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Hera Klit

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Alle erstellten Inhalte von Hera Klit

  1. Vielen Dank, lieber Herbert, du hast die Verlockungen des Weibes in schöne Worte gefasst. Liebe Grüße Hera
  2. Hera Klit

    Herbstweib

    Herbstweib Du Herbstweib nimmst mir den Sommerzorn. Dein braunrotes Haar weht durch mein Schenkeltal. So trage ich den Schmerz, um die Sommerin leichter. Meine dürren Blätter schreckten dich nicht. Du sagtest, du liebst den laublosen Wald. Bleib und schütze mich vor dem Eisatem der Winterbraut.
  3. Ja, lieber Carlos, ich meine es ernst und ich sehe nicht, dass deine Ausführungen meinen widersprächen. Liebe Grüße Hera
  4. Hera Klit

    Sündhafte Sinnsuche

    Sündhafte Sinnsuche Oft suchen wir unsere Erfüllung im religiösen Bereich. Das ganze Durcheinander in unserer von uns selbst als äußerst nebulös empfundenen Seele scheint nur einen wahren Ausweg zu kennen und der heißt: Gott. Es muss doch alles einen Sinn haben, unsere Existenz, unsere Umwelt, unser Schicksal. Das scheint uns plötzlich ausgemacht und so begeben wir uns auf die Suche nach Gleichgesinnten und Organisationen, die uns Halt, Stütze und Wegbegleiter sein können. Ich hatte diese Phasen freilich auch und ich hatte sie oft. Wie ich bereits berichtete, studierte ich ja sogar zeitweise Theologie. In der Zeit meines Theologiestudiums war ich so heilig und asexuell unterwegs, dass alles, was mir begegnete und war es auch nur eine harmlose, futtersuchende Taube, die zufällig vor meinen Füßen landete, ein Zeichen von Gott war, der mir den richtigen Weg weisen wollte. Sex schien mir in dieser Zeit zu schmutzig, ich wollte ihn auf keinen Fall praktizieren, am besten gar nicht daran denken. Schlimm für meine jeweiligen Partnerinnen. Mit fünfzehn hatte ich auch so eine Phase und zum Glück noch keine Partnerin, die unter meinen Marotten zu leiden hatte. Ich wusste, dass einer meiner Schulkameraden, der brave Gerhard Paul, wie seine Eltern und alle seine sonstigen Verwandten einer freireligiösen Gemeinschaft angehörte. Deswegen besuchte ich ihn immer öfter, um auch Zugang zu ihrem Erlösungsweg zu bekommen. Gerhard war drei Jahre älter als ich, mindestens einen Kopf größer und wahrscheinlich auch zwanzig Kilogramm schwerer. Er musste sich bereits täglich rasieren, während ich nicht einmal einen zarten Flaum um den Kinnwinkel hatte. Als ich beim ersten Mal in Gerhards Zimmer saß und sein Vater kurz hereinschaute, fragte dieser ganz zu Gerhards Belustigung und zu meinem Verdruss, ob Gerhard mir seine Freundin nicht vorstellen wolle. Warum meinten es mein Gott und mein Schicksal so hart mit mir und gestaltete mich so unvorteilhaft, dass ich nicht als richtiger Junge durchging? Das musste doch einen tieferen Sinn haben und wenn es nur den Sinn hatte, mich maximal leiden zu lassen. Gerhards Eltern waren im Krieg aus Oberschlesien geflüchtet und hatten in unserem Dorf einen heruntergekommenen Bauernhof gekauft, den sie mehr schlecht als recht bewirtschafteten. Gerhards Vater arbeitete nebenbei noch bei der Müllabfuhr, weil die Einnahmen aus dem kleinen Hof die Familie nicht alleine ernähren konnten. Diese Leute waren aber sehr gastfreundlich und herzlich. Oft war ich über Mittag bei ihnen und dann durfte ich an ihrem Mittagsmahl teilnehmen. Freilich nicht, ohne vorher ein intensives Gebet durchgestanden zu haben. Wenn ich sage intensiv, dann meine ich intensiv, denn bei uns zu Hause wurde gar nicht gebetet und in der Kirche, in die ich ja als Konfirmand gezwungen worden war, hatte eine solch intensive Art des Betens, wie bei den Pauls auch niemals stattgefunden. Sie beteten mit geschlossenen Augen, in tiefster Versenkung und jeder und jede die an die Reihe kam, ließ sich tiefschürfende, flehentliche Fürbitten aus dem Stehgreif einfallen, die oft mehrere Minuten dauerten. Auch ich wurde aufgefordert, dies zu tun und ich tat mein Bestes, um wenigstens annähernd an ihre Leistungen in Sachen Inbrunst und Selbstverleugnung heranzukommen. Es war offensichtlich, dass sie mir meine Mangelhaftigkeit auf diesem Gebiet nur verziehen, weil ich ein Neuling in echter Religiosität war, aber sie schienen eine geringe Chance zu sehen, mich zum wahren