-
Gesamte Inhalte
1.466 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
-
Beliebteste Themen des Tages
12
Inhaltstyp
Profile
Forum
Wettbewerbe
Alle erstellten Inhalte von Sidgrani
-
feedback jeder art Für Vater und Mutter
Sidgrani veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
In meinen Träumen öffne ich die Pforte, ein schmaler Weg führt mich zurück nach Haus. Von ferne hör ich wohlvertraute Worte, wie immer eilt mein Herz mir weit voraus. Die alte Eiche meiner Kindertage streckt grüßend ihre kahlen Äste aus. Die Eingangstür ist morsch und schief, ich wage trotz aller Sehnsucht nicht hindurch zu gehn. Ich hebe eine Hand und löse zage die Spinnenfäden, um hinein zu sehn. Da döst der Tisch, an dem wir oft gesessen, mir ist, als würde Vater dort noch stehn. Hier sangen wir gemeinsam nach dem Essen und Vater spielte schräg auf dem Klavier, das alles hatte ich schon fast vergessen, auch Mutters Klappern mit dem Kochgeschirr. Dick liegt der Staub auf unsern Eichenstühlen mit breiten Bögen Schnittmusterpapier. Ich sehe Mutter noch im alten Nähkorb wühlen, als plötzlich alles nach und nach vor mir zerrinnt. Voll Wehmut und mit dankbaren Gefühlen erwache ich und bin Sekunden lang noch Kind.- 7 Antworten
-
- 16
-
-
-
-
- erinnerungen
- mutter
-
(und 1 weiterer)
Markiert mit:
-
feedback jeder art Narzissmus
Sidgrani kommentierte Rita Lin's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Hallo RitaLin, es kommt auf die inneren Werte an. Deine Verse wirken auf mich wie ein Gleichnis, bravo! LG Nöck -
feedback jeder art Das Herz bergen
Sidgrani kommentierte Sternenherz's Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Hallo Sternenherz, es ist, wie es ist. Dein Text berührt, lässt die Gedanken zu den eigenen Eltern und Großeltern zurückschweifen und schlägt gekonnt den Bogen zu heutigen Schicksalen und Tragödien. Friede auf Erden - ist das möglich? Liebe Grüße Nöck -
feedback jeder art D31ne 2ah7enk0m6inat10n
Sidgrani kommentierte Lina's Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Hallo Lina, was für ein schöner Moment, wenn der Mensch um den deine Gedanken kreisen zum ersten Mal anruft, da hüpft das Herz. Das hast du einfühlsam beschrieben. L13b3 G4üß3 Nöck -
feedback jeder art Heimsuchung
Sidgrani kommentierte Frank Gehlert's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Hallo Frank Gehlert, ein Schicksal wie so viele andere auf nassen und kalten Straßen. Du hast es für den Leser bildreich in Szene gesetzt und dabei interessante Wortschöpfungen verwendet. Wie so oft rührt einen so ein Leben umso mehr an, je mehr man über die Hintergründe erfährt und fast hautnah dabei ist. "er will zu Heim verweilen" sagt allerdings auch mir nichts. LG Nöck -
feedback jeder art Stille Post
Sidgrani kommentierte Gaukelwort's Thema in der Kategorie Experimentelles & Wortspieldichtung
Hallo Gaukelwort, toll geschrieben. Ich glaube, dass sich aus der Langeweile manchmal die besten Ideen entwickeln. Auf jeden Fall ist es besser, als bleistiftkauend auf die Eingebung zu warten. Und das Reimschema ist interessant. LG Nöck -
Aufbruch
Sidgrani kommentierte Sidgrani's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Hallo ihr Lieben, wie ich an euren Kommentaren sehe, ist das ein Thema, das berührt und zum Nachdenken anregt. Ich danke euch für eure Gedanken dazu. Liebe Grüße Nöck -
