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Hera Klit

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Alle erstellten Inhalte von Hera Klit

  1. Hinterm Fluss Ein alter Kran steht nebenan, auf seinem Schild prangt Altona. Die rostigen Sandsilos zerfallen Jahr um Jahr. Ich bin wieder da, und der Fluss ist breit wie eh. Als Kind schienen mir die Flussberge groß und dort drüben lockte das Wunderbare. Manchmal nahmen wir die Fähre, wenn Vater in Freizeitstimmung war. Selten genug. Dort gab es Wein, gereift an jenen Hängen und auf dem Heimweg schlief Vater, Mutter musste fahren. Zuhause randalierte er dann, wir Kinder halfen ihn zu bändigen. Ein hoher Preis für ein kleines Flussabenteuer. Wir wussten, es würde sehr lange dauern, bis wir wieder Fähre fahren würden. Weil wir so wenig von dem Drüben erhascht hatten, blieb es unser gelobtes Land. Obwohl ich es heute besser weiß, fühle ich immer noch, hinter dem Fluss, ist die Welt zu Ende.
  2. Vielen Dank, lieber Herbert. Liebe Grüße Hera
  3. Räuberballade oder in einem früheren Leben Unten an den Trauerweiden, wo der Bach abknickt, schieden sich für immer unsre Wege. Die Beute hatten wir geteilt, du zogst hin zu Stadt, gegen meinen Rat, du solltest es bereuen. Sie fanden ihn zwar nie, aber wenn einer wie du soviel im Beutel hat, dann macht er sich verdächtig, dort, wo man ihn kennt. Unter schlimmster Folter, verschwiegst du meinen Namen, hab Dank, hab Dank dafür, guter Freund. Sie spannten dich aufs Rad und brachen manchen Knochen, mit Eisenstangen, schonungslos. Hier machte ich mein Glück, es war nicht schwer als reicher, fremder Mann zu reüssieren. Sie nahmens gern und fragten nicht, woher es kam. Das Gewissen plagt mich nicht, nur um unsre Freundschaft find ichs schad. Du warst mein einzig richtiger Kamerad. Und ein echter Satansbraten, der mich zu so mancher Schandtat trieb. Jetzt bin ich rechtschaffen geblieben, mag das meine Sünden verzeihn. Die Sehnsucht wiegt oft tonnenschwer, doch die Vernunft führt sie am Nasenring.
  4. Hera Klit

    Eine andere Welt

    Vielen Dank, lieber JoVo. Der Mensch sicher nicht, deswegen ist er dort unerwünscht. Liebe Grüße Hera
  5. Hera Klit

    Eine andere Welt

    Vielen Dank, lieber Herbert. Lieber Grüße Hera Vielen Dank, liebe Sternenherz. Liebe Grüße Hera
  6. Hera Klit