Glauben umzuerziehen, deswegen durfte ich bleiben. Wenn ich dann mit Gerhard auf seinem Zimmer war, veranstalten wir Bibellesungen und Gerhard erläuterte mir den wahren Sinn der einzelnen Geschichten, der irgendwie nicht ganz dem entsprach, den der Pfarrer uns im Konfirmandenunterricht gelehrt hatte. Gerhards Gott war nicht so nachgiebig wie der Gott, den ich bisher kannte. Sein Gott forderte unbedingten Gehorsam und von Vergebung für alle möglichen Sünden konnte gar keine Rede sein. Ich musste Gerhard all meine Verfehlungen meines bisherigen Lebens bis ins Detail schildern und er bewertete sie und überlegte sich Bußen für mich, um mir die Chance zu geben, mich zu reinigen und Abbitte zu leisten. Meistens konnte ich mich reinwaschen, indem ich einige wenige Stockhiebe entgegennahm, die mir Gerhard im Auftrag seines Gottes auf die ausgestreckten Hände erteilte. Es geschah alles nur zu meinem Besten, wie er mir versicherte, denn ohne eine ordentliche Reinigung würde mir ihr Pastor niemals den Zugang zu ihrer freireligiösen Gemeinde gewähren und ohne dessen Segen könnte ich keinesfalls jemals Mitglied werden. Dann stünde es freilich um mein Seelenheil schlecht, denn der Segen, den die Amtskirche verlieh, würde niemals ausreichen, um ins Himmelreich hinein zu gelangen. Dies sei eine Lüge und eine Verschwörung, die von finsteren Mächten, welche die Amtskirche seit Jahrhunderten unterwandert hätten, in die Welt gesetzt worden seien. Auch dürfe ich Vater und Mutter nichts von dem allem, was hier geschah, je berichten, denn die seien doch zu den anderen zu rechnen, die das Himmelreich nicht erlangen würden. Gerhards Ausführungen schienen mir in allem stimmig und richtig und ich hatte doch auch schon lange gespürt, dass die Eltern und die Amtskirche nicht in der Lage waren, mein Seelenheil herzustellen. Wie weit war ich denn gekommen mithilfe der Amtskirche? Ich war nicht einmal ein richtiger Junge und in mir drin sah es katastrophal aus. So viele widerstreitende Gefühle und Sehnsüchte, für die ich mich doch nichts als zu schämen hatte. Ein wahrer Gott würde doch so etwas nicht geduldet haben. All das war mir geschehen, weil ich bisher dem falschen Amtskirchengott mehr schlecht als recht gehuldigt hatte. Ganz aus dem Häuschen war Gerhard und mit ihm wohl auch sein richtiger Gott, als ich ihm unter Tränen endlich gestand, eine Pornoheftchensammlung zu besitzen, die mir mein Freund Klaus gnädig überlassen hatte und die ich sorgsam versteckt hielt vor den Augen meiner besorgten Mutter, indem ich sie in einem alten Radioempfänger verwahrte. Gerhard war außer sich. Er befahl mir sofort sämtliche Heftchen herbeizuschaffen, damit er sie im Einzelnen prüfen könne, um die nötigen Strafen für mich daraus ableiten zu können. Er gäbe sich nur deswegen dafür her, weil ich ihm etwas bedeute und weil er inständig hoffe, meine dermaßen verworfene Seele noch irgendwie retten zu können. Es gelang mir, die Hefte unbemerkt aus meinem Elternhaus heraus und in Gerhards Elternhaus hinein in sein Jugendzimmer zu schmuggeln. Und dann prüfte Gerhard eingehend, während er mir befahl, mich in eine Zimmerecke auf die Knie mit dem Gesicht zur Wand zu begeben. Und Gerhard prüfte und prüfte. Ich hörte ihn brummeln und schimpfen und schnaufen. So etwas sei ihm sein Lebtag nicht untergekommen und so etwas sei der schmutzigste Schmutz, zu dem sich Menschen jemals hergeben könnten. Ein Mensch, der sich so etwas anschaue und auch noch Freude dabei empfinde, könne bei seinem Gott niemals Gnade erlangen. Endlich war Gerhard mit der Prüfung der Beweismittel fertig. Draußen wurde es schon dunkel und in dem Zimmer lag jetzt eine bedrohliche Dämmerung, die den ernst der Situation dramatisierend untermalte. Ich hörte ihn sagen, er habe beschlossen, mir zunächst dreißig Stockschläge auf den blanken Hintern zu geben und mich dann vorerst nach Hause zu entlassen. Das Beweismaterial behielte er freilich hier, es müsse verhindert werden, dass ich mich noch mehr damit besudele. Ich war mir meiner Schuld vollkommen bewusst und es tat mir leid, dass ich Gerhard in diese vertrackte Lage gebracht hatte, die ihn nun dazu zwang, Gewalt auszuüben, um aus mir eventuell noch einen rechten gläubigen Menschen zu machen, der es verdiente, in eine liebende