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feedback jeder art Was man ist oder was man sein könnte
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Was man ist oder was man sein könnte Wenn er als Knabe dereinst seine zarten Muskeln spannte und davon träumte, einmal einen Brustkorb und pralle Bizeps zu haben, wie der von ihm so bewunderte Bon Scott, der seiner Meinung nach wirklich der beste und authentischste Tarzandarsteller war, dann durchfuhr ihn ein Gefühl der tiefen, vorahnenden Befriedigung. In Kämpfen und Raufereien mit Gleichaltrigen war er meist Sieger, aber weniger aufgrund seiner Stärke und Größe -denn er war fast immer der Kleinste seiner Schulklasse-, sondern wegen seiner Wildheit und Entschlossenheit zu siegen. All die Filmhelden von Spartakus bis Lederstrumpf waren seine Leitsterne und bei seinen Mutproben und Wettkämpfen gaben sie ihm als Vorbilder die benötigte Kraft und Zuversicht. Mit einer derartigen Einstellung kommt der glückliche Umstand einher, dass manche Niederlage, die vielleicht auch stattgefunden hat, schonend ausgeblendet wird, oder zumindest durch mildernde Ausschmückungen verkraftbar und vergessbar gemacht wird. So darf man sagen, er befand sich auf der Siegerstraße, auf dem Siegeszug hin zu einem respektablen, von aller Welt geachteten und vielleicht sogar gefürchteten Mannsbild. Manchmal sind es kleine Ereignisse oder leichtfertig hin gesprochene Worte eines Außenstehenden oder einer flüchtigen Bekannten, die ganzen Lebensläufen unvermittelt eine neue Richtung geben können. In seinem Fall waren es die kaum reflektierten Worte einer Nachbarin, die er zu seinen Eltern sagen hörte: „Euer Sohn sieht aus wie ein Mädchen.“ Diese zersetzenden Worte sickerten ein in sein noch kindliches Bewusstsein und begannen dort ihr unbarmherziges Zerstörungswerk an seinem Selbstbild und an seinen Zukunftshoffnungen. Der Schaden war angerichtet, die Sache war unumkehrbar. Alle Helden sämtlicher Filme verfügten doch über kantige maskuline Gesichter, als eins ihrer wichtigsten Attribute. Kein einziger Held hatte auch nur den Hauch eines femininen Anflugs in seinem Antlitz. So etwas gab es definitiv nicht. Nun wurde ihm klar, warum er, wenn er vor dem Spiegel mit gespannten Muskeln posierte, immer eine gewisse Unrichtigkeit gespürt hatte. Da waren die Muskeln eines heranwachsenden Mannes, aber das Gesicht eines lieblichen Mädchens. Eine Disharmonie, die sich durch nichts aus der Welt schaffen ließ. Da er sich von jeher mit nichts weniger als der Perfektion zufriedengeben wollte, beschloss er noch in jener Nacht, sein Schicksal anzunehmen und sich nicht zum maskulinen Helden, sondern eben zur femininen Schutzlosen entwickeln zu wollen. Kaum, dass er diesen Entschluss gefasst hatte, glaubte er auch sich zu erinnern, solcherlei Anlagen und Vorahnungen doch auch schon lange unterschwellig gespürt zu haben. Hatte er nicht des Öfteren gehofft, bei der Rauferei mit einem größere, stärkeren Jungen, von diesem überwältigt zu werden und gefesselt und geknebelt als dessen Opfer und Beute betrachtet zu werden? Sicher, war das so gewesen. Jetzt konnte es heraus. Das war auch eine Befreiung. So wird es niemanden wundern, wie schnell doch die äußere Verwandlung in ein feminines, androgynes Wesen dem inneren Herzensentschluss folgte. Die Verwunderung seines Umfeldes war weniger groß, als er zunächst hatte annehmen und befürchten müssen. Ja, manche Reaktion von Bekannten und Verwandten schien mehr darauf hindeuten zu wollen, dass da nun ein Prozess ablief, den man nicht weniger als selbstverständlich erwartet hatte. Ist es nicht oft so, dass unsere Mitmenschen mehr über uns und unsere Bestimmung zu wissen im Stande sind, als wir selbst? Der erwartete Protest blieb gänzlich aus. Dennoch konnte er