkommen unbemerkt von dem hageren Greis, der mittlerweile die Toilette erreicht hat. Die weitere Rückkehr in unseren Schlafraum verläuft unkompliziert. Das geplante Abenteuer ist gelungen und harrt weiterer tollkühner Unternehmungen. So ein aufregendes Wagnis; soll ich es tatsächlich beichten?
  17. Liebe Uschi, lieber Carlos, herzlichen Dank für Eure Glückwünsche. Ich fühle mich bei Euch schon wie zuhause. Alles Liebe Egon
  18. Herzlichen Dank an Euch alle: @Carlos, @Uschi R., @Herbert Kaiser, @Donna und @Berthold Egon
  19. Mir kommen die Zweifel: bei wem soll ich jetzt essen, bei Deiner Frau oder bei Dir? - Bei Dir! Du hast eine ausgezeichnete Reklame gemacht. LG Egon
  20. Du bist ein Könner sowohl auf dem Gebiet der Lyrik als auch - und das wundert mich, den Laien auf beiden Gebieten - bei der Gastronomie noch viel mehr. Liebe Grüße Egon
  21. Im Volderer Kloster der Diener Mariens, wie der Orden auch heißt, bin ich zwar bloß Internatsschüler oder – wie man es hier bezeichnet – Juvenist, aber ich bin auch – wie bereits bewiesen – unvernünftig, wagemutig und auch sonst sehr schneidig. Beim Essen, aufgetischt von der jungen Serviererin, nehme ich neckisch Blickkontakt mit ihr auf. Ein Wort ergibt das andere. Aus harmlosen Reden im Kreis aller Anwesenden werden schmeichelhafte Anspielungen unter vier Augen. Das Mädel ist beeindruckt und erwidert meine sinnlichen Blicke. Ermutigt durch ihr Lächeln und ihr zartes Erröten ab und zu flüstere ich ihr in einem unbeobachteten Augenblick zu: „Treffen wir uns doch heute um Mitternacht zu einem unterhaltsamen Zusammensein! Wo schlägst du vor?” Da wir uns beide in der Nähe der Küche am besten auskennen – Direktbesuche sind logischerweise unmöglich – empfiehlt das anmutige, reizvolle Objekt meiner Begierde den Speisesaal für unser Treffen. Ich bin sofort einverstanden, denn wer lange zögert, geht weit fehl. Sie ist eine beherzte Maid, und ich bin ein draufgängerischer Knabe von mittlerweile vierzehn Jahren. Und das soll nicht das Ende meiner Karriere als Frauenheld werden, ganz im Gegenteil! Zehn Minuten vor Mitternacht ziehe ich mir im Bett unter der Decke Hemd und Überhose an und begebe mich vorsichtig auf meine abenteuerliche Tour. Im Schlafsaal sind wir zu fünfunddreißig. Entsprechende Vorsicht ist geboten. Tatsächlich stoße ich im Finstern an einen Bettfuß und verursache damit eine unüberhörbaren Lärm. Der betroffene Kollege brummt im Halbschlaf vor sich hin: „Kannst du nicht aufpassen?” Tunlichst vermeide ich, darauf zu antworten, gehe weiter und täusche einen Gang auf die Toilette vor. Vor dem Schlafsaal brauche ich etwas weniger Rücksicht zu nehmen, sehe ich doch die Umrisse der einzelnen Gegenstände im Mondlicht durch die großen Klosterfenster zur Genüge. Ich eile schnellen Schrittes am WC vorbei, um bei meinem Rendezvous nicht zu spät zu sein.
  22. Selten so gelacht! Hast Du das selber so gemacht? Danke Dir für diese Erheiterung, dient er doch auch der Erweiterung dessen, was mich bewegt, was ich zuwenig noch gepflegt. Danke Dir Egon P.S.: Verzeih mir bitte, dass ich nur auf den Reim achtete.
  23. Liebe Margarete, wenn es auch fast unverständlich ist, wenn man all das Unglück über die Medien mitverfolgt, es ist - wie Du es richtig ansprichst, unsere Aufgabe, die Hoffnung zu nähren. Liebe Grüße Egon
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