Gemeinschaft Eingang zu finden. Meine ganze Schlechtigkeit musste selbstverständlich aus mir rausgeprügelt werden und diese schwere Aufgabe übernahm nun Gerhard mir zuliebe. Wie musste er mich lieben, dass er dies für mich zu tun bereit war. Und ich fürchtete und liebte ihn, als er mich nun mit harten Händen packte, mir die Hose von meinem zarten Hintern herunterriss und mich über einen Stuhl warf, um mich in die richtige Strafposition zu bringen. Und er machte seine Sache so gut und absolut unnachgiebig. Jeden einzelnen der dreißig Schläge führte er mit seinem Stock mannhaft und dermaßen intensiv aus, dass ich ihn bei jedem Schlag mehr und mehr ins Herz schloss und mich ihm ergeben fühlte. Da war ein Mann, ja so konnte man ihn doch schon bezeichnen, der mich so sehr mochte, dass er mich bis aufs Blut züchtigte. Ich litt sehr unter den schmerzenden Schlägen, aber ich fühlte mich durch sie angenommen und geadelt. Wenn es mir doch schon so guttat, wenn er mir zugetan war, wie sehr würde es mir dann erst guttun, wenn sein Gott, in dessen Namen er mich züchtigte, mir zugetan sein würde? Und so war ich absolut glücklich und trotz schmerzenden Hinterns lief ich freudig nach Hause, als er mich entließ mit dem Auftrag, intensive Nachtgebete zu sprechen und um Vergebung zu bitten. Morgen Mittag dürfe ich wieder zu ihm kommen, er habe sich dann ein umfassendes Bild gemacht und könne mir weitere Stationen meines Bußweges eröffnen. Ich sagte meinen Eltern, ich würde mich gleich ohne Abendessen hinlegen, denn ich sei etwas müde vom intensiven Spielen bei Gerhard. In Wirklichkeit konnte ich mich nicht mehr auf meinen malträtierten Hintern setzen. Dennoch betete ich in meinem Bett ganz intensiv um die Milde von Gerhards strafendem Gott. Als ich am nächsten Tag an der Haustür der Pauls die Klingel betätigte, kam nach einiger Wartezeit Gerhards Vater heraus und überreichte mir mit steinerner Miene meine Heftchensammlung. Ich erfuhr, dass er Gerhard ordentlich verdroschen habe, weil er ihn bei unzüchtigen Handlungen über meinen Heftchen angetroffen habe. Er erteilte mir ein lebenslanges Hausverbot und schloss grußlos die Tür vor meiner verdutzten Nase. Somit war mir dieser Erlösungsweg verschlossen. Was sollte aus mir noch werden? Ob dieses Erlebnis nachhaltig auf meine weitere Entwicklung eingewirkt hat, vermag ich nicht zu sagen. Ich weiß nur, dass sie Ingredienzien enthielt, die bis heute mein Interesse wecken. Da bin ich schwach und sündig, ahnungslos, feminin und da ist ein Mann reifer, stärker mächtiger und dominant. Ein maskuliner Mann, dessen Interesse an mir durch meine devote, feminine Empfangsbereitschaft, Hingabe und Sündhaftigkeit gespeist wird und der sich genötigt sieht, mich nach allen Regeln der Kunst zu demütigen und herzunehmen. Immer wieder suchte ich in meinem Leben Situationen auf, die diesem Muster entsprachen. Ich musste es tun, egal ob irgendein von irgendjemand erfundener und zusammenfantasierter Gott dies gutheißen oder verdammen würde. Ich bin heute der Überzeugung, es gibt keinen Menschen, der jemals eine Wahrheit über das Göttliche empfangen hat, nicht Moses auf dem Sinai und nicht Paulus auf dem Weg nach Damaskus. Jesus, lass ich außen vor, denn den lieben wir alle, das haben wir mit der Muttermilch schon eingesogen. So haben wir zum Christentum erzogenen, natürlich alle eine Jesusbeißhemmung im Betriebssystem fest eingebaut. Selbst Nietzsche griff Jesus aus Ehrfurcht nicht an, wer bin ich, dass ich es täte? Es gab nur Sucher und das, was sie fanden, war sicher nicht das, was die wahren Gründe ihrer inneren Zerrissenheit hätte erklären können. Ich glaube, keiner kam je näher an die Wahrheit über uns kleine Sünderlein heran als Nietzsche und Freud. Wir sollten diese beiden immer wieder lesen, um von ihnen zu lernen, dass wir uns annehmen dürfen, so wie wir wurden, durch jeden einzelnen Baustein, der im Laufe unseres irdischen Daseins in unser Seelengebäude eingefügt wurde. Wir existieren als ich nur als eine Luftspiegelung dieses fragilen Bauwerks. Mehr und mehr scheint mir auch die Reinkarnation glaubhaft, sodass wir womöglich schon viel länger an unserem Bauwerk bauen, als wir es ahnen. Das würde auch gerade viele Geschlechtsirritationen erklären.
  5. Hera Klit

