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Anonyma

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Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Hallo Lichtsammlerin, ich wollte nur kurz schreiben, dass ich auf jeden Fall noch einmal antworten werde, aber ich muss jetzt leider weg und weiß nicht, ob ich morgen Zeit finde - jaja, die Familie. Die Arbeit. Der Alltag. Manchmal, da würde ich die schon ganz gerne - gut, okay, die Familie nicht. Aber den Rest. Bis bald! LG, Anonyma
  2. Hallo Matze, inhaltlich würde ich es fast schon eher in 'Schattenwelt' verorten - aber es passt natürlich auch hierher. Hier fällt mir ein Kommentar etwas schwer, denn inhaltlich ist es stimmig, auch führt mich ein roter Faden hindurch. Aber - es gibt ein Aber, und ich komme, wenn ich kommentieren möchte, nicht darum herum. Hier ließe sich die Inversion leicht abmildern - ein Komma würde genügen: die sich entzieht, dem Augenblick Wem entzieht sie sich? Dem Augenblick. Dadurch würde 'dem Augenblick' zu einer Ergänzung und es wäre damit keine Problematik mit der Satzstellung der Wörter mehr vorhanden. Hier kann ich nicht anders, als Kritik zu üben. Wovor soll ich schon Angst haben? Dass ich dich dann nicht mehr haben kann? ich habe geschworen, dass ich auch nach dem Tode bei dir sein werde Lieber Matze, bitte sei jetzt nicht gekränkt oder beleidigt. Aber die Inversionen sind hier so extrem, dass sie meine Immersion (also mein 'Eintauchen' in die Geschichte, diesen Begriff finde ich passend, er stammt aus der 'virtuellen Realität', was ja eine Geschichte/ein Gedicht, die/das in einer Phantasiewelt spielt, ebenfalls ist) wirklich dadurch zunichte gemacht haben, indem sie mich regelrecht 'herausrissen'. Diese Verse sind so sehr auf dem Reim gebogen, um ihn zu erzwingen, dass das Ergebnis einfach - gar nicht geht, tut mir leid, dass ich hier so direkt sein muss. Dabei hat das Gedicht viel Potential, nur verhindern diese Zeilen, dass es sich zeigen kann - vielleicht überarbeitest du sie noch einmal? Mich würde es wirklich freuen, denn da wartet, meiner Meinung nach, etwas, das sich gerne zeigen möchte, um darauf noch einmal hinzuweisen. Denn, davon abgesehen, erreichte mich das Andere hier durchaus und bewegte mich auch im positiven Sinne (nicht auf den traurigen Inhalt bezogen, sondern auf die Stimmigkeit und Qualität). Ich hoffe, du kannst meine Ausführungen als kreative Kritik verstehen, das würde mich freuen. LG, Anonyma
  3. Hallo Carlos, Ja, jede alte Haus hat auch immer eine bzw. seine eigene Geschichte. Und manchmal erzählen sie jemandem davon. Manchmal, da werden sie saniert, manchmal aber auch abgerissen. Manchmal hat die Geschichte ein Happy-End, manchmal nicht. Dafür ein Extra-Dankeschön, denn weißt du, es ist immer schön, wenn die Arbeit eines Jahrzehnts Früchte trägt. Seit über 10 Jahren nun lerne, lese, übe und schreibe ich. Zu Anfang, als ich durch Zufall und schon nicht mehr jung, in die 'Welt der Gedichte' fand, besaß ich so gut wie gar keine Kenntnisse und selbstverständlich überhaupt keine Übung oder Erfahrung im Schreiben. Was du hier erwähnst, das lernte bzw. erkannte ich relativ früh. Und ja, gerade in Lyrik-, Poesie- und Gedichteforen ist das oft so. Warum, das lässt sich erkennen, wenn man zumindest ein paar Jahre in diesen Foren liest oder aktiv war/ist. In vielen dieser Foren wird die Ansicht vertreten, dass nur ein reiner Reim ein guter Reim ist, dass demzufolge, abgesehen von lustigen Gedichten, alle andere Reime 'schlecht' sind. Was so überhaupt nicht stimmt. Außerdem ist die Meinung weit verbreitet, dass man keine 'ausgelutschten' oder zu 'einfachen' Reime verwenden soll, also möglichst ein superkompliziertes, noch 'unverbrauchtes' Reimwort verwenden soll und am besten noch ein mehrsilbiges, was dann als 'Qualitätsreim-Merkmal' betrachtet wird. Nun, es gibt keine 'ausgelutschten' und keine 'zu einfachen' Reime. Es gibt nur 'falsche Anwendung'. Vor allem, wenn der Inhalt des Verses 'auf den Reim gezwungen wird'. Reime sind nicht die Hauptsache bei gereimten Gedichten - so sonderbar das klingt. Sie sind das Sahnehäubchen auf dem Kuchen, die Cocktailkirsche im Dessert. Sie sind ein Werkzeug, um den Inhalt zu unterstützen und das auch in erster Linie klanglich. Wenn ein Vers z. B. nur dann ohne Inversion (Satz'verdrehung') gelingt, wenn es am Ende einen Vokalreim, einen unreinen Reim, einen Assonanzreim etc. pp. oder einen 'supereinfachen' Reim braucht, dann - machen! Wenn der Inhalt es braucht, dann reimt Herz auf Schmerz, ein auf kein, Liebe auf Triebe - Reime sind zur Unterstützung da, nicht, um 'ein Reimgedicht auszumachen' (im Sinne von: Ohne super Reim ist es nichts). Kurz noch zum Thema Inversion - auch diese kann ein gewolltes, rhetorisches Stilmittel sein - wenn sie passt und damit nichts 'zurechtgebogen' wird; zudem ist Inversion nicht gleich Inversion, es gibt Inversionen, die so unauffällig sind, dass sie gar nicht bemerkt werden, Inversionen, die eine bestimmte Wirkung erzielen sollen und die 'schlimmen' Verdrehungen, die dann die Wirkung des Inhalts stark beeinträchtigen oder unter Umständen sogar zunichte machen können. Wenn es etwas gibt, das ich gelernt habe, dann: Gedichte schreiben, das ist keine einfache Sache, sondern genau das Gegenteil trifft zu - es ist hochkompliziert und hochkomplex. Das kann man nicht 'einfach so'. Wenn man es 'ernst' meint, dann muss harte Arbeit und viel Zeit investiert werden. Übung, Übung, Übung ist das Zauberwort. Mein Ziel war es seit Jahren, zu reimen ohne dass ich beim Schreiben auf Reime achten muss. Und ich mache Fortschritte damit, verwende, was immer aus mir 'herauskommt' und wenn ich ändere, dann wähle ich nach dem Kriterum 'unterstreicht/wirkt/unterstützt am besten' einen neuen Reim aus, eventuell, falls nötig. Ob dieser Reim eine, zwei, drei oder mehr Silben hat, ob er schon zig Mal verwendet wurde oder nicht, das ist irrelevant. Er muss passen. Das ist das 'Geheimnis' dabei, das gar keines ist: Der Reim muss zum Inhalt passen - nicht der Inhalt zum Reim. Ach, Carlos - vielen, lieben Dank. Du schaffst es erneut, mich erfreut lächeln zu lassen und mich gleichzeitig in Verlegenheit zu bringen. Herzlichen Dank für deinen Kommentar! LG, Anonyma ____________________________________________________________________________________________________________________________________________ Hallo, Lichtsammlerin, schön, dass du dich noch einmal meldest. Ja und ja. Ging und geht mir ebenso und ich freue mich auch genauso darüber - schließlich kann man nie genug lernen, das ist ja gerade mit das Schöne dabei, nicht wahr? Danke für das Ergänzen deiner Gedanken dabei, das ist immer eine wertvolle Information für mich. Das ist offensichtlich nicht nur auf Gedichte beschränkt, sondern auch auf