bemerken, von seinem Vater weniger zu Männerarbeiten herangezogen zu werden, als das bisher der Fall gewesen war. Mehr bewegte er sich nun im Haus in der Welt der Mutter und er beriet diese sogar in manchen Modefragen und war willkommen, mit seiner Meinung und seinen Ansichten über derartige Sachverhalte, die einen echten Mann nun wirklich nicht interessieren und nichts angehen. So mutierte er natürlich folgerichtig letztlich zu.... Zu was? Zu etwas, was es nicht geben kann und darf. Denn nun war er kein Mann und leider auch keine Frau. Ein Geschöpf, das in den meisten Regionen dieses unseres Landes nicht einordenbar ist. Was soll mit einem solchen Menschen geschehen? Welchen Platz soll er finden im Leben? Einem Mann kann er keine Kinder schenken, aber einer Frau schon. Deswegen heiratete er bei der nächst besten Gelegenheit. Hatte er doch eine Frau gefunden, die sich nach vielen wenig erbaulichen Erfahrungen mit durchschnittlichen maskulinen Unholden, darauf besonnen hatte, es einmal mit einem weniger maskulinen und machohaften, aber dafür netten und freundlichen und strebsamen und arbeitsamen Burschen zu versuchen. Solche Frauen erkennen ja letztlich fast immer, dass die sexuelle Anziehung und die sexuelle Befriedigung nicht folgerichtig in ein friedfertiges und ordnungsgemäß geführtes Familien- und Eheleben einmünden muss. Nein, oft verhindert sie dies geradezu. Nun könnte ja alles seinen guten Gang gehen. Kinder werden geboren und die Familie wächst und Karrieren werden gemacht und Urlaube und Urlaubsbilder mit Töchtern und Söhnen auf dem Arm und in den Kinderwagen, mit dem schiefen Turm im Hintergrund und alles läuft wie vorbestimmt. Doch Hoffnungen, Sehnsüchte und tiefes Verlangen können lange in Herzen schlummern wie Larven von bunten Schmetterlingen in unansehnlichen graubraunen Kokons, aber irgendwann wollen sie heraus. Und so ist man dann im Österreichischen und wandert und kam unter in einer Ferienwohnung bei einem resoluten und herrschsüchtigen gestrengen Herren. Und plötzlich, ganz unerwartet kommen da Gefühle ins Spiel, die in eine geregelte Ehebeziehung nicht hineinpassen. So etwas ist nicht vorgesehen. So etwas kann nicht gutgehen. Da fühlen plötzlich beide Eheleute ein Hingezogensein zu jenem dominanten Herbergenbesitzer und jener versteht es Zeichen zu deuten und seine Chancen zu nutzen und, da selbst nicht wählerisch und festgelegt, die beiden unbedarften und in solcherlei Dingen ungeübten Protagonisten getrennt voneinander heranzunehmen und auszunutzen. Man weiß nichts davon, dass sich auch der/die andere hingab, sich die Geräte und Spielsachen im versteckten Keller zeigen ließ und sich verführen ließ, diese auszuprobieren und es genoss sich bis auf Blut demütigen zu lassen und benutzen zu lassen. Jeder für sich beschließt Stillschweigen zu bewahren und die Sache als zwar geschehen, aber für den Alltag als nicht relevant zu behandeln. Das ginge auch gut, wenn da nicht der Wunsch nach Wiederholung als ständig nagernder Störfaktor die Herzen aufwühlen würde. So dauert es dann gar nicht lange, bis im Einerlei des Alltags ein Grund auftaucht oder gefunden wird, der eine sofortige Trennung unabwendbar erscheinen lässt. Dann findet man sich alleine in einer bescheidenen Dachwohnung, in irgendeinem heruntergekommenen verrufenen Stadtteil, mit nichts als der Hoffnung im Herzen seinen nagenden Wünschen nun ungestraft freien Lauf lassen zu dürfen. Sind wir so gnädig und lassen hier unseren zarten androgynen Helden alleine und wünschen wir ihm Glück auf seinem weiteren, gewiss auch schwierigen, aber vielleicht erfüllteren Lebensweg. Es soll ja vorkommen, dass es funktioniert. -
feedback jeder art Opfer und Täter
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Sachtexte
