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Hayk

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Alle erstellten Inhalte von Hayk

  1. Hayk

    Gevatter Urian

    Der Winter ist recht unbeliebt bei mir und vielen Tausend andern. Mag sein, dass es Verrückte gibt, die freudig durch den Schneematsch wandern. Es beißt die Kälte an den Ohren, die Zehen jammern laut nach Wärme. So manche Nase ist erfroren, nur Glühwein heizt mir mein Gedärme. Der Schnee, zuerst ganz weiß und friedlich, vergräbt mein Auto unter Flocken. Vielleicht empfindets mancher niedlich - ich kann beim Schippen nicht frohlocken. Wer nie in winterkalter Nacht bei Minusgraden bibbernd fast erfror, der spreche nicht von Zaubermacht und einem Zauber gar im Moor. Ja, Niklas, komm in unser Haus, bring dein Rentier gleich mit rein, nicht mal nen Hund jagt man hinaus, wenns wieder mal beginnt zu schnein. Gar grimmig fegt der Sturm ums Haus und rüttelt lärmend an den Türen. Das will ich nicht - und ei der Daus, ich fluche seinen frostigen Allüren! Der Tee mit Rum ist meine einzge Wonne, ich hülle mich in wollne Decken ein und tränke unter warmer Frühlingssonne viel lieber kühlen Wein vom Vater Rhein. Denn in sonndurchglühten Räumen, da pfeif ich auf die Kerzenfunzeln, komm, lass uns von dem Frühling träumen und über Winterlinge schmunzeln. Der Winter ist ein Urian, er möge sich alsbald verpissen. Ich liebe sehr, man hörts mir an, der Veilchen Duft, das Leuchten der Narzissen.
  2. Hallo Fox Spirit, Dein raffinierter Schwenk von der Beleidigung auf politischer Ebene (Beschimpfung zweier Poeten als Nazisten) in psychiatrische Gefilde (aus Nazisten werden Narzisten) scheitert an Deiner Rechtschreibschwäche. Zu den Narzissten zu gehören, kostet mich nur ein müdes Lächeln, denn ich bin davon überzeugt, dass Du die hübsche Geschichte des Entstehens der Narzissen (das sind gelbe Frühjahrsblüher) nicht kennst. Es bleibt die Beleidigung zweier Poeten, von denen Du sagst, sie seien Nazisten. Sei endlich Manns genug, entschuldige Dich und lösch die beleidigende Passage. Hayk
  3. Liebe Kastanienblüte, gern unterschreibe ich jede Zeile von Dir. Weil Du Handwerker erwähnst: Ein Möbeltischler bekäme seine Stühle um die Ohren gehauen, wenn er Murks abliefert. Wenn ich mich auf schriftstellerisches Gebiet begebe, sollte wenigstens ein Bemühen um den richtigen Gebrauch der Sprache erkennbar sein. Ich denke, da liegen wir mit unserer Meinung nicht weit auseinander. Etwas ganz anderes ist es, wenn der zu Recht Kritisierte zum verbalen Schmiedehammer greift und den/die Kritiker des Nazismus beschuldigt. An der Stelle bin ich sehr empfindlich und erwarte eigentlich das Eingreifen der Moderation. Liebe Grüße, Hayk
  4. "... Überkommt mich eine gewisse Belustigung eurem ignoranten und Nazistischen Geistes gegenüber." Deine mühsam zusammen gestammelte Reaktion gipfelt in einer groben Beleidigung. Mir einen "nazistischen" Hintergrund zu unterstellen, hat noch nie jemand gewagt, Ich erwarte eine umgehende Entschuldigung und die Streichung dieser Passage. Hayk
  5. Hayk

    Die Weinbergschnecke

    Liebe Sonja, mit den Augen eines Erwachsenen betrachtet, hast Du natürlich recht mit der Schilderung Deiner nachvollziehbaren Reaktion. Unvoreingenommene Kinder sehen das anders. Nun - ich habe keine Kindergedicht geschrieben, sondern mit dem "Verschreiber" im letzten Vers anzudeuten versucht, dass es neben den Weinberg- auch Nacktschnecken gibt, die in gewissen Bereichen so etwas wie Schleimspuren hinterlassen, die wahlweise Ekelgefühle oder Entzücken verursachen. Für den "besonders begabten Dichter" wird meine Dankbarkeit Dich bis ans Ende Deiner Tage verfolgen. Lieben Dank und ebenso liebe Grüße, Hayk Lieber Gummibaum, Dein Lob läutet ein selbstverordnetes langes Wochenende ein. Vielen Dank für Dein sachkundiges Lob! Liebe Grüße, Hayk Lieber CB90, was will der Reimer mehr? Danke schön für die Rückmeldung! Auch Dir meine lieben Grüße, Hayk
  6. Hayk