Romanautoren, jedenfalls las ich das mal. Geschichten entwickeln sich, während sie geschrieben werden. Und manchmal, ja, da kommt am Ende auch etwas komplett anderes dabei heraus, als es 'anfangs geplant war'. Tja, diese Wundertüten, die haben es in sich! Ich 'spiele' gerne mit Wörtern und ihren Bedeutungen, primär, sekundär ... das bietet auch beim Schreiben, nicht nur beim Lesen mehr 'Gedankenspielraum'. Ich beobachte bei mir, dass zunehmend nicht nur ein Gedicht als Ganzes relativ oft eine 'zweite oder sogar dritte Ebene' besitzt, sondern auch Strophen, Verse und einzelne Begriffe. Und insgesamt werden meine Gedichte 'komplexer'. Das liegt, meiner Meinung nach, nicht nur an Übung, sondern an etwas, das ich persönlich 'Fundus' nenne. Damit meine ich die 'Summe' aller Erfahrungen, aller Wahrnehmungen, alles Erlernten. Der Fundus ist die 'Quelle', aus der wir beim Schreiben 'schöpfen'. Je größer sie ist, desto mehr können wir aus uns 'herausholen'. Deshalb erkannte ich, wie wichtig es ist, immer weiter zu vergrößern. Für mich ein wichtiger 'Erkenntnis-Knackpunkt', auf den ich im Laufe der Zeit stieß. Was nicht drin ist, kann nicht herausgeholt werden. Wenn ich nicht weiß, was etwas ist, kann ich es nicht verwenden - höchstens, und dann meist auf ungünstige Weise, per purem Zufall. Ja, da ist sie - die künstlerische Freiheit. Je mehr ich weiß, desto mehr kann ich 'machen', mich immer freier beim Gestalten 'bewegen'. Das ist für mich der große Irrtum im Bezug auf 'künstlerische Freiheit'. Wenn ich nur rudimentäre Kenntnisse habe, dann kann ich mich kaum bewegen, als ob ich in einem engen Raum sitze, in dem mich die Wände fast berühren. Dieser Raum lässt sich beständig erweitern, ausbauen - manche der großen Dichter hatten sicher ein ganzes 'Schloss' mit ungezählten Räumen. Also baue ich an, was ich nur bauen kann, selbst wenn das 'Traumschloss' ein Traum bleiben sollte - der Weg ist das Ziel, hier wirklich. Ich würde sagen, also eine geräumige Mehrzimmerwohnung steht mir mittlerweile zur Verfügung, mit viel mehr Bewegungsfreiheit, als ich zu Beginn hatte, in der kleinen, engen Kammer, in der ich mich damals befand, mich nicht einmal hinsetzen oder hinlegen konnte ... Nicht alle meine Gedichte sind gleichermaßen 'offen', lediglich sind es im Laufe der Zeit mehr geworden - es ergibt sich einfach und ist jeweils verschieden ausgeprägt. Falsch machen könntest du es lediglich, wenn du versuchen würdest, Offenheit zu erzwingen. Sie entsteht beim Schreiben oder nicht. Aus deinem 'Fundus', der dich immer offener und freier in deinen Möglichkeiten macht, je mehr er anwächst und dann - nimmt sich entsprechend auch ein Gedicht seine Freiheit und bleibt für viel mehr Möglichkeiten offen. Das eine bedingt das andere. Ich hätte früher nie gedacht, dass mich das so in seinen Bann ziehen, eine solche Faszination auf mich ausüben könnte - was als Hobby begann, ist ja, auch wenn es pathetisch klingen mag, zu einer Passion geworden. Ich habe keine Zeit mehr für Hobbys - aber ich vermisse sie überhaupt nicht, alles was ich will und brauche, bietet mir die 'Welt der Gedichte'. Ich lernte in den letzten zehn Jahren hundert Mal mehr, ohne Übertreibung, als in meinem gesamten Leben davor. Von der Dichtkunst führte mich mein 'Lernweg' zur Sprache, zur Philosophie, zu den Naturwissenschaften, zur Musik und, und, und. Ich wünschte mir oft, ich könnte mich in einen Schwamm verwandeln und jedes noch so winzige Fitzelchen an Information einfach in mich aufsaugen, ohne Übertreibung. Es hat mich fest im Griff und ich sage offen - umarme mich, so fest wie es nur geht, kann nicht fest genug sein, ich liebe das! Rilke hat das so wunderbar in seinen Briefen an einen jungen Dichter ausgedrückt.Mein persönliches Glas Wermut (leider mehr als nur ein Tropfen) ist die Zeit, denn ich weiß nicht, kann nicht wissen, wie viel ich noch habe - und ich begann so spät. Auch von Rilke stammt die Aussage, aus "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge": …mit Versen ist so wenig getan, wenn man sie früh schreibt. Man sollte warten damit und Sinn und Süssigkeit sammeln ein ganzes Leben lang und ein langes womöglich, und dann, ganz zum Schluss, vielleicht könnte man dann zehn Zeilen schreiben, die gut sind. Denn Verse sind nicht, wie die Leute meinen, Gefühle (die hat man früh genug), - es sind Erfahrungen. LG, Anonyma
  4. Hallo Lotte, wie heißt es doch so schön und vor allem treffend: "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin." Ich kenne da einen Witz, der mir prompt einfiel, als ich zu Ende gelesen hatte: Ein Busfahrer und ein Priester stehen vor der Himmelspforte. Petrus öffnet, begrüßt den Busfahrer begeistert, legt ihm den Arm um die Schultern und lässt ihn zuerst herein, obwohl der Priester vor diesem in der Warteschlange stand. Als Petrus danach die Pforte wieder öffnet, ist der Priester natürlich wütend und beschwert sich: "Hör mal, Petrus, so geht das aber nicht! Habe ich nicht mein ganzes Leben dem Herrn gewidmet? Ihm treu gedient? Und du lässt diesen - Busfahrer einfach vor mir in den Himmel hinein?" Petrus sieht etwas verlegen auf seine Schuhe hinab und entgegnet: "Nun, also, das war nicht meine Entscheidung. Der Befehl kam von ganz oben. Weißt du, es liegt daran: Immer wenn du gebetet hast, sind in der Kirche alle Leute eingeschlafen. Aber immer, wenn der Busfahrer gefahren ist, haben alle Leute gebetet ..." Ich finde die Perspektive, dass der gute Petrus vielleicht selbst sein himmlisches Dasein als etwas, nun, langweilig bis öde ansieht, lustig und originell. Gerne gelesen und geschmunzelt! LG, Anonyma
  5. Anonyma

    Falsch herum

    Hallo Lichtsammlerin, ganz kurz, bevor ich auf das Zitat eingehe: Ja, das habe ich auch bemerkt - allerdings passiert mir das heute zum ersten Mal. Und erstaunlicherweise kann ich zwar insgesamt noch 'weiterliken', aber nicht innerhalb eines einzelnen Fadens. Im Moment steht bei mir, ganz rechts oben in Rot, auf der (Forum-)Seite, dass ich -11 (also Minus) Likes noch vergeben darf ... ich glaube, da funktioniert vielleicht etwas noch nicht so ganz richtig, MythonPonty ist sicher gerade wieder am 'Herumbasteln'. Wird schon werden. Das Leben ist keine Wirklichkeit, sondern ein Problem, dem es sich zu stellen gilt. - Das war das Erste, was mir spontan in den Sinn kam. Andersherum funktioniert es irgendwie auch. Also, mir sagt das Zitat wirklich zu, gefällt mir richtig gut. Schön, dass du es hier eingestellt hast. Glückskekse gäbe es ja auch noch, aber erstens darf ich die auch nicht mehr essen und zweitens, selbst wenn ich dürfte - die schmeckten mir sowieso nicht. Außerdem hat die Teekarte bei Buddha 'gemopst'. LG, Anonyma
