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Anonyma

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  1. Lieber Perry, mir gefallen deine 2-Wort-Spielereien auch sehr. (Psst - jetzt weiß ich auch, wo Claudi die Inspiration für ihre neueste Erweiterung im Lyrische-Rätsel-Faden fand. Na, siehst du - so klein sind die Denkübungs-Spielereien gar nicht, sie sind sogar inspirierend! ) Wenn überhaupt klein, dann auf jeden Fall auch fein. Und ich habe mich genussvoll durch die Zeilen geschmunzelt. Da ich selbst leidenschaftliche 'Spielerin' bin, mit Worten, Bedeutungen und Möglichkeiten (und Regeln, hüstel), triffst du bei mir damit natürlich 'ins Schwarze'. Mein persönlicher Favorit. Hier habe ich nicht nur geschmunzelt, sondern von einem Ohr bis zum anderen Ohr gegrinst: Die Vorstellung, die Vorstellung, die Gedankenbilder! (Die erläutere ich nicht näher, das wäre ja nicht jugendfrei und man weiß ja nie, wer hier so alles liest. ) Aber eine Frage habe ich doch: Große oder kleine Rochade? LG, Anonyma P.S.: Jetzt, wo ich so darüber nachdenke ... muss ich sagen, dass Fietjes Version mir sogar noch ein bisschen besser gefällt. In ihr gibt es den Überraschungseffekt, als 'Sahnehäubchen auf dem Kuchen'.
  2. Lieber Fietje, erst mal ein herzliches Dankeschön für deinen ersten Kommentar! Auf den zweiten gehe ich gleich ein, nach meiner Antwort an Claudi, denn dein erneuter Kommentar hängt ja mit ihrem zusammen. _____________________________________________________________________________ Liebe Claudi, hm. Ich verstehe, was du mir sagen möchtest. Und du hast im Prinzip ja auf jeden Fall recht. Nur gibt es auch hier einen Sonderfall, das heißt: Mich. Als ich mich zum ersten Mal mit antiken Versmaßen auseinandersetzte, war das der Hexameter, das Distichon folgte. Allerdings fand ich anfangs keinen Gefallen daran. Und zwar gerade in dem Bereich, der für mich persönlich besonders wichtig ist. Dieser Bereich umfasst Klang, Rhythmus und Melodie. Ich suche immer nach 'Harmonien', nach 'Melodiösität'. In dieser Hinsicht fiel es mir schwer, Gefallen daran zu finden. Der deutsche Hexameter wollte mir nicht recht 'ins Ohr gehen'. Im Grunde genommen will er das immer noch nicht so recht. Dennoch möchte ich mich auch mit antiken Versmaßen und Strophenformen auseinandersetzen, denn ich möchte nichts auslassen. Unabhängig davon, ob es mir persönlich zusagt oder weniger oder auch nicht. Ich gehöre zu der Sorte, die sich sogar jedes Jahr aufs Neue die Komma- und die Rechtschreibregeln 'reinzieht' - um sicher zu gehen, dass ich nicht versehentlich irgendetwas verpasse, das sich eventuell geändert hat. (Und das ist ungefähr so aufregend und interessant wie kalter Kaffee von vorgestern.) Für mich sind die 'Antiken' nach wie vor überwiegend eine 'Kopfsache'. Intellektuell interessant. Deshalb bin ich wirklich dankbar, für jede sich bietende Möglichkeit, klangliche Aspekte verwenden/hinzufügen zu können. Der Hexameter leiert furchtbar, liebe Claudi. In unserer deutschen, akzentuierten Sprache will er für mich einfach nicht recht 'klingen'. Auch nicht, wenn 'aufgelockert' wird, wie z. B. mit verkürzten Versfüßen. Nebenbetonungen, sie setzen für mich zusätzliche, klangliche Aspekte. Und sie eröffnen auch viele weitere Möglichkeiten in Punkto 'Wortschatz'. Mehr ist für mich immer eine Bereicherung. Auf meinen Grabstein müsste man schreiben: Mehr Klang! (Bitte.) Und darunter: Mehr Möglichkeiten! Mehr Worte! Von allem mehr! Auf diese Nebenbetonungen zu verzichten, 'raubt' mir persönlich zu viele Worte und damit zu viele Ausdrucksmöglichkeiten. Dass der Hexameter, der ja für eine quantitierende Sprache gemacht ist, ohnehin in unserer akzentuierten Sprache wie ein 'Magnet' für Amphibrachen wirkt, muss ich dir, bei deinem umfangreichen Wissen, sicher nicht sagen. Die Natur unserer Sprache 'zwingt' uns beim Schreiben diesen Versfuß ja geradezu 'auf'. Und es ist eben dieser, der (nicht alleine, aber in hohem Maße) für das Leiern sorgt - je mehr davon, desto schlimmer. Lange Erklärung, kurzer Sinn: Ich werde den 'regelgerechten' Hexameter (und natürlich auch den Pentameter) konsequent üben, versteht sich. Denn ich werde erst dann in vollem Umfang mit den Möglichkeiten 'arbeiten können', wenn ich die Form beherrsche. Aber du kannst darauf wetten, dass ich später, wenn ich soweit bin, fröhlich aus der Reihe tanzen werde - denn das ist bei mir generell so eine Sache ... mit manchen Regeln ... (Aber: Zuerst lerne ich die Regeln. Und zwar über das Lernen hinaus. Das ist wichtig für mich. Ich möchte 'verinnerlichen'. Erst dann kann ich aus dem Vollen schöpfen.) Deshalb: Danke für den Hinweis bezüglich Nebenbetonungen. Information aufgenommen und abgespeichert. Und ich werde sicher noch in dem von dir erwähnten Wortfußfaden mitüben. (Schließlich übe ich ja bereits anderweitig ständig - in all den Spielefäden. Nebenbei: Wie schade, dass der Limerick so gering geschätzt wird. Dabei ist er eine so hervorragende Übung und das sogar in vielfältiger Hinsicht.) LG, Anonyma __________________________________________________________________ So, lieber Fietje, da bin ich wieder. oh ja, mehr. Immer mehr und deshalb selbstverständlich auch mehr Präzision. Mehr Details. Mehr Qualität. Kann ich nie genug davon haben! Deshalb war mein Dank an Claudi auch in vollem Umfang ehrlich gemeint. Ja, es gibt Adler. Und es ist gut, dass es sie gibt, mit ihren Adleraugen. Und dann gibt es solche wie mich. Die daran arbeiten, ein Turmfalke zu werden. Der rüttelt nämlich, weißt du. Mhm, seine Spezialität ist der Rüttelflug, deshalb wird er auch Rüttelfalke genannt. Der fliegt auch frei - nur anders. (Und manchmal, da sitzt er auch in seinem Nest, im Turm, und rüttelt an den Grundfesten. Aber, keine Bange - er achtet schon darauf, dass es keinen Einsturz gibt. Er rüttelt ganz bewusst nur hier und da ein bisschen, damit der Turm nicht so starr und steif herumsteht, sondern sich auch mal ein bisschen bewegt.) Stimmt - das ist optisch, d. h. mit Ixen nur 'mehr schlecht als recht' darstellbar. Ich liebe sie, diese feinen 'Zwischen- und Untertöne'. Und ich stimme dir auch darin zu: Hexameter sind ein gewaltiges Instrument. Das erkannte mein 'Kopf', den ich bereits bei Claudi erwähnte, allerdings erst vor recht kurzer Zeit. Und damit 'öffnete' sich mir der Hexameter, der mir zuvor überwiegend 'verschlossen blieb' auf einer ganz anderen 'Ebene'. Jetzt muss ich unbedingt Unterricht nehmen, damit ich auf diesem antiken Musikinstrument auch wirklich gut spielen kann. Und ihm neue Klänge und Melodien entlocken kann. Und dann - ja, dann werde ich meine eigenen Lieder spielen. Und an den Regeln rütteln - wenn ich denke, dass es richtig ist (und manchmal für mich auch wichtig). Es gibt zwei Gründe, warum ich mich an Regeln halte. Der eine: Die Regel ist wirklich wichtig, notwendig, vielleicht sogar ausschlaggebend und sinnvoll. Der zweite: Die Regel ist ein Werkzeug, um zu verstehen, was sich 'hinter, neben, zwischen, unter und über ihr befindet'. Also beachte ich diese so lange, wie ich sie brauche. Manchmal - da schüttele ich aber auch den Kopf. Nie anfangs, aber später dann, wenn ich die Regel verstehe und auch, wofür sie da ist. Dann biege ich Regeln und zwar, bis sie mir persönlich passen. Oder sinnvoller erscheinen. Und es gibt für mich auch Regeln, die überhaupt keinen Sinn machen, es gibt für mich durchaus auch 'dumme' Regeln, überflüssige Regeln und falsche Regeln. Aber auch bei diesen kommt erst das Verstehen und dann folgt ggf. das Verwerfen. Alles, was ich jetzt über Regeln schrieb, trifft übrigens bei mir nicht nur auf den Bereich der Dichtkunst zu. Leider gibt es da 'anderweitig' auch Regelzwang ... und diesen gibt es zum Glück beim Dichten nicht. Da gibt es nun mal keine ehernen Gesetze. Und daher ist für mich persönlich da auch nichts in Stein gemeißelt, wie weiland die zehn Gebote. Ich betrachte mich als mündigen Menschen und daher auch als berechtigt, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Idole hatte ich nie. An den Werken mancher der 'Großen Alten' - nein, das hat jetzt mit Lovecraft nichts zu tun - finde ich in verschiedenstem Umfang Gefallen und immer unabhängig davon, wer denn was geschrieben hat oder wann. Ob Gedichte oder Musikstücke/Lieder: Ich betrachte jedes Werk als Einzelstück. Wenn ich denke, dass eine Regel zu einschränkend, zu viel oder falsch oder was-auch-immer ist, dann spielen Name, Ausmaß eventueller Berühmtheit oder 'Status' desjenigen, der sie aufstellte, keine Rolle für mich. Ja, ich bin ein Mensch mit ausgeprägt eigenem Kopf. Nicht stur, sondern: eigenwillig. LG, Anonyma _________________________________________________________________________ Lieber Joshua, würde Mr. Spock sagen. Komm gerne und philosophiere bei mir, soviel du willst. Wie auch immer du willst, wie viel oder wenig auch immer du willst und worüber auch immer du willst. Alles ist bei mir willkommen. Jede(r). Immer. Aber zum Inhalt hast du dieses Mal ja gar nichts geschrieben ... Schnüff ... dabei habe ich mir mit ihm genau so viel Mühe gegeben wie mit der Form ... mache ich ja immer ... Schnief ... LG, Anonyma
