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WF Heiko Thiele

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Alle erstellten Inhalte von WF Heiko Thiele

  1. Vorschlag zur letzten Zeile: "... hauchen dem Gestern Tränen ein." So zumindest las es sich für mich flüssiger. Ansonsten eine wunderbare Homage an innerste Gefühle. LG Heiko
  2. Durch den weißen Winterwald stapft Knecht Ruprecht, der schon alt. Sucht für sich ‘ne Tanne aus. Bringt sie reich geschmückt nach Haus. Ist behängt mit Gold und Zier. Aber auch für ’s Waldgetier findet man manch Futter vor an des alten Waidmanns Tor. Körner, Rüben, frisches Heu. Selbst ein Wurm ist mit dabei. Für die Knaben Trommeln, Spritzen. Puppenkinder können sitzen in der braven Mädchen Schoß. Jeder freut, ob klein, ob groß, sich auf Weihnachten gewiß, weil das Sitte eben is‘. [2009]
  3. Meine Freundin, die Feder, die kennt wohl ein jeder, begleitet nicht nur mich auf mancher Tour, sondern ganz gut sie auf dem Tisch ruht und denkt sich dabei, ich bin mal so frei, heut nichts aufzuschreiben, ich lasse es bleiben, und dann bin ich später die fleißige Feder. Mit manch Hintersinn bekommt sie das hin. Und was sie wohl schafft, dürfte auch der sinnloseste Weg zustande bringen. Denn gerade das Nichts definiert doch das Etwas als etwas, das sich vom Nichts unterscheidet, abhebt. Dementsprechend hätte die Sinnlosigkeit den Sinn sich sinnfrei Raum für sinnige oder auch unsinnigs Sinnbetrachtuungen zu schaffen. ... Wir bekommen das schon hin. LG am dritten Advent, Heiko
  4. WF Heiko Thiele

    Vinetas Vita

    Man hörte schon zu frühen Tagen die Leute an der Ostsee sagen, daß einst ein wohlbeleibter Ort gespült durch eine Sturmflut fort. Die Bürgerschaft in Saus und Braus. Mit Gold bedeckt war jedes Haus. Man suchte Wohlstand stets zu hegen. Die Religion nur mäßig pflegen. Alltäglich trug man neue Kleider. Das freute nicht nur Schuster, Schneider. Man tanzte schamlos kreuz und quer und gab selbst Schätze sinnlos her. Weil es dort nirgends Armut gab, starb Wohlfahrt samt Kollektestab. Der Handel mit den fernsten Ländern trug dazu bei, nichts zu verändern. Nun, eines Tages unerwartet kam Nachricht, daß ein Unglück startet. Doch niemand im Ort glaubte dieses. Die Zahl der Opfer dann bewies es. Drum schaut, wenn ihr in Vollem lebt, wie sich die Welt um euch bewegt, daß Leute nicht das gleiche sagen in justament viel tausend Tagen. [2021] PS.: Vineta ist das Atlantis der Ostsee. Und es gibt einen Anhang: Alle Hundert/Tausend Jahre kommt beim Klang einer Glocke ein Mann ans Ufer und wenn er jemanden antrifft, der ihm auch nur einen Pfennig (Cent) gibt, ist die Stadt wieder erlöst.
  5. Er sang voller Freude, was sonst nie gelang, von des Herzens Beute. Ihm wurde nicht bang. Ein neues Kapitel schlug auf nun die Zeit. In des Lebens Drittel war er jetzt bereit. Was nun mag auch kommen, er fühlte sich jung. Genoß neue Wonnen mit ganz neuem Schwung.
  6. Das ist mal eine lustige Idee, Dichter dichtérisch in Szene zu setzen.
  7. Klar! Normalerweise hätte ich das auch gemacht. Auch rein optisch würde das "besser" wirken. Dennoch entschied ich mich für diese Form, um diese "geballte" Dominanz der Kälte besser zum Ausdruck zu bringen. Auch anderwärts ist es zur Zeit im Winter "wellenartig". Da muß man sich schon "warm" anziehen, daß einem kein Ungemach zustößt. ... Erst wenn die Temperaturen wieder steigen, so hofft man, geht es der Bevölkerung wieder besser. Dann "lockt" das Draußen wieder und man kann vergessend wieder mal ein Eis schlürfen. Danke für deinen Kommentar und Vorschlag, @Lina LG Heiko
  8. Es friert die Maus mit Haut und Haar. Die Katze auch, der Hund sogar. Und alle Tiere frieren mit. Kein Wunder, daß ich gestern litt. Und morgen, welches Wettergraus, Sieht es nicht grade wärmer aus. Drum laßt uns anzieh’n warme Sachen. Dem Klima ist grad nicht zum Lachen. Doch wenn der Winter ist vorbei, Dann fühlen wir uns wieder frei. Wir werfen ab, was uns einhüllt. Des Sommers Glut mit Eis gekühlt. [2021]
  9. Wollen wir es hoffen, daß auch wirklich alle Mädchen und Buben auch brav gewesen sind. Dir auch einen reichlich gefüllten Overkneestiefel! LG Heiko
  10. Deinen Rat, oh Uschi, werd gern ich befolgen, dann drohen auch nicht, wie sonst, mir des Unheils Wolken. Doch winkt (m)ein braves Weibchen mir, dann öffne ich gern Gemach und auch mein Herze ihr. Einen wunderschönen 2. Adventabend noch, LG Heiko
  11. WF Heiko Thiele