  6. Hallo Lichtsammlerin, Nein, kein Neologismus, nur eine ungebräuchliche Bezeichnung. 'Betagt' ist gebräuchlicher, aber ich wählte bejahrt, um eine ungewollte und daher ungünstige Wortwiederholung mit den 'Tagen' in Vers 2 zu vermeiden und auch, weil ich fand, dass es auf den Inhalt bezogen einfach noch ein bisschen besser passt. (Zwar verwende ich an anderen Stellen im Gedicht Wortwiederholungen, aber da sind sie von mir so gewollt, d. h. sie dienen einem bestimmten Zweck.) Verloren - das ist eine Möglichkeit der Auslegung, ja. Ebenso wie die Mischung aus Sehnsucht und Abneigung. Obwohl die Heimat nicht unbedingt 'verloregegangen' sein muss, das LI könnte auch gezwungen worden sein, zu gehen - ob nun aus einem inneren oder äußeren Zwang heraus. Oder das LI könnte eine Entscheidung getroffen haben, die Heimat zu verlassen und diese später eventuell bereut haben. Es gibt hier verschiedene Deutungsmöglichkeiten und alle sind 'richtig', das wollte ich auch dem Leser/der Leserin überlassen, was er/sie für sich im Gedicht finden kann. Der 'Besuch' ist konkret, der 'zeitliche Abstand', versinnbildlicht durch Begriffe wie Ofenrohr, Holz, Eierkohle, deutet auf 'ferne(re) Vergangenheit' hin, der 'Hintergrund' aber ist offen. Doch, das Bild kann durchaus passen. Wie gesagt, ich wollte Leserinnen und Lesern hier, trotz allem 'Konkreten', zugleich möglichst viel 'Interpretationsspielraum' lassen. Es freut mich, wenn du deine eigene Deutung darin finden konntest. Vielleicht ist es auch sinnvoll, das einmal zu erwähnen - 'hermetisches Schreiben', das ist so überhaupt nicht meins. Für mich ist es wichtig, dass alle Leser sich 'gut bewegen' können, in dem Sinne, dass sich ein Gedicht nicht 'verriegelt'. Denn ein hermetisches Gedicht wird, so denke ich, nicht wirklich für andere geschrieben - für mich ist es sogar so, dass es nie wirklich den 'Kopf' des Autors/der Autorin verlässt und jemand eher für sich selbst schreibt. Daran ist zwar überhaupt nichts Falsches, aber ob so ein Text dann in ein Gedichteforum eingestellt werden sollte, ist für mich eher fraglich. Ah, das ist interessant. Daran hatte ich tatsächlich selbst nicht gedacht. Umso erfreulicher, wenn du das 'herausgefunden' hast. Ich finde das wirklich immer schön, wenn in einer meiner 'Wundertüten' etwas steckt, von dem ich gar nicht wusste, dass ich es hineingesteckt hatte. Vielleicht erwähne ich den kleinen Hinweis, den das Gedicht am Schluss gibt: Zwischen 'Will' und 'en' fehlt das 'komm' ... Willkommen und Abschied ... (In Verbindung mit dem Titel ist es auch ein kleines 'Easteregg', wie es die jungen Leute nennen würden. Nur beginnt es hier mit dem Abschied und endet mit dem Willkommen, gewissermaßen, denn das 'komm' fehlt ja, nur der 'Will-en' bleibt ...) So eine Tür ist ja auch 'zuständig' für das Kommen und Gehen. Und kann offen oder verschlossen sein. Im Gedicht bleibt das LI vor der Tür stehen, betrachtet die alte, verblichene Matte - hier ist auch das Ende offen, der Leser/die Leserin kann hier weiterdenken und dadurch 'selbst entscheiden', ob die Tür verschlossen oder offen ist oder das LI noch den alten Schlüssel hat oder ob er/sie ihn verwendet oder nicht, das Schloss verrostet ist oder noch funktioniert, ob das LI sich umdreht und weggeht oder das Haus doch noch einmal betritt ... Ja, und auch nicht, wie die Reise weitergeht. Das entscheidest hier nämlich 'du'. Wenn du gerne in die Bilder eingetaucht bist, dann freue ich mich sehr, mehr kann man sich ja gar nicht wünschen. Über- oder verinterpretieren, wie erwähnt, das gibt es gar nicht. Nur ein 'Mehr', durch mehr Sichtweisen, was immer besonders schön ist. Wie sollte man sich auch darüber 'beklagen', wenn 'mehr' herauskommt als 'hineingesteckt' wurde? Sind eben wirklich 'Wundertüten' mit manchmal echtem 'Überraschungsinhalt', die Gedichte, denn sie können nicht nur Leser, sondern eben auch Autoren freudig überraschen. Herzlichen Dank für deinen Kommentar! LG, Anonyma ________________________________________________________________________________________________________________________________ Hallo Sternwanderer, Ach, das ist so schön - und so spannend, interessant, ich könnte gar nicht genug davon bekommen, wie ich es ja bereits in meiner Antwort an Lichtsammlerin ausführte. Du interpretierst hier die Ablehnung nicht des Vergangenen, sondern des Kommenden. Eine weitere Lesart - ich sitze hier gerade und freue mich dermaßen, dass ich nur sagen kann: 'Made my day', eure beiden Kommentare! Ja, die Herbstzeitlose ist giftig. Und die Mimose ist als 'Blümchen-Rühr-mich-nicht-an' bekannt. Mit der Jugend verknüpft, lässt sich daraus u. U. auch eine schwierige Jugend und ein daraus resultierendes 'Alter', sprich ein 'giftiger/verbitterter' Herbst herauslesen. Oder eben zuerst 'Verstecken/Einrollen', das sich zur (starken, wenn nicht sogar maximalen) 'Abwehr' wandelt, mit der Zeit ... Die Mimose ist aber auch etwas 'Sensibles, Empfindsames' und in Herbstzeitlose stecken sowohl der 'Herbst' als solcher, der 'Herbst des Lebens', als auch 'Zeit', 'Herbstzeit' und 'zeitlos', ganz genau genommen sogar 'lose', die wiederum 'Lose' (Glücksspiel) als auch 'lose' im Sinne von 'unbefestigt' oder 'nicht mehr fest' enthalten können ... Auch dir herzlichen Dank dafür, dass du mir deine Gedanken hiergelassen hast. LG, Anonyma
  7. Hallo Pius, Ja, ich denke auch, dass sich da unsere Ansichten decken. Was ich noch ergänzen wollte: Als ich von 'Beobachtern' schrieb, meinte ich nicht alleine menschliche Beobachter. Ich denke, dieser Aspekt ist auch interessant. Denn auch ein Einzeller hat irgendeine Art von Wahrnehmung, wenn sie auch eher 'rudimentär' ist - er reagiert mit einem Impuls auf einen erhaltenen Impuls von der 'Außenwelt', sprich, aufessen oder ausweichen. Ich meinte damit - wenn kein Lebewesen vorhanden wäre, also wirklich gar keines, weder hier auf unserem noch auf irgendeinem anderen Planeten im gesamten Universum, wenn es wirklich gar keinen Beobachter gäbe, nichts, das irgendetwas wahrnehmen kann. Was wäre dann mit der objektiven Realität? Bei diesem Gedanken muss ich immer unwillkürlich grinsen. Denn das ist eine Frage, die sich selbst ad absurdum führt - das können wir niemals herausfinden, da die eigene Existenz das bereits unmöglich macht. Hmjahm - jein. Hier gibt es für mich auch eine Frage dabei, bezüglich des Redakteurs. Seine Wirklichkeit - ist sie nur seine? Interagieren Realitäten nicht immer auch miteinander? Allein schon dadurch, dass es 'verschiedene' gibt und auch Kommunikation, Informationsaustausch? Dadurch muss auch die Realität des Redakteurs bereits von anderen Realitäten, und zwar andauernd, immer wieder, beeinflusst und somit auch von anderen 'mitgeformt' worden sein. Ist irgendwie ein 'Zirkelschluss', oder? Aus dieser Perspektive heraus stellt sich die Frage, ob eine individuelle Realität existiert - subjektiv steht außer Frage, das ist so, aber individuell? Wenn du