    Die Weinbergschnecke

    Jüngst, als ermattet vom mühsamen Tagwerk die Sonne kaum noch die Trauben an östlichen Hängen erwärmte, ruhte im Gras ich und heiter genoss ich die Stille. Über mir war nur der Himmel und blinzelnd begrüßte Luna das Schwesterchen Venus mit schelmischen Lächeln. Käfer brummen, Grillen zierpen - hör ich Nachtigallen schlagen? Heimwärts letzte Bienen summen, Imsen mühen sich und tragen Lasten über Stock und Steine. Lautlos fliegen Fledermäuse, Mücken stechen in die Beine. Eine Schnecke mit Gehäuse kriecht gemach auf meine Hand, kühlt mit ihrer Silberspur meinen schlimmen Sonnenbrand - ach, wie klug ist die Natur! Ich fasse die Schnecke ganz zart am Gehäuse, berühr mit dem Finger sehr sacht die Tentakel, sie zieht sich zurück und verbirgt sich empört im Schutz ihrer Kalkschalenhöhle und wartet, begierig zu wissen, was ich mit Mollusken so plane. Schnecklein, musst nicht ängstlich sein, komm heraus aus deinem Haus. Dienst mir nicht zum Gaumenschmaus, spiel nur mit dem Fingerlein - bin Gourmet, doch will ich dich nicht essen - und bevor ich einen Mord begeh, fallen mir spontan Wollustelspiele ein.
  7. Hallo Fox spirit, wenn Wortamputationen, Schreibfehler, Inversionen und Unverständlichkeiten die Merkmale einer neuzeitlichen Lyrik sind, dass hast Du mühelos einen der ersten Plätze errungen. Sehr viel zarter konnte ich meine Kritik nicht ausdrücken. Gruß, Hayk
  8. Hayk

    Sommer war

    Liebe Gina, vielen Dank für Dein "gefällt mir"! Dir darf ich es ka verraten: Die erste Strophe gibt Auskunft über den Namen der Geliebten und den "Tatort". Liebe Grüße, Hayk
  9. Hayk

    Sommer war

    Sommer war und Sonne, Strand und Sand, Allen Freunden gaben wir bekannt: Blaue Beeren sammeln wir am Waldesrand. Im Geäst der hohen Bäume gurrten Tauben, Nichts war sonst zu hören und wir konnten glauben, Einsam seien wir zu zweien hier im dunklen Wald. Sanft begann ich ihren Mund zu küssen, aber bald Unterbrach sie mein Getändel: Willst du küssen nur, Oder jetzt zur Sache kommen - schau mal auf die Uhr! Mittagsstund hat Gold im Mund! Und ehe uns die Mücken Immer wieder stechen, lasst uns doch mein Blümchen knicken. Und wir rissen uns beide die Kleider vom Leibe, wir vergaßen die Zeit, die Minuten verrannen, die gefiederten Gäste vergaßen das Zwitschern und beschauten verwundert was unter den Bäumen auf dem schwellenden Moose in Eintracht geschah. In den wenigen Pausen beschloss ich kaum atmend, für die kommenden Jahre die liebreiche Frau zu erwählen, zur Sommergefährtin mir gleich zu erkiesen, bevor sie ein anderer nimmt.
  10. Hallo anais, ich werde mir Mühe geben. Liebe Grüße, Hayk
  11. Lieber Kurt, ein beinahe frühlingshafter Sonntag hat begonnen (heute sollen es hier im Rheinland 18 Grad geben). Dein Kommentar versüßt mir den begonnenen Tag. Liebe Grüße, Hayk
  12. Liebe Sonja, vielen Dank für Deinen Kommentar! Mehr als einen Lacher kann man mit so einem Blödsinn nicht erwarten. Lieber Wackeldackel (oder muss ich schreiben "Liebe Wackeldackelin"?), wo Du Recht hast, hast Du Recht. Aber ich wollte mit "endlich" selbst-ständig dem Paule einen selbstzufriedenen Seufzer gönnen. Schön, dass Dich mein gereimter Witz ein wenig aufheitern konnte. Liebe Grüße Euch beiden, Hayk
  13. Lieber Joshua Coan, herzlichen Dank für Dein gedoppeltes Lob! Ja, der Paule hat es drauf! Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Hayk
  14. Hayk