  3. Hallo, Amadea, der innere Zensor. Ich habe mich, wie ich finde, ganz gut mit ihm arrangiert. Wir schlossen einen Kompromiss: Er darf sich bei meinen eigenen Werken ausleben und mäkeln, meckern und motzen, so viel er will. Weil ich mir im Klaren darüber bin, dass ich ihn brauche, auch wenn ich ihn nicht immer mag. Ja, ab und zu, da höre ich ihm auch ganz bewusst mal nicht zu, schalte ihn gewissermaßen, zeitbegrenzt, 'auf Ignore'. Aber die meiste Zeit über höre ich auf ihn. Ich nehme ihn allerdings hart an die Kandare, wenn es um die Texte (egal, welcher Art) anderer geht. Ich glaube wirklich nicht, dass ich das Recht habe, mit den Maßstäben, die ich bei mir selbst anlege, andere zu messen. Manchmal kommentiere ich dann tatsächlich nicht. Dann, wenn mir klar wird, dass selbst konstruktive Kritik zu viel wäre und nicht viel übrig ließe. Das fände ich persönlich zu demotivierend. In anderen Fällen zähle ich, hier und da, ein paar kleine Erbsen und befehle meinem Zensor, ansonsten zu schweigen. In diesen besagten Fällen wecke ich viel lieber meinen inneren Motivator auf und lasse ihn an die Arbeit gehen. Im Gegensatz zum Zensor richtet dieser sein Augenmerk auf das Gelungene, das Positive und das spornt an, in dieser 'Richtung' weiterzumachen. Wie es so treffend heißt: Es gibt immer einen anderen Weg. Für den, ich persönlich, mich entschieden habe. Was mich traurig stimmt, ist das Ende des Gedichts. Ich finde, so muss es doch nicht enden. Der innere Motivator ist sehr gut im Ermutigen und im Aufmuntern. Er ist ein guter Freund. Und als Gegengewicht zum Zensor nicht nur bestens geeignet, sondern sogar notwendig. Daher darf mein innerer Motivator auch bei mir selbst, d. h. bei meinen eigenen Werken, immer mitreden. Wenn innerer Zensor und innerer Motivator miteinander diskutieren, dann entsteht ein inneres Gleichgewicht. Und aus diesem heraus lässt sich wunderbar (Kunst) schaffen. Äußere Zensoren, nun, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Meistens höre ich ihnen zu - aber gar nicht so selten auch nicht. Dann nicht, wenn ich anderer Meinung/Ansicht bin. Künstlerische Freiheit ist, für mich, die Freiheit der bewussten Entscheidungen. Diese gehen eben manchmal auch nicht mit den 'Regeln' konform. Ich spiele fürs Leben gern mit den Möglichkeiten, die gegeben sind. Ich nehme Kritik freundlich, respektvoll und oft auch durchaus dankbar zur Kenntnis - aber ich entscheide selbst, was ich davon annehme und was nicht. Und dem muss sich bei mir auch der innere Zensor fügen. LG, Anonyma
  4. Hallo, Glasscheibe, ich hoffe sehr, das war für dich nicht wirklich so. Zum einen die Schule als solche, zum anderen die Begegnung mit Gedichten. Es macht mich traurig und wütend zugleich. Wie vielen jungen Menschen wird die Möglichkeit der 'Liebe zum geschriebenen und/oder gedichteten Wort' auf diese Art schon frühzeitig ausgetrieben? Stumpfsinniges Auswendiglernen und Herunterleiern unter Benotungszwang eignen sich jedenfalls nicht, um bei jungen Menschen Interesse zu erwecken. Leider war und ist in den Schulen das genaue Gegenteil der Fall. Und wenn die Beschäftigung mit Gedichten zu etwas Hassenswerten wird, dann machen viele ihr Leben lang einen großen Bogen darum. Und interessieren sich dann viel mehr für Motorräder, Autos und dicke Brüste. Sehr gut gefällt mir die Metaphorik der 'Nase, aus der sogar Rotz läuft'. Da hat jemand 'die Nase voll'. So voll, dass sie sogar überläuft ... Schrecklichkeiten auf Papier - das ist schrecklich. Dass es so ist. So gesehen wird. Wer sich heutzutage noch mit Gedichten beschäftigt, braucht geradezu eine Nische, wie z. B. dieses Forum. Die Skala der üblichen Reaktionen darauf ist breit. Sie reicht vom milden, nachsichtigen Belächeln bis hin zum Verhöhnen, Verspotten und Geringschätzen der Person. Ich verrate hier mal etwas. Meinen Grund, warum ich so kommentiere, wie ich es tue. Könnte ich kritisieren? Ja. Tue ich es? Nein. Ich habe für mich persönlich entschieden, dass ich einen anderen Weg wähle, da ich diesen für den richtigen halte. Den Weg des Ermunterns und Aufbauens. Ich konzentriere mich auf das Positive, das ich finde, ab und zu, da erwähne ich evtl. mal Tippfehler oder fehlende Kommata oder Ähnliches. Ansonsten aber bin ich keine Freundin von so genannter 'konstruktiver Kritik'. Sie demotiviert und motiviert nicht. Denn sie kann nur motivieren, wenn bereits genug Übung und Kenntnisse vorhanden sind, um sie aufzunehmen und richtig zu verstehen. Wenn es an beidem noch mangelt, ist Kritik zu destruktiv, zu demotivierend. Mag sein, dass ich mit dieser Ansicht so gut wie alleine dastehe, aber ich glaube daran, dass es immer einen anderen Weg gibt. Und vielleicht gelingt es mir, einen unter einer dicken Schicht aus Neuzeitbeton begrabenen 'Funken' wieder anzufachen. Vielleicht. Vielleicht gelingt es mir ja auch nur in einem Einzelfall - aber auch dieser wäre es mir wert, dafür viele, viele Kommentare zu schreiben. Denn ich finde, dass sich der Aufwand dafür lohnt. LG, Anonyma
  5. Hallo, Kurt Knecht, jaja, so lässt sich auch eine ruhige Kugel schieben. Zumindest in der Badewanne. Obwohl ich las, dass das Tote Meer diesbezüglich auch einen sehr belebenden Badezusatz enthält. Der reduziert das Kugelgewicht (und das Gewichts all dessen, was an der Kugel hängt - meine Güte, nein, was schreibe ich da denn wieder - was sich außerhalb der Kugel noch so befindet, meine ich natürlich) ganz beträchtlich. Hat das LI etwa Badesalz verwendet? Im Schwäbischen wird die Kugel übrigens nicht nur durch Sahnetorten, Kuchen und Bier gerundet. Wird hier auch gerne als 'Rostbratenfriedhof' bezeichnet. Klingt aber nicht so fröhlich, stimmt. Bleiben wir also bei Kugel. (Aber, nebenbei: Da kann man mal sehen, wie pietätvoll wir Schwaben sind. Selbst das Essen wird respektvoll zur letzten Ruhe gebettet.) Wobei - doch, eins wäre da noch. Mein Ex-Mann hat, nachdem wir dann verheiratet waren, innerhalb des ersten Jahres 15 kg zugenommen. Jaja, das ist, wie mir bestätigt wurde, offenbar die Schuld der regionalen Spezialität: Soße!) Straffe Zeilen, die mich zum Verweilen einluden - schmunzelnd gerne gelesen! LG, Anonyma (P.S.: Das Tun im vorletzten Vers bitte groß. )
  6. Hallo, Vergissmein nicht, das Glitzern der Glückseligkeit. Selten und deshalb so kostbar. Ja, dem Schluss stimme ich zu: Festhalten! Die zweite Strophe ist hier mein persönlicher Favorit. Mir gefällt der Übergang, dein spielerisch-leichter Umgang mit 'vielleicht' und 'viel leichter' ganz besonders gut, zwischen 'Vielleicht der Mond' und 'viel leichter als der Mond (verschwindet die Nacht)'. Ja, es gibt Schönheit, die so intensiv ist, dass sie schmerzt. Ich persönlich nenne diesen ganz speziellen Schmerz 'süßer Schmerz'. Er kann so süß sein, dass man gar nicht möchte, dass er aufhört ... Es kann, muss aber nicht immer etwas sein, das man mit den Augen sieht. Es kann auch Musik sein. Oder ein Ereignis, das wunderbar ist; etwas, das man auch nicht unbedingt selbst erleben muss, es kann auch etwas sein, das man miterlebt. (Das Schönste, was ich in den letzten paar Monaten erleben durfte, war die Rettung eines Straßenhundes auf Kreta. Die Verwandlung einer gequälten, verängstigten Seele zu einem fröhlichen Geschöpf, das eine ganz neue Freude im Leben fand. Das arme Tier wurde von Unmenschen, bei lebendigem Leib, teilweise 'gehäutet' - und es war so schön, (in mehreren Videos, in entsprechendem, zeitlichem Abstand), zu sehen, wie diese furchtbare Verletzung ebenso heilte wie die Wunden in dessen Seele. Ich weinte zwei Mal: Zunächst aus Kummer und dann aus tiefer Freude. Wir sollten 'die Augen und Ohren' der Seele viel öfter nutzen. Um die Momente der Schönheit, der Freude und des Glücks einzufangen, wenn sie uns begegnen. Sie können uns davor bewahren, seelisch vor dem Hässlichen in der Welt zu kapitulieren. Und das sollten wir niemals tun. (Deshalb 'sehe' ich mir die Geschichte dieser Welt selten gerne an. Aber auch dafür gibt es ja, zum Glück, ein Gegengewicht: Die Welt der Phantasie und der Träume.) Ich habe dein Gedicht wirklich mit Freude gelesen - danke dafür! LG, Anonyma
  7. Kocht Elegien! Die schmecken! Zutaten: Buchstaben! Verse! Hier! Mein Rezept: Das doppelte Distichon! Silben: Fein schnippeln! Ausrufezeichen! Spondeen! Zäsuren! Hexameter rösten! Doppelpunkte: Kein Reim! Wenig Pentameter: Scharf! Alles! Mit Schmalz! In den Topf werfen! Gut umrühren: Schmatz!