    Eine andere Welt

    Eine andere Welt Und dann sah ich Meere, die ganz anders waren als unsere Meere, viel blauer und grüner, ganz türkis, vielleicht auch orange. Berge und Täler waren herrlich hocherhoben und tief drunten und darüber zwölf Sonnen, jede ein Vielfaches der unseren, von ganz seltsamem Farbenspiel und der mildesten, schonendsten Leuchtkraft. Des Nachts standen vierundzwanzig Monde am Firmament, mit reinstem Licht, sodass dort die Nacht heller war, als unser hellster und herrlichster Tag. Die Gräser wiegten im lieblichsten Wind, prächtiger als Weizenfelder und alles Getier war edler, als es sich denken lässt, feiner, stärker, schöner, größer oder zierlicher, mit glänzendem Fell oder prächtigen Schuppen oder goldenen Borsten und im Ganzen, von einer Art und einem Aussehen, das unbeschreiblich schön war. Aber die Tiere bekämpften sich nicht und die Gräser schnitt niemand. Alles schien beständig und unverwundbar und unzerstörbar. Wie als träume es sein eigenes Sein, ohne Vergänglichkeit, ohne Niedergang, ohne Auslöschung, ohne Vernichtung. Kein Verdorren, Verschrumpeln, Vertrocknen. Nur ewiges, beständiges, dauerndes Leben. Kein Wachstum, alles war von Anbeginn, wie es jetzt war. Es gab keinen Hunger und deswegen keinen Mord. Da es keine Geburten gab, musste auch kein Wesen sterben. Der Gott dieses Planeten hatte alles friedlich und ohne Leiden eingerichtet, denn er war wohl ein sanfter Gott, der Grausamkeiten scheute. Ich rätselte noch, ob dies die beste aller möglichen Welten sei, da gab mir mein Begleiter, dessen Anwesenheit ich nur erahnte, ohne Worte, nur durch Gedanken zu verstehen, dass Menschen hier gänzlich unerwünscht seien und dass es eine Art Unfall war, durch den ich Einblick in jene Welt erhielt. Dann fiel ich rückwärts, zurück in unser Jammertal, des Fressen und gefressen Werdens. Jetzt ist mir jeder Tag in dieser Ödnis, wie ein Tag in der finstersten Gruft, aber das Wissen, dass es anderes gibt, hält mich aufrecht, auch wenn ich als Mensch dessen nicht würdig bin.
  7. Vielen Dank, lieber Herbert und ein frohes neues Jahr. Liebe Grüße Hera
  8. Hera Klit

    Endstation Sehnsucht

    Endstation Sehnsucht Siehst du die Blumen am Wegesrand, wie sie ihre Köpfe recken, als seien sie nur für uns gemacht? Du sitzt auf der Stange meines Fahrrades und wir sind so schnell und jung und unbeschwert. Die Sonne scheint heut nur für uns und unser Glück, daran erinnere ich mich gerne zurück. Und du hast dieses Lachen, das so von Freude durchdrungen und ehrlichen Herzens ist. Dass du mir so nah bist, ist für mich immer noch das achte Weltwunder. Ich seh dein schönes Antlitz von der Seite und hoffe, dass du den Kopf noch einmal drehst, um mir ganz fest in die Augen zu schaun. Doch da zerplatzt mein Traum und ich bin im nächsten Jahrtausend. Und du und unsere schönste Zeit, ihr verschwimmt vor meinem inneren Auge und alles zerfließt. Dann bin ich wieder alt und allein, in einer traurigen Wohnküche, in der Endstation Sehnsucht.
  9. Hera Klit

    unbetitelt

    unbetitelt der schnelle tod am gipfel meines kleinen glücks blieb mir verwehrt, wie irgendein erfolg, so sieche ich dahin, verwahrt unter ferner liefen, nicht würdig einer randnotiz unter sonstiges und zudem unbetitelt
  10. Schlafende Bürgersteige Auf den schlafenden Bürgersteigen der Stadt bin ich alleine unterwegs, weil mich etwas aus dem Haus trieb, das ich vor langer Zeit verlor. Das Echo der alten Kirchturmglocke tanzt durch das Tal, flehend an das Ohr und bringt längst vergessene verborgene Erinnerungen hervor. Drüben zieht jemand die Läden hoch und schaltet die Außenleuchten ein, nur um die Einsamkeit eines Vorübergehenden zu sehn. Ein bedauerlicher Alter, mit zerzaustem Haar, dessen Träume vor langer Zeit zerbrachen und der die leeren Bürgersteige nutzt, um sich ein bisschen frei zu fühlen. Es ist seine langsame Form des Sterbens, die noch schwerer zu tragen ist, da ihr kein Plan zugrunde liegt und weil es dabei nichts mehr zu verlieren gibt. Der Hall seiner Tritte auf dem nassen Trottoir, der sich trotz Vorsicht kaum vermeiden lässt, verrät seine Anwesenheit im Hier und Jetzt. Fast möchte er auch dafür um Entschuldigung bitten.
  11. Vielen Dank, lieber Herbert. Liebe Grüße Hera
  12. Vielen Dank, liebe Sternenherz, freilich hast du recht, aber ich verstehe bei Herbert Grönemeyer seit 30 Jahren kein Wort, da dachte ich mir, es macht nix. Liebe Grüße Hera
  13. Hera Klit

