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gummibaum

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Alle erstellten Inhalte von gummibaum

  1. Liebe Darkjuls, schön geschrieben. Vielleicht hat der Vater seinem Sohn eine junge "Dienerin" als Lehrerin zugewiesen, und sie erteilte ihm die erste Lektion: das Lösen der Bänder und das Umkreisen der Brustwarze. Mehr war ihm als eifrigem Leser in der Bibliothek zunächst nicht zuzumuten. Das merkte er selbst. So bleibt ihm noch Raum zu träumen, eh er, wie ihm ja vorschwebt, ein Meister der Verführung und Beglückung der Frauen wird. Sehr gern gelesen. Mitträumende Grüße von gummibaum (nähern und sie in einen lustvollen//die Keuschheit ins Schloss?=und alle Keuschheit von ihr ab//Wie können die Finger erst über den Halsausschnitt des Kleides=Dekolleté und dann über die Brust hinabgleiten, wenn die Brust nackt ist, weil das Dekolleté unter die Brust gerutscht ist?) Lass deine Finger dir das Haar durchstreifen und zärtlich auf den weichen Schultern ruhn, die schmalen Bänder fühlen, um die Schleifen zu lösen und das Kleid dir abzutun…
  2. Lieber Kurt, ein schönes Gedicht, das zum Mitträumen anregt. Die Ansprache an den Mond ist ein wirkungsvoller Einfall. Sehr gern gelesen und genossen. Grüße von gummibaum Ich würde erst im letzten Vers der drittletzten Strophe ins Präsens wechseln. "Wogen" (sehr große Wellen) sind auf einem See unwahrscheinlich. Die Zeichensetzung erscheint mir etwas willkürlich. Ich hänge einen Vorschlag zum Vergleich an, in dem ich auch den Ausdruck manchmal leicht geändert habe. Vielleicht ist etwas Brauchbares für dich dabei: Herr Mond, du warst an jenem Tage so prachtvoll, schien mir, wie noch nie; Herr Mond, ich ging von deinem Lichte begleitet; und da sah ich sie. Sie stand am See, bereit zum Bade, im Kleid, das ihr der Schöpfer gab; Herr Mond, du weißt, dass ich im Leben nie Schöneres gesehen hab. Ich ging ganz leis und klamm vor Sorge, dass sie mein Anblick jäh erschreckt; das Schauspiel vollends zu genießen, hab ich mich hinterm Fels versteckt. Herr Mond, ich sah sie nur von weitem; doch war‘s, als hätt sie mich berührt; wohl hab ich mein, trotz kalter Nachtluft, von Schweiß durchnässtes Hemd gespürt. Entsetzlich war, sie sprang ins Tiefe, ich ahnt es schon, bevor‘s geschah; wie glücklich war ich, als ich sie dann recht nah vor mir auftauchen sah. Sie schwamm, allein in der Bewegung lag eine Anmut zum Erstaunen; gebannt, erstarrt der Szene folgend, vernahm ich leises Wellenraunen. Sie ließ sich treiben, kam mir näher; und als sie sich fast zu mir wandte, da war sie fort, und voller Unruh war ich es, der zum Ufer rannte. Ich sprang wie irr in kalte Fluten; verbrachte darin qualvoll Stunden; allein, die Suche war vergebens, sie war und bleibt für mich verschwunden. Herr Mond, die Jahre sind vergangen; noch heute weiß ich nicht, was war: Hielt mich ein Trugbild nur zum Besten, war dieses Mädchen wirklich da? Allein, auch das ist nebensächlich; ob Trug, ob wahr, es wird vergehn; doch machen solche Mondscheinträume erst unser Leben wirklich schön.
  3. Liebe Sternwanderer, eine tolle Geschichte, die die Atmosphäre unbeschwerter Kindheit auf dem Land sehr gut vermittelt. Mit Freude gelesen. Gruß von gummibaum Nicht ganz klar ist mir, ob ihr beim Fuchsbau in den Dreck gefallen seid, da Indikativ und Konjuktiv wechseln. (heute weiß ich, dass//abhaute=im Flug abdrehte//oder macht das doch das Bild//und bäuchlings im Dreck gelegen hätten// unsere der Länge nach liegenden=ausgetreckten Körper//spannend, sie über Wochen zu beobachten, bis irgendwann)
  4. Vielen Dank, liebe Sonja. Mich beeindruckt diese Plastik auch. Ein bisschen ist Rilkes Sicht ins Gedicht eingeflossen. http://www.textlog.de/3685.html Als nächstes stelle ich dann was zu Michelangelo ein. Danke, liebe Darkjuls, für dein Lob. Schön, lieber Hayk, dass dir das Gedicht gefällt. Euch noch einen schönen Tag und herzliche Grüße von gummibaum
  5. Ich sitze, in drängendes Denken gekauert, das Kinn auf dem Rücken der Hand aufgestützt, ein Nackter, der nichts als sich selber besitzt, auf kippendem Weltstumpf, vom Wahnsinn umlauert, und denke mir alles so sinnlich ins Leben, die Lust ohne Sünde, die kopflose Gier, und pflanze im Denken in jeden sein Tier, um Menschen bereichert ins Dasein zu heben. Denn ist nicht ein Fallen vor allem Beginnen und drängt nicht erst Eros den schlafenden Keim zum Wachsen, den Mensch aus dem traulichen Heim ins bildende Schaffen mit all seinen Sinnen? Nach: A. Rodin: Der Denker (Plastik aus dem Höllentor) (aus dem Fundus)
  6. Ja, lieber Carlos, die Brücke ist bei Sturm am 28. Dezember 1879 wegen Pfusch beim Bau zusammengebrochen. Es gab 75 Tote. Ich habe mit 67 nur noch ca. 25% der Energie von früher. Liebe Grüße von gummibaum
  7. gummibaum