  8. Ich frage mich so langsam, ob es heute hier im Forum wirklich mit rechten Dingen zugeht? Ich meine, ich schreibe hier heute schon den dritten Kommentar als erste! Neee, neee, neee, das kann nicht mit rechten Dingen zugehen! Sonst schaffe ich das nie ... merkwürdig, sehr merkwürdig ... verdächtig ... Liebe Melda-Sabine, wunderbar, deine Hymne auf die Dritten! Natürlich kennt dieses uralte Scherzchen sicher jeder (in der einen oder anderen Fassung), aber es fiel mir trotzdem unwillkürlich beim Lesen dazu ein: Ob nachts die Zähne schmerzen, weiß ich nicht. Sie und ich schlafen getrennt. Beim besten Willen schaffe ich es nicht, hier einen Favoriten unter den Strophen zu haben. Statt dessen 'picke' ich einfach mal meine Vers-Favoriten heraus: Ich kam, ich las, ich lachte Tränen! Die ich mir beim Schreiben dieses Kommentars immer noch aus den Augenwinkeln wischen muss! Liebe Melda-Sabine - einfach herrlich, göttlich, urkomisch, zum Kringeln! LG, Anonyma
  9. Hallo, djeberle, ob es nun (korrekte/vorschriftsmäßige) doppelte Schüttler sind oder nicht, das kann ich nicht beurteilen. Dafür fehlen mir die genaueren Kenntnisse. Ich glaube zwar, ja, aber ich kann mir eben nicht sicher sein, ob ich richtig liege. Ich habe selbst auch mal ein paar Versuche mit Schüttelreimen unternommen, aber es ist einfach 'nicht meins'. Nicht in der Hinsicht, dass ich Schüttelreime nicht 'mag' oder sie als 'dichterisch unterlegen' oder etwas in dieser Richtung betrachte. Ganz im Gegenteil - ich bekomme sie nur nicht hin! Jedenfalls nicht gut genug. Aber ich lese sie sehr gerne und ziehe dann auch gerne meinen Hut dabei, wenn ich mir so Sachen durchlese wie z. B. Doppel-, Tripel- oder sogar Quadrupelschüttler. Oder geschüttelte Sonette. Du scheinst dich ja auszukennen, daher würde ich gerne eine reine Interessensfrage stellen: In den ersten beiden Versen wird 'geklauten' zu 'lauten'. Ist es bei Schüttelreimen erlaubt, ggf. Vorsilben wie hier das 'ge-' wegzulassen? Denn, auch wenn ich selbst kein 'geistiges Händchen' für das Schütteln habe, interessiere ich mich in Sachen Gedichte grundsätzlich für alles und würde daher gerne 'Bescheid wissen'. Gerne gelesen! LG, Anonyma
  10. Hallo, Hera Klit, eine ganz andere Darstellung von Besessenheit als 'die übliche'. Ich frage mich, ob ich mir jetzt einen Aluhut besorgen sollte - ? Andererseits würde der auch nichts nützen ... Das ist wirklich hochinteressant zu lesen. Die Wurzel des Übels wird hier zur Wurzel dessen, was wirklich ist - ausgesprochen tief- und (im positiven Sinne von mir gemeint) hintersinnig. Nun - genau so ist sie ja auch. Unsere Wirklichkeit. Wir bewirken nun einmal wenig bis nichts Gutes. Und ja: Was ist nun gut, was ist nun schlecht? Je nach Perspektive, bedingt durch Kultur, gesellschaftliche Normen und Glaubensstrukturen etwas anderes ... Für mich ist die ganze Geschichte eine Metapher. Die mich auch an Es, Ich und Überich von Freud erinnert. Bei uns Menschen übernimmt immer wieder, abwechselnd, das erste, zweite oder dritte das 'Ruder'. (Ich bin nicht wirklich eine 'Freudianerin', aber hier, zur Geschichte, passt diese Einteilung recht gut, wie ich finde.) Da stellt sich mir doch die Frage, was dieses 'Geistwesen' denn ist. Denn ich glaube, ES lügt und ist selbst die Wurzel des Übels. Ja, wir Menschen belügen uns gerne selbst, um unser Tun vor uns selbst rechtfertigen und/oder entschuldigen zu können. Notfalls erfinden wir auch Schuldige. Entweder hat der große, unsichtbare Freund das so gewollt und alles ist sein Wille oder die Schuld findet sich beim bösen Monster unter dem Bett. Ich möchte aber auch noch erwähnen, dass ich beim Lesen mit an eventuellen Drogenkonsum und daraus resultierende, 'neue und überwältigende Erkenntnisse' denke. Ich erlebte das bei einem Nachbarn. Und da er nur Cannabis raucht, kann ich persönlich nur sagen: Nun - als 'harmlos' würde ich das nicht bezeichnen ... Tatsächlich haben wir, auch wenn viele das so nicht sehen bzw. sich nicht eingestehen wollen, reichlich wenig Kontrolle über unsere Instinkte und Triebe. Reflexe, Instinkte, Triebe, Emotionen, Gefühle, Verstand, Vernunft. Das ist die Reihenfolge, auch wenn es so einige gibt, die behaupten, es wäre nicht so. Das ist auch wissenschaftlich untersucht und bestätigt: Die Emotion kommt z. B. immer zuerst und danach folgt der Verstand. Leider, leider gilt immer noch: Die Ratio, die ist schlecht, die ist böse, die ist emotionslos, kalt - nein, nein, die Emotionen, das Bauchgefühl, die sind die Guten, auf die muss man immer hören. Was dabei herauskommt, ist überall auf diesem Planeten zu sehen. Und was da zu sehen ist, die Realität dessen, nun, die ist alles andere als 'gut und schön' ... An Ausreden fehlt es dem Menschen nie. Irgendeine findet sich schon. Irgendwo, irgendwie ... Im Notfall sind es eben Geistwesen, böse Engel, Aliens oder sonst etwas. Schließlich mangelt es uns Menschen nicht an Phantasie, da fiel uns immer, fällt uns immer etwas Passendes ein - und wird uns auch künftig einfallen. LG, Anonyma
  11. Lieber gummibaum, großartig ausgedrückt/formuliert, ganz besonders die 'Reproduktionsgemeinschaft'. Klingt auch so interessant: XxxX/xXx - TamtataTam/taTamta. Das werde ich mir merken! Ich darf mir den Begriff doch sicher ausborgen, sollte ich künftig etwas schreiben, in das er passt? (Könnte, so denke ich, vielleicht in einen künftigen Hexmeter-Vers passen, denn ich merkte, dass ich mit dem Hexameter irgendwie besser zurechtkomme, wenn ich beim Inhalt meiner Vorliebe, dem Humor, folge.) Freut mich, wenn du meine Verse mit Vergnügen lesen konntest! LG, Anonyma
  12. Liebe Ostseemoewe, kann es sein, dass es ein kleines Missverständnis gibt? Ich meinte 'als Erste dran' scherzhaft, denn ich brauche, da ich in den allermeisten Fällen, nun, alles andere als kurze Kommentare schreibe, entsprechend Zeit dafür. Das hat zwei Auswirkungen: Entweder bin ich gerade am Schreiben und werde dabei von einem oder zwei anderen Kommentaren 'überholt' oder ich finde einfach nichts mehr, das noch keinen Kommentar hat! (Zum einen bedauere ich, wenn jemand Neues noch keinen Kommentar hat und zum anderen möchte ich mich ja auch gerne revanchieren, wenn eines meiner Gedichte von jemandem kommentiert wurde - ganz im Sinne von Geben und Nehmen.) Natürlich ist es auch hier ein Geben und Nehmen, keine Frage. Nur ich - ich hinke immer hinterher und schaffe es einfach auch nicht, alles zu kommentieren, was ich gerne kommentieren würde. Sicher, ich könnte viel mehr Kommentare schreiben, wenn ich mich auf ein, zwei kurze Sätze beschränken würde. Aber - mir sind die Gedichte, die ich lese und dann kommentiere, mehr wert. Und daher möchte ich auch mehr geben. LG, Anonyma
