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Lieblings Autoren / Dichter

  1. Missgunbar

    Waldgeist

    Unsichtbar wandelnd Zwischen moosigen Baumstämmen An meandernden Bächen entlang Steile Hänge hinauf Durch Hohlwege in Täler Am liebsten jedoch Über Mooren schwebend Hörst die Vögel rufen in den Baumwipfeln Einen Käfer knisternd auf unwegsamem Waldboden sich seinen Weg suchend Den Fuchs witternd einer frischen Fährte folgend nicht ohne dir im vorbeilaufen einen Blick zuzuwerfen - der Fuchs sieht alles Da - Siehst einen Menschen Allein Auf schmalen Pfaden Durch dein Reich stapfen Lauter als alles andere hier Du bist neugierig Kommst näher Bestaunst den Krach und den Gestank Denn ein Mensch stinkt - im Vergleich zu deinem Wald auf jeden Fall Du bleibst unsichtbar für ihn Folgst ihm eine Weile ganz nah an ihm dran Und beschließt dann ihn zu vertreiben Er war schon zu lange hier und hat dich aus deiner Ruhe gerissen - Ein kleiner Schneesturm wird ausreichen - Fluchend wird die Mütze tief ins Gesicht gezogen, die Kapuze mit kalten Fingern zusätzlich aufgesetzt, der Regenschutz eilig über den Rucksack gestülpt. Die kleinen Schneekristalle kommen hart von der Seite und stechen schmerzhaft in der zarten Haut der Lippen. Nehmen die Luft zum Atmen und verhindern die Sicht. Stolpernd und halb blind wird der Weg zum nächsten Ort gesucht - Dieser Wald ist verhext, murmelt der Mensch Und du blickst ihm nach Wie er verschwindet Zurück in seine Welt Du würdest lächeln Doch das kann jemand wie du nicht So lässt du kurz den Wald triumphierend aufrufen Ein Vogelschwarm fliegt kreischend auf Ein Baum - er war ohnehin krank und dem Tode geweiht - stürzt tosend auf den Waldweg Der Bach rauscht bedrohlich wie ein reißender Fluss Und dann wird alles wieder ruhig Die Welt atmet aus Und der Wald kommt zur Ruhe Du schwebst über deinem schwarzen Moor Unsichtbar Und Wachsam Bild: von Missgunbar herself
  2. sinn, los! ein leguan auf einem fels in wassern afrikas ein wels ein kapibara irgendwo im fell des schäferhunds der floh der steinkauz tief im dichten tann ein wisent in tadschikistan das dromedar im wüstensand ganz stolz ein pfau in samarkand die hausspinne im dunklen eck im golfrasen der fiese zeck nach einem sinn suchen sie nicht sie sind - wie hier in dem gedicht .feb_2025
  3. Carolus

    Metamorphose

    Metamorphose, geheimnisvolles Wesen des Wandels! Du näherst dich an, gibst dich hin, lösest mein Ego auf, übergibst jegliche Gedanken an Haben müssen, an Götter und Götzen dem ewigem Feuer. Überflutet von Wellen wärmender Zärtlichkeit, versinke, vermische, verliere ich mich in dir mit dem Wunsch, Beweggründe alles Lebendigen tiefer zu erfassen und Eins zu werden mit Seiendem. Erwachend nach langem Schlaf, fühl ich mich getauft mit den Wassern der Glückseligkeit, gereinigt Inneres und Körperliches, erfrischt von neuer Energie. Offen für Sehendes entfaltet sich vor meinen Augen die zauberhafte Schönheit einer aufblühenden Orchidee. Es zieht mich nach draußen. Forsytienzweige schneide ich, trage sie ins Zimmer, gebe ihnen Wasser, um ihr Erblühen früher vor Augen zu haben und ihre gebündelte Sonnenfarbe in mich einzusaugen. Ein anderer, der in mir angelegt, geht jetzt auf neue Entdeckungsreise voller Wunder, auf seinem Lebensweg zwischen Irdischem und Himmlischem. Sich wandeln, heißt das Angebot der Natur, heißt „Frühling“, auch in dir! („Carolus“ in „poeten.de“ 22.02. 2025!)
  4. asphaltfee

    ferien

    ferien tak tak tak tak tak am schon morschen gartenzaun entlang die vögel kennen mich bereits (vermutlich am hopserlauf der gummistiefel) die sonne summt rund um die bienenstöcke von onkel hans und honigglück liegt in der luft golden schwer und süß durch die obstbäume vorne blitzt schon das atterblau meines geliebten sees winkt mich heran wieviele sommer sprossen werde ich dieses jahr wohl sammeln? .juli_2024
  5. Wolfgang