dich erinnerst, ich schrieb ja von 'Schnittmengen', also Realitäten, die sich 'überlappen', die interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Individuelle Realität, Sammel-Realität (Gruppen-Realität), Gesamt-Realität, subjektive Realität, objektive Realität - da denke ich manchmal darüber nach, wie viele gibt es eigentlich? Die Gravitation ist eine Naturkonstante. Was in mir gleich ein ganzes Bündel Fragen aufwirft. Wenn im Universum, wie ich vorher bereits schrieb, gar kein Beobachter existiert, unabhängig von uns Menschen - was existierte dann? Identisch mit dem, was wir wahrnehmen oder etwas anderes oder - gar nichts? Was natürlich auch die Gravitation betreffen würde ... *kopfkratz* Und, oh ja, die beste aller Fragen: Was ist Realität, was ist Fiktion? Oder die Glühbirne und Edison. Nun, die Glühbirne muss existiert haben, als Möglichkeit. Denn etwas Unmögliches ist unmöglich zu 'machen'. Ohne die Möglichkeit der Glühbirne hätte Edison sie nicht erfinden können, es wäre unmöglich gewesen. Ich glaube, wir können uns nur innerhalb aller vorhandenen Möglichkeiten 'bewegen' - und zwar unabhängig davon, ob wir diese 'geistig' überhaupt erfassen können oder nicht. Für mich 'verschwimmt' die Grenze, ich sehe sie eher als 'fließend' an - vielleicht bilden ja auch alle verschiedenen Realitäten gemeinsam 'die' Realität, durch ja, ich nenne es mal 'Wechselwirkung'? Kollektives Bewusstsein - da bin ich mir immer nicht sicher, denn das ist etwas, über das wir gar nichts wissen können. Wir könnten vielleicht klüger werden, sollten wir jemals in die Lage kommen, Ameisen ein paar entsprechende Fragen darüber zu stellen ... Ich persönlich frage mich, ob es das überhaupt gibt, oder ob wir Menschen da vielleicht auch 'fehlinterpretieren'. Interagieren die 'Einzelrealitäten' der einzelnen Ameisen nicht vielleicht auch nur in viel höherem Maße und damit viel effektiver und weitreichender, als z. B. die von uns Menschen? Jedenfalls denke ich oft, dass wir Menschen bei weitem nicht genug davon haben, wir missverstehen und fehlinterpretieren so viel. Manchmal denke ich auch, vermute ich, ob unsere 'Probleme miteinander', im Großen und im Kleinen, nicht vielleicht auch durch die Unzulänglichkeit unserer 'Informationsübermittelung / unseres Informationsaustauschs verursacht werden? Stelle dir z. B. einmal vor, du versuchst, einem blind geborenen Menschen Farben zu erklären. Zwar ist unsere Kommunikation, zumindest hier auf unserer Welt, die am weitesten entwickelte, momentan jedenfalls. Aber wenn ich versuche, unsere diesbezüglichen Möglichkeiten so objektiv zu betrachten, wie ich das als Subjekt eben kann, dann kann ich nicht umhin, die vielen Mängel und die engen Grenzen zu sehen, denen sie unterliegt. Dann kommt es mir so vor, als ob wir in dieser Hinsicht, trotz 'großer Klappe', doch noch in den 'Informationsaustausch-Kinderschuhen' stecken und es mit ihr realiter gar nicht so 'toll' aussieht, wir uns lediglich gerne selbst auf die Schulter klopfen, auch in dieser Hinsicht ... Nur mal so zum Spaß, das ist nur zur Veranschaulichung: Stell dir vor, wir könnten mit Farben Informationen übermitteln, wie es z. B. Tintenfische mit Farbwechsel machen. Düfte gezielt und bewusst zusätzlich verwenden, wie es manche Pflanzen (z. B. Akazien) oder eben Insekten wie z. B. die erwähnten Ameisen machen. Und dazu noch unsere Mimik und unsere Gestik in viel höherem und genauerem Maße anwenden. Plus die für uns übliche Kommuniktion, also unsere 'Haupt-Kommunikationsart', die Töne (Laute). Und, um in die 'Vollen zu gehen', dazu noch übertragbare Empathie, also Gefühlsübertragung und Telepathie, Gedankenübertragung. Wie viele verschiedene Informationen könnten wir dann, wie gesagt, nur zum Spaß mal angenommen, 'zeitgleich' und viel detaillierter austauschen? Auch das Missverständnispotential wäre gravierend geringer, wir würden uns, im wahrsten Sinne des Wortes, viel besser 'verstehen'. Wäre das dann nicht etwas, das tatsächlicher, kollektiver Intelligenz am nächsten käme? Vorausgesetzt, wir brächten das auch noch 'technisch' hin, indem wir 'Apparate' erfinden könnten, die diese Informationsübermittlung auch auf Distanz ermöglichen würden? Ja, manchmal habe ich schon ein bisschen 'einen an der Waffel', aber ich 'spiele' nun mal so unglaublich gerne mit solchen Gedanken herum ... Ich sage es dir jedenfalls nicht. Ich las ja auch mal etwas über eine Hypothese (Theorie ist es nicht, da nicht überprüfbar), nach der die 'tatsächliche Realität' zweidimensional ist und unsere, also die von uns wahrgenommene, lediglich eine 'Projektion'. Finde ich allerdings wenig glaubhaft. Ich versuche es mal mit einem Diaprojektor. Der ist dreidimensional, kann aber zweidimensionale Bilder projizieren. Für mich bedeutet das, dass 'darunter', also weniger Dimensionen, eventuell möglich ist. Aber mehr? Wie sollte das gehen? Ich habe z. B. nur zwei Hände - wie also sollte ich mit drei Händen tippen, um diesen Beitrag zu verfassen? Ich kann aber ohne Weiteres nur eine Hand nehmen, sollte ich das wollen. Mit der Vorstellung einer Matrix habe ich so meine Schwierigkeiten. Denn - wir träumen, wenn wir schlafen. Das würde bedeuten, dass wir in einer Matrix (also einer Traumwelt) als Einzelwesen jeweils eine eigene Matrix 'herstellen'. Obwohl, andererseits, mit Spiegeln funktioniert es ja auch, wenn ein Spiegel einen Spiegel widerspiegelt, dann ... ∞ (Das Infinity-Symbol sieht hier ein bisschen sehr klein aus, also schreibe ich es dazu.) Daher kann ich nur sagen: Ich sage dir nicht, dass wir in einer Matrix leben. Ich sage dir aber auch nicht, dass wir nicht in einer Matrix leben. Aber ich kann dir sagen, dass ich - keine Ahnung habe, ob oder ob nicht. Weil ich es nicht herausfinden kann. Au weia. Du hast meinen 'Knopf' gedrückt. Und ich habe mal wieder einen 'halben Roman verzapft' ... Leicht verlegene, liebe Grüße, Anonyma