  13. Liebe Ostseemoewe, endlich - ich habs geschafft und schreibe mal tatsächlich den ersten Kommentar! (Hm - vielleicht sollte ich mich aber trotzdem beeilen, sonst ...) Zurück zum ernsten Thema, deinem Gedicht. Ja, dieser Wunsch, dieser Wunsch nach einem Leben, das so lange dauern soll, wie nur irgend möglich. Am besten die Unsterblichkeit, das wärs doch! Für so viele Menschen. Medizin, die das Leben verlängern soll, um jeden Preis. Selbst wenn dieser darin besteht, an unzählige Schläuche und Messgeräte angeschlossen tage-, wochen-, oder sogar monatelang dahinzuvegetieren. Auch um den Preis des lebenswerten Lebens - weg damit, Quantität ist alles, Qualität ist nichts! (Das zeigt sich auch in allen anderen Bereichen des menschlichen Lebens.) Früher war es die Religion, die 'Rettung' bot: Nach diesem Leben ein neues Leben, das ewig währt. Heutzutage hat die Religion viel von ihrer Bedeutung verloren, also wird nach der direkten Unsterblichkeit gestrebt. Erinnert mich an einen Liedtext, dessen erste Zeile lautet: Ich will alles und zwar sofort! Ich denke mir schon seit langer Zeit - wie soll das mit dem Paradies denn ewig funktionieren? Es gibt ein Märchen, das in dieser Hinsicht Bände spricht. Leider habe ich vergessen, wie es heißt und konnte es nicht mehr finden. Daher nur eine kurze Zusammenfassung: Ein reicher Mann stirbt. Auf dem Weg ins Jenseits begegnet er Petrus, der ihn nach seinen Wünschen fragt. Der Reiche wünscht sich ein schönes Haus, einen bequemen Sessel, jeden Tag sein Lieblingsessen und einen Berg Geld, Gold und Juwelen. Petrus fragt ihn, ob das wirklich seine Wünsche seien oder ob er es sich nicht noch einmal überlegen wolle. Nein, der Reiche ist sich sicher. Anfangs ist er sehr zufrieden, aber dann ... wird es unbequem, denn es gibt kein Bett, also muss der Reiche Tag und Nacht im Sessel sitzen. Und nach recht kurzer Zeit bekommt er es mehr und mehr satt, immer das gleiche zu essen, Tag für Tag. Dann wird aus Überdruss Ekel. Und, wozu denn all die Reichtümer - wozu, wenn er sich nichts damit kaufen kann? Als Petrus ihn, viele Jahre später, besucht, beklagt er sich: „Das soll der Himmel sein? Ich kann nicht einmal mehr schlafen, bekomme das Essen nicht mehr herunter und das ganze Geld und Gold, es ist vollkommen nutzlos für mich! Ich habe meine Meinung geändert, ich möchte meine Wünsche zurücknehmen!“ „Wie kommst du darauf, dass du im Himmel bist?“, fragt Petrus zurück. „Du bist in der Hölle, denn du hast sie dir ja selbst gewünscht!“ Nun, im Paradies, mit den Flüssen, in denen Milch und Honig fließt und Milch und Honig fließt und Milch und Honig fließt - auf ewig? Eine Horrorvorstellung! Irgendwann muss jedes Paradies zur Hölle werden, egal, wie 'groß' und vielfältig es auch sein mag. Denn es wäre für alle Ewigkeit! Irgendwann hätte man alles unendlich oft erlebt, unendlich oft gesehen, gehört, gesagt, getan, gegessen, getrunken und, und, und unendliche Male! Und irgendwann, da wären wir grenzenlos verzweifelt, würden echte Höllenqualen erleiden und uns dann nichts sehnlicher wünschen, als die Sterblichkeit und den Tod. Den wir so sehr fürchten, dass wir über die Konsequenzen unseres 'Endlos-Lebenswunsches' nicht nachdenken. Ach, Ostseemoewe, wann lernen wir das Denken? Es wäre wirklich allerhöchste Zeit ... denn die Anfänge dessen, wovon das Gedicht erzählt, die sind bereits im Heute da ... Noch zum Formalen - sehr schön geschrieben, dein Gedicht. Das möchte ich gerne auch noch erwähnen. Jambische, elfsilbige Verse, sie sind gut gewählt, um den Inhalt zu tragen. Auch der Kreuzreim trägt dazu bei, wie ich finde. Er gibt der Thematik ein wenig mehr an 'Bewegung' und hält mein Interesse als Leserin (mit) wach. Und die letzte Strophe hier zeigt auf, was nur hundertdreißig Jahre bereits bewirken können. Die mit der Ewigkeit gar nicht verglichen werden können, da kein Zeitraum damit verglichen werden kann ... LG, Anonyma
  14. Hallo, Gaukelwort, die Zoos argumentieren immer mit Bildung, für die armen Stadtkinder, die sonst ja keine Möglichkeit haben, einen Eisbären oder Pinguin oder andere 'exotische' Tiere 'in echt' zu sehen. 1.) Es gibt Filme und Fotografien. 2.) Lernen die Kinder, was sie nicht lernen sollten - dass es in Ordnung ist, Tiere in Gefangenschaft zu halten. Und die Zoos argumentieren mit Artenschutz. Verweisen ständig auf die Handvoll erfolgreicher Wiederansiedlungen von fast ausgestorbenen Wildtieren - steht in keinem Verhältnis. Dieser Handvoll stehen Hunderte von Fehlschlägen (Tiere, die gar nicht ausgewildert werden können, da sie in Gefangenschaft nicht lernen können, was sie fürs Überleben bräuchten) und Tausende von Wildtierarten gegenüber, die gar nicht bedroht sind - was für ca. 80% der Tiere zutrifft, die in Zoos zur Schau gestellt werden. Und die Zoos schweigen auch darüber, was denn mit all den vielen Jungtieren aller Art geschieht, die dort ständig zur Welt kommen, weil sie besonders geeignet sind, viele Besucher anzulocken und die 'zuviel sind'. Betrifft ganz besonders den männlichen Nachwuchs - wenig oder kein Bedarf in anderen Zoos. Und was geschieht wohl mit den Insassen im Streichelzoo, die sich ebenfalls vermehren, wie Schweinen, Kaninchen etc.? Ich glaube, das können wir uns wohl alle denken ... Ja, wie ich bereits schrieb, es geht um Gedankenlosigkeit: Haben Wollen und Brauchen. Um das Gewissen erfolgreich zum Schweigen zu bringen, wurde dem Verwesungsprozess in den Vasen, der das Wasser ja so 'stinken lässt' (was durch Frischhaltemittel und Wasserwechsel genauso erfolgreich behoben wird), ein anderer Name gegeben: Pflanzen verwesen nicht, die verfaulen nur ... Wir Menschen brauchen, wie jedes Lebewesen, Nahrung. Aber wir brauchen keine Zootiere und keine Schnittblumen und keine Bonsai. Wo ist der Unterschied, ob einem Hund Ohren und Schwanz kupiert werden oder ein Baum 'optisch ansprechend zurechtgestutzt wird'? In beiden Fällen geht es nur um eines: Wir wollen das so, das sieht für uns hübsch aus oder ist praktisch oder was auch immer und deshalb machen wir das. Weil wir uns selbst das Recht dazu geben: WIR dürfen das, weil wir WIR sind! Weißt du, was? Ich bin über Fünfzig - und zeichne und male bis heute ungefähr so gut wie ein(e) durchschittliche(r) Dreijährige(r). Talent in dieser Hinsicht: Eindeutig nicht vorhanden! Ja, sobald man die Augen aufmacht und die Wirklichkeit erkennt, kann man es nur zum Kotzen finden. Was wirklich notwendig wäre: Dass wir den Lebewesen dieser Welt - Platz lassen. Damit sie dort, wo sie hingehören, leben können. Dass Eltern mit ihren Kindern beispielsweise sonntags, frühmorgens in den Wald gehen, die Kinder lernen können und dürfen, sich ganz still zu verhalten und abzuwarten. Und dann: Pssst, da, am Waldrand, zwischen den Bäumen - eine Ricke und ihr Kitz! Da, ein Fuchs, der über die Lichtung schnürt! Wie schön wäre das? Daraus würde das Kind dann wirklich etwas lernen. Und etwas Gutes. LG, Anonyma ____________________________________________________________________ Lieber Fietje, dankeschön! Habgier, Fietje, Habgier. Letzten Endes, das glaube ich persönlich wirklich, ist sie es, die 'hinter allem steckt'. Wir bekommen den Hals einfach nicht voll genug, werden niemals satt, egal, wie viel wir auch in uns hineinschlingen. Wir leben wie damals die reichen Römer, nur schlimmer. Wir feiern nämlich eine Dauerorgie. Und, was viele, die zwar bereits von den berühmt-berüchtigten, römischen Orgien gehört/gelesen haben, nicht wissen, ist das: Wenn so ein Römer sich mit Flamingozungen und einem Schwein, das mit einem Schwan gefüllt wurde, der mit einer Ente gefüllt wurde, die mit einem Hähnchen gefüllt wurde, das mit einem Fisch gefüllt wurde, der mit feinsten Pilzen gefüllt wurde, vollgestopft und sich mit den erlesensten Weinen abgefüllt hat, was tat der Römer dann? Er tunkte eine Pfauenfeder in feinstes Olivenöl, steckte sich die Feder in den Hals, übergab sich - damit er noch einmal von vorne beginnen konnte. Und - genau das tun wir doch