feedback jeder art Im Café am Eck
Sidgrani kommentierte Rita Lin's Thema in der Kategorie Humor & Satire
"Wenn ihr nicht wollt, ihr blöden Schnecken, dann geh ich und ihr könnt mich lecken!" -
feedback jeder art Im Café am Eck
Sidgrani kommentierte Rita Lin's Thema in der Kategorie Humor & Satire
Hallo Rita, lustig, deine zwei Schneckchen. Im Café am Eck zwei Schneckchen orderten Rosinenweckchen. Die Servicekraft: "Darfs noch was sein?" Da sagt die eine Schnecke: "Nein." Die Kellnerin: "Auch kein Kaffee?" Da sagt die andre Schnecke: "Nee." "Vielleicht ein leckeres Baguette?" Da sagen alle beide: „Njet. Hat Spaß gemacht! LG Nöck -
feedback jeder art Dreifacher Mord
Sidgrani kommentierte Sidgrani's Thema in der Kategorie Mythenreich & Fantasie
Hei JC, dann wäre es allerdings kein Gedicht mehr, so wie ich es mag. LG Nöck -
feedback jeder art heißkalt
Sidgrani kommentierte SalSeda's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Halla Sali, ja, so spielt das Leben. Die Liebe brennt erst heiß wie Feuer, ihr Ende hart und starr wie Eis. Was zu Beginn noch lieb und teuer, entpuppte sich als großer Scheiß. LG Nöck -
textarbeit erwünscht erwachen
Sidgrani kommentierte Létranger's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Hallo Sali, Zitat aus "Wortwuchs": Dieses Beispiel ist der erste Vers aus Enzensberger Gedicht drift i und sollte helfen: die Tücher knattern im heißen Wind treibst du die Tücher knattern im heißen Wind treibst du LG Nöck -
feedback jeder art Er ist da ...
Sidgrani kommentierte Sidgrani's Thema in der Kategorie Flora & Fauna
Liebe Claudi, und ich bin erstaunt, wer sich hier als Pissnelke entpuppt. Wie bist du nur darauf gekommen? Danke für dein professionelles Lob. LG Nöck -
textarbeit erwünscht Weißer Frieden
Sidgrani kommentierte Helena2006's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Bravo Helena, du hast auf jeden Fall schon einmal die richtige Einstellung, ich bin gespannt, wie du dich weiterentwickelst. Dass dein erstes Gedicht gleich von Lé und der Gewitterhexe (Enya), die ähnlich wie du angefangen hat, aufgegriffen wird, kannst du als Zeichen dafür sehen, dass dein Gedicht ein gewisses Potential hat. Die Idee mit dem weißen Frieden ist auf jeden Fall gut. Habe Spaß hier und lies dir deine Gedichte laut vor und achte auf Unregelmäßigkeiten bei der Betonung, das hilft dir dabei, sicherer zu werden. Liebe Grüße Nöck -
feedback jeder art Meer meiner Träume
Sidgrani kommentierte Sidgrani's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Hallo Darkjuls und Behutsalem, nun habe ich auch eure Kommentare gelesen und sage danke. Schön, dass ihr mir eure Gedanken und Gefühle dagelassen habt. Wie ich an dem Video sehen kann, sind Zeit und die Erinnerung ein Thema, das viele Menschen beschäftigt. LG Nöck -
textarbeit erwünscht erwachen
Sidgrani kommentierte Létranger's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Das war mir nicht aufgefallen, habe ich auch noch nie verwendet. Wie gut, dass ich durch meinen Kommi diese Info aus dir rausgequetscht habe. Man lernt ja nie aus. LG Nöck -
feedback jeder art Er ist da ...