    Lose Hoffnung

    Lose Hoffnung Menschenleerer Wald. Regen prasselt aufs Autodach. Zeit verkürzen mit Kindle. Ein fremder Wagen biegt ein. Silhouette eines Unbekannten. Hier muss man nichts befürchten. Aufatmen, als der Starter ertönt. Er kommt sicher nicht. Sonnenschein hätte es begünstigt. Er sagte, wir sehen uns. Die Sonne fläzt sich im Tal, während hier schwere Wolken auf den Wipfeln liegen. Die Angst, eine Hoffnung fahren zu lassen, lähmt.
  6. Hera Klit

    Wahrheit 1

    Tja lieber Carlos, ich sage mal 95 % aller Menschen sind Sklavennaturen (durch Erziehung) und haben den Willen zur Ohnmacht. Trotzdem sind sie natürlich von der Macht fasziniert. Liebe Grüße Hera
  7. Die Ritterin von der traurigen Gestalt Oh mein Dulcineo, mein Edelmann, so fern. Alle meine Weibswindmühlen bekämpfe ich einzig nur für dich. Die Ritterin von der traurigen Gestalt, braucht deinen Beifall mehr und mehr, du unbestechlich, teurer Freund. Wirst du Gebieter meines Herzens mich je in den Armen halten? Wird deine kleine Wohnung unser gemeinsamer Haushalt sein? Werde ich am Herd stehen und begehrt von dir in Töpfen rühren? Eine Frau an einem Herd, ist doch wenigstens eine Frau an einem Herd. Was ist es, um den Beifall der Hammelherde? Lass uns bald handeln oder nie, bevor ich im Käfig heimkehre.
  8. Hera Klit