auch heute, oder etwa nicht? Nur 'indirekter', wir schmeißen das Essen schon im Vorfeld weg, schlucken es nicht einmal mehr herunter. Kippen Unmengen an Lebensmitteln ins Meer oder werfen es sonstwo und sonstwie weg ... aus den Augen, aus dem Sinn! Gewinn! Gewinn! Einfach mal eine dieser Kochsendungen mit den allseits wohlbekannten Fernsehköchen ansehen. Da ist nie etwas zu finden, das nicht das Oberallerfrischeste und qualitativ das Allererlesenste ist. Nein, das wäre ja unter deren Niwehau. Wenn die mal erwähnen, dass sie Gemüsereste zu Gemüsebrühe/-fond verkochen, dann nur aus einem einzigen Grund: Das ist billig, damit lässt sich bei den Gästen mehr Geld machen. Ansonsten zeigen sie, wie man 'fein, feiner, am feinsten' ein ganzes Schwein auf einen ca. 4 cm² großen Speckwürfel reduziert, der auf Akazienholzkohlen allerliebst geröstet wird - kostet dann auch nur 39,99 €, denn zwei auserlesene Blättchen Feldsalat, drei exakt gleich kleine Heidelbeeren und einen winzigen Klecks Rotwein-Trüffelsauce gibt es schließlich auch noch dazu! Und das ist sowieso nur einer von 8 Gängen, das ganze Menü kostet dann nur ... hm, wie wärs mit 'Wahnwitz' für Verschwendung pur, nur, um das Restaurant dann hungriger zu verlassen, als man es betreten hat? Ja, einen Gedanken mag es schon wert sein. Alles bei Gedichten ist immer Gedanken wert. Aber ich möchte, dass das Kotzen auf jeden Fall 'das letzte Wort hat'. Ich möchte das Bämmm! am Schluss. Fluchen ist mir da 'zu schwach auf der Reimesbrust'. Danke fürs Lesen und kommentieren! LG, Anonyma _____________________________________________________________________ Liebe Uschi R., vielen, herzlichen Dank für deine Zustimmung und für das 'Chapeau'! LG, Anonyma
  15. Liebe Sternenherz, jaja, der gute, alte Kurt. Tucholsky nahm manchmal auch nicht unbedingt ein Blatt vor den Mund. Jedem, der sich mit Gesellschaftskritik und Satire näher befassen möchte, kann ich ihn nur wärmstens ans Herz legen. Er ist, auch wenn er nicht mehr lebt, ein sehr guter Lehrer, denn seine Werke leben ja weiter. Ja, unter anderem, aber auf jeden Fall auch nicht nur. Für Ideologien brauchen wir Menschen beispielsweise keine Götter, da nehmen wir auch den direkten Weg zur Selbstvergöttlichung ... wie in Moskau z. B. das Lenin-Mausoleum zeigt. Wie weiland Schneewittchen liegt dort Lenin, den Stalin für die Ewigkeit konservieren wollte - und an dessen Leichnam heute noch ständig herumgedoktert wird, damit das so bleibt. Wallfahrten - ist das zu glauben? Der Mensch macht eine Wallfahrt zum Menschen - so typisch ... Die Religion macht das nur weniger direkt, nimmt einen 'Umweg'. Aber da steckt das Gleiche dahinter ... und natürlich darf/dürfen auch beim direkten Weg Buch und/oder Bücher nicht fehlen! Ach ja, und damals, die Pyramiden. Und die Statuen der 'Großen'(Kriegstreiber, Despoten, Tyrannen, Diktatoren), wenn das mit dem Konservieren nicht ging oder das Wissen dafür fehlte ... Primaten, übersetzt: Herrentiere. Weißt du, wenn es etwas gibt, das wir ganz besonders gut können, dann ist es das: Uns selbst Orden an die Brust heften. Uns selbst das Prädikat 'Besonders wertvoll' ausstellen. Uns selbst zu krönen - je nach Geschmack und persönlicher Präferenz mit der Krone der Schöpfung oder der Krone der Evolution. Ich kenne ein paar Videos zum Thema Zoo, die ich erst vor kurzem, letzten November/Dezember, gefunden habe. Die stelle ich heute mal in den 'Was schaust du gerade?'-Faden ein. Passen gut zum Thema, finde ich. Und: Danke für dein 'gut gemacht'! LG, Anonyma __________________________________________________________________________ Liebe Ostseemoewe, danke für deine Zustimmung und für dein Lob bezüglich des Sonetts als solchem. Ja, das 21. Jahrhundert. Sinnbildlich von uns hergenommen, um uns selbst zu loben: Wissenschaft! Technik! Fortschritt! Alles drei stimmt. Auch das letzte: Wir schreiten über alles drüber, bis wir alles plattgemacht haben und alles fort ist ... In Wirklichkeit sperren wir Tiere seit ca. 8000 Jahren ein, seit damals, als wir aufhörten, Jäger und Sammler zu sein und auf Ackerbau und Viehzucht umstiegen. Seitdem gibt es nette Unterschiede: Haustier, Nutztier (Vieh) und Wildtier. Davor gab es diese Unterscheidung nicht ... Und ich möchte auch Insekten, Pflanzen, Fische, Reptilien, Vögel und alle anderen Arten von Lebewesen mit erwähnen. Wie viele Menschen haben mittlerweile ihre kleinen Privatzoos zu Hause? Finden es in Ordnung, Schlangen in Schubladen 'aufzubewahren', auf Zeitungspapier. 100 oder mehr Vogelspinnen zu halten. Etwas, von dem ich denke, dass es auch nachdenkenswert ist: Was ist mit den Blumen in der Vase? Oder mit Topfpflanzen? Sind diese Lebewesen denn 'wertlos', nur weil sie anders sind und wir sie nicht 'verstehen'? Ist das deswegen weniger falsch? Blumen für die Vase - Lebewesen werden getötet, nur damit wir - und da sind wir wieder beim Thema - sie uns jederzeit ansehen können. Und dann wird stolz von der 'Sammlung' berichtet - als ob diese Lebewesen nichts anderes wären als Briefmarken oder Kronkorken ... Seit Milliarden von Jahren verzehren Lebewesen andere Lebewesen. Das ist die Natur, so, wie sie ist. Aber es ist ein riesiger Unterschied zwischen Haben Wollen und Brauchen. Eine Moral für uns und eine für alle anderen, das wurde zu unserem Motto. Und selbst gegen die Moral für uns verstoßen wir in schönster Regelmäßigkeit ... LG, Anonyma
  16. Hallo, gummibaum, hier hat dir Euterpe auf die Schulter geklopft, dir einen Kuss gegeben und zu dir gesagt: Hör mal, lieber gummibaum, ich habe da etwas für dich: Zaghaft leuchten ... Wunderbar geschrieben. Die Kunst kann auch etwas Hässliches in Schönheit verpacken, in ein Gedicht, ein Gemälde, eine Skulptur. Und gerade durch diese 'Verpackungskunst' wird, bedingt durch den Kontrast, die Darstellung umso eindringlicher, intensiver und, dafür ein zusätzliches Kompliment, hier auch authentischer. Das Gedicht ist dir wirklich sehr gut gelungen. Die sieben Scherben ... zufällig ist mir bekannt, dass die Plejaden, das Siebengestirn, auch als die sieben Schwestern, als Taube und auch als Gluckhenne bezeichnet werden. Sehr treffend gewählt und gut ausgedrückt. Zerbrochene Träume, zerbrochenes Herz, zerbrochene Sterne. In früheren Zeiten galten z. B. Kometen als Vorboten des Unheils. Was durchaus sinnig bzw. nachvollziehbar ist, denn schließlich sind diese im Grunde genommen ja auch 'Bruchstücke'. Eine einfache Frau, ein schlichtes Gemüt. Daran ist nichts Schlechtes, im Gegenteil. Gerade diese Menschen sind die besten Freunde, die treuesten Gefährten, die man haben kann. Weil sie nicht spitzfindig sind, nicht manipulativ, nicht clever. Sie sind wertvolle Menschen, die leider kaum wertgeschätzt werden. Und weil sie nicht clever, nicht manipulativ und nicht ehrgeizig sind, führen sie ein einfaches, aber zufriedenes Leben - bis die Cleveren, die Ehrgeizigen, es zerstören. Ich wünschte mir so oft, dass es gerechter zuginge. Dass Leid und Schmerz nicht die Unschuldigen, sondern die Schuldigen selbst, wie ein 'Rückprall', treffen sollte. Oder, wie eine besser bekannte Formulierung lautet, ihre Taten auf sie selbst zurückschlagen sollten. O ja, dann würden sie sich hüten ... Im Gedicht wird das Geschehen in der zweiten Strophe angedeutet, Ursache für ihren unsagbaren Verlust ist: Der Krieg. In einem meiner Gedichte schrieb ich einmal diesen Vers: Eirene flieht, von Ares fortgehetzt. Ich erlaube mir, Mythologien zu vermischen: Und Ares folgt immer der Reiter auf dem fahlen Pferd. Zugleich klingt auch ein bekanntes Märchen mit an: Die sieben Geißlein. Und der Wolf, dem es mit List und Tücke gelingt, ins Haus zu kommen. Allerdings konnte im Märchen eins der Geißlein entkommen, im Gedicht hingegen ist es keinem gelungen. Im Gedicht, in der Wirklichkeit, da bleibt nur die Mutter übrig ... Ich bin selbst Mutter und es zerreißt mein Herz, wenn ich an Mütter denke, denen es so ergeht wie jener in deinem Gedicht. Es gibt sie, die Trauer, die zu tief ist für Tränen ... Verluste, für die es keinen Trost gibt. Deine Zeilen haben mich tief berührt, lieber gummibaum. LG, Anonyma