Vielen Dank, liebe Sternenherz. Weder du noch ich, werden das wild wütende Menschenvieh aufhalten, fürchte ich. Ich lebe hier im schönen Odenwald und hier gibt es tolle, vom Odenwaldclub hervorragend gekennzeichnete, Wanderwege, die ich fast alle schon erwanderte, aber seit dieser Jogger im nahen Bayern dem Bären zum Opfer fiel, bin ich da nicht mehr ganz unbefangen. Wir haben hier alle drei Kilometer ein Dorf, das ist nicht die Serengeti, in der man Löwenrudel frei leben lassen kann und auch keine Bären. Wir haben nicht den Platz, so leid es mir tut. Es ist naiv zu glauben, hier könnte sich wieder eine intakte Wildtierhierarchie ausbreiten. Wenn ich der Vater des 26-jährigen Jungen wäre, der umkam, würde ich mit der Schrotflinte die verantwortlichen Tagträumer in den Ämtern besuchen. Aber grundsätzlich geht es nicht um diese Sachverhalte in meinem Text. Sondern, hier eine Antwort, die ich woanders gab mal angefügt, um es deutlicher zu machen: Einmal möchte ich klarstellen, dass ich diese beiden Videos zufällig hintereinander gesehen habe und das was ich gesehen habe, schildere ich zunächst unverblümt, natürlich nicht ohne meine spontane Betroffenheit jeweils kundzutun. Ja, es gibt domestizierte Ziegen auf Komodo und die Einheimischen mögen die Warane nicht, weil sie ihre Ziegen reißen. Es geht hier nicht vordergründig um Homosexualität, denn diese Männer, die man dort gewöhnlich antrifft, sind meist bisexuell (manche auch transsexuell). Für mich kann Sexualität ein Ausdruck von Liebe sein, jedoch ist sie auch oft ein Ausdruck von Hass. Vor einiger Zeit hörte ich von einem Fall, in dem ein Mann auf einschlägigen Seiten einen anderen suchte, der ihn bitte töten und aufessen möge. Er fand einen. Kann es sein, dass Sterben manchmal die Potenzierung des genialen Orgasmus ist? Der Passive sucht ein Gegenstück, das ihn fertigmacht und ihn sein ersehntes Gefühl der absoluten Ohnmacht fühlen lässt. Das muss ein ähnliches Gefühl sein, wie wenn man im Rachen eines Warans verschwindet und noch genug Leben in sich hat, um die Situation zu beobachten. Womöglich sind das Themen, die erst nach 23 Uhr gesendet werden dürfen? Ich denke, Jean Genet würde an diesen Gedankengängen nichts seltsam finden. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Opfer und Täter
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Sachtexte
Vielen Dank, lieber Waldeck. Es geht mir hier mehr um den spirituellen Hintergrund des Opfer- und Täterseins. Der Mensch ist nicht in seiner Rolle derartig festgelegt, wie es Wildtiere sind und hat daher die Möglichkeit ein Bär oder eine Ziege zu sein(übertragen gesehen, natürlich). Ich bin grundsätzlich aber schon der Meinung, dass Bären und Wölfe nicht mehr in unsere dichtbesiedelten Kulturlandschaften passen und bin auch bereit dies deutlich auszusprechen, egal wem das nicht passt. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Opfer und Täter
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Sachtexte
Freilich ist die Geschichte mit dem Parkplatztäter wahr und ich sah sie , direkt nach der Geschichte mit dem Ziegenfilm, lieber JC. Der sechsundzwanzigjährige Jogger der kürzlich in Bayern (das ist 15 km von mir entfernt), durch einen Bären umkam, hätte sicher eine andere Meinung als du. Leider können wir den Jungen nicht mehr fragen. Wenn du die Zusammenhänge bzgl. des Opferseins, die die beiden Geschichten verbindet nicht erfassen kannst, liegt das an dir. Du kannst scheinbar wesentliche seelische Präferenzen, die in gewissen Männern(oder Menschen) angelegt sind, nicht nachvollziehen. Kommt vor, wenn man nur landläufig denkt und fühlt. Liebe Grüße Hera -