    Der Traum

    Ich ging mit ihr, der weißen Frau, versehentlich nachtschwarze Wege. Da hörte ich von Ferne her die Glocke, grad wie eine Säge. Mir wurde ganz kalt. Mir wurde ganz heiß. Welch Last hat man mit sich zu tragen. Als ich dann erwachte war hinfort der Spuk. Was wollte der Traum mir weissagen? Ich glaub nicht an Frauen im schneeweiß Gewand, die nachts auf haushohen Mauern schier lautlos schwebend mit knochiger Hand auf uns arme Sünder lauern. Auch heißt mir die Glocke mit metallnem Klang wie auch das der Säge Zähne mitnichten den Weg den das Schicksal erzwang. Kaum Wert, daß ich ‘s hier erwähne. Und dennoch bleibt allem, ich muß es gestehn, so wahr ich bei Kerzenscheine dies schreibe und denke, was soll schon geschehn, ein Schaudern an seidener Leine. [2019]
  12. Flughunde kacken besonders gern vom Baoab auf die darunter Lagernden herab. Zumindest laut eines Buches, welches ich mal hörte, worin der Autor schwörte, es sei so, kurz und knapp. Quelle: Stefan Nink "Donnerstags im Fetten Hecht"
  13. Ja, manchmal denkt man auch, die Leserschaft äußert sich mehr. Und dann, wenn es "nur" ein kurzer Spruch ist, überhäuft man einen mit Kommentaren. Dir danke ich jedenfalls für den deinigen. LG Heiko
  14. Recht so, @Kerstin Mayer, du sprichst mir aus meiner Dichterseele. Denn mir geht es oft genau so.
  15. WF Heiko Thiele

    Sturm am Meer

    Rauschend türmt sich Well‘ an Welle. Sturmgepeitschte Möwen schrein. Donnerwolken, wo's einst helle. Erste Blitze schlagen ein. Schutz sucht sich des Menschen Habe. Jeder Hafen ein Versteck. Daß das Meer nicht wird zum Grabe, heißt es jetzt: All hands on deck. In den Wanten die Matrosen hangeln sich zum Mast empor. Ihre ölgetränkten Hosen, deuten an den Shantychor. Doch zum Singen ist beileibe niemand hier grad aufgelegt. Auch die Lust nach einem Weibe hat das Wetter weggeweht. Kiefern beugen sich zum Lande. Jede Lüge ausgeträumt. Schilfgras hält sich fest im Sande. Fortfliegt, was den Halt versäumt. Wer weiß, wieviel Kilometer sich das Unheil einverleibt. Der Mensch neigt sich vor dem Täter, hofft, daß noch was übrig bleibt. Doch so schnell, wie es gekommen, ist vorüber oft der Spuk. Die Natur steht auf, benommen. Wer vorsorgte, gilt als klug. Denn wer denkt, er sei der Stärkste, hat von vornherein verspielt. Jedem droht einmal das Ärgste, ganz gleich, ob Fortuna schielt. [2011]
  16. Mir fehlen die Worte. Ist wirklich einzigartig treffend formuliert. Schön, daß sich mal jemand der Sache angenommen hat. Wow! LG Heiko
  17. Was sah ich gern am Winterhimmel die Sterne funkeln hell und klar und über Hügeln wie ein Schimmel ein weißer Zauber wunderbar. Die Bäume waren frostbezuckert. Manches Gewässer eisbefleckt. Von fern der Trecker fleißig tuckert. Ein Schneepflug ziert ihn, maßbezweckt. Nach Schule und den häuslich Dingen zog es mich raus in die Natur. Einzig die Krähen hört man singen in meiner heimatlichen Flur. Und waren auch mal naß die Schuhe, wie auch die Hose wegen Schnee, dann holt ich trockne aus der Truhe. Nie tat mir frieren Nas’ und Zeh. Die Zeiten sind nun längst vergangen. Der Winter grüßt uns nur noch lau. Was nützt das ganze Schneeverlangen? Statt weiß zeigt sich die Welt jetzt grau. [2020]
  18. Schnee, Schnee, Schnee! Des Winters ABC. Und ist er frühlings weggetaut, das Schneeglückchen zum Himmel schaut. Wohl dem, der einen Schieber hat. Des Winters findet Schnee er satt. Tja, das sind so Sprüche, die ich ich mir im schneelosen Bremen einfallen lasse. Man gönnt sich ja sonst nichts vor Arbeitsbeginn.
  19. Ich finde so etwas immer nur traurig. Da finden sich zwei und dann merken sie, daß sie nicht zu einander passen. Schade, daß es dann immer erst durch's "Fegefeuer" muß. Obwohl, vielleicht muß daraus für das jeweils andere Teil eine neue Paßform gegossen werden? @Josina Sagen die heute 15jährigen noch "Mega Cool"? Man kommt da als "alter Knacker" ja nicht mehr so mit.
  20. Danke für's Lesen und Kommentieren. Manches kann man in der Tat etwas anderes formulieren. LG Heiko
  21. Der eine läßt die Glocke weithin bimmeln, der andre Faust zum Teufel fragend geh’n. Luisen läßt er sich bedrängt anhimmeln und Ringparabeln leicht und schwer versteh’n. Der eine singt in alten deutschen Burgen, der andre schläft schlecht in der fernen Nacht. Um Märchen muß man wahrlich sich nicht sorgen, um Effi Briest wär’s eher angebracht. Mal gibt es Spott im dreißig jährgen Kriege, mal bricht ein Krug nächtens im Haus entzwei. Dann kämpfen wir befreit durch Lützows Riege und reiten an der Nordseeküst vorbei. Da gibt es grad mal für drei Groschen Oper, oder viel Ehr für’s fälschende Gewandt. Da ist gottlob der Parcival viel proper und ‘s Röschen blüht geknickt im Heidesand. Es gibt noch viel an Liedern und Balladen, die uns die alten Dichter hab’n geschenkt. Wir aber sind zum Weiterführ‘n geladen und daß man ihrer würdevoll gedenkt. [2021]
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