  17. Hallo, alter Wein, ich stimme deinem Gedicht zu. Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen! Menschen haben in der Vergangenheit schon viel, viel Schlimmeres durchstehen müssen. Manchmal vermute ich, dass es zum Teil auch daran liegt, dass wir heutzutage alles Glück und all den Luxus, den wir haben, als selbstverständlich nehmen und nichts mehr davon wirklich zu schätzen wissen - nach dem Motto: Zu viel ist nicht genug, es muss immer mehr sein! Als die Kartoffelfäule in Irland für Jahre der Hungersnot sorgte. Als ein Krieg 30 Jahre lang dauerte. Als der zweite Weltkrieg (geschätzt) 70 Millionen Todesopfer forderte. Immer wieder litten die Menschen wahre Not, hungerten, ihre Felder wurden niedergebrannt, ihre Häuser zerstört. Es gab Seuchen, wie z. B. die Pest, die damals, im vierzehnten Jahrhundert, zwischen 20 und 50 Millionen Todesopfer forderte (es kann nur grob geschätzt werden, es gibt keine genauen Zahlen, an die man sich halten könnte), das waren damals ca. 1/3 der gesamten Bevölkerung Europas ... Meine Urgroßmutter erzählte mir als Kind oft von früher - und ließ zwar das Schlimmste aus, aber das ergänzte meine Mutter dann später. Meine Urgroßmutter war Bäuerin, auf der schwäbischen Alb, einmal schlug ein Blitz in die Scheune, wodurch viel Heu, das bereits eingebracht worden war, als Winterfutter für die Tiere, verloren ging. Sie berichtete von der Angst, die sie damals hatten, denn es bestand Gefahr, dass der Brand auf die Ställe und sogar das Haus übergreifen könnte. Zum Glück geschah das nicht und sie verloren auch kein Tier. Meine Urgroßmutter war auf dem Feld, bei der Heuernte, hochschwanger. Sie hatte eine Sturzgeburt. Sie zerriss ihren Unterrock, wickelte das Baby darin ein, fuhr mit dem Heuwagen (Pferdegespann) nach Hause, säuberte sich und das Kind - und fuhr wieder raus aufs Feld, denn das Wetter war sonnig und schön und das Heu musste eingebracht werden. Sie war zwei Mal verheiratet, verlor beide Ehemänner - den einen im Krieg, der andere ertrank. Und auch ihr ältester Sohn starb durch den Krieg. Mit dem zweiten Ehemann zog sie dann in die Stadt. Dort besaßen sie ein Haus, das im zweiten Weltkrieg vollständig zerbombt wurde, sie konnte nichts retten, außer ein paar Fotografien. Danach gelang es ihr und ihrem Mann, sich ein neues Haus zu bauen. Dann, später, betrog ihr jüngerer Sohn sie um dieses Haus. Urlaub - das kannte sie nicht, sie war ihr Leben lang nicht im Urlaub. Sie lebte und wohnte bei ihrer Tochter aus zweiter Ehe, meiner Großmutter. Dort wuchs ich auf. Und hörte meine Urgroßmutter niemals jammern. Sie würde, wäre sie noch am Leben, verständnislos den Kopf schütteln. Ein paar Einschränkungen, mal zwei, drei, vielleicht vier Jahre lang - sie würde sagen: Was ist das schon? Geht vorbei, ist doch nicht wirklich etwas Schlimmes. Und ich - muss ihr recht geben. Wir jammern auf hohem Niveau, wie verwöhnte Kinder, die nie mit irgendwelchen Härten konfrontiert wurden. Was fehlt uns denn wirklich? Ballermann-Kampfsaufen auf Mallorca? Die Reisen, am besten mehrere, jedes Jahr, in möglichst exotische Länder? Party, bis der Arzt kommt? Riesige Feste, Events, bei denen 'man dabei sein muss um dabei gewesen zu sein'? Wir haben gar keine echten Probleme - nur temporär, d. h. zeitbegrenzt ein paar Einschränkungen. Das ist alles. Eine echte Krise, die sieht anders aus, so denke ich wirklich. Denn ich lernte viel von meiner Urgroßmutter und meinen Großeltern (von denen ich bereits im Faden zu dem Gedicht von @Sternenherz schrieb, mit dem Titel: Ouldvorderen.) Auch die 'Corona-Zeit' wird vorübergehen. Das ist sicher. Wir brauchen nicht mehr als eben noch ein wenig Geduld. LG, Anonyma
  18. Lieber Carlolus, wie Ostseemoewe gefällt mir der Schluss besonders gut, vor allem die beiden letzten Zeilen. Du kennst sicher den Spruch: Kein Beinbruch! Im Sinne von: Macht nichts, ist nicht so schlimm. Nun, in diesem Fall wäre ein Beinbruch ein Beinbruch für das LI gewesen, denn es wäre seinem Glück nicht begegnet. Darf ich dir hier etwas vorschlagen? Es gibt keinen Grund, hier zu verkürzen und Worte auszulassen. Es klingt dadurch nicht poetisch(er), das ist ein weit verbreiteter 'Foren'irrtum. Es ist sogar das Gegenteil der Fall. Es wäre viel schöner, wenn du die ersten drei Fragen vervollständigen würdest: Weißt du - wann der Apfel fällt, sobald er reif ist? - wann Liebe dir zufällt, sobald du reif bist? - ob du am Abend heil von deiner Arbeit zurückkehrst? Da du Gedankenstriche verwendest, ist auch das Komma nach 'du' zu viel. Mir ist klar, dass damit der Reim 'zurück - Glück' wegfällt. Da aber dein Gedicht nur teilweise gereimt ist, fiele das nicht ins Gewicht, finde ich. Es ist aber natürlich nur ein Vorschlag von mir. Hier kann ich nur zustimmen - wahre Worte. Wie heißt es doch so treffend: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Das Leben ist immer wieder für die eine oder andere Überraschung gut. Und hoffen wir nicht alle, dass die positiven Überraschungen überwiegen? Und es stimmt, dass niemand weiß, wie der Zufall zustande kommt. Die Wissenschaft ist sich nicht einmal darüber einig, ob es ihn überhaupt gibt oder nicht. Ich selbst weiß das noch weniger, da ich keine Wissenschaftlerin bin. Aber ich habe den Zufall für mich selbst scherzhaft 'umgetauft', ich nenne ihn 'Kosmisches RNG'. (In Videospielen gibt es den so genannten 'Random Number Generator', den 'Zufallszahlengenerator'.) Einstein weigerte sich ja, so etwas anzuerkennen und meinte: Gott würfelt nicht. Ich meine: Ob Gott würfelt oder nicht, davon habe ich keine Ahnung.(Vor allem, da ich persönlich nicht an Götter glaube.) Aber ich glaube: Das Universum zockt. Das würfelt, was das Zeug hält! Damit müssen wir - und alles andere auch - leben. (Und, weißt du was? Es ist gut, dass wir nicht die Möglichkeit haben, die Würfel zu zinken. Sonst würden es manche nämlich tun. Was schlecht wäre.) LG, Anonyma
  19. Anonyma

    Primatenabteilung

    Primatenabteilung Die Leute stehen da und sind am Glotzen und rufen: Ah! und Oh! und Guck! Giraffen! Und Stachelrochen! Tiger! Rhesusaffen! Oho! Und Eltern, die mit Wissen protzen! Ein Kind schmollt: Hunger! und beginnt zu trotzen, Will Pommes, Mayo! Vater streckt die Waffen. Auf, Auf! Zum Restaurant geht's ab, im straffen Paradegang: Schon gut! Hör auf, zu motzen! Von Tellern, die vor Leckereien strotzen, wird losgefuttert: Pommes, Mayo, Schnitzel, dazu noch Cola, Fanta, Bier und Kuchen! Die Rechnung lässt den Vater kräftig fluchen! Vom Nachbartisch: Gelächter und Gewitzel, denn, überfressen, ist das Kind am Kotzen!