Opfer und Täter Ein Komodowaran attackiert eine Ziege. Mit das grausamste Geschehen, das ich mir bisher ansehen musste. Musste? Nein, ich musste nicht, aber ich habe es getan, weil bei mir die Hoffnung auf ein Happyend permanent mitschwang. Glaube ich. Also, ich bin doch keiner der Grausamkeiten anschauen will? Nein, ich schaue auch keine Krimis. Schon hingen die Hinterbeine der Ziege schlapp herab und an eine geglückte Flucht des lieblichen sanften Tieres war kaum noch zu denken. Ich litt schrecklich mit. Sind Ziegen Opfertiere, die dafür gemacht sind, sich abmurksen zu lassen? Man könnte es meinen. Muss man dies filmen? Kann man keine Eisenstange hernehmen und dem Waran die Schädeldecke zertrümmern? Gibt es keine Tierliebe mehr? Später las ich, dass Komodowarane Gift absondern, bei jedem Biss und damit in der Lage sind, einen ausgewachsenen Wasserbüffel zur Strecke zu bringen. Sie lauern an einem Wildwechsel und wenn der Büffel vorbeitrabt, schnappen sie ihn kurz an der Achillesferse. Der Büffel reißt sich freilich los, aufgrund seiner immensen Stärke, doch der Waran kann sich darauf verlassen, dass er den Büffel bald tot irgendwo finden wird, denn seine stetig züngelnde Zunge riecht ausgezeichnet, besonders Aas, das irgendwo herumliegt. Ich kann das langsame Sterben der Ziege jetzt nicht mehr ertragen und erste Versuche sie komplett zu verschlucken seitens des Warans, schlagen mir auch langsam auf den Magen. Ich klicke weg. Doch was ist das? Ein Kriminalfall, der sich hier ganz in der Nähe abspielte, wird aufgerollt. Ich kann nicht wegklicken, ich muss doch wissen, ob die Sache ein gutes Ende findet. Ein etwa dreißigjähriger Mann, der es offensichtlich nach Feierabend nicht eilig hatte, zu seiner Frau nach Hause zu kommen, holte zunächst eine Kiste Mineralwasser in einem Getränkeshop und kehrte danach noch für zwei, drei Biere in einer Dorfkneipe ein. Recht spät bei ziemlicher Dunkelheit brach er endlich nach Hause auf. Sicher wurde er schon sehnsüchtig erwartet, von seiner treuen Gemahlin. Dennoch hielt er noch an einem Waldparkplatz an. Warum kann nicht recht nachvollzogen werden, von dem Polizeibeamten, der den Fall, den er selbst letztlich aufklärte, genau schildert. Der junge Mann saß in seinem Wagen bei heruntergelassener Seitenscheibe und rauchte eine letzte Zigarette, als der Täter von hinten seitlich herantrat und ihm eine Kugel in den Kopf schoss. Einfach so. Warum kann nicht gesagt werden. Der Unhold schubste das Opfer zunächst in dessen Wagen hin und her, das ist ersichtlich aus dem vielen Blut, das überall verteilt ist und zerrt ihn letztlich aus dem Wagen heraus. Da ein weiterer Wagen sich nähert, muss der Mörder sich schleunigst aus dem Staub machen. Die Polizei nimmt einen völlig Unbeteiligten fest, der zufällig hundert Meter entfernt auch in seinem Auto saß und vor sich hin sinnierte, und steckte ihn so lange -ohne jegliche Beweise- in Untersuchungshaft, bis der wahre Täter endlich eine zweite Tat beging. Da sieht man mal wieder, es ist auch heute noch ungünstig, im falschen Moment am falschen Ort zu sein. Wäre der Haupttäter niemals zum Serientäter mutiert, hätte der Unschuldige sein Leben lang brummen müssen. Dieser Aspekt der Geschichte, macht mir fast soviel Angst, wie der zweite Mord. Hier war es ein älterer Mann, der sich auf einem einschlägigen Cruisingparkplatz etwas umsah, den das grausame Schicksal traf. Eine Kugel, von hinten in den Kopf, einfach so. Die Polizei fand eine Patronenhülse am Tatort. Immerhin. Ein Indiz. So simple Morde schienen den Täter nicht weiter zu befriedigen, deswegen erdreistete er sich mitten auf einem gut besuchten Parkplatz, mit einem Messer in der Hand, die Beifahrertür des Wagens eines nicht mehr ganz jungen Herrn aufzureißen und zu verlangen, dieser solle losfahren, womöglich in den nächsten Wald. Der nicht mehr ganz junge Herr dachte aber nicht im Mindesten daran, einfach das willfährige Opfer