    Lazy Sunday morning

    Lazy Sunday morning Sonntagmorgen, was soll man tun? Ich hol’ mir einen runter, auf Lena Gerckes Instagram Account, dann spendiere ich mir ein Sechsgangmenü aus dem Pack. Jetzt hätte ich den Mut, die Schlupflöcher meiner Widersacher aufzusuchen, aber was bringt es heute noch an Kirchenpforten zu pissen? Selbst damit werden die fertig. Sie stecken dich in eine Zwangsjacke und lassen dich langsam verrecken. Gestern gab ich einem Besoffenen, der so was Ähnliches wie Russisch sprach, 10 Euro, weil er behauptete Ukrainer zu sein. Was reg’ ich mich auf? Ich bin ein guter Deutscher und allgemein ein guter Mensch, mit reinem Gewissen. Habs heute nicht nötig, Götzen zu schänden.
  14. Vielen Dank, lieber Herbert, sie ist halt einfach zu jung. Liebe Grüße Hera
  15. Der Teufel kommt auf leisen Sohlen Er hatte sich geschworen, nie mehr eine Frau im Haus. Er glaubte, das Thema, sei nun wirklich tabu und aus. Soll ein alter Mann noch mal dieselben Fehler machen? Er hat auf seinen Ruf zu achten bei solchen Sachen. Dreißig Jahre Tristesse, für ein wenig Glück sind genug. Kein Grund, kein Anlass mehr, für einen neuen Selbstbetrug. Und die Langeweile, die öde, die stets kommen muss. Endlich frei und er hoffte, es bleibt dabei, bis zum Schluss. Doch dann traf er sie im Laden, man hatte ihn geschickt. Er fand natürlich nichts, man ist ja dort so ungeschickt. Ref.: Der Teufel kommt auf leisen Sohlen, um seinen Jünger abzuholen Und dann sie, wohl eine Studentin zur Aushilfe nur. Er sah verstohlen von der Seite auf ihre Frisur und ihre Statur, so traumhaft geschwungen wie's gefällt. Doch, man weiß letztlich, was sich gehört, auch wenn es schwerfällt. Nein, das gehört sich ja nicht, dass ein erwachsener Mann, eine junge Studentin, unverwandt anstarren kann. Was nimmt er sich denn heraus, man muss ihn doch sehr bitten. Hat er keinen Anstand, kennt er nicht die guten Sitten? Er muss schnell was kaufen und kehrt dann schleunigst wieder heim, mehr nicht, das kann doch nun wirklich nicht so schwer für ihn sein. Ref.: Sie fand alles für ihn, ihre Geduld war riesen groß. Sein Anliegen schien ihr wichtig und völlig mühelos. Ihre Bewegungen so raubtierhaft und geschmeidig. Und ihre Haare so schön und wild und zart und seidig. Er hät‘ gern dran gerochen, sein Gesicht drin vergraben. Unsinn, er musste sich sie, sofort aus dem Kopf schlagen. Die Sachen hatte er ja jetzt, nur noch zahlen und gehn‘, und vergessen, was sowieso niemals würde geschehn‘. Leider, oder zum Glück, machte sie eine Kasse auf, er trat heran und legte die Käufe auf das Band drauf. Ref.: Da gefiel es ihr in ihrer jungen Kraft, wie im Spiel, dass nochmal zum Abschied, ein Blick in seine Augen fiel, als bestände tatsächlich irgendeine unerwartete Möglichkeit und als ergäb‘ sich, bar der Vernunft, die Gelegenheit. Nun sitzt er hier, mit dem Revolver und träumt sich vor, den Traum vom Lieben und vom Kinder kriegen, der Tor. Er wird sich nicht erschießen, aber besser wär‘ es schon. Denn bei solchen Geschichten, sucht der Teufel stets den Lohn. Ref.:
  16. Vielen Dank, lieber Herbert, jetzt trage ich das Segel hoch. Liebe Grüße Hera
  17. Vielen Dank, liebe Sternenherz, das baut mich auf. Liebe Grüße Hera
  18. Hera Klit