    Pflanzen Rhythmus

    Pflanzen Rhythmus Die Blätter schmücken noch den Herbst mit ihren bunten, hübschen Kleidern. Doch bald schon pfeift's durch kahle Bäume, der Winter macht sich schon bereit. Weiß grau sind seine Lieblingsfarben, die Pflanzen lässt er langsam darben. Er mag es eisig, kalt und nass, die Sonne, vornehm, wird sie blass. Der Mond, ob neu ob voll, er leuchtet nur noch silbergrau. Erstarrt ist draußen die Natur, nur der Verkehr rollt in der Spur, ganz ohne Rast geht's hin und her, ein wahres Blechlawinenmeer. Den Winter stört die Unrast sehr und macht die Straßen spiegelglatt, und manches Auto damit platt. So nutzt er seine knappe Zeit, bis das die Sonne sich ermannt und hoch am Himmel heißer prangt. Eis und Schnee, sie müssen schmelzen, die Zeit der Starre ist vorbei, das Leben kehrt ins Einerlei zurück, und die Natur, sie ist davon entzückt und lässt erneut die Knospen sprießen, die dann im Herbst mit ihrem bunten, hübschen Blätterkleid das Pflanzenjahr erneut beschließen.
  6. Eichhörnchen Fink und Specht Heftig die Böen an Äste auch Blätter schon zerren. Jene nun wirbeln sehr hoch zu den leuchtenden Sphären. Kletterte geschickt in den mächtigen Ästen der Eiche. Putzig, wie Knöpfe die Äuglein wie Pinsel die Ohren. Sucht nun am Baum, noch im Schilf, hat es etwas verloren? Fink auch den Specht war er recht, doch nur wegen der Streiche! Trommelten wild, sie krakeelten so seltsam die Töne. „War es ein Marder?“ Das Hörnchen erschrak vom Gedröhne. Lies los, die Nuss, die dann rollte vom Baum hin zum Fluss. Sucht erst besinnt sich nun, keckert und hetzt hin zur „Kobel“. Listiger Fink, auch der gierige Specht sind nicht nobel. „Wollen ja beide die Nuss mit der Freundschaft ist Schluss“! Gesina Johanna Gersberg (Josina) Erste Weisheit: Blätter wechseln ihre Farben, im Frühling Sommer Herbst sehen den Winter entgegen. Auch in Laufe eines Menschen Leben, finden Veränderungen statt. Wir werden älter, oft klüger und abgeklärter. Zweite Weisheit: Etwas Gemeines, das man jemanden anderen zu gefügt hat, wendet sich in irgendeiner Form wieder gegen einem selbst. Als „Kobel“ bezeichnet man die Nester der Eichhörnchen.
  7. NewliKa

    Goldener Herbst

    Goldener Herbst Leise zieht sich der Sommer zurück, die Jahreswende ein Stück näher rückt. Doch eh der Himmel bald grau und trist, goldenes Licht uns beschieden ist. Fast unmerklich wechseln die Bäume ihr Kleid. Rot-Gold-farbige Blätter weit und breit. Steigt dann die Sonn` über `n Horizont, zaubert sie Farbfeuerwerke gekonnt. Eine warme Umarmung aus Farbenpracht - so hat die Natur sich das ausgedacht. Bevor sie in Winterruh` sich begibt, will sie uns sagen, wie sehr sie uns liebt. Reichliche Ernte schnell eingebracht, für naturstille Zeiten haltbar gemacht. So wärmt der Herbst uns in kalten Zeiten. Dankbarkeit will sich jetzt gerne ausbreiten. Raschelndes Laub unter deinen Füßen soll Mutter Erde zum letzten Mal grüßen in diesem Jahr. Ruh`sei gegönnt, bis sie im nächsten Jahr wieder kömmt.
  8. Rosa

    Kranichflug

    Die Kranichschar zog übers Land, ein Zeichen, dass der Herbst begann. Ihr lautes Rufen schallt vom Himmel, ich seh hoch oben das Gewimmel. Ihr Flug, geordnet mit System, ist ganz bezaubernd anzusehn. Das Abendlicht zeigt ihre Pracht, sie ruhen hier in dieser Nacht. Auf den Wiesen lassen sie sich nieder, tanken Kraft und putzen das Gefieder. Mit viel Geschrei sind sie am Morgen fort, spät abends rasten sie am nächsten Ort.
  9. Rosa