zu spielen, außerdem wusste er auch natürlich nichts von der Grausamkeit und Gefährlichkeit seines ungebetenen Fahrgastes, deswegen hatte er den Mut, mit beiden Händen die Klinge des drohend hingestreckten Messers zu packen und trotz sicherlich erheblicher Schnittverletzungen und Schmerzen dem Angreifer die Waffe abzuringen und aus dem Wagen zu springen. Der Täter konnte fliehen, aber er wurde dennoch bald gefasst, weil die Kripo einen Hinweis auf seinen Wagen erhalten hatte. Ein schwarzer BWM, in dessen Kofferraum die Tatwaffe sichergestellt werden konnte. Eine Sportpistole. Wiedermal! Der Täter war ein ca. sechzigjähriger Mann, der völlig untadelig in einer langjährigen Ehegemeinschaft lebte. Seine Frau fiel aus allen Wolken, als sie von den Taten ihres Mannes erfuhr. Sie ahnte nicht das geringste. Mich brachte das Ganze zum Grübeln. Kann es sein, dass uns gewisse Sehnsüchte, Prägungen und Gestimmtheiten zu Opfern machen, die dann -ähnlich wie bei der bedauernswerten Ziege- Frassfeinde, Täter oder Mörder geradezu magisch anziehen? Ich fürchte mich neuerdings etwas im Wald, auch weil Bären und Wölfe sich zusehends wieder ausbreiten.
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feedback jeder art Auch ein blattloser Baum hat seinen Zweck
Hera Klit kommentierte Donna's Thema in der Kategorie Flora & Fauna
Leider bietet er keinen Sichtschutz vor hungrigen Räubern, liebe Donna. Aber er tut ja sein Bestes. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Niemals Hühnersuppe
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Sachtexte
Vielen Dank, lieber Herbert, vor allem für deine Anregungen, mein Suppenrepertoire endlich zu erweitern. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Niemals Hühnersuppe
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Sachtexte
Niemals Hühnersuppe Wenn ich von einem harten Arbeitstag im Garten spät Abends hereinkomme, dann bereite ich mir gerne noch eine Suppe zu. Da ich grundsätzlich im Leben nichts übermäßig dogmatisch sehe, halte ich es auch mit meinen Suppen so. Ich bin da recht offen. Heute zum Beispiel gefiel es mir, mich für eine Sternchensuppe zu entscheiden. Vier große Teller voll mit überreichlich vielen leckeren Sternchen drin. Das war ein Hochgenuss und es ließ sofort wieder Kraft und Saft in meine erschlafften Glieder strömen. Dennoch bin ich keinesfalls auf Sternchensuppen festgelegt. Nein, es geht genauso mit Buchstabensuppe und natürlich auch mit Grießklößchensuppe. All diese Suppen, sind die reinsten Jungbrunnen für mich und sie geben mir Abends wieder die Kraft und Stärke, um zum Beispiel noch ein Date zu haben. Leider habe ich nie eins, aber ich könnte, was die Ausdauer betrifft, dank der Suppen eins haben. So liege ich alleine auf meiner Couch , mit einem kugelrunden Bauch voller nahrhafter Sternchensuppe oder eben Buchstabensuppe oder evtl. , wenn es ganz doll kommt, einer Grießklößchensuppe. Da ich die Grießklößchensuppe für etwas Besonderes und Herausragendes unter den Suppen halte, genehmige ich mir diese jedoch selten Werktags, eher an Sonn- und Feiertagen. Niemals allerdings würde ich eine Hühnersuppe oder gar eine Ochsenschwanzsuppe anrühren. Nein! Ich lebe seit 33 Jahren vegetarisch und ich brächte nichts hinunter, in dem Teile toter Tiere geschwommen sind. Aber ansonsten bin ich, was Suppen betrifft, wie gesagt absolut offen, sogar ein Lauchsüppchen kaufe ich hin und wieder, obwohl dann die Winde wie der Teufel wehen. Für einen Single ist das freilich wurscht. Mit Bohnensuppe habe ich überdies vor Jahren aufgehört, weil das selbst mir zu viel wurde. Deswegen ist mein Suppenrepertoire ehrlich gesagt mit den Jahren auf Sternchensuppen, Buchstabensuppen und Grießklößchensuppen zusammengeschrumpft, aber die genieße ich jetzt um so mehr und das bedeutet Glück für mich. -