  8. Hallo Lichtsammlerin, ich stelle mir oft ähnliche Fragen wie auch zoe. Und ich frage mich daher auch oft: Ist es uns Menschen 'inhärent'? Die Ablehnung des Fremden, die Furcht vor dem, was wir nicht kennen. Bei manchen Menschen scheint aber die 'Aggressionsschwelle' beängstigend niedrig zu liegen und ein evolutionärer Mechanismus, in uns einprogrammiert, seit es uns gibt, denn er stammt schon aus Zeiten, lange bevor es auch nur 'Vor-Menschen' gab, gerät außer Kontrolle. Eigentlich, so glaube ich zumindest, soll dieser 'Mechanismus' Vorsicht bei noch 'Fremdem' bewirken, was ja im Grunde genommen sinnvoll ist. Wenn ich mir vorstelle, als unsere Ahnen über die Beringia-Landbrücke vor über 15.000 Jahren in Amerika eintrafen, da fanden sie eine ihnen völlig unbekannte und fremde Fauna und Flora vor. Und damals eben auch Raubtiere und giftige Pflanzen. Man stelle sich vor, sie hätten einfach jede unbekannte Pflanze gegessen, wären jedem unbekannten Tier fröhlich entgegengelaufen - das hätte nicht funktioniert. Die Vorsicht ist also eine überlebenswichtige Notwendigkeit. Und das 'unsichere Gefühl' völlig 'normal'. Aber nicht normal ist es, wenn daraus Auswüchse entstehen, wie in deinem Gedicht geschildert. Was ist es, was ist in erschreckend vielen Menschen 'nicht in Ordnung'? Warum wird aus 'Vorsicht' Ablehnung und sogar Hass? Ich denke manchmal, dass der 'Programm-Fehler' vielleicht anderswo 'steckt'. Dass es eben zu viele Menschen gibt, die diesen 'Fehler' haben, der eventuell genetisch bedingt ist. (Und der menschliche 'Nachahmungstrieb' sowie der 'Herdentrieb' spielen dabei sicher auch eine Rolle.) Traurigerweise ist es oft so, dass es z. B. irgendwo eine Revolution gibt. Ein Unrechts-Regime gestürzt wird. Nur wird es dann, unter dem neuen Regime, nicht besser, sondern die Unterdrückten werden zu den neuen Unterdrückern. Hier wäre der Iran ein Beispiel (dank meinem blinden, iranischen Nachbarn, mit dem ich öfter Kontakt habe, kann ich auf eine 'Quelle' zurückgreifen, die nicht selten eine andere Sichtweise als z. B. die Nachrichten bietet). Irgendetwas stimmt bei homo sapiens nicht. Irgendwann kam ein Fehler ins 'System', dessen Auswirkungen immer wieder großes Leid, Elend und Tod über andere Menschen bringen. Unter Stalins Terrorherrschaft (nur ein toter 'Nicht-linientreuer-Kommunist' ist ein guter 'Nicht-linientreuer-Kommunist'; nur ein toter 'Nicht-Kommunist' ist ein guter 'Nicht-Kommunist') starben insgesamt über 3 Millionen Menschen. In Gulags (Lagern), durch Exekutionen und, nicht zu vergessen, durch Rassismus, der z. B. 389.000 Kulaken (ethnische Minderheit) während der Zwangsumsiedlung das Leben kostete (ja, es gab eine 'Entkulakisierung'). Fanatismus entsteht, wenn aus Vorsicht Angst und aus dieser Hass wird. Immer wieder, überall, es ist eine Katastrophe, die wieder und wieder stattfindet. Religion und auch Ideologie sind Werkzeuge, die der Pseudo-Rechtfertigung für jede Art von Greueltaten dienten und dienen. Meine vorherigen Ausführungen können, dessen bin ich mir bewusst, unter Umständen missverstanden werden. Diese Ausführungen sind weder Entschuldigung, noch Rechtfertigung oder irgendetwas in dieser Richtung. Nur Gedanken, die ich hatte und habe, wenn ich mir etwas zu erklären versuche, dessen erschreckendes Ausmaß ich nicht 'fassen' kann. Was einer der ausschlaggebenden Punkte ist, weshalb ich Atheistin bin. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Gott so einen gravierenden, eklatanten 'Programm'-Fehler machen würde ... Und auch Israel macht sich heute schuldig. Es ist mehr als nur deprimierend, es ist mehr als nur traurig, dass sich dieser 'Teufelskreis' ständig, immer wieder und überall aufs Neue um sich selbst dreht. Wann lernen wir denn wirklich aus der Vergangenheit? Offenbar nie, denn jede Generation weist die Verantwortung von sich, immer mit dem Argument, dass sie ja damit gar nichts zu tun hat, das war gestern, das waren die Eltern oder Großeltern. Und so lernt die Menschheit letzten Endes - nichts. Sondern wiederholt nur ständig die gleichen Fehler. LG, Anonyma, (die immer depressiv wird, wenn sie zu viel daran denkt. Was ich oft mache, da zu viel zu oft geschah und geschieht. Und geschehen wird.)
  9. Hallo Pius, ich dachte, ich schaue mal vorbei. Das ist mehr als nur eine gute Frage. Ich persönlich denke, dass wir Menschen, jeder einzelne, auch seine individuell eigene Realität besitzt und in dieser lebt. Gibt es dann aber auch DIE Realität, die für 'Alle und Alles' gilt? Und wenn ja, gibt es 'Schnittmengen'? Oder existiert überhaupt etwas, wenn kein 'Beobachter' existiert? Da zerbrechen sich Philosophen und Wissenschaftler schon seit langer Zeit den Kopf darüber, ich ebenfalls, auch wenn ich weder das Eine noch das Andere bin. Da bleibt, mangels Wissen, nur übrig, zu glauben. Ich persönlich bin mir da alles anderes als sicher, inwiefern es vielleicht eine 'Sammel-Realität' aller Beobachter gibt und ob diese dann Teil der 'Realität, die auch 'ohne Beobachter' ist oder ob - ? Worin ich mir aber mittlerweile sicher bin, ist die simple Tatsache, dass ich immer beim Nachdenken darüber an einen Punkt gelange, an dem mein menschlich-begrenzter, geistiger 'Horizont' nicht mehr weiterkommt. Trotzdem ist diese Thematik so faszinierend für mich, dass ich mich immer wieder dabei ertappe, darüber nachzudenken. Das liegt sicher an der menschlichen Natur: Wir stellen eben viele Fragen - und suchen nach Antworten. Selbst da, wo es vielleicht gar keine gibt. Wer weiß? Im übertragenen Sinn verstehe ich deinen Text weniger als die wohlbekannte Darstellung geschlechtsspezifischer Unterschiede (obwohl diese Möglichkeit hier auch mit enthalten ist), sondern mehr als die Frage nach den 'verschiedenen Welten', in denen wir Menschen so oft zu leben scheinen. Das Ganze wird natürlich dadurch nur noch komplizierter, dass wir Menschen uns auch diese persönliche, individuelle Realität 'zurechtdenken, - biegen und anpassen'. Nach dem Motto: Was nicht sein darf, das nicht sein kann! (Stammt nicht von mir, das las ich vor einigen Jahren mal irgendwo.) Interessant finde ich hier, dass diese beiden Welten gar nicht gegensätzlich sind. Damit meine ich, hier stehen sich nicht Optimist und Pessimist gegenüber. Hier trifft eine 'pessimistische Realistin' auf einen 'optimistischen Realisten' (potentielle Möglichkeiten). Denn Möglichkeiten sind doch real, sie existieren, auch wenn sie z. B. noch nicht 'eingetroffen' sind? Oder auch nicht ... Was mich wiederum zur Frage bringt: Sind Möglichkeiten dann bereits Teil der Realität, solange sie noch nicht 'angekommen' sind oder erst dann? Herrje, ich merke, jetzt wird's bei mir wieder 'gefährlich', daher mache ich mal besser nicht weiter, bevor ich noch 'vom Hundertsten ins Tausendste' komme ... Das hier möchte ich noch erwähnen, denn dabei stelle ich mir die Frage: Fragt sie sich auch etwas oder ist sie sich 'sicherer'? Mir scheint es so, als ob das der Fall wäre. Sie nimmt hier die 'Rolle des ungläubigen Thomas ein'. Auch das finde ich interessant. Gerne gelesen und darüber nachgedacht. LG, Anonyma
  10. Abschiedsbesuch Bejahrtes Haus am Rand der Metropole, erzähle mir von dir, von alten Tagen, von frischem Putz, von Jugend, Wohlbehagen, vom Ofenrohr, von Holz und Eierkohle. Jetzt bröckeln deine Mauern, Ziegel fehlen und deine blinden Fensteraugen glotzen ins Nichts, um meiner Gegenwart zu trotzen, du willst mir die Missachtung nicht verhehlen. Im Garten wachsen Disteln, Kletten, Rosen, was einst gezähmt, ist lange Zeit verwildert, es wichen die Mimosen Herbstzeitlosen. Und auf dem Boden, vor der Tür, die Matte: Verblasste Schrift zeigt offen, ungemildert mit 'Will' und 'en', was fehlt und was sie hatte.