    Jörg

    Lieber Carlos, oft kommt die Wende unverhofft. Aber intensiv gelebt zu haben - was nicht unbedingt das Besteigen von Gipfeln und Frauen sein muss- kann dazu beitragen, versöhnt mit sich aus dem leben zu scheiden. Das könnte mit "über allen Gipfeln schweben" gemeint sein. Ein paar Wendungen im Gedicht sind so knapp, dass bei mir kein Bild entsteht. Den Löwen musste ich mir unter einen Baum rücken, auf den der Mann wohl geflüchtet ist. Gern gelesen. Grüße von gummibaum .
  8. Liebe Sonja, Streit ist manchmal unvermeidbar. Er muss aber nicht um Kleinigkeiten geführt werden. Man kann ihn vielleicht auch vermeiden, wenn man eben nicht schweigt, sondern darauf hinweist, dass sich gerade Wut bildet und zum Kloß verhärtet, der Wind zum Sturm wird. Kloß, Schweigen, das) Gern gelesen. Grüße von gummibaum
  9. Ich bin die größte aller Brücken. Auf meinen Schultern rollt der Zug hoch übern Fluss. Doch hat mein Rücken durch Pfusch beim Bau kaum Kraft genug. Die Winde spüren, dass ich wanke. Wie böse Hexen lachen sie, und boxen sie mich in die Flanke, vibriert das Eisen bis ins Knie. Seit Weihnacht sind sie ganz verschworen und wachsen heute zum Orkan. In früher Nacht steh ich verloren und harr des letzten Zuges Nahn. Vom Brückenhaus erreicht mich Schimmern. Der Lichterbaum will wohl im Spuk dem Brückner etwas Hoffnung zimmern - Lenkt doch sein eigner Sohn den Zug. Da naht er sich, die Gleise beben und singen nun im Sturm ihr Lied. Mir schwindelt, doch ich halt die Streben, so fest es geht, mit jedem Niet. Schon ist die Lok in meiner Mitte. Die Wagenfenster leuchten froh. Ich hauche eine letzte Bitte. Da brüllt der Sturm und packt mich roh. Er schüttelt mich, er reißt die Wagen auf meinen Schienen hin und her. Ich schrei: „Ich kann euch nicht mehr tragen!“ Und plötzlich sind die Schultern leer. Ein Feuerstrahl fährt in die Tiefe, das Wasser drunten faucht und steigt. Mir ist noch lang, als ob wer riefe, doch hat sich niemand mehr gezeigt… (Nach Fontanes Ballade)
  10. Nein, die CD kenne ich nicht, lieber Hayk. Schön, dass dich so viel mit ihm verband. Grüße von gummibaum
  11. Schön, lieber Hayk, wie du dieses Schauspielers gedenkst, der in der DDR großen Einfluss hatte und im November 2006 starb. Dichter und Dramatiker sind dankbar, wenn ihren Texten mit so einfühlsamer Auffassung und ausdrucksvoller Stimme Wirkung verliehen wird. Sehr gern gelesen. Gruß von gummibaum
  12. Befremdung, die stolpern lässt. Aber das Leben geht weiter. Gern lesen, liebes Schmuddelkind Gruß gummibaum
  13. Danke, liebe Sonja für deine gelungene Kurzanalyse. Das Surfen auf großen Wogen fasziniert mich, auch die Gefahr, die es mit sich bringt. Erschlagen zu werden von den Wassermassen, dem Tunnel ihrer Brecher nicht zu entkommen, das droht natürlich immer, aber das Brett zu beherrschen, elegant auf der bewegten Wasserpiste zu schwingen und unbeschadet aus der Röhre herauszuschießen, lockt ungemein. Und so ist auch mit den Gefühlswogen. Wenn sie sich vor einem auftürmen, kann man scheitern und untergehen oder auf ihnen reiten, ihnen die schönsten Gedanken abringen und in diesen große Ruhe finden. Grüße von gummibaum
  14. Angehoben von der Welle der Gefühle, die mich trägt, springe ich, bevor die helle Kräuselkante überschlägt, auf mein schmales Denkbrett, gleite auf der dunklen, steilen Flanke, und indem ich zickzack reite, formt sich stäubend der Gedanke. Über mir bricht langezogen immer schneller jetzt die Welle, und mein Fühlen stürzt im Bogen in die Gischt hinab, ich schnelle durch die lange Wasserröhre auf ihr lichtes Ende zu. Dumpfes Donnern, das ich höre, weicht zuletzt Gedankenruh. (aus dem Fundus)
  15. Formal wie inhaltlich sehr gut, lieber Hayk. Mit der Morgenstimmung in der ersten Strophe wird das Thema der jungen, tiefen Liebe und des zaghaften Antrags gut vorbereitet. Chapeau und Gruß von gummibaum
  16. gummibaum