    Wieder da

    Wieder da Und dann sitzt man wieder da, im alten grauen Filz, in dem man sich nie leiden konnte. Den Tod zu Gast beim kargen Mahl. Graues Haar umwölkt trocken die faltig zergrübelte Stirn. Alles ist Niedergang, Sackgasse, Ende, Aus, Vorbei. Das Sofa wird Grab. Doch da! Ein winziger Funke. Wer weiß woher er kam. Leben strömt saftig in die Fontanelle. Man hebt das Haupt. Man reißt Fenster auf. Man tönt die Haare. Man entfaltet das Gesicht und zieht sexy Klamotten an. So sehen Sieger aus! Man erkennt die Lösbarkeit von Problemen. Schönheit, Stärke und Klugheit sind Attribute des eigenen Ichs. Schon schmiedet man wieder Glück. Vertrauen in das was man ist und kann, ist wieder da. Auf dem Hochplateau saugt man Luft und schreitet weit aus. Die Sonne ist innen und außen. Neue Gedanken voller Lebenslust strömen ein. Und Pläne, so tolle, neue, frische Pläne. Man grüßt Fuchs und Fasan, die staunen über soviel Tatendrang. Hier ist ein Mensch, mit dem weiterhin gerechnet werden muss. Das Ende ist so was von fern. The Show must go on. Hera enters the building.
  9. Ja, das war toll, liebe Donna, ich erinnere mich dank dir gut. Liebe Grüße Hera
  10. Danke für die Info, ich habe diesen Autor nie gelesen. Liebe Grüße Hera
  11. Vielen Dank, lieber Carlos. Ja, ich finde auch, wir sollten anerkennen, dass nur der ganze Mensch göttlich sein kann. Wir sollten unsere schönen Momente so erinnern, dass das Göttliche darin erstrahlt. Liebe Grüße Hera
  12. Samba dreizehn Minuten lang Die Sambatänzerin im TV lacht und schwingt ihre makellosen Hüften. Mehr an frohem, positivem Sex-Appeal geht nicht. Ihre Lebenslust induziert reine Freude in mir und katapultiert mich zurück in die Neunziger, in dieses Laufhaus in Frankfurt Main. Diese Schwarze mit dem Schneesturmlächeln, die mich mit Gott und seiner Schöpfung versöhnte. Schwupps war ich drin in ihrem Paradies der internationalen Bodytalk-Völkerverständigung. Samba, Samba dreizehn Minuten lang. Dreizehn Minuten On The Top vor nunmehr dreißig Jahren, die ihr magisches Licht bis heute in mich rein strahlen. Mother Mary came to me. Thank you Darling, wherever you are.
  13. Hera Klit

    See passé

    See passé Ich fahre noch einmal zum See. Er hatte gesagt, vielleicht sehen wir uns noch mal. Das ist Antrieb genug. Die letzte Chance dieses Jahr? Eine Transgenderfrau wie ich sollte nicht alleine sein, wenn die Temperaturen absacken. Auf dem Parkplatz im Wald stehen nur wenige Autos. Wie immer verschwinde ich für Pipi machen hinter einem dicken Baum. Da! Ein fieser Typ umschleicht die Autos und versucht die Türen zu öffnen, auch an meinem. Ich breche meinen Piss ab, ohne ordentlich abzuschütteln und rufe: „Was machen sie an meinem Auto?“ Dann laufe ich wie James Bond obercool auf den Gauner zu. Woher nehme ich diesen Mut? Bin ich verrückt, ich habe keine Waffe. Der Typ sieht brutal aus, Glatze, Panzerknackervisage mit Ohrring. Wahrscheinlich kampferprobter Streetfighter. Er brüllt: „ Seid ihr alle verrückt geworden, bei dem Wetter spinnen alle, ich habe doch nur sein Auto geprüft sonst nichts.“ Ich sage sicherheitshalber kleinlaut. „Ok.“ Er verschwindet auf dem dunklen Waldweg Richtung See. Ich beschließe, nie wieder zum See zu gehen und lasse die Reifen quietschen. Meine Hose ist vorne nass.
  14. Ich wusste gar nicht, dass dieser Kunze auch so blöd ist. Danke für die Info. Alles Betonköpfe.
  15. Vielen Dank, lieber Tobuma. Du sprichts da Dinge an, die leider auch wahr sind, aber ich glaube momentan, ich kann die Kurve kriegen. Viele werden sich darin wiedererkennen. Bleibt zu hoffen, dass unsere Generation etwas weniger königlich für ihre Kinder ist. Ich bin davon überzeugt. Liebe Grüße Hera
  16. Vielen Dank, lieber Carlos. Ja, es geht um meine Mutter. Liebe Grüße Hera
  17. Hoffentlich war es kein Gedicht von mir. Liebe Grüße Hera
  18. Hera Klit

