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Sidgrani

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Alle erstellten Inhalte von Sidgrani

  1. Sidgrani

    Sinnlose Angst

    Nur ganz vage nehme ich wahr, dass etwas Schwarzes an mir vorbeihuscht. Egal, ich habe ganz andere Sorgen. Ich versuche, mir ja nichts anmerken zu lassen und schreite wie in Trance und äußerlich völlig ruhig an den vollbesetzten Reihen vorbei. Die quälende Ungewissheit und die Angst vor der Blamage lähmen meinen Verstand - und vor allen Dingen meine Arme. Das ausgerechnet jetzt, wo ich sie am nötigsten brauche! Ich spüre die neugierigen Blicke auf meinem Rücken und weiß genau, dass sie jeden meiner Schritte beobachten. Wie gerne säße ich jetzt mitten unter ihnen und wäre auch nur ein unbeteiligter Zuschauer. Weiter geht’s, meine Beine wollen mich kaum noch tragen und meine feuchten Hände schließen sich mechanisch immer wieder auf und zu – auf und zu. Nicht ein einziger Laut ist zu hören. Nur noch wenige Meter. Jemand flüstert. Verstohlen versuche ich, in den vollbesetzten Reihen ein bekanntes Gesicht zu entdecken, als mit einem Mal ein donnerndes Präludium einsetzt und mich erschreckt zusammenfahren lässt. Am liebsten würde ich auf der Stelle kehrt machen, aber es geht nicht. Jetzt oder nie! Mit zitternden Händen, die mir nur widerwillig gehorchen, greife ich in meine rechte Hosentasche – nichts – die immer lauter werdende Orgelmusik wirkt bedrohlich und lässt mich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Linke Hosentasche – wieder nichts. Vor meinen Augen beginnt sich Schwarz und Weiß immer schneller und schneller zu drehen, es ist so weit und ich …. Plötzlich tippt mir jemand von hinten auf die Schultern: „Hier, die brauchst du!“ Ich atme erleichtert auf und lasse die Trauringe unbemerkt in meine Jackentasche gleiten.
  2. Sidgrani

    Streitgespräch

    Hallo Wilde Rose, schön, dass du das Streitgespräch noch einmal ans Licht geholt hast. Eigentlich handelt es sich dabei nur um einen alten Witz, aber wie ich hier lese, überwiegen die ernsten Gedanken. Danke, auch an die leider unbeantworteten alten Kommenatoren und allen einen lieben Gruß. Alces
  3. Liebe Carry, ich glaube, solche oder ähnliche Erinnerungen haben viele Eltern und Großeltern. Von der Unbeschwerheit der Jugend auf der Blumenwiese reift der Mensch heran und lernt irgendwann den Ernst des Lebens kennen. Liebe Grüße Alces Hallo Angelika, danke, das freut mich. LG Alces Hallo Wilde Rose, ich glaube, das Pantun eignet sich besonders dafür, eine tiefgreifende Stimmung zu erzeugen. Danke und einen lieben Gruß Alces
  4. Hallo Berthold, ja, das ist ein schweres und todtrauriges Thema. Das LI befindet sich zu diesem Zeitpunkt bereits in dem besagten Viertel und nimmt mit allen Sinnen die bedrückende Atmosspäre wahr, die auf sein Wohlbefinden drückt - und schon fällt das Atmen schwer. Freut mich, dass dir das Thema, trotz seines traurigen Inhaltes, gefällt. Danke und LG Alces Hallo Wilde Rose, auch dich hat mein Text berührt, das freut mich. Danke und LG Alces
  5. Hallo Sushan, hier offenbart sich mir eine menschliche Beziehungs - Apokalypse. Die Metaphern sind stark (innige Schwüre aus den Büchern radiert), aber zum Teil auch erklärungsbedürftig. Neon unserer Nacht? Klingengewitter - vielleicht Schwerter, Messer? Borderline - welche Grenze ist hier gemeint? Schamgrenze? Toleranzgrenze? Blutiger Backstein gefällt mir gut, das ist eine prima Alliteration, genau so wie Hand - Hoffnung und Schild - Stahl. Und der Schlussvers ist auch stark. Ich kann zwar nicht alles deuten , aber das Gedicht gefällt mir. LG Alces
  6. Sidgrani