    Trophäenjagd

    Sehr schöne Umkehrung von Aktion und Bewertung, lieber Berthold. Mit Freude gelesen. Grüße von gummibaum Jägerlatein Ein Rehbock ging im Jägerhaus bei Jägers Gattin ein und aus. Gehörnt gefiel der Frau ihr Gatte, weil er nun tollen Kopfschmuck hatte, und überm Bett als Jagdtrophäe bewahrt sie ihn in ihrer Nähe…
  17. gummibaum

    Herbstflamme

    Danke, lieber Elmar und liebe Sonja. Die Laubfärbung lässt manche Bäume in der Sonne wie eine Kerzenflamme leuchten. Abendgrüße von gummibaum
  18. gummibaum

    Herbstflamme

    Herbstlich brennt am Docht die Flamme, gelbes Laub am dunklen Stamme, und es lodert um die Rinde, streift den Baum ein Kuss der Winde. Streift er nicht nur, stiebt aus Zweigen Blatt für Blatt ein Funkenreigen. Um des Baumes kahle Glieder brennt die Flamme langsam nieder...
  19. Tolles ABCDARIUM!! Gern gelesen, liebe Letreo. Grüße von gummibaum
  20. Ein Mann, der wegen Totschlags einsaß und sich vor den Zug wirft, weil er die Freiheit nicht aushält ohne seine ehemalige Partnerin. Manche Affekthandlungen haben lange Schatten. Gern gelesen, lieber Skalde. Grüße von gummibaum (hinter "Leben" hätte ich das Gedicht beendet, da schon klar ist, was passiert.)
  21. Danke, liebe Sonja, liebe Darkjuls, liebe Nina, lieber Bote_n_stoff und lieber Skalde für eure wunderbaren Kommentare. Das Pferd könnte der Trieb sein und der Vater zwei Gesichter haben, die nach der Tat zu einem werden. Liebe Grüße von gummibaum
  22. Als Reitpferd trab ich durch den Wind der Nacht und trage Herr und Kind zu dunklen Häusern, schwachem Glimmen. Am Wegesrand sind Geisterstimmen. Ein König schwebt ins Nebelland, zeigt eine Beule im Gewand und spricht erregt und winkt dem Knaben. Er will den Kleinen bei sich haben. Der Knabe, ängstlich, redet nicht, verbirgt, so scheint mir, sein Gesicht. Doch soll das Kind wohl nichts begreifen. Der Vater spricht von Nebelstreifen. Der König grinst aus dem Gebüsch und schimmert wie ein nackter Fisch. Er säuselt immerfort: „Zum Lohne bekommst du, Schätzchen, auch die Krone.“ Das Kind bestürmt den Vater jetzt: „Ein Erlenkönig!“, und entsetzt vibriert die Stimme. Doch sein Retter sagt unbedarft: „Es rascheln Blätter.“ Ganz dicht bei mir, schon vor dem Huf, erscheint der Geile, lockt sein Ruf: „Auch meine Mutter will dich wiegen, und bei den Töchtern darfst du liegen!“ Das Kind ruft völlig außer sich: „Dort tanzen sie, beschütze mich!“ Der Vater tröstet nochmals lau: „Mein Sohn, die Weide biegt sich grau.“ Der Lüsterne verliert den Halt und nimmt den Knaben mit Gewalt. Ein weher Schrei, ein kleines Wanken - Dann spür ich Sporen in den Flanken. Ich jag dahin, halt irgendwann erschöpft in einem Hofe an. Mein Herr steigt ab, und sieht ein wenig so aus wie der verliebte König. Und wird zum Bettler durch die Not, auf der er ritt… Sein Kind ist tot… (nach Goethes Ballade)
  23. Schön, liebe Sonja, dass dir meine Wortwahl gefällt. Du äußerst das sehr freundlich. Gut, lieber Carlos, dass du gleich gemerkt hast, woher der Stoff stammt. Danke, liebe Darkjuls für das Lob. Gute Nacht wünscht euch gummibaum
  24. Liebe Lichtsammlerin, das Gedicht gefällt mir. Gruß von gummibaum
  25. gummibaum

    Damals und heute

    Als Kind ergriff mich früh ein Sehnen nach Fernen, doch mein Leben blieb beschränkt und jeder Tag ein Dieb am Wunsch, die Seele weit zu dehnen. Und kann ich heute weit verreisen, so ist die Weite nicht so weit und nie so überreich die Zeit wie einst in kindlichem Umkreisen. Drum sehne ich der frühen Jahre verwehtes Fernweh mir zurück, und mit ihm dieses lichte, klare Erleben ganz im Augenblick und jene Prägbarkeit durch bare Verwunderung, die Welt im Stück… (inspiriert von schwarzer lavendel)
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