    Santazon

    Liebe Donna Hab' gerade meine Monatsrechnung überwiesen, bin also auch einer von diesen, unverbesserlichen tumben, Santazon Kunden. Sorry! Hera
  19. Vielen Dank, liebe Donna. I feel better now! Liebe Grüße Hera
  20. Vielen Dank, lieber Delf. Fühl dich frei! Liebe Grüße Hera
  21. Hera Klit

    Deutsche Mystik

    Deutsche Mystik Intro: Ah Ah Ah.. Oh...oh...oh... oh... Du glaubst, dass du mich erretten könnst, doch das bin ich längst. Meine Einsamkeit verleiht mir Flügel und nimmt mir alle Zügel. Ref.: Die Abgeschiedenheit, ist mein Tor zur Ewigkeit, dort entbrennt ein Funke in mir, der führt mich zu dir. Ich wünsche mir so sehr meine Ruh, da ist kein Platz mehr für ein du. Ich ging weit über das Land und sah nichts, an dem ich Gefallen fand. Ref.: Da ging ich endlich in mich hinein und mir war als kehrte ich heim. Selbst, wenn Menschen zu geben glauben, sind sie doch nur am Rauben. Ref.: Die meinen äußeren Menschen ergriffen, konnten von dem Innern nichts wissen. So starb ich im Staub der Straße frei, mein irdisches Jammertal war vorbei. Ref.: Die Abgeschiedenheit, war mein Tor zur Ewigkeit, dort entbrannte ein Funke in mir, der führte mich zu dir. Outro: Ahh.Ah... Ahhh...Ahh Haa.... Oh Ohh Oh ********************************************************************** Der Begriff "Deutsche Mystik", lässt uns vor allem an Meister Eckhart, Johannes Tauler, Heinrich Seuse oder Hildegard von Bingen denken.
  22. Hera Klit

    Ganz leise

    Vielen Dank, lieber JoVo. Liebe Grüße Hera
  23. Hera Klit

    Ganz leise

    Vielen Dank, liebe Sternenherz. Es wurde als Lied konzipiert, von Anfang an und da kommen Wiederholungen oft sehr gut. Liebe Grüße Hera
  24. Hera Klit

    Ganz leise

    Ganz leise Flocken fallen, auf Häuser und Hallen, ganz leise, sehr leise. Katzen scheuen, frischen Schnee, den neuen, ganz leise, sehr leise. Hunde toben, in der Pracht von oben, ganz leise, sehr leise. Meisen fliegen, ins Häuschen drüben, ganz leise, sehr leise. Menschen streben, ihrem Heim entgegen, ganz leise, sehr leise. Liebe Kinder, bestaunen den Winter, ganz leise, sehr leise. Sogar wir Zwei, fühlen uns völlig frei, ganz leise, sehr leise. Halten ein Stück, von dem irdischen Glück, ganz leise, sehr leise. Warme Fliesen, Wohltat unsren Füßen, ganz leise, sehr leise. Kamin knistert, unsre Liebe flüstert, ganz leise, sehr leise. Doch dort Bomben, Flucht in Katakomben, ganz laut, sehr laut. Unsere Träume, nur törichte Schäume, ganz falsch, sehr falsch. Ein Lied über die traute Harmonie, in Zeiten des Krieges, von der Travestie-Rockerin und Liedermacherin Hera Klit. Ich dachte so ein bisschen an Hermann van Veen, als ich dies schrieb, konnte es aber selbst freilich nicht so leise und eindrucksvoll bringen, wie er es sicher gebracht hätte. Schade eigentlich.
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