    Musik ganz laut

    Richtig laute Musik kann einen in eine euphorische Stimmung versetzen, das habe ich selbst schon öfter ausprobiert. Und hinterher geht es einem besser. LG Alces
  7. Sidgrani

    Es gibt keine Schmetterlinge mehr

    Liebe Carina, auch ich habe in den letzten Tagen Zitronenfalter gesehen. Es kam mir so vor, als ob ich sie viel intensiver wahrgenommen habe, als noch vor ein paar Jahren. Aber das ist nichts gegen damals als ich noch ein Kind war. Die Menge und Vielfalt an Schmetterlingen gibt es schon sehr lange nicht mehr. Schön, dass du den Schmetterlingen, die in Norwegen so treffend "Sommerfugl" genannt werden, ein Gedicht gewidmet hast. Liebe Grüße Alces
  8. Sidgrani

    Traumpflückerin

    Liebe Zaubersee, genau so ein weibliches Wesen (Frau ist zu profan) habe ich in Bad Kreuznach beobachten können. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, war sie sehr alt, aber ihre Figur, die langen offenen Haare und ihr bodenlanges buntes Kleid ließen eine junge Frau vermuten. Sie drehte sich barfuß auf den zu dieser Jahreszeit noch feuchten und kalten Wiesen, sah manchmal minutenlang in den Himmel und pflückte schließlich ein paar Kräuter. Das war für mich ein Erlebnis und sie fast eine Erscheinung. Deinem Gedicht nach zu urteilen, könnte sie es gewesen sein. Gerne gelesen. Alces
  9. Vielleicht so oder so ähnlich? Dichter feiner Regen fällt Dichter Morgenregen fällt Kalter Nieselregen fällt LG Alces
  10. Hallo Bertold, gut beobachtet und gut gereimt. Das ist mir in dem Gedicht, in dem es um Karneval geht, etwas zu dick aufgetragen, denn es geht ja gar nicht um die Naturgewalten. Der Eindruck war zuerst bei mir entstanden, zumal der Titel ebenfalls in diese Richtung denken lässt. Davon einmal abgesehen, gefällt mir dein Gedicht gut. Lieben Gruß Alces
  11. Sidgrani

    Kind der Nacht

    Ich streife durch die dunkle Stadt, ein Nebelschleier dämpft das Licht. Der fahle Mond blickt trüb und matt, und Regen netzt mir das Gesicht. Die Straßen liegen menschenleer, verhängte Fenster starren blind, das Atmen fällt auf einmal schwer, am Häusereck, da steht ein Kind. Die Schultern schmal, kaum vierzehn Jahr, verlebte Augen klagen stumpf, sein Blick erfasst mich, mir wird klar, das Mädchen wandelt schon im Sumpf. Wie unter Zwang strafft sich sein Leib und kokettiert mit bleicher Haut. Gekonnt wird aus dem Kind ein Weib, das tief in seinen Abgrund schaut. Mich fröstelt, ich hab kehrt gemacht, ich löse mich aus seinem Bann. Das Mädchen holt sich bald die Nacht, sein Schatten eilt ihm schon voran.
  12. Lieber Heinz, Meine Fantasie, ich dichte gern über alles Mögliche. Danke und einen lieben Gruß Alces Hallo Volker, zu diesem Gedicht haben mich Berichte über die sogenannte Nahtoderfahrung inspiriert. Wie ich Heinz schon mitteilte, habe ich eine blühende Fantasie. LG Alces Hallo Sternwanderer, wenn wir träumen ist es so ähnlich, da geht die Seele auch auf Wanderschaft. Danke und einen lieben Gruß Alces
  13. Sidgrani

    Aufbruch

    Heut bin ich durch endlose Gänge gegangen, vorbei an den Ängsten, an Hoffen und Bangen, sah überall Tränen und Augen voll Leid. Sacht zieht es mich weiter, mein Weg ist noch weit. Ich komme ins Zimmer, hier warten die Meinen, ich hör leises Schluchzen und haltloses Weinen. Stumm schaue ich zu, wie man mich bewegt und sanft meinen Körper ins Eichenholz legt.
  14. Hallo Carry, deine Geschichte lies mich spontan an Gregor Samsa in Kafkas "Die Verwandlung" denken. Nur passt der Gang ins Museum nicht dazu. Gruß Alces
  15. Sidgrani