  11. Hallo Lichtsammlerin, Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist alles andere als einfach. Aber ich nahm mir schon vor längerer Zeit vor, darin zumindest mein Bestes zu geben. Daher: Oh ja, ich weiß. Als junge Frau machte ich genau diesen gravierenden Fehler. Und ich brauchte mehr als nur ein paar Jahre, bis ich begriff und mir, fast ratlos damals, die Frage stellen musste: Wer bin ich eigentlich? Was zur Folge hatte, dass ich weitere Jahre damit zubrachte, das (wieder) herauszufinden und auch das zu akzeptieren, was mir an mir nicht so sonderlich gefiel. Darum ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber so wichtig. Sich selbst zu erkennen ist nur dann wirklich möglich, wenn man sich selbst dann auch auch Ganzes akzeptiert, so, wie man ist, mit Stärken und Schwächen, Richtigem und Fehlern. Das wiederum ermöglicht es, nicht nur sich, sondern auch Andere so zu akzeptieren, wie sie sind. Aufrecht durchs Leben gehen - da steckt für mich auch 'Aufrichtigkeit' mit drin. Diese Liedzeile (die ich nicht kannte, danke dafür) sagt für mich noch etwas anderes aus. Alle Menschen sagen, dass sie Ideale, Überzeugungen und Prinzipien haben, an die sie glauben. Aber die Zahl reduziert sich drastisch, wenn diese wirklich auf den 'Prüfstand' gelegt werden. Ein großer Teil gibt sie auf, wenn es mal hart auf hart kommt. Und ein weiterer Teil wirft sie bereits dann aus dem Fenster, wenn es auch nur um einen 'Verlust' an Luxus und Bequemlichkeit geht, diese sind die Schlimmsten, denn sie sind es, die 'das Fähnchen nach dem Wind hängen'. Mich haben meine Überzeugungen tatsächlich nicht nur ein Mal, sondern zwei Mal den Arbeitsplatz gekostet ... leicht ist es nicht. Aber richtig. Danke für deine Rückmeldung! LG, Anonyma ___________________________________________________________________________________________________________________________________ Hallo Eulenflügel, Ich danke dir! Ich erinnere mich auch mit 'Grusel', wie im zweiten Fall, als ich mich zur Kündigung gezwungen sah, daran, wie sich Kolleginnen 'in Luft auflösten', mir aus dem Weg gingen, nicht mehr mit mir reden wollten. Damals verlor ich nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch eine Beförderung, als ich mich dafür entschied, 'auf dem richtigen Weg zu bleiben'. Damals lernte ich 'Bossing' wirklich gut kennen. Und ich verlor ein paar weitere Illusionen über die Menschen. Wir sind alle Kinder, unser Leben lang. Ja, manche Menschen sind verletzt. Aber es gibt auch welche, die bereits im Sandkasten damit beginnen, andere Kinder umzuschubsen, den Anführer zu markieren, Anhänger zu gewinnen und anderen die Förmchen über den Kopf zu hauen ... früh übt sich, was ein Meister werden will ... Das kenne ich nur zu gut. Mein Leben war nicht einfach, mir wurde viel abverlangt. Dennoch - ich fand zu mir zurück. Und würde mich niemals wieder aufgeben. Es spielt keine Rolle, wie viele 'Schlachten' im Leben verloren werden, denn der 'Krieg' muss nicht gewonnen werden. Es gibt, diese Erkenntnis gewann ich, nur Eines, das wirklich zählt: Sich dafür zu entscheiden, sich nicht besiegen zu lassen. Dann können die 'Angreifer' eben auch nicht 'siegen' und man selbst ist auch kein 'Verlierer'. Ich danke auch dir für deinen Kommentar! LG, Anonyma
  12. Hallo, zoe, das könntest du wiederum als Aphorismus einstellen. Auch gut ausgedrückt! Es ist nun einmal so, dass 'gesundes Rückgrat', sprich, gesundes Selbstbewusstsein es einfach gar nicht nötig hat, sich zu 'präsentieren'. Das ist immer nur die Sache derer, denen es fehlt. Leider gibt es zu viele, die glauben, der Kauf von 'Statussymbolen' oder das 'Herumprahlen' gäbe ihnen Bedeutung. Dabei stellen sie sich damit lediglich selbst ein Armutszeugnis aus ... Danke für dein Interesse! LG, Anonyma
  13. Hallo Freiform, ich kann mich zoe nur anschließen, übrigens in allen drei von ihr erwähnten Aspekten. Mir ist allerdings der Ausspruch 'So einen würde ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen' geläufiger. Ich selbst machte genau so eine Erfahrung als junge Frau. Denn eines konnte dieses Exemplar: Hervorragend und überzeugend das Blaue vom Himmel herunter lügen. Mit meiner heutigen Lebenserfahrung könnte mir so etwas wirklich nicht mehr passieren, aber vor ein paar Jahrzehnten fehlte mir eben genau diese. Die Naivität der jungen Jahre besitzt zwar ihre Licht-, aber auch ihre Schattenseiten ... Allerdings finde ich, wenn ich den Inhalt nehme, den Titel fast zu - nein, nicht zu harmlos, nur irgendwie nicht ganz passend. Ein Filou wird ja meist auch als Schelm, Schlitzohr oder Schlawiner betrachtet und dann fast immer mit einem 'Augenzwinkern', denn der Ursprung, der im Französischen liegt, wird mit 'Lausbub' übersetzt. Das ist jetzt keine Kritik, sondern nur eine Rückmeldung über mein Empfinden. Mir geht es auch beim Begriff 'Heiratsschwindler' so - auch da hätte ich gerne etwas anderes als 'Schwindler', nämlich ganz konkret 'Betrüger'. Wenn du im Französischen 'bleiben' möchtest, böte sich 'Kanaille' oder, original, 'Canaille' an, denn so ein Kerl ist genau das - jemand, der schurkisch und böse ist. (Ja, ich gebe zu - da bin ich etwas 'vorbelastet'.) LG, Anonyma
  14. Menschen, die jemand sind, müssen niemand zu sein scheinen.
  15. Hallo, Carlos, herzlichen Dank! Dann zeigt sich hier wieder, dass es sich lohnt, ein Gedicht 'ruhen' zu lassen, mit zeitlichem und dadurch bedingten 'geistigem' Abstand weiter daran zu arbeiten. Gerade den letzten Vers habe ich mehrere Male überarbeitet, bevor ich die endgültige, jetzige Fassung 'fand'. Etwas essentiell Wichtiges, das mir auch nicht von Anfang an klar war, sondern das auch ich erst im Laufe der Zeit lernte. Zu schnell gepostet ist zu dicht dran, da sieht man 'Schwachstellen' und/oder eventuelle Fehler meist nicht. Ich kann diese Vorgehensweise also nur wärmstens empfehlen, es lohnt sich wirklich! LG, Anonyma ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Hallo, Sternwanderer, auch dir meinen herzlichen Dank! So ein Sonnenuntergang am Meer ist auch wirklich wunderschön. Der tatsächlichen Schönheit kann so eine kleine Stanze zwar nicht gerecht werden, aber immerhin kann auch ein Mensch versuchen, ihr in lyrischer Form doch zumindest nahe zu kommen. Wenn der Versuch also einigermaßen gelungen ist, dann freut sich das Dichterherz. Die zweite Bedeutungsebene, also der übertragene Sinn hier, versucht zu vermitteln, dass unser Leben zu kurz, zu vergänglich ist, um an den 'goldenen Momenten', die es uns zu bieten hat, vorbeizu'hetzen'. Innehalten, wenigstens kurz anhalten, um nichts Schönes zu verpassen, wenn es sich uns bietet. Liebe ist Wärme, Sonne ist Licht, viel zu wunderschön, zu selten und zu kostbar; es ist viel zu schade, diese Momente nicht mitzunehmen. Ansonsten droht uns das 'hässliche Gesicht' der oftmals rauen Wirklichkeit zu überwältigen und uns den 'Blick' dafür zu rauben. Und deshalb liegt auch in unserer Vergänglichkeit Süße verborgen - so lange wir uns deren Existenz bewusst bleiben. Die Flut der Zeit nimmt unsere Spuren mit sich, denn alle menschlichen Werke bestehen nur für eine so kurze Zeit, dass sie verschwinden, kaum dass sie entstanden. Es ist eine Frage des Blickwinkels, ob wir traurig werden, wenn wir denken, dass wir bedeutungslos sind. Sind wir, sind wir aber auch nicht. Für uns alleine genommen sind wir Funken, die kurz aufglühen und sofort wieder erlöschen. Aber, aus einer anderen Perspektive betrachtet, ist das 'große Ganze' nur dann ganz, wenn auch die kleinste Kleinigkeit nicht fehlt. Sonst ist das Ganze eben nicht ganz. LG, Anonyma __________________________________________________________________________________________________________________________________ Hallo, zoe, ja, an der Natur kann man sich nicht satt sehen. Wenn es etwas gibt, das mich tatsächlich immer wieder traurig macht, dann ist es der Gedanke an unsere Nachkommen. Werden wir ihnen genug Seiten im Buch der Natur übrig lassen, damit es auch für sie noch etwas darin zu lesen gibt? Oder reißen wir sie alle aus, bis nur noch der Buchumschlag übrig bleibt? Auch dir herzlichen Dank für deine Rückmeldung! LG, Anonyma
  16. Lektüre Die Sonne sinkt und schickt mir letzte Grüße in Rot und Gold, sie wärmen mein Gesicht; Vergänglichkeit und dennoch voller Süße, Geschenk des Lebens: Schwer- und Leichtgewicht. Die Flut, sie tilgt die Spuren meiner Füße im Sand, so wie die Nacht des Tages Licht, als sei ich niemals wirklich hier gewesen; der Strand, das große Buch, scheint ungelesen.