    Herbstkranz

    Ich schneide die langen Triebe vom wilden Wein. Einen Kranz will ich binden als Herbstschmuck für unser Haus. Zarte, nachgiebige Zweige flechte ich ineinander zu einer runden Form und fülle sie mit getrockneten Rosen aus. Trockene Beerensträußchen, Blätter vom Ahorn füge ich ein. Mit festem Goldband fixiert, hält der Herbstkranz Stürme aus. So Mancher fragt nach dem Kranz und kann ich ihn kaufen? Meine Antwort ist "nein", geflochten von Hand nur für unser Haus . ..... der vorjährige
  10. Wie liebe ich die Frühlingszeit, wenn Blumen froh gedeihen und in des Waldes Einsamkeit kein Schnee mehr lieget, weit und breit. Was schätze ich den Sommer, ach, wenn ich nach hellen Stunden mich schütze unterm Blätterdach vor Regen und vor Donnerkrach. Auch für den Herbst ich dankbar bin, mit allen seinen Farben wenn Blätter wehen her und hin und kalte Luft umströmt mein Kinn. Den Winter kann ich lieben nur, obgleich mein Körper fröstelt, fortschreitend ist die Jahresuhr im Herz' von Kälte keine Spur. Was haben diese vier gemein, um Wärme, Wind und Froste? In deren Welt fühlt man sich klein, mag nur in ihr zuhause sein.
  11. Die Frage ist’s, die uns bewegt, seit jeher das Gemüt erregt, denn ist Wissen wirklich Macht, hat der Mensch sich selbst erdacht, befindet sich die Welt im Fluss, welche Sprache spricht der Kuss, wissen wir denn wirklich nichts, sind Schatten Kinder des Lichts, wohnt die Wahrheit in uns drin, geben erst wir dem Leben Sinn, soll man nach Höherem streben, ist’s denn eine Kunst zu leben, der Mensch des Menschen Tier, Frauen des Mannes schönste Zier, ist dies die bestmöglichste Welt, hört Freundschaft auf beim Geld, war der Mensch von Natur aus gut, wieso wäscht man Blut mit Blut, ist man der, der man glaubt zu sein, welches Gewissen ist schon rein, frisst der Teufel Fliegen in der Not, und ist Gott denn wirklich tot...?
  12. Das Morgen liegt im Nebel Von Gesina Johanna Gersberg Nachdenklich frage ich mich: „Sind Homo sapiens wirklich wichtig für die Natur?“ Wir sind ausgestattet mit einem Verstand, sind meistens emphatisch, klug, vernünftig, verstehend. Doch sind einige auch gierig, machthungrig, rücksichtslos, bequem, vergesslich und unvernünftig. Die Natur verändert sich in unserer Zeit folgenschwer. Vieles ist von Menschen gemacht. Es ist bekannt, dass der Regenwald sich jetzt schon nur mühselig erholen kann. Wahrscheinlich in einigen Gebieten gar nicht mehr! Wird es eine Welt ohne uns Menschen geben? Oder werden die Menschen sich so verändern, dass sich einige den daraus resultierenden Verhältnissen anpassen können. Auch ich kann noch einiges für eine intakte Umwelt leisten. Etwas weniger Auto fahren, weniger konsumieren. Noch mehr darauf achten, welche Fischsorten ich esse. Viele Fischsorten sind schon überfischt. Zudem mich schlau machen darüber, was sich aktuell in der Natur abspielt. Wie war es damals in meine Kinder und Jugendzeit? „Nun bin ich manche Stunde Entfernt von jenem Ort, Und immer hör’ ich’s rauschen: Du fändest Ruhe dort!“* Denn auch in meiner Umgebung hat sich der Wald verändert. Wie schön war es früher, mit unserem damals schon älteren Rektor den Naturunterricht anschaulich mit Spaziergängen durch den Wald zu erleben. Versteckt im Tannicht stand ein mit Gras, Bäumchen, Sträucher bewachsener kleiner Erdbunker. Dort bewahrte der Förster viele wichtige Dinge für den Winter auf. Die Tür war mit einem stabilen Schloss versehen. Neugierig schauten wir Kinder uns dort um. Später packten wir unseren Proviant aus, belegte Brote mit Grieben, Apfel oder Zwiebelschmalz oder mit Schinken, getrocknete Mettwurstscheiben. Sie schmeckten sehr viel besser als die, die ich heute kaufen kann, denn sie kamen aus der eigenen Hausschlachtung. Fast jede Familie hatte ein geheimes Rezept. Dazu knabberte ich an einen Apfel, stibitzt aus einem Bauerngarten. Einen dieser kleinen roten, saftigen, delikaten Äpfel. Sie wuchsen damals schon an sehr alten Obstbäumen. Auch etwas Leitungswasser oder Brausewasser in leeren Coca-Cola Glasflaschen (die wir von unseren älteren Geschwistern bekamen) hatten wir dabei. Verzehrten und tranken es dort. Hiernach verhielten wir uns still und lauschten den Worten des Försters. In den Bäumen zwitscherte und tirilierte es. Oft erklang der Ruf des Waldkäuzchen „ku-witt“ oder „Huu-hu-huhuh“ im Herbst, denn dann war die Balzzeit und sie markierten ihr Revier. Öfter auch hämmerte ein Specht rhythmisch an einem Baumstamm. Es duftete nach Waldboden, Kiefernadeln, den letzten Brombeeren und Blättern. Diese Düfte, die Rufe der Waldtiere beruhigten uns irgendwie. Im Wald waren wir alle fröhlich. Es gab selten Zank. Für mich war er als Kind ein magischer, wunderschöner Ort. Ich liebte es sehr, dort zu sein. Das war damals in den Sechzigerjahren. Unsere Schule war zum Teil umgeben von diesem wunderschönen Wald. Der Förster begleitete uns später noch ein Stück des Wegs, erklärte uns zusammen mit dem Rektor Sträucher, Bäume und Pflanzen vor Ort. Dabei liefen wir von einer Station zur anderen und sangen zwischendurch schöne alte Volkslieder. Texte mit Ode an die Natur. Bunt sind schon die Wälder, die Vogelhochzeit, das Wandern ist des Müllers Lust und was uns so einfiel. Wir sangen aus vollem Herzen und mit Inbrunst. Nachmittags zu Hause wurde dann wieder mit den älteren Geschwistern und Cousins die Beatles, Jonny Cash, Jazz und auch Schlagermusik gehört, dabei natürlich ausgelassen getanzt. „Wild tanzen“ nannten die älteren Nachbarn es und schüttelten abwertend den Kopf. Diese verschiedenen Musikrichtungen gefielen uns und konnten für uns gut nebeneinander bestehen. Heute hat die Jugend ihre eigene coole Musik. Auch meistens mit sehr schönen Texten. Viele junge wie ältere Menschen auf dieser Welt setzen sich engagiert für die Natur ein! Sie versuchen das Beste aus dieser vielleicht neuen Zeitwende zu machen. Josina >Nun bin ich manche Stunde< *1822 von Wilhelm Müller geschrieben Vers aus dem Lied “Am Brunnen vor dem Tore“- damals noch „Der Lindenbaum“
  13. Wolfgang