    Ausnahmezustand

    Hallo eiselfe, sehr schön, noch besser hätte es mir gefallen, wenn du nicht schon im Titel den Grund für die "Verbrüderung" genannt hättest. LG Alces
  16. Hallo Walther, kleine Fehlerchen fallen zum Glück nicht sofort auf! Danke fürs Reinlesen. LG Alces
  17. Sidgrani

    Zauber der Winternacht

    Huch, jetzt ist der Winter in meiner Region wohl endgültig vorbei. Hallo Wilde Rose, schön, dass du das Gedicht von den Schneemassen befreit hast. Mich freut es, dass du noch einmal in Gedanken durch meine Winterlandschaft wandern konntest. Danke und einen lieben Gruß Alces
  18. Hallo Zaubersee, James Krüss lese ich sehr gerne und dieses Gedicht habe ich einem Kindergedicht von ihm, das ich vor vielen Jahren in einem Lesebuch für die Grundschule fand, nachempfunden. Du hast eine gute Spürnase. Wie Recht du hast, auch wir Erwachsenen können uns an Geschichten und Gedichten für Kinder erbauen. Danke und einen lieben Gruß Alces
  19. Hallo ihr Lieben, ich freue mich über eure Resonanz und sage danke. Liebe Grüße Alces
  20. Ich bin mit Frank eigentlich nur aneinandergeraten, dennoch macht mich die traurige Nachricht betroffen. Ich wünsche ihm Drüben alles Gute. Alces
  21. Sidgrani

    Frosch und Fliege

    „Der Storch ist ein gemeines Tier, um meinetwillen ist er hier. Er stellt mir nach, um mich zu fressen, hier froh zu sein, kann ich vergessen“. So sprach der kleine Frosch empört, das hat ein Fliegenmann gehört: „Gerade du musst so was sagen, du hättest uns auch gern im Magen. Hast du mal drüber nachgedacht, ob das uns Fliegen Freude macht? Wenn wir an deiner Zunge kleben, dann ist’s vorbei mit unsrem Leben.“ Da fährt der Frosch die Zunge aus. ,,Du Arme, mach dir nichts daraus. Ich leiste gerne hier im Schilfe den Eintagsfliegen Sterbehilfe."
  22. Sidgrani

    Nebelmond

    Hallo Wilde Rose, sehr schön, wie du deine Beobachtungen in Bilder verwandelt hast und dadurch intensiv die Sinne berührst. Diese Stelle hat es mir besonders angetan. Liebe Grüße Alces
  23. Liebe Line, na dann drück ihr dir fest die Daumen, es ist ja auch eine Art von Fensterln. Liebe sushan, wer sich um Kinder kümmert, ist kein schlechter Mensch und bekommt seine Liebe tausendfach zurück. Vielleicht liest du es dem Nachbarkind einmal vor. Wenn ich es in Kindergärten vorgelesen habe, (Ich verwende zusätzlich ein Kamishibai mit passenden Bildern) staune ich immer wieder, dass die Kinder sich noch nach Monaten an den Namen des Gespensterkindes erinnern. Ich danke euch für die wohltuenden Kommentare und grüße herzlich. Alces
  24. Sidgrani

    Gespensterkind - Kindergedicht

    Bubù ist ein Gespensterkind, so weiß, wie nur Gespenster sind, das will Bubù nicht haben. Wenn er in einen Spiegel schaut, dann heult er auf und jammert laut, er liebt doch bunte Farben. Drum spukt er nicht und bleibt zu Haus, er wagt sich keinen Zipfel raus, Bubù ist furchtbar traurig. Die andren Geister lachen schon, und Vater schimpft mit seinem Sohn, das poltert und klingt schaurig. Doch plötzlich naht ein Vogelschwarm und lässt sich sanft auf seinem Arm mit leisem Zwitschern nieder. Er klagt den Vögeln all sein Leid, da schütteln sie vom Federkleid ihm jeder eine Feder. Die Vogelfedern sind so schön, mal rot mit gelb, mal blau mit grün, fast wie ein Regenbogen. Bubù lacht froh mit breitem Mund, sein Geisterhemd ist endlich bunt, gleich ist er losgeflogen. Nun spukt er nachts als lieber Geist, der durch die Kinderzimmer reist als guter Freund der Kinder. Er schüttelt Träume auf ihr Haar, die lustig sind und wunderbar, er ist ein Traumerfinder. Und liegt auf deiner Fensterbank mal eine Feder bunt und schlank, dann ist er dagewesen.
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