feedback jeder art Straßenverkauf
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie weitere Themen
Vielen Dank, lieber Herbert, ja, das LI war im schönen Klingenberg am Main. Wieder einmal. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Straßenverkauf
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Straßenverkauf Männlein und Weiblein trinken heutzutage viel am Vatertag. Das Wetter ist herrlich mild und blau und somit zum Anlass passend. Die Bedienung schafft zahllose leere Sektpullen in einen hinteren Verschlag ihrer Verkaufsbude. Sekt hebt die Laune, aber ich trinke ja nicht. Oben liegt die Clingenburg im hellblauen Dunst. Ich, der Vereinzelte, ziehe wie eine an Drähten geführte Kamera an lauter ausgelassenen Gruppen vorbei. Alle tragen die gleichen Turnschuhe. Ich ärgere mich, meine braunen, spitzen Lederschuhe angezogen zu haben. Wieso mache ich mich immer lächerlich? Wieso passe ich mich nicht an? Meine Turnschuhe waren schmutzig gewesen, weiter nichts. Der Main steht hoch und fließt so sanft, dass kaum ein Fließen erkennbar ist. Ich hatte lange nach einem Parkplatz gefahndet, jetzt suche ich einen guten Grund für meine Mühen. Vielleicht ein Eis holen drüben am Straßenverkauf? Die schier endlose Schlange zwingt zum Verzicht. Ziemlich alle hier sind verpartnert. Die Single beneiden die Verpartnerten an solchen Vatertagen ganz besonders und manche Verpartnerte wünschen sich mehr Freiheit. Ich habe mir in letzter Zeit angewöhnt, sehr langsam zu gehen und meinen Blick sehr langsam über die Dinge gleiten zu lassen, um einen maximalen Gewinn aus kurzen Momenten zu ziehen. Die Hetze und Ruhelosigkeit meiner Jugend ist verflogen. Nochmal betrachte ich die bunten Graffitis unter der Mainbrücke, dann gehe ich hinüber in die Altstadt und fotografiere zum x-ten mal die schönsten Fachwerkhäuser. Vielleicht lade ich einige auf Facebook. Eins, zwei Likes sind dann sicher drin. Als ich zurückfahre, fällt mir auf, dass ich kein einziges Gesicht wahrgenommen habe. Auf der Heimfahrt kommt es mir vor, als hätte ich ein Bild dieses Malers betrachtet, der lauter ausgelassene Menschen im Park malte und alle ohne Gesichter. Wie hieß der noch? Ist ja auch egal. -
feedback jeder art Auch wenn das Herz
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Auch wenn das Herz Auch wenn das Herz längst ruhig vor Anker liegt, bläht doch der Wind der Neugier unser Segel. Je eifersüchtiger wir unseren Schatz hüten, desto mehr sind wir im Ausguck und spähen. Kaum geben wir uns je Rechenschaft. Wie könnten wir denn, bei jener Schieflage? Auch wir werden, das Schiff der Liebe, nicht zielsicher durch unbekannte Gewässer navigieren. Auch wir werden Indien suchen und Amerika finden. Denn kein Navi und keine Map wird je dieses inwendige Labyrinth entwirren. -
feedback jeder art Frei am Ersten Mai
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie weitere Themen
Vielen Dank, lieber Herbert. Auch hier zeigt sich wieder, dass wir Seelenverwandte sind. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Frei am Ersten Mai
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Frei am Ersten Mai Mir begegnen heute viele Menschengrüppchen, im sonst einsamen Wald. Es ist der Erste Mai, das Volk sieht die Notwendigkeit sich zu rotten und gesellig zu sein. Die Hasen und ich wollen flüchten. Meine Walkingstöcke greifen Raum. Man wirft dem Einzelgänger verwundert, abschätzige Blicke zu. Warum habe ich am Ersten Mai keine erste Mai-Stimmung, an Weihnachten keinen Baum und an Ostern keine Eier? Fragt mich nicht. Die Menschen sind lustig und aufgedreht, wie man es am Ersten Mai zu sein hat. Eine nicht besonders attraktive Rotblonde, fragt mich im Vorübergehen aus einer ausgelassenen Gruppe heraus, ob ich einen Sänger mit Namen Paul aus den Sechzigern kenne. Sehe ich so alt aus? Freilich sage ich: , „Paul McCartney“, was jeder Dämel gesagt hätte. Sie sagt: , „Den hatten wir schon.