    Ein Flügelschlag

    Ein Flügelschlag Die Sonne lacht es ist August doch eines fehlt mir zum Verdruss es sind die Bunten und die Weißen die Gaukler all die edlen leisen die Elfen aus den Wäldern gar wo groß und kleiner Fuchs einst war wo Admiral und Landkärtchen im Brennesselfeld einst herrschten wo Schwalbenschwanz und Taubenschwänzchen sich an Blumenkelchen kredenzten wo Pfauenauge und Pfau sich trafen und Pflaumenfrüchte gemeinsam aßen das Ochsenauge wie ein Ochs gar glotzte der Kaisermantel mit seinen Kleidern protzte und der Zitronenfalter gelb und hold im Sonnenlicht erstrahlt in Gold ihren Flügelschlag den wir so lieben ist in diesem Jahr ferngeblieben auch Trauermantel, traurig ist's ist nicht in Sicht es fehlen mir die Akrobaten die Edlen und auch die Probaten im Augenwinkel eine Träne bleiben mir nur die Phaläne die farblos Grauen in Sommernächten den dämmrig lauen das alles geht mir durch den Sinn in meinem Garten- es tut weh da fehlen sie doch halt versteckt im tiefen Wald auf einer Lichtung fand ich sie vergnügt und zahlreich wie eh und je.
  14. Somnus