    Endlich selbstständig

    In Paules Pinte zu Goch am Niederrhein da kehrt ich jüngstens halb verdurstet ein und sah erfreut am Tresen meinen Kumpel Paul bei einem vollen Gläschen Branntewein. Ich tät mich zu ihm setzen und sah ihm ins Gesicht, das schien mir sehr verändert - so kannt ich Paule nicht. Es strahlte froh und heiter, er sah zufrieden aus, ich fragte ihn verwundert: „Wie gehts dir, altes Haus?“ „Mir gings im letzten Jahr, ich sags mal so, beschissen, drum hab ich meine Arbeit einfach hin geschmissen. Bin Unternehmer jetzt mit 'nem Erfolgsgeschäftsmodell und führe nun ein kleines, feines, billiges Bordell.“ Ich schluckte, aber wahrte meine Haltung und fragte dies und das und nach der Preisgestaltung. „Da bin ich kundenfreundlich, verlange dreißig für oral und fünfzig maximal, steht einer auf anal.“ „Potzblitz, das ist ja preiswert - was muss ich blechen für normal?“ „Die Frage stellt sich nicht - für diesen Fall da fehlt mir leider noch das Personal.“
  15. Hayk

    Früchtefestival

    Bunte Chiffren malt der Herbst auf tausend Blätter, lesbar nur für Früchtchen, die nun längst geerntet, eingemacht, zu Alkohol vergoren oder Dörrobst, schlimmer noch - zu Marmelade wurden. Kommt herbei, ihr süßen, herben, kleinen oder großen Beeren, Pflaumen, Äpfel, Kirschen, Nüsse, auch Migranten sind willkommen, her mit euch, ihr Apfelsinen, Kiwifrüchte, Reneclauden, Aprikosen, Mispeln, Zwetschgen und Melonen. Bringt die Botschaft den Bananen, auch den Trauben, die der Edelfäule harrend noch auf erste Fröste warten: Auf dem Festival der Früchte küren wir die Königin in Floras Reich und alle dürfen sich bewerben, ihre große Chance ergreifen, baldigst Majestät zu heißen. Da hört man ein Lispeln der Mispeln, ein Knirschen von knackigen Kirschen; es murmeln Melonen, das Nuscheln von Nüssen verheißt einen Nahkampf auf Biegen und Brechen um Krone und Szepter und goldenen Apfel. Oh, wir kleinen, runden, roten, schwarzen, grünen Beerensorten werden niemals Adel, Thron und Kron noch Ehre bei uns horten. Wir sind nur zum Naschen gut, so seufzen blaue Heidelbeeren, Schlehen schneuzen sich und klagen: Wir sind nur die sekundären Kandidaten für die Königinnenwürde. Schaut - die Birne eignet sich, bemerkt der Apfel. „Wen?“, so fragt der Pfirsich leise, wollt ihr wählen, „Schlehen - habt ihr unter eurem Pony eine Meise?“ Zynisch zischte die Zitrone: „Kernobst - nee, schon gar nicht diese Dirne!“ Argumente wogten hin und wider, Maronen waren den meisten zu bieder, der Schlitz in den bläulichen Pflaumen - zu ordinär - befanden die Mirabellen, Granatäpfel sind nur was für den Gaumen, kurzum es kam zu keinem schnellen Entschluss der versammelten Meute. die Walnuss verlangte kategorisch: Heute erwählen wir die Früchtekönigin! Das Diskutieren macht doch keinen Sinn. Es wurde ganz geheim gewählt, die Stimmen wurden ausgezählt: Den dritte Platz erlangte das Hammelsäckchen, das dankte bescheiden mit errötenden Bäckchen, als zweite rangierte die köstliche Traube, sie hätte gesiegt, wenn schnell eine Taube das Weinbeerchen im Fluge nicht weggeklaut; so wurde mit Krone und Würde die Erste betraut. Ein Zeisig zwitscherte: So was war ja noch nie da - der Sieg gebührt Regina prunus armeniaca!
  16. Lieber Gummibaum, ja, man muss den Realtäten manchmal stramm in die Augen sehen. Ich denke, es steht noch eine Doktorarbeit über Heuchelei an Gräbern aus. (Ist das Grinsen auf der Gehirn-MRT eigentlich erkennbar?) Liebe Grüße und Dank für Dein Lob! Hayk
  17. Lieber CB90, keine Bange, bei dem Gedicht kann es keine Missverständnisse geben. Bei der Exhumierung wurde übrigens festgestellt, dass die Leiche auf dem Bauch lag. Die polizeiliche Vernehmung ergab, dass der Witwer als Grund für die falsche Lage angab, dass die Ermordete, würde sie wider Erwarten noch mal wach, in die falsche Richtung grübe. Liebe Grüße, Hayk