“ Die Gruppe lacht. Sie hat Sympathiepunkte gesammelt, aber die attraktiven Typen aus der Gruppe lachen nur widerwillig mit. Die Sorte muss sie sich endlich aus dem Kopf schlagen. Es dauert lange, bis man sich richtig einordnet. Paul Simon wäre es wohl gewesen, fällt mir nun ein. Kurz überlege ich, ob ich zurückgehen soll, um diese Antwort zu geben, dann wird mir die Lächerlichkeit meiner Existenz und die Lächerlichkeit der Existenz der menschlichen Rasse überhaupt, voll bewusst. Mit meiner Frau musste ich an diesem Tag mindestens zur Mathildenhöhe in Darmstadt, dort spielen jedes Jahr um diese Zeit Jazzgruppen. Sie wäre durchgedreht, auf einem einsamen Spaziergang, an so einem Tag. -
feedback jeder art Männerstolz
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie weitere Themen
Vielen Dank, lieber Herbert, alles richtig, was du sagst, aber ich denke, sein Stolz ist gebrochen. Liebe Grüße Hera -
Männerstolz Er ist der Haus- und Gartensklave seiner Frau. Sie hatte einen anderen, er war lange weg. Jetzt ist der andere weg und er ist wieder da. So bekommst du als Mann keinen Fuß mehr auf den Boden. Er trinkt und hat die traurigsten Augen der Welt. Mähen ist seine große Stärke, er hat vor der Rente Gartenarbeiten erledigt. Auf dem Gebiet macht ihm keiner was vor. Er erzählt mir stolz, er mähe dieses Jahr schon zum zweiten Mal. Ich lüge und sage, ich hätte erst einmal gemäht.
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feedback jeder art Das brennende Ich
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie weitere Themen
Das weiß man nie so genau, lieber Herbert. Kommt drauf an, wie es sich anfühlt. Es ist nie zu spät, sich zu prostituieren. Liebe Grüße Mojo -
feedback jeder art Das brennende Ich
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Das brennende Ich Wieder kein Brief vom Städel im Kasten. Muss ich erst in der Sixtinischen hängen, bis die es raffen? Lüpertz , Baselitz und Meese panschen noch in Öl und ich beherrsche die zukunftsweisende Digitaltechnik. Ich arbeite inhaltlich und formal am Menschen von Morgen, und die dienen den Götzen des Gestern. Verkannt zu sein, heißt frei sein. Diesen Segen genieße ich jeden Tag neu. Bleibt fort, ihr Dealer und Zocker. Ich treibe euch ohnehin aus meinem Tempel, ihr Wechsler. Macht mein Haus nicht zu eurem Kaufhaus. Ich werde meine Ochsen, Schafe und Tauben nicht für euch schlachten. Die kultische Reinheit der Kunst verträgt keinen irdischen Lohn. Mein Ich will ich in die Flammen werfen, denn es verlangte nach euch. -
feedback jeder art Die unerträgliche Schwere des Neuanfangs
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie weitere Themen
Vielen Dank, Perry. Der Schritt des Wanderers wird durch trübe Gedanken und Erinnerungen an das unglückselige Gestern gehemmt, während die Natur frei und unbeschwert erneut aufblüht, weil sie nur im Jetzt lebt. Liebe Grüße Mojo -
feedback jeder art Die unerträgliche Schwere des Neuanfangs
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Die unerträgliche Schwere des Neuanfangs Der Raps wächst in den vierten Frühling, Lerchen schwingen sich in blaue Lüfte. Natur atmet nichts als das Heute. Gewissheit wird gelbe Blüten bringen und Nester voll hungriger Schnäbel. Nur des Wanderers Schritt hemmt das Gestern. -
feedback jeder art Notwendigkeit