    Meine Queen

    Meine Queen Ich lausche ihr schweigend, wenn sie in unseren Erinnerungen kramt. Winzige, gezackte Schwarzweißbilder beweisen ihre Macht. Ich versorge ihr Haus und ihren Garten nach ihren Anweisungen. Sie ist meine Queen und ich bin ihr Charles. Für uns gab es nie Paraden, aber wir standen ganz gut da. Ihr Staat war klein, aber die Staatsraison war groß wie im Buckingham. Ich bin glücklich, dass ich sie noch habe, und ich lasse sie ihr Zepter schwingen. Das alles gehört mal dir sagt sie. Dann werde ich König sein, in einem Reich, in dem niemand mehr meine Kindheit kennt.
  19. Ja, lieber Carlos, darüber ist noch wenig bekannt. Vielen Dank. Liebe Grüße Hera
  20. Ich hätte es gerne gelesen, lieber Dio, aber ich kam nur bis zu dem Wort Krebs und seit ich meine Frau verloren habe, kann ich so etwas leider nicht mehr lesen. Auch den neuen Houellebecq musste ich deswegen zur Seite legen. Liebe Grüße Hera
  21. Das sehe ich genau so, lieber Sid. Die Steinlaus wird vielfach unterschätzt. Liebe Grüße Hera
  22. Neues aus dem Tierreich Eine Steinlaus kann in Gefangenschaft bei guter Haltung und Pflege bis zu 73 Jahre alt werden. Besagte Steinlaus ernährt sich von Steinen jeglicher Art, wobei herkömmlicher Granit, wenn sie dessen habhaft werden kann, wie bereits vielfach beobachtet wurde, zu ihren Lieblingsspeisen zu gehören scheint. Ein geschlechtsreifes Männchen dieser Gattung ist in der Lage, an einem Vormittag das Dreihundertfache seines eigenen Körpergewichtes an durchschnittlichem Granitgestein zu vertilgen. In freier Wildbahn bekommt ein normaler Bürger gewöhnlich keine Steinlaus zu Gesicht, denn diese possierlichen Tiere sind äußerst scheu und nutzen jeden sich bietenden Winkel geschickt als Deckung, um sich den Blicken neugieriger Menschenkinder zu entziehen. So kann es vorkommen, dass wir Menschen ein Leben lang nicht die Bekanntschaft einer einzigen Steinlaus machen, obwohl wir manchmal sogar ganz in der Nähe ganzer Steinlauskolonien dahin leben. Manches Knarzen im Mauerwerk verrät aber oft die Anwesenheit der munteren Steinlaus, was aber bedeuten kann, dass es schon zu spät ist, das Gebäude retten zu können. Eine Notevakuierung mit anschließender Überlassung der Ruine an die Steinlaus ist dann oft der einzig noch mögliche Ausweg aus dem Dilemma. Bei all dem sollten wir Menschen aber bedenken, dass die Steinlaus vor uns schon den Planeten bewohnte in reicher Zahl und dass somit die Steinlaus ältere Rechte hat, als wir in diesen Lebensräumen zu existieren und ihr Dasein zu bewerkstelligen. Die Tragzeit der Steinläusin beträgt exakt 33 Tage und die durchschnittliche Wurfgröße umfasst in der Regel 2 bis 22 Steinläuslein, welche noch mit geschlossen Augen daher kommen. Das Muttertier verfügt über 24 prall gefüllte Zitzen, sodass ausreichend Zapfstellen für die niedlichen Neuankömmlinge zur Verfügung stehen. Schon nach etwa 10 bis 12 Tagen Säugezeit sehen sich die Steinlauseltern genötigt, die Mäuler ihrer überaus hungrigen Nachkommen zusätzlich zur Milch mit Steinmehl zu stopfen. Auch was das Wachstum betrifft, bricht die Steinlaus sämtliche aus dem Tierreich bekannte Rekorde. So verfünffachen die heranwachsenden Jungtiere ihre eigene Körpergröße binnen der ersten drei Tage, sodass es bald ziemlich eng in der Kinderstube der Steinläuse wird. Der Umstand, dass Steinläuse Nestflüchter sind, kommt hier rettend zur Hilfe. Oft müssen Elterntiere Futter zu auf mehreren Quadratmetern Freiland verstreuten Jungläusen herbeischaffen. Da das Zahnwachstum im Gegensatz zum Körperwachstum der Steinlaus eher schleppend vorangeht, obliegt es den tatkräftigen Steinlauseltern, über mehrere Monate mit ihren stark ausgeprägten Kiefermahlzähnen die Steinnahrung vorzumahlen, bevor sie sie den Jungtieren in ihre weit aufgerissenen Schlünde schieben können. Dieser extreme Stress, dem die stark in Anspruch genommenen Eltersteinläuse in dieser Zeit ausgesetzt sind, führt nicht selten dazu, dass deren Körpergewicht bis die Jungen endlich flügge werden auf gerademal 10 % ihres üblichen Gewichtes herabgesunken ist. Es wurden auch schon Steinlauseltern beobachtet die dieses Martyrium nicht überlebt haben. Gott sei Dank sind nach heutigen Expertenschätzungen die Bestände der Steinlaus wieder gesichert, nachdem es in den Nuller Jahren zunächst den Anschein hatte, die Steinlaus sei, wie viele andere Arten vom Aussterben bedroht. Aber durch unermüdlichen Einsatz der Wildhüter und Naturschützer und durch die Einrichtung von Reservaten, in denen die Steinlaus nicht bejagt werden darf, ist jetzt wieder ein Anstieg der Steinlauszahlen zu verzeichnen. Wir Menschen sollten uns darüber freuen und eine friedliche Koexistenz mit den an sich kaum gefährlichen Tieren anstreben. Es ist zum Beispiel kein einziger Fall bekannt geworden, in dem eine Steinlaus einen Menschen hinterrücks angefallen hätte.
  23. Hera Klit