Sidgrani kommentierte Sidgrani's Thema in der Kategorie Flora & Fauna
Hallo Lé, wer in der Nähe von Wald oder Bäumen wohnt, kann ein Lied davon singen. Und ja, es ist ein Pantun(m). LG Nöck -
feedback jeder art Der Kirschling
Sidgrani kommentierte Miserabelle's Thema in der Kategorie Flora & Fauna
Hallo Miserabelle, mir gefallen besonders die dunklen Vokale, die perfekt zu der pummeligen Hummel passen. Nur "zippelt" will für meine Begriffe so gar nicht passen. Die Inversion stört dich nicht? Das finde ich schade. "kriecht mit beflustem Pollensaum in süßgefüllte Becher, wo schlaraffigfeiner Nektar ruft." So oder so ähnlich wäre die Inversion umschifft. Auf jeden Fall bin ich ein Stück mitgebrumselt. LG Nöck -
textarbeit erwünscht erwachen
Sidgrani kommentierte Létranger's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Hallo Lé, du hast sehr bildhaft geschrieben und Gefühle/Gedanken eingewoben. Leider verzichtest du auf die Zeichensetzung, die der Betonung zu Gute kommen würde. Nicht nur die drei Bindestriche können einen Text im Sinne des Autors optimieren. LG Nöck -
„Der Frühling kommt“, es wispert in den Bäumen, die ersten Blumen zeigen uns ihr schönstes Kleid. Der Wald erwacht aus seinen tiefen Träumen, die edle Schöpfung ist zum Neubeginn bereit. Die ersten Blumen zeigen uns ihr schönstes Kleid, die Vogelwelt übt fleißig Hochzeitslieder. Die edle Schöpfung ist zum Neubeginn bereit, und auch die Nachtigallen kehren wieder. Die Vogelwelt übt fleißig Hochzeitslieder, aus kahlen Zweigen drängt voll Ungeduld das Grün, und auch die Nachtigallen kehren wieder, in frischen Farben werden Feld und Wald erblühn. Aus kahlen Zweigen drängt voll Ungeduld das Grün, der Wald erwacht aus seinen tiefen Träumen. In frischen Farben werden Feld und Wald erblühn. „Der Frühling kommt“, es wispert in den Bäumen.
- 4 Antworten
-
- 10
-
-
-
feedback jeder art Strandgut
Sidgrani kommentierte Sidgrani's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Danke, liebe Sonja, das hast du sehr schön gesagt. LG Nöck -
Hallo Sofakatze, diese zwei Verse lassen mich grübeln. "Der sie einst pflanzte, ist Geschichte" schreibst du. Demnach kann es nicht derjenige sein, der Gedichte tippt, es sei denn, das Geräusch existiert nur in den Gedanken des LyrIchs. Doch dann folgt der Vers "ein Alltagsgrau beschleicht uns beide", demnach ist der "Tulpenpflanzer" doch ein Ehemaliger und das LD existiert noch. Das Rot der Tulpe und das Sehnen nach roten Lippen deutet auf Leben hin, der graue Schleier vielleicht auf Tod? Fühlt sich das LyrIch eventuell wie tot? Ich mag dein Gedicht, es bietet jede Menge Stoff für Interpretationen. Ich könnte mir auch folgende Formulierungen vorstellen: "du bist mir fern und schreibst Gedichte" "du bist nicht da und schreibst Gedichte" Liebe Grüße Nöck
-
feedback jeder art Strandgut
Sidgrani kommentierte Sidgrani's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Hallo, das gilt leider auch für meine unterbliebenen Reaktionen auf eure netten Kommentare, über die ich mich natürlich sehr freue. Ich habe wohl noch einige solcher Bäume in meinem Koffer, sorry. Danke und liebe Grüße Nöck -
feedback jeder art Strandgut
Sidgrani veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Schwemmt einst dein Koffer an den Strand der unerfüllten Träume, dann finden sich darin nur Sand und ungepflanzte Bäume. Der Sand ist weggewehte Zeit aus deinem schalen Leben, ganz selten nur warst du bereit, ihr eine Chance zu geben. Ein jeder Baum ist eine Tat, die sträflich unterblieben, vernichtet ist des Lebens Saat, von Trägheit aufgerieben. Vielleicht birgt noch ein Baum die Kraft, um unverzagt zu sprießen. Es liegt an dir, ob er es schafft, fang an, ihn zu begießen.- 11 Antworten