  17. Anonyma

    Erlebniswelt

    Hallo, Sternwanderer, ich fühle mich angesprochen. Zwar bevorzuge ich den Duft von Bienenwachskerzen, denn Duftkerzen und auch Lufterfrischer riechen mir meist etwas zu stark, aber das ist 'individuelle Nasengeschmackssache'. Aber - ach ja, auch für mich immer ein wunderbar entspannendes Erlebnis, bei dem gleich drei Sinne angesprochen werden: Geruchssinn (Kerzenduft), Gehör (entspannende Musik) und Sehsinn, denn das warm wirkende Kerzenlicht trägt zum Wohlfühlerlebnis auch noch bei. Dufterlebnis, Nasenzauber, Wohlfühlwonnen, Schöngedanken - ich schätze Kreativität bei der Wortwahl. Nur, irgendwie - Relaxtmusik stört mich hier ein bisschen. Das liegt allerdings nur am Klang, Englisch stört mich nicht. Ich versuche, das zu erklären: Relaxtmusik klingt irgendwie 'hart' für mich, aufgrund der harten Konsonanten R,x, t und k bzw. deren 'Häufung' in einem Wort. Da gefiele mir etwas 'klanglich Weicheres', im Zusammenhang mit dem Inhalt, besser - wie wäre es z. B. mit Entspannungsmusik, Erholungsmusik, Ruhemusik oder etwas Ähnlichem in dieser Richtung? Das ist aber nur mein 'Klang-Gefühl' dabei, das kann jeder Leser/jede Leserin anders empfinden. Gerne gelesen. LG, Anonyma
  18. Anonyma

    Limerick

    Franz Faber gewann einst in Füssen im Lotto, versah ihn mit Küssen, den Schein, warf die Frau hinaus, rief: Du Sau! Nur abgeben hätt er ihn müssen ...
  19. Wieder eine Nacht den Schluss des Films verpasst mittendrin aufgewacht Ärgerlich genug, wenn so etwas tagsüber passiert und ich mittendrin einschlafe. Tja, und wenn ich dann ausnahmsweise mal etwas wirklich Spannendes und Interessantes träume und unbedingt wissen will, wie es ausgeht, dann ist es nachts auch nicht anders - nur umgekehrt. Hmpf!
  20. Anonyma

    Zuckero

    Hallo, Letreo, auch wenn hier schon einige Kommentare sind, möchte ich mich dennoch auch noch 'zu Wort melden' und dabei auch bzw. mit auf vorhergehende Kommentare eingehen. Bezüglich Perrys Vorschlag, die Reihenfolge der letzten beiden Verse auszutauschen, da möchte ich sagen, dass er damit nicht unrecht hat, wenn ich es rein auf die inhaltliche Abfolge beziehe. Allerdings gerate ich dadurch in eine Art 'Zwiespalt' und, wie ich deiner Antwort an Perry (sowie deinen weiteren Antworten hier im Faden) entnehme, geht es dir wohl ähnlich. Ja, zwar könnte in der letzten Strophe, eben in Hinsicht auf den Abschluss, ein umarmendes Reimschema durchaus passend sein, aber es gibt ein Aber. In der letzten Strophe werden zwei Bilder gezeichnet. Das eine Bild beschreibt, dass der Kaffee sich 'widersetzt', sich ein bisschen 'sträubt', gegen das Geschluckt werden. Dazu passt auch sehr gut der Begriff 'Schlund'. Der Kaffee ist wohl ein bisschen ängstlich. Dem folgt ein anderes Bild. Nicht die 'Kapitulation' des Kaffees, sondern er 'gibt' lediglich 'nach'. Und hinterlässt dann sogar einen 'sanften' Abschiedsgruß, das 'zärtliche Streifen am Mund'. Zwei Bilder. Diese kontrastieren zwar nicht extrem stark, aber doch stark genug, um dafür zu sorgen, dass der Kreuzreim besser mit den beiden Kontrasten harmoniert. Ich kann nicht für andere sprechen, weshalb ich schon vor längerer Zeit entschied, das auch bleiben zu lassen. Daher gibt es von mir zwar immer Erläuterungen, Erklärungen, Beschreibungen, Hinweise, warum etwas besonders gut oder eben auch nicht so gut wirkt, wenn ich kommentiere. Allerdings ist das ist auch der Grund, warum ich keine Verbesserungsvorschläge mache. Nur um das kurz zu erwähnen. Ich erwähnte an anderer Stelle hier im Forum bereits den Spruch, dass zu viele Köche den Brei verderben. Für mich ist das auch wirklich so. Daher 'greife' ich nicht in andere Werke 'ein'. Sicher, es kann auch mal ein 'Treffer' darunter sein, aber trotzdem, in zu vielen Fällen ist das Ergebnis eher das Gegenteil. Gedichte, Texte und Geschichten verlieren meist doch mehr, als sie gewinnen. Daher würde ich sagen: Liebe Letreo, du hast hier konstruktive Hinweise bekommen, warum ein Teil des von dir Geschriebenen bei einigen Lesern nicht so ankommt, wie es nach deiner Intention sollte. Also nimm diese Rückmeldungen und die damit verbundenen Informationen über die 'Wirkung' bei uns Lesern einfach mit und lasse es so, wie es ist. Dann hast du etwas bekommen, das dir beim künftigen Schreiben behilflich sein kann. Anstatt Änderungen vorzunehmen, bei denen du dich nicht wirklich 'wohlfühlst'. Schließlich kann man nie genug dazulernen, denn die Erfahrung macht ja bekanntlich den Meister. Gewinnt ein Autor/eine Autorin an Wissen und Erfahrung hinzu, entwickelt sich selbstverständlich auch dessen/deren Schreiben weiter - und genau darum geht es ja, nicht wahr? Gerne gelesen und hier beteiligt! LG, Anonyma
  21. Hallo, Letreo71, tut mir leid, dass ich erst mit ein bisschen Verspätung antworte. Gestern kam ich einfach nicht dazu, hier im Forum vorbeizuschauen. Ja - und die zunehmende Anzahl an Altersheimen sowie der daraus (unter anderem, natürlich spielen auch andere gesellschaftliche Veränderungen mit) resultierende 'Pflegenotstand' ist ein deutliches Signal für eine mehr als ungute Entwicklung. Eine Entwicklung, die sich fortsetzen wird. Es wird immer schlimmer werden, denn es kann unter den gegebenen Umständen gar nicht besser werden. Der gesellschaftliche Druck wächst weiter. Und wer nicht zumindest ein 'Besserverdiener' ist - wie soll sich z. B. ein Arbeiter häusliche Pflege für Mutter oder/und Vater leisten können? Kann er heutzutage gar nicht mehr und da er ganztags arbeitet, kann er auch die erforderliche Zeit nicht haben, sich, sofern keine intensive Pflege/Betreuung notwendig ist, selbst darum zu kümmern. Danke für deinen Kommentar! LG, Anonyma
  22. Beste Freunde Es stinkt nach Schnaps. Und riecht nach Blut. Ah, nicht ... so tief ... einatmen, es tut so weh. Ich bin sein ... bester Freund. Das sagte er doch auch, früher? Nicht gut, mir ist schwindelig. Besser ... nicht bewegen. Gut, der Schmerz lässt nach. Kann ich jetzt ... vielleicht aufstehen? Nass und warm ... an meiner Seite. Nicht gut, nein ... liegenbleiben. Jetzt ist der Schmerz weg, der Schwindel auch. Ich fühle mich ... leicht. Das ist gut. Ich atme aus. Tief. Der Ball fliegt. Ich renne hinterher, über die Wiese und bringe ihn zurück. "Gut, guter Junge!" Gut, ja ... ich bin ... ein guter ... Junge ... ... guter Jun ...