  20. Anonyma

    Jamaika Inn

    Hallöchen, ich bins nochmal. Da ich die Hornblower-Saga mehrmals gelesen habe (richtig gut - kann ich nur empfehlen), möchte ich einen Vorschlag aus der Seemanssprache einbringen: die Boote krängten, voll mit Fracht: Jamaika-Rum in Fässern Krängen: Zur Seite neigen. Bedingt durch starke Winde/Böen und Wellengang. (Nicht nur: Kann auch bei Wendemanövern passieren, z. B. bei Segelschiffen.) LG, Anonyma
  21. Hallo, Hera Klit, ich lese deine Geschichten wirklich gerne. Deshalb möchte ich dir zu Beginn gerne ein Kompliment dalassen: Du schreibst sehr gut. Deine Geschichten besitzen eine Qualität, die es mir zur Freude macht, sie zu lesen. Auch diese Geschichte ist hier ist sehr lebendig, beschreibt das Auf und Ab des Lebens. Und nimmt dann eine Wendung, die mich den Kopf schütteln lässt. Wie so oft, denn auch, wenn die Zeiten sich ändern, scheint es mir so, dass sie sich eben irgendwie doch nie ändern. Liegt, meiner Meinung nach, daran, dass es die Menschen nicht tun - wie könnten es dann die Zeiten? Mit ein Grund, warum ich sehr stark bezweifle, dass das Gendern letztlich irgendwelche positiven Auswirkungen haben wird. Der Gedanke dahinter, die Idee als solche, die ist gut. Ebenso zweifle ich auch daran, dass Political Correctness das Denken der Menschen wirklich verändern wird. Es wird zu viel gedacht, das auch weiterhin gedacht wird, es wird lediglich nicht mehr ausgesprochen. Die moderne, ach so aufgeklärte Gesellschaft ist im Geheimen doch immer noch stockkonservativ, voller uralter Rollenbilder und Klischees, voller Vorurteile und nach wie vor fast schon viktorianisch verklemmt. In einem meiner Gedichte schrieb ich einmal einen Vers: Normal ist das, um was es meistens geht. Damit ist gemeint: Die Mehrheit bestimmt das. So, wie sie es zuvor bestimmte und künftig, so fürchte ich, bestimmen wird. Veränderungen gibt es zwar, aber viel zu selten, viel zu langsam, oft viel zu halbherzig und meist nur nach außen hin. Und, ganz ehrlich: Ich habe nie verstanden, wie man den Wert eines Menschen, sei es nun in moralischer Hinsicht oder in Hinsicht auf berufliche Qualifikationen, davon abhängig machen kann, welche sexuellen Präferenzen jemand hat, wie sich jemand selbst als Person, als Persönlichkeit, identifiziert. Für mich wirklich ein Buch mit sieben Siegeln. Das liegt sicher an meiner Kindheit, ich wuchs unter seltenen Umständen auf und diese ermöglichten es mir, Akzeptanz zu erleben, zu erfahren und das hatte, da bin ich sicher, großen Einfluss auf die Ausbildung meiner Persönlichkeit. Da ging es zwar um Religion, um Katholizismus, Evangelismus und Atheismus, aber das 'Prinzip' ist das gleiche. Ich lernte auch, nichts von Toleranz zu halten. Akzeptanz ist Sein, Toleranz ist Schein. Der Grund, warum ich von dem Wort 'Toleranz' herzlich wenig halte. Deine Geschichte stimmt mich traurig, denn sie entspricht der Realität des Heute, in dem Menschen, die irgendwie 'anders' sind als der 'Norm entsprechend', immer noch gezwungen sind, sich zu verstecken. Und dann, wenn sie mal nicht aufpassen, mal nicht vorsichtig sind, sich mal nicht verstecken, von diesem Normdenken an den Rand des 'Menschenrudels' gedrängt werden. Noch ein kurzes Zitat zum Abschluss, es ist die letzte Strophe aus einem anderen meiner Gedichte, das den Titel 'Vom Rudel verstoßen' hat: So geht es zu, bei allen Säugetieren, die nur die Gleichen unter Gleichen sozial in ihren Rudeln akzeptieren. LG, Anoyma
  22. Hallo, ferdi, genau. Und als ich heute, vor dem Einloggen, rasch die Startseite überflog, da hüpften doch noch mehr Frösche fröhlich durchs Forum, da kommt doch Freude auf! Es freut mich, wenn es sich, trotz der kleinen, nach wie vor vorhandenen 'Schwachstellen', gut liest. Es ist eins von meinen wirklich alten Gedichten, das ich gern hatte und habe, auch wenn es nicht optimal war und immer noch nicht ist. Gerade deshalb versuchte ich (und gerne!), das 'Bestmögliche aus ihm herauszuholen'. Die Reim-/Wortwiederholung. Hier muss ich sagen, dass ich persönlich etwas anders darüber denke - generell, nicht nur in diesem einen Fall hier. Für mich gibt es nur passende oder unpassende Reime - keine guten oder schlechten, richtigen oder falschen, keine zulässigen oder unzulässigen und vor allem keine 'ausgelutschten'. Ich verwende alle Arten von Reimen. Für mich ist es ausschlaggebend, dass es keinen 'Missklang' gibt und dass der Reim passt. In mancher Hinsicht, lieber ferdi, bin ich schon eine 'dichterische Querdenkerin' (schade, dass dieser Begriff jetzt so negativ besetzt ist, dabei war er doch mal positiv) und bei weitem nicht nur, was Endreime betrifft. Ich schrieb z. B. auch mal ein deutsches Sonett. Stellte fest, dass der Inhalt ein bisschen mehr Platz braucht und packte eine zweizeilige Conclusio unter die Terzette hinzu. *Schmunzel* Ich bin ausgesprochen experimentierfreudig. Das Ergebnis ist manchmal gut, manchmal weniger gut und manchmal geht es auch völlig daneben. Für mich ist alles, Regeln eingeschlossen, 'Arbeitsmaterial' und ich liebe es, damit 'herumzubasteln', um zu sehen, was dabei herauskommt. Und auch wenn es ggf. zu der Sorte 'Ging daneben' gehört, dann kann ich damit leben, denn in jedem Fall habe ich immer etwas dazugelernt. 'circa, ingesamt' - ich verstehe, was du meinst. Ja, es kann so wirken. Ich kann aber versichern, dass es nicht so ist. Diese Stelle habe ich so belassen, wie sie war und nicht geändert, denn sie gefällt mir. ich mag sie sehr gerne. Zum einen sagt sie aus, dass das LI irgendwann, bei einem 'Gros an Fröschen', beim Zählen durcheinander kam und sie nicht mehr ganz genau weiß, wie viele es eigentlich waren. Zum anderen deutet 'insgesamt' darauf hin, dass ein Frosch nach dem anderen an besagte Wand geklatscht ist und nicht alle auf einmal. Ich glaube, damit wäre das LI unter Umständen doch etwas überfordert gewesen. Stimmt, das ist eine recht lustige Wortschöpfung. Vielleicht borge ich sie mir bei einer künftigen, passenden Gelegenheit sogar mal aus, wer weiß? ^^ Es ist schwierig, in manchem Fällen ist es auch, wie ich feststellen musste, leider unmöglich. Wenn der zeitliche Abstand zu groß ist, dann geht der Inhalt dahin und, wie gesagt, ich bin nie bereit, ihn der Form zu opfern. Tatsächlich bearbeite/überarbeite ich aber immer wieder 'alte Stücke' aus meiner Sammlung oder zumindest versuche ich es. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Einzelne Gedichte habe ich im Laufe der Jahre sogar mehrmals bearbeitet. 'Intervall-Bearbeitung', sozusagen. Ich muss einfach, lieber ferdi. Immer wenn sich mein Kenntnisstand erweitert, immer, wenn ich wieder etwas mehr Übung habe, dann finde ich ständig etwas, von dem ich denke: Ja, damals war ich zufrieden damit, aber heute - nein, das muss ich mir jetzt noch einmal 'vornehmen'. Das geht besser, also los, dann mache ich das jetzt besser. Insgesamt habe ich tatsächlich lediglich eine Handvoll Gedichte geschrieben, mit denen ich auch nach Jahren und entsprechendem, zeitlichem Abstand immer noch zufrieden bin. Das sind meine 'Ausnahmen', meine persönlichen 'Perlen'. Und wenn ich sie, von Zeit zu Zeit, noch einmal lese, dann denke ich mir so: Wie habe ich das damals gemacht? Wie habe ich das hinbekommen?!? Und wünsche mir dann immer sehr, noch ein Gedicht dieser kleinen, sehr kleinen Sammlung hinzufügen zu können ... Die überwiegende Mehrzahl meiner Gedichte würde ich als mittelmäßig bezeichnen. Eine Handvoll Gedichte als 'Glanzstücke'. Aber ich habe auch einige geschrieben, bei denen ich mich im Nachhinein frage: Was zum Geier hat mich da geritten!? Anders ausgedrückt: Ich habe auch so richtig schlechte Gedichte geschrieben. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut. LG, Anonyma