    Wiederkehr

    Vielen Dank, lieber JoVo. Liebe Grüße Hera
  24. Hera Klit

    Wiederkehr

    Vielen Dank, lieber Carlos. Liebe Grüße Hera
  25. Hera Klit

    Wiederkehr

    Wiederkehr Wie frei und leichtherzig strich ich durch dein abenteuerliches Uferschilf. Still lauschte ich den Sagen über dich mächtig dahingleitender Rhein, der schon zu meiner Zeit eingedämmt, nicht mehr ins fruchtbare Land weit hinaus drang. Bedurfte doch der Großvater noch viel des rettenden Bootes. Gerne sangen wir deine Lieder und ich lernte dich als freundlichen ewigen Begleiter kennen und lieben. Weit wanderte ich mit dir an der Seite und blickte staunend über dein Wasser hinauf zu Burgen und Sagenorten. Du warst nie überschrittene Grenze wie schützender Wall und schwer lastende Kähne brachten mit dir Waren von weit her, hin zum fernen Meer, du allzeit Geduldiger. Nun bin ich manche Stunde fort von dir in flusslosem Land. Deine segnende Gegenwart blieb blasse Erinnerung nur. Weit fuhr ich in freier Zeit zu den Ufern von Main und Neckar, um zu wandern und zu ruhen. Doch kein Ersatz waren sie mir und meine Sehnsucht nach dir vermochten sie nie zu stillen du heiterer, erhabener Freund, dessen Ufer sich so fern sind, dass das schweifende Auge sie kaum fasst. So gab ich mir längst im Stillen den Schwur zur Heimkehr, wenn mich die Pflicht entbindet, um meine letzten Wanderungen neben und mit dir zu tun hoffend, du mögest den verlorenen Sohn mit Verzeihung empfangen, du zuverlässiger ewiger Vater. Dein Fortbestehen wird mir Trost sein, wenn ich das Abendsonnenspiel in deinen Wellen zuletzt bestaune, wie ich es als freudiger Knabe einst tat.
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