  18. Was ist geschehn mit deinen einstmals feuerroten Haaren? Ich sehe nur noch graue Zotteln dein Gesicht umrahmen - und dein Gesicht mit eingefallner, früher voller Wange, wie reizend war es anzuschaun, bevor die Maden kamen und alle Lieblichkeit zerfraßen in den letzten Jahren - die Exhumierung, lieber Schatz, sie macht mir Angst und Bange! Die volle Brust hat Bruder Hein genüsslich weggefressen, verblichen ist dein Totenhemd, worunter deine Hüfte mit geilem Schwung das wilde Tier in Männern vorgelockt, statt Wolken von Chanel verbreitest du jetzt üble Lüfte; nun frage ich: „Warum war ich einst so von dir besessen?“ Ich fall fast um, weil mir das Blut gerinnt, der Atem stockt. Dein Tod - ein Irrtum war der Grund - du hast nicht viel gelitten, erinnre dich, auch wenns dir schwer fällt mit dem Matsch im Schädel, wir hatten über deine Mitgift tagelang gestritten und ich verstand: "Mit Gift" in Eckes Kirsch der Sorte „Edel“ begehrtest du dem schnöden Mammon gänzlich zu entsagen. Gelingt der Kripo der Beweis, dann gehts mir an den Kragen. Ich habe oft dein Grab besucht und goss mit heißen Tränen die Blumen, die ich ausgesucht und mich an dich gemahnen; den Grabesschmuck hab ich bezahlt mit Gold aus deinen Zähnen. Du schweigst für immer, sitzt verstimmt im Kreise deiner Ahnen und sinnst als flügellahmes Engelein auf blutge Rache; ich beiße mir die Lippe wund und dreh mich um - und lache.
  19. Liebe Sonja, ich danke für dein Verständnis und bin mir sicher: Wer mich ein bisschen näher kennt, erkennt auch mein spitzbübisches Lächeln trotz aller "Hiebe", die ich manchmal verteile. Natürlich mache ich den Dilettantismus nicht an einem Rechtschreibfehler oder metrischen Seitensprung fest. Nur wenn eine/r die Backen aufbläst und sich für den GröDiaZ hält oder - noch schlimmer - sein Unvermögen hinter Sprüchen wie "Ich schreibe aus dem Bauch heraus" verbirgt (was aus dem Bauch herauskommt, darüber will ich gar nicht nachdenken), macht mich wuschig. Dichten, kaum trau ich mich, es so zu sagen, ist eine Kunst und Kunst kommt von Können und Können kann man sich aneignen. Erkenne ich ein Bemühen, bin ich stets des Lobes voll. Liebe Grüße, Hayk
  20. Liebe Darkjuis, hätte mir vor zwanzig Jahren ein Mädchen das geschrieben, auf Pergament mit zierlich schönen Lettern, mich hätt es auf mein Ross getrieben, um ohne Rast zu dir zu brettern und käme schweißgebadet bei dir an und schwüre dir: Ich bin der Mann, den du begehrst mit Herz und Sinn! Mit anderen Worten: Ich bin völlig hin. Dein Gedicht ist wunderschön und ich schließe mich Gummibaum an: Er hat mit zartesten Pinselstrichen Dein WEerk abgerundet. Liebe Grüße, Hayk
  21. Hallo CB0ß, jawohl! Recht hast Du, wenn der Dilettant jemand ist, der sich aus persönlichem Interesse oder Liebhaberei mit einem künstlerischen oder Gebiet beschäftigt. Wir ale sind Zwerge, die ja auch mal klein angefangen haben. Nein, diese Dilettanten meine ich nicht! Bitte schau auf meinen Text, in dem es heißt: "Niemals ärgerts mich, wenn ... " oder "Niemals zürne ich, wenn ..." . Mir geht es bei meinem Flehen an Apoll um die unbelehrbaren Sprachvernichter, denen auch bei zarten Hinweisen auf Rechtschreibung, Zeichensetzung oder metrischen Fehlern nichts Besseres einfällt als der Hinweis, sie schrieben aus dem Bauch und weiter die Sprache verhunzen. Ich schreibe an anderer Stelle auch: "zum Richter taug ich nur bedingt" - ich erhebe mich also nicht über andere und bin mir bewusst, selbst zu den Lernenden zu gehören. Liebe Grüße, Hayk
  22. Hayk