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Notwendigkeit Irgendwann meinst du, dass die Stellung auf matt steht. Irgendwann fühlst du, dass, das Blatt sich dreht. Dann kommt Resignation, wie ein stählernes Fallbeil herunter und du spürst, der Mann im Spiegel mag dich nicht. Vor nichts kannst du entfliehen. Nicht vor den Lebenden, nicht vor den Toten, nicht mal vor dir selbst. Das ausbruchsicherste Gefängnis ist das, dessen Türen offen stehen und dessen Mauern inwendig sind und die du für Schutzwälle hältst. Und oben drüber blinkt, wie flirrende Neonlichtreklame, das ewig unabänderliche „Du sollst! Du musst! Du bist!“ -
feedback jeder art In den Medien nichts Neues
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Gesellschaft & Alltag
Leider hast du auch damit recht, lieber Herbert. Liebe Grüße Mojo182 -
feedback jeder art In den Medien nichts Neues
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Gesellschaft & Alltag
Danke, lieber Marvin. Wenn ein Kind im Brunnen liegt, sind meist die Vernünftigsten dafür, es erst mal herauszuziehen und die Frage, wer es hineingeschubst hat erst später zu beantworten. Das ist leider momentan auch meine Position und die Position vieler gutmeinender Menschen. Ob das wirklich richtig war, wird im Geschichtsunterricht der späteren Zeiten ein beliebtes Diskussionsthema sein, nehme ich an. Liebe Grüße Mojo182 -
feedback jeder art In den Medien nichts Neues
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Gesellschaft & Alltag
Danke, lieber Marvin, aber ich glaube deine Kritik geht an dem Gedicht völlig vorbei. Es hebt hier darauf ab, dass mir bei den Oscars die Erkenntnis kam, dass man solche Dinge zeigt, um uns als Menschen im kriegerischen Zustand zu halten. Das ist meiner Meinung auch der Sinn von den ganzen Ballerspielen, Eroberungsorgien und Kriegsfilmen, auch wenn sie sich als Antikriegsfilme tarnen. Man will keinen friedliebenden Menschen. Wer ist man? Darüber müssen wir nachdenken. Darum geht es! Mit Wagenknechten etc. hat das hier nichts zu tun. Lieb Grüße Mojo182 Vielen Dank, lieber Herbert, du hast natürlich wie immer den Sinn am besten erfasst, andere spulen gerne zu vorschnell ihren ganzen Vorurteilssalat ab, ohne überhaupt das Gedicht zu Ende gelesen zu haben. Es geht mir hier um die Frage: Wer manipuliert unsere Gefühle von klein auf? Sind es Filme? Bei mir waren es Filme aus Amerika. Warum werden diese immer grausamer und warum braucht es Kriegsfilme und scheinheilige Antikriegsfilme? Ich kann mich noch erinnern, was sie in jungen Männern bewirken. Müssen solche Filme gefördert werden und warum werden sie gefördert? In der Ukraine fürchten sich viele junge Männer heute vor den Einberufungsbehörden und verlassen das Haus nicht mehr. Womöglich wurden denen nicht genug "Anti"-Kriegsfilme gezeigt. Liebe Grüße Mojo182 -
feedback jeder art In den Medien nichts Neues
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Gesellschaft & Alltag
In den Medien nichts Neues Es ist Ukrainekrieg und wir müssen Waffen liefern, das gebietet doch schon die Vernunft. Wir können jetzt nicht lange fragen, wer zündelte, wer die Asche am Glühen hielt, etc. Nun muss gehandelt werden und wir stehen ja auf der richtigen Seite. Die Aggressoren sind alle drüben, auf der anderen Seite, das ergibt ein klares, eindeutiges Bild. Jetzt erfuhr ich, dass der „Antikriegsfilm“ „Im Westen nichts Neues“, soundsoviel Oscars erhielt. Ich erinnerte mich, dass ich als Zwölfjähriger „Antikriegs"-Landserheftchen las und danach wünschte ich mir nichts mehr, als dass ein Krieg ausbräche, um mich beweisen zu können. Dann las ich, zwei zwölfjährige Mädchen, erstachen mit etlichen Messerstichen eine gleichaltrige Schülerin und verscharrten sie im Wald. -
feedback jeder art Ein kurzer Abriss über Nietzsche
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Sachtexte
Vielen Dank, lieber Carlos. Liebe Grüße Mojo182 Vielen Dank, liebe Sternenherz, freut mich, etwas bewirkt zu haben. Liebe Grüße Mojo182
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