-
- 14
-
-
-
-
-
feedback jeder art Stairway to Heaven
Sidgrani veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Neufassung Der Regen schlägt in einem monotonen Rhythmus gegen die Fensterscheiben und versetzt mich in einen tranceartigen Zustand. Es ist vier Uhr morgens. Noch drei Stunden, dann werde ich abgelöst. Draußen heult und saust es, als würden die Geschöpfe der Walpurgisnacht über meinem Kopf ihr Unwesen treiben. Für einen Moment reißen die Wolken auf und im Mondlicht scheinen sich die Bäume mit fuchtelnden Armen gegen den Sturm zu wehren. Mühsam kämpfe ich gegen den Schlaf und starre benommen auf die Zeiger der Uhr, als ein lautes Rufen mich hellwach werden lässt. Vor der Tür steht ein Mädchen, es ist höchstens vierzehn Jahre alt. Seine schulterlangen Haare sind klatschnass und kleben am Gesicht. Ich kann deutlich sehen, dass es haltlos weint. Seine Fäuste hämmern wie wild gegen die Glastür und ich beeile mich, ihm zu öffnen. Es stürzt herein und schaut mich flehend an. Fröstelnd zieht es ein blaues Tuch enger um seine Schultern. „Kommen Sie schnell, da hinten …, unser Wagen …, er ist die Böschung hinuntergestürzt und … auf dem Dach liegen geblieben!“ „Ganz ruhig“, höre ich mich sagen, „wo genau ist es passiert, wie viele Personen sind in dem Fahrzeug und gibt es Verletzte?“ Als Rettungssanitäter, das hat man uns schon sehr früh beigebracht, darf man sich von der allgemeinen Hektik nach einem Unglücksfall nicht anstecken lassen. „Dort …“, aufgeregt tänzelt das Mädchen auf der Stelle und deutet mit wedelnden Armen nach draußen, „… dort vorne in der Biegung ist das Auto verunglückt. Bitte helfen Sie, helfen Sie!“ Ich alarmiere sofort unser Rettungsteam und mache mich im Laufschritt auf den Weg zur Unglücksstelle. Das Mädchen eilt mir weit voraus, ihr blaues Tuch leuchtet im Mondlicht und weist mir den Weg. Am Unfallort entdecke ich zwei junge Menschen, die blutend und verrenkt im nassen Gras liegen. Die Scheinwerfer des Autos leuchten hoch in die Nacht und aus dem Autoradio dröhnt laute Musik. Schnell sind auch meine Kollegen zur Stelle und wir beugen uns über die Unfallopfer. Herzstillstand beim jungen Mann, jetzt kommt es auf jede Sekunde an. Routiniert führen wir die schon hundertmal geübten Handgriffe aus, Herzdruckmassage und Atemspende. „Eins, zwei drei ... dreißig! Eins, zwei!“ Und wieder von vorne, es rasen die Minuten. Endlich, der Verletzte hustet und holt keuchend Luft. Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde, seinem Schutzengel sei Dank. Die Kollegen, die sich um das Mädchen gekümmert haben, schütteln die Köpfe. Bei ihm kommt jede Hilfe zu spät, es hat sich beim Aufprall das Genick gebrochen. Die rotierende Lampe des Notarztwagens taucht unsere blassen Gesichter für Sekundenbruchteile in gleißendes blaues Licht. Jetzt, nachdem wir alles getan haben, was in unserer Macht steht, ist jeder mit sich selbst beschäftigt. Meine Gedanken kreisen um das Mädchen, das so jung sterben musste. Als sich der schwarze Leichensack allmählich über seinem Körper schließt, zucke ich zusammen, wie kann das sein? “Wartet!“ höre ich mich mit erstickter Stimme rufen, während ich die Böschung hinabstürze. Außer Atem stolpere ich schluchzend zurück und lege dem toten Mädchen zärtlich sein blaues Tuch um die schmalen Schultern. Die alte Version Es ist vier Uhr morgens, noch drei Stunden, dann werde ich abgelöst. Der heftige Regen, der in einem monotonen Rhythmus gegen die Fensterscheiben schlägt, versetzt mich in einen tranceartigen Zustand. In der Luft heult und saust es, so als ob die Geschöpfe der Walpurgisnacht ihr Unwesen treiben. Für einen kurzen Moment reißen die Wolken auf und