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Kurt Knecht

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Alle erstellten Inhalte von Kurt Knecht

  1. Wem der Verstand nicht so gegeben Wem der Verstand nicht so gegeben, doch weiter will in seinem Leben; bedient sich der Waffe, die man kennt, die jedermann Polemik nennt. Man braucht nicht das Gehirn verrenken, läßt andere nur für sich nachdenken; man redet eloquent drauf ein, Hauptsache schön polemisch sein. Wenn andere etwas bewegen, ist man naturgemäß dagegen; man redet eloquent drauf ein, Hauptsache schön polemisch sein. Sollten den anderen dies tun verdrießen, kann Öl man noch, aufs Feuer gießen; man redet eloquent drauf ein, Hauptsache schön polemisch sein. Hat es Erfolg, das Tun im Staat, hat man auch dafür ein Zitat; man redet eloquent drauf ein, Hauptsache schön polemisch sein. Und sollte was daneben gehen, läßt man sich gleich im TV sehen; man redet eloquent drauf ein, Hauptsache schön polemisch sein. Nun hab ich ein Gedicht gemacht, nicht richtig drüber nachgedacht; ich rede eloquent drauf ein, Hauptsache schön polemisch sein.
  2. Kurt Knecht

    Freundschaft

    Täglich so um sieben Täglich so um sieben, fühl ich mich getrieben; endlich aufzustehen, in den Tag zu gehen. Treppe runter ach, noch nicht völlig wach; Zahnpasta benutzen und die Beißer putzen. Haare, die nicht liegen, mit dem Kamm verbiegen; Wasser ins Gesicht, mehr passiert jetzt nicht. Jogginghose an, das ich starten kann; in den neuen Tag, den ich jetzt schon mag. Noch ein kleiner Drink, ein erfrischend Ding; Leine in die Hand und aufs Feld gerannt. Mein Freund ist bei mir, hier ist sein Revier; wo er alles dann, neu markieren kann. Er springt neben mir, ist ein liebes Tier; Spaß zur Morgenstund, mit dem treuen Hund. Zeitung da zum Glück, ab ins Haus zurück; wo der Hund sodann, Futter haben kann. Nach dem Futterkriegen, will er nur noch liegen; dösen in den Tag, er so gerne mag. Aber dann nach zehn, will er mit mir gehn; übers schöne Feld, in die weite Welt.
  3. Als gestern, ich noch Roller fuhr Als gestern, ich noch Roller fuhr, brum machte auf des Gehwegs Spur; die Straße lag gleich neben her, hupende Autos, viel Verkehr; da fand ich es gar wunderbar, wenn ich nen echten Roller sah; der wahre brum Geräusche machte und mich stets in Verzückung brachte. Da dachte ich schon, was ist bloß los, wann werd ich endlich selber groß? Als später ich im Kino stand, das Eintrittsticket in der Hand; zum Kinderkino um halb zwei, die Freunde waren mit dabei; schauten wir die Vorschau an, von dem Erwachsenen Programm; spannende Szenen es hier brachte, unser Interesse ganz erwachte. Da dachte ich schon, was ist bloß los, wann werd ich endlich selber groß? Und weiter ging es, als im Park, ein Mädchen mir, Ihr Händchen gab; ich dachte, sie will spazieren gehen, mit mir sich, Wald und See ansehen; so hab ich sie herumgeführt, sie weiter auch nicht angerührt; dann kam der Fritz und es war klar, dass sie ganz hingerissen war. Da dachte ich schon, was ist bloß los, wann werd ich endlich selber groß? Dann hab Gedichte ich geschrieben, die jungfräulich bis heut geblieben; in einer Lade gut versteckt, über Jahrzehnte unentdeckt. Nun weiß ich nicht, ob in den Jahren, sie ihren Charme verloren haben; ob ihre Reime noch nachhallen, ihr schlichter Stil kann heut gefallen. Tief sinnend, Lausch ich in mir rein; und wünsche nur; mich wieder klein.
  4. Kurt Knecht

    Natur

    Die Sonne steht schon hoch im Licht Die Sonne steht schon hoch im Licht, zeigt mir ihr strahlendes Gesicht. Und wärs der Schönheit nicht genug, entdeck ich diesen Vogelzug. Von Kranichen, die lauthals rufen, die ihre Artgenossen suchen. Die lagern auf dem Nachbarfeld, von fleißger Bauernhand bestellt. Die sagen an mit viel Geschrei, dass das Revier hier richtig sei. Den Pausenplatz, den sie hier fanden, läd auch die Gäste ein zu landen. Und somit werdens immer mehr, ein einzigartig großes Heer, von Kranichen, die stetig rufen, noch weitere Gefährten suchen. Man will vereint in großen Zügen, nun bald schon wieder südwärts fliegen; wo Sonne wärmt das Federkleid, der Weg dahin ist jedoch weit. Den wird man nun gemeinsam fliegen und lauthals rufen mit Vergnügen; dass allerorts wird wahrgenommen, Glücksboten sind jetzt angekommen.
  5. Ich kann mitnichten Ich kann mitnichten, nur Dichten, wenn dunkle Wolken sich lichten; wenn eitel Sonnenschein, zum Verse schmieden läd ein. Die Worte kommen dann, ich sie nicht halten kann; in Sätzen sie eilig vorrücken, mächtig aufs Tempo drücken. Bereit sie alle zu fangen, das aufs Papier sie gelangen; bring ich mich in Position, sie überschwemmen mich schon. Egal; ich lass sie jetzt fliehen, weil ständig neue nachziehen; klingen ja ähnlich, passen auch fein, in das Thema meiner Lyrik hinein. So ist es erstaunlich, denk ich mir vergnügt, ist das Gedicht fertig, der Strom auch versiegt; als wenn jemand anders, die Worte mir spricht, wann immer ich brauch sie, zu einem Gedicht.
  6. Sonntagmorgen Sonntagmorgen; der stille Klang, warm tönender Glocken; zieht über das Land. Bringt Ruhe uns, Gelassenheit; befreit uns, von des Alltags Streit. Es winkt ein Tag, ganz ohne Sorgen; in Andacht Stille, leis geborgen. Der Liebe Flügel; voll entspannt, zieht Glück und Eintracht, durch das Land.
  7. Kurt Knecht

    Schattenwelten

    Ich wünscht Ich wünscht, das Dunkel wär zu Ende, auf dass ich so Erlösung fände; vom grausig, bösen Alp der Nacht, den Finsternis zu mir gebracht. Von schwarzen Dienern hergetragen, hör ich entsetzt ihn lautlos sagen; komm her zu mir, bleib nicht da liegen, ich will deinen Verstand besiegen. Dass in der Frühe, du nicht weißt, wer du noch bist und wie du heißt; das schlussendlich, du bist nur, ein hilflos Fetzen der Natur. Der stammelnd, Worte suchend spricht, mit reinem Wahn im Angesicht; ja dieses Los soll dich ereilen, und nichts und niemand mag dich heilen. Gar fürchterlich die Stimme spricht, doch bleib ich liegen, folg Ihr nicht; bleib gut behütet im Verstecke, gewappnet unter meiner Decke. Da aus dem Nichts ist es geschehen, ich kann ein Wetterleuchten sehen; auf dieses Leuchten folgt sobald, entfesselte Naturgewalt. Der Blitz, der Donner zu mir sagen, wir wollen den Alp jetzt ganz verjagen; und unser Regen spült hinfort, was dich entsetzt an diesem Ort. So bin ich auch brav eingeschlafen, gut zugedeckt im sicheren Hafen; hab keine Stimme mehr vernommen, fest schlafend, durch die Nacht gekommen.
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