    Apoll, ich fleh dich an

    Gefeiert haben wir, gegessen und getrunken, es ging uns gut, und auf den Flügeln froher Lieder besuchten wir die Länder unsrer Phantasien - an deine Brust, Erato, sind wir gern gesunken; ach, kommt zurück, ihr goldnen Zeiten, kehrt doch wieder! Beschenk uns, Muse, reich mit Charme, Verstand, Esprit. Was wird uns von elenden Schändern der Sprache serviert? Sie zählen die Silben und machtvoll erzwingen sie Reime, der Versfuß geht flöten, der Rhythmus gerät aus dem Leime - erstaunlich ist's schon, was manch kränkelndes Hirn so gebiert. Wer wagt es, Erato, in klägliche Lumpen dich, Göttin, zu kleiden, mit tumben Geschwafel so vielen die Lust am Gedicht zu verleiden? Spott und Hohn, Kritik, verstecktes oder lautes Lachen stören Dilletanten nicht - sie werden weitermachen; täglich tropft ihr Gift, verdirbt die beste Götterspeise. Gott Apoll, was tun? Wir flehn zu dir! Und er spricht weise: Hütet euch bei Tag und Nacht vor schlechtem Schmaus und Trank! Lasst sie selbst die wurmzerfressnen, faulen Früchte pflücken. Dauerhaft wirds keinem dieser Stümper wirklich glücken, Katzengold für echtes zu verkaufen - Gott sei Dank! Niemals ärgerts mich, wenn Most in Flaschen schäumt und davon träumt, ein guter Wein zu werden. Seh ich aber, wie das Flügelross sich bäumt, wenn Stümper stur mit kruden Sprachgebärden sinnentleert mit grauenhaften Klapperreimen die dümmsten Sprüche aneinander leimen - ganz egal, sei's Mädchen, Knabe oder Mann, dann stöhne ich voll Pein: Apoll – ich klage an! Niemals zürne ich, wenn Möchtegernedichter das Metrum knapp, die Reime ganz verhunzen, dulde schweigsam, meckre leise, denn zum Richter taug ich nur bedingt; doch tumbes Beifallsgrunzen bei Herz und Schmerz und Papillongeschunkel jagt meinen Blutdruck hoch, um mich herum wirds dunkel. Selbsternannte Dichter meucheln deutscher Sprache Zauberbann, begreift ihr jetzt den Hilfeschrei: Apoll – ich klage an! Klage führst du Erdenwurm mit wohlgesetzten Worten. Solln wir Blitze auf sie schleudern, ihren Federkiel zerknittern? Hier am Fuße des Parnassos werden einst die Dilettanten zittern; Niemals werden sie den Lorbeer oder andre Dichterkränze horten. Hybris ist die größte Sünde, hüte dich es ihnen gleich zu tun! Zügle den Zorn, so verständlich er ist, und beginn deinen Ärger zu dämpfen! Gegen die Dummheit, mein Söhnchen, versuchten selbst Götter vergeblich zu kämpfen.
  23. Lieber Gutmensch, ja, ich hatte eine wunderschöne Schäferhündin (Enya) und einen wunderbaren Kater (Tigran) und kann jedes Deiner Worte nachvollziehen. Liebe Grüße, Hayk
  24. Liebes Schmuddelkind, liebe Sofakatze, ich setze Goethes Anfangsvers der Seligen Sehnsucht voran: "Sagt es niemand, nur den Weisen..." Bedauert mich - auch ich war nur ein Teller! Mein Tod war mir beschieden, und schneller als gedacht zersprang ich jüngst zu eurem Glück in tausend Scherben, doch zuvor - ich danke Amor sehr und denke gern zurück - verzierte eine Fürstin mich mit herrlichem Dekor: Ein A wie Alpha und ein Σ wie Sigma, eng verschlungen, mit zarten Pinselstrich schien ein Orakel ihr gelungen. Und in weitem, hohem Bogen bin ich von der Leuchtenburg geflogen, zerschellte monogrammverziert auf einem Haufen Porzellan. Wer so sein Leben rasch verliert, erfüllt des Liebesgottes Plan: Es mögen Alpha, Sigma sich verbinden, und Herz zu Herzen sich nun finden! Liebe schmunzelnde Grüße, Hayk
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