im fahlen Mondlicht scheinen sich die Bäume mit fuchtelnden Armen gegen den wütenden Sturm zu wehren. Mühsam kämpfe ich gegen den Schlaf und starre benommen auf die Zeiger der Uhr, als ein lautes Rufen unaufhaltsam immer tiefer in mein Bewusstsein dringt und mich mit einem Schlag hellwach werden lässt. Vor der Tür steht ein Mädchen und schellt wie verrückt, es ist vielleicht vierzehn oder fünfzehn Jahre alt. Seine schulterlangen Haare sind klatschnass und kleben an seinem verschmutzten Gesicht. Ich kann deutlich sehen, dass es jämmerlich weint. Seine Fäuste hämmern wie wild gegen die Glastür und ich beeile mich, ihm zu öffnen. Es stürzt herein und schaut mich mit weit aufgerissenen Augen flehend an. Zitternd hebt es sein zu Boden gefallenes blaues Tuch auf und wirft es sich hastig über die Schultern. „Kommen Sie schnell, da hinten …, ein Wagen …, er ist die Böschung hinuntergestürzt und … und auf dem Dach liegen geblieben!“ „Ganz ruhig“, höre ich mich sagen, „wo genau ist es passiert, wie viele Personen sind in dem Fahrzeug und wie schwer sind die Personen verletzt?“ Als Rettungssanitäter, das hat man uns schon sehr früh beigebracht, darf man sich von der allgemeinen Hektik nach einem Unglücksfall nicht anstecken lassen. „Direkt hier …“, aufgeregt hüpft das junge Mädchen auf der Stelle und deutet mit wedelnden Armen nach draußen, „… hier vorne in der Biegung sind wir…, ist das Auto verunglückt. Zwei Menschen waren darin, sie wurden herausgeschleudert und …. Bitte helfen Sie, helfen Sie!“ Ich alarmiere sofort unser Rettungsteam und mache mich im Laufschritt auf den Weg zur Unglücksstelle. Das Mädchen eilt mir voraus. Bald nehme ich nur noch das blaue Tuch wahr, das gespenstisch im Mondenschein leuchtet, so als ob es mich leiten wollte. Am Unfallort entdecke ich sofort die beiden jungen Menschen, die blutend und seltsam verrenkt im nassen Gras liegen. Die Scheinwerfer des Autos leuchten hoch in die Nacht und aus dem Autoradio dröhnt mir ein bekanntes Lied entgegen. Schon sind auch meine Kollegen zur Stelle und wir beugen uns über die Unfallopfer. Der junge Mann atmet nur noch schwach und wir tun alles, um ihm zu helfen. Er hat Glück, das war wirklich Rettung in letzter Sekunde, seinem Schutzengel sei Dank. Bei dem Mädchen kommt leider jede Hilfe zu spät, es hat sich beim Aufprall das Genick gebrochen. Die rotierende Lampe des Notarztwagens taucht unsere blassen Gesichter für Sekundenbruchteile in gleißendes blaues Licht, einige von uns weinen, es war doch viel zu jung, um schon zu sterben. Als sich der schwarze Leichensack langsam über seinem Körper schließt, zucke ich entsetzt zurück. „Wartet!“ höre ich mich rufen und laufe wie in Trance die Böschung hinab. Außer Atem stolpere ich schluchzend zurück und lege dem toten Mädchen zärtlich sein blaues Tuch um die schmalen Schultern.- 11 Antworten
-
- 10
-
-
-
INFORMATIONEN
KURZGESCHICHTEN & GEDICHTE
Poeten.de ist ein Forum für Gedichte, Poesie und Kurzgeschichten jeder Art.Veröffentliche deine Texte, kommentiere die Werke Anderer, komme mit den Autoren und Autorinnen ins Gespräch, oder verbessere dein Können mit der Unterstützung der Gemeinschaft

Mit einer kleinen Spende leistest du einen sehr großen Beitrag für den Betrieb und die Weiterentwicklung des Forums.
* Der Button (Link) leitet dich auf meine Paypal Poeten-Spendenseite weiter. Möchtest du lieber eine Banküberweisung nutzen?
Dann melde dich bitte bei @MythonPonty persönlich.
LYRIK-LABELS
Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
Der/die Autor/in wünscht sich einen ergiebigen Austausch zur Textgestaltung und bittet darum, reine Gefallensbekundungen als Likes abzugeben und von Smalltalk ohne Textarbeit abzusehen.