  23. Liebe Ostseemoewe, danke für deinen 'Lustig-Smiley', für dein 'köstlich zu lesen' und dein 'Toll gemacht'. Ich hoffte, dass das Lesen Spaß machen wird, als ich die ganze, letzte Woche damit zubrachte, den Staub von diesem alten Stück herunterzupusten, um es anschließend gründlich aufzupolieren. Ich bin immer ein bisschen im Zweifel, was meine alten Texte anbetrifft. Viele davon verweigern auch das 'Hinüberretten' in die Gegenwart, aber dieses hier ließ sich glücklicherweise darauf ein. Es ist auch mein persönliches Lieblingsbild, das du erwähnst - wie das LI einen 'Frosch' nach dem anderen an die Wand 'klatscht', jedes Mal in der Hoffnung, dass sich einer davon in einen Prinzen verwandelt. Ich hatte damals wie heute eine Menge Spaß beim 'Austüfteln'. LG, Anonyma __________________________________________________________________________ Liebe SalSeda, Jaja, ich weiß schon, dass ich mich damit auf 'gefährliches Terrain' begeben habe ... Aber andererseits - bei all den Fröschen, die hier so durchs Forum hüpfen, da fiel mir ein, dass ich doch auch mal etwas über dieses Thema geschrieben hatte, und so konnte ich einfach nicht anders. Eigentlich bin ich also ganz unschuldig, eigentlich sind die Frösche schuld! Stimmt, sicher sehr arbeitsintensiv, das ganze Putzen hinterher. Andererseits bin ich beim Kochen schlimmer als viele Männer. Doch, wirklich, du solltest mal meine Küche sehen, wenn ich koche oder backe. Hm - also, hm, ich denke, macht irgendwie vielleicht gar keinen Unterschied hinsichtlich des Arbeitsaufwands ... aber das bin ja auch ich und nicht das LI ... also von daher. 'Froschleich' - Genau das dachte sich das LI am Ende auch. Tatsächlich sind es die letzten sechs Verse, die ich aktuell hinzufügte. Ich wollte gerne ein 'märchengerechtes Happy-End'. Als ich mich ans Überarbeiten machte, war das die erste unter vielen 'Schwächen', die ich heute erkannte - da fehlte einfach noch etwas. Freut mich, wenn es dir gefällt. Dankefein! Comico, ergo Quak! LG, Anonyma _________________________________________________________________ Hallo, Joshua, Danke sehr! Ach, weißt du, ich habe mir sagen lassen, dass die Märchen ursprünglich ohnehin wohl nicht so jugendfrei waren. Bis die Gebrüder Grimm kamen, grimmig dreinschauten und vieles änderten, um sie für Kinder zu 'verunschuldigen' ... Ja, das ist schon nicht ungefährlich, da gebe ich dir recht. Besonders die Prinzenrolle, die kann schon - wie dem auch sei, ich sage nicht, wie ich diese aß, wenn niemand zuschaute ... *Hüstel* Ja, das stimmt auch, mit dem umgekehrt. Kann beim LI schon durchaus so gewesen sein. Aber das bot natürlich den Vorteil, dass sie als Fröschin dann den richtigen Frosch für sich finden konnte. So geht's ja auch, wenn's mit Prinz und Prinzessin nicht so recht klappen will. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Froscherung, oder so ähnlich. Ich dachte mir, dass wahrscheinlich jemand eine Anmerkung dazu machen wird. Alte Gedichte zu überarbeiten ist, die Erfahrung habe ich gemacht, viel, viel, viel schwieriger, als ein 'neues' Gedicht zu schreiben. (Andererseits ist es aber auch gerade deswegen eine hervorragende Übung.) Ich hatte hier keine Wahl, ohne den Inhalt dem Reim zu opfern - und das steht für mich dann in keiner Relation zueinander. Hier werden inhaltlich beide 'Wände' gebraucht. Zum Glück passiert es immer seltener, dass sich eine 'ausweglose Stelle' wie diese in meinen Gedichten bildet. Aber wenn es dann doch mal der Fall ist, dann halte ich mich an den guten, alten Goethe, der das sehr treffend kommentierte: Ein reiner Reim wird wohl begehrt, Doch den Gedanken rein zu haben, Die edelste von allen Gaben, Das ist mir alle Reime wert. Das hat er wunderbar ausgedrückt, findest du nicht auch? Der Frosch sitzt in dem Rohre, Der kleine dicke Mann, Und singt sein Abendliedchen, So gut er singen kann. Quak, quak, quak, Quak, quak, quak. (G.C. Dieffenbach 1822 - 1901) Sie quaken nun im Chore, Frau Frosch und Ehemann und singen ihre Liedchen gemeinsam - Tschüss, und dann bleibt mir nur noch ihre Majestät untertänigst zu grüßen! Ich freue mich, dass Ihr amused sein konntet! *Verneig* Anonyma
  24. Über das Angeln von Fröschen Als ich vor Jahren, rein aus Spaß, in alten Märchenbüchern las, entdeckte ich den Fröschetest, erhob ihn gleich zum Manifest! Bislang war ich wohl viel zu nett, als Köder diente nun mein Bett. Ich bat die Männer hold herein, mit Willigkeit als schönem Schein und nutzte listig diesen Kniff: Wer dreist nach meinen Kugeln griff, den warf ich schwungvoll-elegant an meines Schlafes Zimmerwand! Es klatschten circa, insgesamt, zwölf Dutzend Frösche an die Wand. Indes, es traf kein Wurf das Ziel, da Frosch für Frosch herunterfiel und jeder Frosch geblieben ist. Ich konstatierte: Welch ein Mist! Erneutes Lesen. Ich sah klar! Nahm jenen Angelhaken wahr: Prinzessin sein ist hierbei Pflicht, sonst klappt das mit dem Prinzen nicht! So nahm ich aus dem Lebensteich den nächsten Frosch - und wurde reich, als seines Herzens Königin. Wie dumm ich doch gewesen bin! Und die Moral von der Geschicht? Lies Märchen - aber glaub sie nicht. (Ein wirklich altes Gedicht von mir. Nach gründlichem Schleifen, Polieren und Erweitern um sechs Verse denke ich, es könnte jetzt einigermaßen akzeptabel sein. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, es einzustellen, denn immerhin - es ging bzw. geht darin um Frösche! )
  25. Anonyma

    Jamaika Inn

    Liebe SalSeda, aber gerne doch! Ich bin also noch einmal 'drübergegangen'. Ich habe mir mal bewusst diesen Vers als ein Beispiel herausgepickt. Hier ist das Komma sehr wichtig, denn hier gibt es zwei Möglichkeiten, was der Inhalt aussagen kann: 'Die Boote lagen tief und waren gebohlt' oder, ohne Komma, 'Die Boote lagen tief gebohlt'. Hier kann sich für Leser ein 'Verständnisproblem' ergeben und zudem ergibt ja die zweite Version (die ohne Komma) ja auch keinen wirklichen Sinn. Insgesamt gesehen ist es natürlich ganz dir überlassen, wie du Interpunktion verwendest. Was ich im Laufe der Jahre, in denen ich mich mit Gedichten beschäftigte, herausfand: Die Zeichensetzung wird oft sehr, sehr unterschätzt. Sie beschränkt sich in ihrer Wirkung nicht nur darauf, Pausen zu setzen, sondern bietet weit mehr Möglichkeiten. Und, wie im Beispiel angesprochen, ist sie für das Verständnis manchmal auch einfach notwendig. Du meintest in deiner Antwort auf meinen letzten Kommentar, dass du normalerweise ohne Interpunktion schreibst. Nur manchmal einen Punkt an das Ende einer Strophe setzt. Dagegen spricht natürlich nichts. Es ist aber wichtig, dass du dir bewusst bist, dass auch das Nichtverwenden von Interpunktion eine ganz bestimmte Wirkung hat - der Lesefluss bei Lesern wird dadurch nämlich beschleunigt. Gerade bei einem langen Gedicht, wie eben z. B. einer Ballade, ergibt sich daraus die 'Gefahr', dass man beim Lesen zu schnell durch die Zeilen 'flutscht', weil sich daraus ein zunehmender 'Beschleunigungseffekt' ergibt. Das kann dann bewirken, dass ein Leser/eine Leserin irgendwann 'aus der Kurve fliegt', weil er die 'inhaltlich-geistige Bodenhaftung' verliert. Das von dir erwähnte Setzen von Punkten an die Strophenenden kann das erfolgreich verhindern. Hier aber kann auch ein anderer Effekt eintreten: Dadurch wird ein bestimmer 'Tonfall' erzeugt, der, in Kombination mit dem Inhalt eine ganz bestimmte Wirkung auf Leser:innen ausübt. Dieser Effekt entsteht gerade dann, wenn z. b. gar keine anderen Zeichen, sondern nur die Punkte verwendet werden. Und die Zeichensetzung beeinflusst natürlich auch den Rhythmus. Und sie kann die Aufmerksamkeit des Lesers/der Leserin ganz gezielt auf etwas lenken. Und sie kann mit Doppelbedeutungen 'spielen'. Ein Beispiel, an einem Vers aus einem meiner Gedichte: Er fand ERKENNTNIS, REICH das Geld, Erfand erkenntnisreich das Geld Er fand, erkenntnisreich, das Geld Er fand Erkenntnis, Reich das Geld Ich 'spielte' hier auch mit Er fand und Erfand ein bisschen herum. (Er steht für 'der Mensch'.) (Die Großschreibung spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Sie dient 'anderen Zwecken'.) So viele wunderbare Möglichkeiten - ob man nun Zeichen setzt, ob man sie an die 'richtigen oder falschen Stellen' setzt, sie teilweise oder ganz weglässt. Die Interpunktion ist auch dann wichtig, wenn sie weggelassen wird. Weil das ebenfalls Auswirkungen hat. Auf den Inhalt und auf den Lesefluss. Kurz gesagt: Die Interpunktion ist immer wichtig und sollte sorgfältig bedacht werden. Der Inhalt eines Gedichts kann durch bewussten Einsatz oder Wegfall 'gelenkt werden', verstärkt werden. Aber, und das ist die 'Kehrseite der Medaille', durch 'Uneinheitlichkeit' und ohne genaues Nachdenken kann der Inhalt auch geschwächt werden. Und Letzteres ist der Grund, warum ich mich gerade dann, wenn mir ein Gedicht besonders gut gefällt, auch zur Interpunktion äußere. Und zu Kleinigkeiten, wie Tippfehlern, kleinen, grammatikalischen Fehlern oder einem einzelnen Wort, das den 'Gesamteindruck stört', ebenfalls. Ich möchte dann unwillkürlich, dass ein wirklich gutes Gedicht auch 'maximal gut' ist. Seine 'maximale Wirkung' entfalten kann. Kurz gesagt: Ich möchte bei deiner Ballade eine stimmige Interpunktion haben, weil sie mir fehlt. Ich 'vermisse' sie. Je besser mir ein Gedicht gefällt, desto stärker wird dieser Wunsch bei mir. Ich glaube, du verstehst sicher, was ich damit sagen möchte. Ich beschränkte mich hier auch auf die Zeichensetzung, denn ich möchte zum einen den Eindruck vermeiden, dass ich 'zu viel zu kritisieren habe' (genau das ist ja nicht der Fall, sondern das Gegenteil - mir geht es dann nur um den möglichen 'Feinschliff'). Und zum anderen möchte ich auch nicht 'zu viel auf einmal' ansprechen, was ein einzelnes Gedicht betrifft. Denn es sind dann ja auch nur echte Kleinigkeiten, die auf den Gesamteindruck sehr wenig Einfluss ausüben. Dazu äußere ich mich dann, wenn es keine Kleinigkeit mehr ist, sondern größeren (negativen) Einfluss ausübt (und das kann ggf. auch mal ein einziges Wort sein, dessen Bedeutung nicht gut passt oder Ähnliches). Für mich war die Zeichensetzung hier persönlich das, was ich für besonders wichtig hielt, zu erwähnen. LG, Anonyma
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