  23. Hallo, Kirsten, Muster der Ruhe - dabei denke ich spontan an Mandalas oder Zen-Gärten, an Meditation. Und an etwas, das ich immer faszinierend finde: Es gibt bestimmte 'optische Täuschungen' (nicht negativ gemeint), die verblüffende Effekte haben können, wenn z. B. unser Gehirn Bewegung erkennt, wo sich nichts bewegt oder in einem Bild definitiv Kreise enthalten sind, wir diese aber nicht sehen, sondern Quadrate oder Zick-Zack-Linien statt einem Wellenmuster. Ich dachte hier beim Lesen also sowohl an Muster der Ruhe als auch an Muster der Bewegung und an Muster der Täuschung. Hektischer Schaffensdrang. Mhm, ja. Manchmal erscheint es mir, als ob wir Menschen in der heutigen Zeit 'Getriebene' sind. Was treibt uns an? Was sorgt dafür, dass es immer mehr Hektik gibt, wir immer ruheloser werden? Was 'drängt' uns? Ich denke, wir schauen zu sehr nach außen und nicht nach innen. In der Ruhe liegt die Kraft - eine sehr, sehr alte Weisheit. Wenn wir nur verstehen würden, dass wir gar nichts erschaffen, da wir gar nichts erschaffen können. Wir können nur suchen und finden, und alles, was wir finden, war bereits da - nur noch nicht 'er'funden. Als Möglichkeit, die wir in physische Realität umsetzen. Wie war es mit der Glühbirne? Nun, Edison hatte die Idee. Aber wir können gar nicht auf 'unmögliche Ideen' kommen. Und aus diesen heraus etwas 'machen'. Die Gesetzmäßigkeiten unseres Universums enthielten die 'Möglichkeit der realen Glühbirne' und den 'Bauplan'. Also wurde etwas gefunden und dann gemacht. Weil es möglich war. Hier denke ich auch mit an Täuschung sowie an Selbst-Täuschung und Enttäuschung. Ich glaube, wir sind so 'getrieben', weil wir so unzufrieden sind. Aber statt nach Zufriedenheit zu suchen, suchen zu viele statt dessen nach dem 'Großen Geschenkpaket', dem Glück. Je mehr, je öfter und je größer, desto 'besser'. Das Problem - nun, das liegt im Wort 'Geschenk' ... Persönlich bin ich sehr 'bodenständig-realistisch', daher ist die Conclusio, also der Schluss hier, nicht 'meine Welt'. Aber ich kann natürlich trotzdem verstehen, worum es da geht und was damit gemeint ist. Und: Abschalten, zur Ruhe kommen, nach innen schauen, sich auf sich selbst besinnen. Das hätten wir dringend nötig, bevor wir uns selbst in den Abgrund treiben. (Zwar ist das Beispiel mit den Lemmingen im Grunde falsch, aber die Bedeutung, die Interpretation passt.) Und, ein kleines Geheimnis: Für mich hat das Lesen von Texten, Gedichten und Geschichten immer etwas 'Meditatives'. Ich begebe mich hinein und schaue, was ich finde. In diesem Sinne: Gerne hinein gesehen und heraus gefunden. LG, Anonyma
  24. Anonyma

    Ausfallerscheinung

    Hallo, Carlos Larrea, mir fehlt zur Zeit auch noch ein bisschen der Überblick, das liegt aber, meiner Meinung nach, vor allem daran, dass MythonPonty noch nicht fertig ist mit dem 'Herumbasteln'. Deshalb ändert sich noch vieles in recht kurzen Zeiträumen. Sobald er fertig ist, denke ich, können wir uns wieder eingewöhnen und dann wird alles wieder gewohnt übersichtlich wirken. Vielen, lieben Dank für dein Lob. Und danke für deine Lesart - es ist immer erfreulich, wenn mir eine Deutungsmöglichkeit aufzeigt wird, an die ich beim Schreiben, zumindest bewusst, gar nicht dachte. Ich verstehe ohnehin nie, warum manche da empfindlich reagieren - ich sehe das genau andersherum. Du hast mir gerade die Mitteilung gemacht, dass da mehr darinsteckt, als ich dachte. Na, wenn das nicht schön ist, was dann? (Ich schrieb früher mal etwas darüber, dass Gedichte.im übertragenen Sinn, Wundertüten sind - denn der Inhalt kann nicht nur Leser positiv überraschen, sondern auch die Verfasser. ) Mir ging es um: Wer einen Schritt vorwärts macht und danach wieder einen zurück, landet wieder da, wo er war ... Ausfallerscheinung(en) - und Abhängigkeit. Und das Wort 'hängt' kann mehrere Bedeutungen haben ... LG, Anonyma
  25. Hallo, Lotte, B. R., bezüglich der Hommage an einer Kuscheldecke schließe ich mich gerne Letreo71 an. Obwohl es sich hier nicht unbedingt um ein 'Etwas', sondern auch um einen 'Jemand' handeln kann. Was dann umso schöner ist. Diese zweite Auslegungsmöglichkeit wurde für mich besonders deutlich, als im ersten Terzett dann die prickelnde Erotik mit ins Spiel kam. Dass hier das LI 'zusammengerollt in einer Ecke liegt', bekräftigt die Winter-Metapher, das Bedürfnis nach Wärme und auch Schutz. 'Schneesturmgetöse' - ja, die Kälte an sich besitzt auch ästhetische Aspekte, malt Eisblumen. Nur, wo Licht ist, ist auch Schatten und so manche Winterstürme können laut und heftig sein ... 'Schneesturmgetöse' und 'Wohlgefühlkuren' - gefallen mir sehr gut, sind wirklich kreativ. Ich habe allerdings zwei Probleme. Das eine betrifft das zweite Quartett: Zwei Inversionen hintereinander und am Schluss fehlt noch etwas/wurde etwas 'abgeschnitten' ... das nimmt mir leider die Stimmung dann doch heraus, es fällt mir zu deutlich auf. beschützt ich mich weiß - beschützt mich, ich weiß, wäre eine Möglichkeit, vielleicht. Dadurch ändert sich die Aussage allerdings doch, wenn auch nicht so sehr - es ist kein eigentlicher Vorschlag, mehr so eine Art 'Manchmal genügt ein kleiner Schubs, um die Gedanken des Autors/der Autorin auf eine Idee zu bringen'. Aber danach - da weiß ich auch keine Abhilfe, jedenfalls nicht ohne gravierende Änderungen und da lasse ich immer die Finger davon. Zu viele Köche verderben den Brei und ich würde meine Gedanken samt meinem Stil in dein Gedicht einbringen, was immer nach hinten losgeht. Ich halte diesbezüglich 'Verschlimmbesserung' durchaus für die richtige Bezeichnung. Das andere betrifft den Schluss des ersten Terzetts: Daran ist nichts 'falsch', es geht mir um etwas anderes. Um das 'ner. Es fällt aus dem Sprachduktus, in dem das Sonett ansonsten durchgehend (und sehr gelungen!) gehalten ist, heraus. Es klingt, als ob hier nicht das LI, sondern jemand anders 'spricht'. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Intention vielleicht dahin geht, dass ich als Leserin hier 'an der Ecke anecke', aber - das harmoniert nicht mit der Aussage, der 'Botschaft' des Textes. Deshalb bin ich 'nicht so ganz glücklich damit'. Ich erlaube mir hier ein wenig Kritik 'auf hohem Niveau', denn ich gehe davon aus, dass du mit dieser etwas anfangen kannst. Immerhin kam ich hier in den Genuss, ein Sonett zu lesen, das in amphibrachyschen und daktylischen Versfüßen gehalten ist. Aber, um das am Schluss festzuhalten: Ein schönes Sonett, das nur leider an zwei Stellen ein bisschen 'nicht ganz rund läuft'. Wirklich gerne gelesen! LG, Anonyma
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