    One Summer Night

    Saftig grüne Wiesen im Sonnenschein Leuchten wie Smaragde, filigran fein Schmetterlinge fliegen durch die Lüfte Mohnblumen versprühen ihre Düfte Der Sonnenschein vergeht mit Zeiten Seine Schönheit will dir entgleiten Nachtschatten werden sich verbreiten Auf den Schwingen der Nächte reiten Winde streichen über das Gesicht Dort wartend bis Dunkelheit einbricht Weit entferntes krachendes Grollen Durch seichten Regen fliegen Pollen Sanft prasselt Regen auf dich nieder Blitze erhellen den Himmel Tumulthaftiges Gewimmel Unterm Donner beugt sich der Flieder Durch den schreienden Wald wanderst du heim Gewitter lässt Ruhe in dir aufkeim' Gewitter sorgt in dir für Heiterkeit Du genießt die schöne One summer night
  15. asphaltfee

    sommernachtsgeschehen

    sommernachtsgeschehen von ferne noch erklingt im nachhall bienensummen ein weitrer heißer tag streckt müde glieder und schickt im ersten kühlen hauch uns ein verstummen er überlässt der nacht die große bühne wieder der flug der fledermaus zerteilt die abendlüfte hinaus zieht's jene die des nächtens gerne schwärmen und hin an winden-, geißblatt- und lavendeldüfte an solchem sinnestaumel sich das herz zu wärmen nun gilt's die milden stunden gut zu nützen die pflanzen sammeln tau die menschen träume und unken sich an letzten waldrandpfützen zikaden kleiden weiden in geschäume es fallen perseiden ungesehen ein glühwürmchen allein funkt noch signale schon bald endet das sommernachtsgeschehen in sanftem morgenrot und erstem sonnenstrahle es kriechen nachtschatten zurück in ihre ecken die fledermaus hängt längst im dachgestühle und vogelsang tönt laut aus dichten hecken in ein paar stunden schon herrscht wieder sommerschwüle .juli_2024
  16. asphaltfee

    in meinem garten

    in meinem garten in meinem garten summt es brummt es fliegt 'ne kurve dann verstummt es fliegt noch ein stück kehrt dann zurück seh wie's rastet fühlertastet leicht auf blütenblättern lastet weiterhastet nascht aus vollen kelchen pollen um sich rund und satt zu trollen in meinem garten sirrt es schwirrt es wie ein irrlicht ein verwirrtes tanzt ein funken bei den unken sieh jetzt blinkt er steigt dann sinkt er liebeslied aus lichtern singt er oder winkt er schickt signale viele male ohne satellitenschale in meinem garten geh ich steh ich gieß die blumen manchmal mäh ich lieder summ ich dann verstumm ich sehe hummeln die sich tummeln ferne mischt gewittergrummeln sich ins brummeln all das schweben blütenbeben schön ist so ein gartenleben! .juni_2022
  17. Beharrlich schlingt der Efeu sich wie eine Schlange um die Wände des alten Mauerwerks, das ich bewohne bis zu meinem Ende. Unkraut wuchert in dem Garten, verschlingt die Pflanzen, krallt sich fest, unter Bäumen, die nur warten bis bald auch sie das Glück verlässt. Trostlos hängen faule Früchte, ein Mahnmal der versäumten Ernte. Dafür reifen nun Gerüchte, dass ich nur träume, sonst nichts lernte. Hin und wieder huscht naiv ein Blick aus Neugier durch die Schicht aus Staub auf meinen Fenstern – tief hinein – und findet nichts. Doch gut versteckt im Giebeldach, im allerschönsten meiner Räume, da lebe ich und liege wach und bau an meiner Welt der Träume.
  18. Wider den gemeinem Pessimismus Viele vom Wohlstand Beglückte gebärden sich wie psychotisch Verrückte: lamentieren, schimpfen, jammern unentwegt, fast an allen Orten, alles sei schlechter und schlimmer geworden, als ob die Übel vom Himmel gefallen. Wer sonst ist schuld daran, wenn nicht wir, weil unter anderem die Natur mit uns ihre Geduld verliert? Haben wir keine freie Entscheidung zu unserem Besseren mehr? Sind wir nur Marionetten und Opfer finsterer Mächte? Man meldet einen neuen Rekordimport von Feuerwerk, als ob man mit infernalischem Getöse das Böse und seinen Geist aus der Seele, vertreiben könnte. Viele des Wohlstands Beglückte sollten nicht vergessen: Wo Schatten sich weiten, wächst auch viel Licht! Warum folgen sie diesem nicht?
  19. Patrick

    Warten

    Warten Darauf, dass {nichts|unbeschreibliches} geschieht - Ich schau’ dem Tag beim Altern zu. Der Bach singt die steinerne Treppe hinab. Wind wiegt sacht das Gras in den Schlaf Und die Sonne verfängt sich Ein letztes Mal in den Wipfeln. Es zittert das Laub der Nacht entgegen. Schwer von Erinnerungen an Sommertage Wirft ein Ahorn, Blatt für Blatt, Grußlos seine Tänzer in den Wind. Ich geb’ meine Gedanken in die Glut Des {Abends|Feuers} \ \ \ und sehe zu wie sie {verbrennen|zünden} Warten — {nichts|alles} passiert. - Ich horch hinein in meine Stille.
  20. Willik55

    Tage im Herbst..

    Stürmisch zeigt sich der Bäume Leben, den Blättern kein Obdach mehr geben, eine rauschende Wucht treibt den Regen, Winde mit Geheule durch Gassen fegen, die Farben des Herbstes der Augen Ziel, Drachen auf dem Feld der Kinder Spiel, Wiesen mit letzten Grün fast zugedeckt, Maulwürfe in ihren Hügeln gut versteckt, der Natur ihre Melodie laut in dieser Zeit, die Dunkelheit macht sich früher bereit, kreischende Vögel, die noch da geblieben, werden jetzt von kahlen Ästen vertrieben, im großen Schwarm ihre Kreise sich bilden, vielleicht auf der Flucht zu neuen Gefilden, Hunde nass an langen Leinen mitgezogen, mit Herrchen gerade um die Ecke gebogen, schleichenden Schrittes einige zu sehen, ungern bleibt man jetzt irgendwo stehen, am Himmel dunkle Wolken weiter ziehen, Menschen mit Hast in ihre Häuser fliehen, Lichter in Fenstern spenden warmes Licht, Morgen zeigt die Natur ein neues Gesicht..
  21. Daniel Walczak

    Sommerglanz

    Der Sommer wie ein buntes Kleid sich leget übers Erdenrund gekommen ist die lieblich‘ Zeit, in der die Wälder strahlen bunt. Die Farbenpracht von Mutter Erd‘, die sie das halbe Jahr versteckt, nun hält ein optisches Konzert Applaus sich übers Land erstreckt. Die Blüten, deren Tod nicht weit, noch einmal strahlen in dem Glanz, sie ändern nicht den Lauf der Zeit, doch bitten sie zum letzten Tanz. Die Welt, sie scheint verzaubert nun, und jedermann, ganz nah wie fern, erkennt in seinem eign’en Tun: Er lebt an diesem Orte gern.
  22. David Herzel

    Natur

    Die Täler tief und grün und weit, sind wie ein Paradies in dieser Zeit. Die Bäche rauschen wild und frei, und laden uns ein zur Ruhe und Zufriedenheit. Die Wälder duften nach frischem Moos, und schenken uns ein Gefühl von großem Genuss. Die Tiere huschen durch das Dickicht schnell, und erzählen uns von ihrer wilden Welt.
  23. Carolus

    Der Schlüssel

    Der Schlüssel Seit sie für immer gegangen, grübelte er, zerbrach sich den Kopf. Immer tiefer grub er in den Schichten seiner Erinnerungen, hob manche Kostbarkeit ans Licht, verwarf sie wieder. Entmutigt gab er die Suche auf, hatte sie doch unzählige Facetten ihres Wesens zu Tage gefördert keine überzeugte ihn wirklich. Doch immer wieder fragte er sich: „Was war es, was ihn an ihr so faszinierte? Die Sprache ihrer Augen? Ihr schelmisches Lächeln? Der Schwung ihrer Lippen? Ihr vollendeter Wuchs? Sie konnte zuhören, sich einfühlen in andere, geduldig warten auf den rechten Augenblick. Nach Tagen durchbrach ihn eine Ahnung wie ein einzelner Sonnenstrahl eine Wolkendecke. Der Schlüssel lag in der ersten Begegnung mit ihr: In jener Nacht, als sie die Partylöwen, stehen ließ und neben ihm, dem Unbekannten, wortlos auf der Haustreppe Platz nahm. Damals wussten beide nicht: Zwei gegensätzliche Welten trafen hier aufeinander. Die eine geformt durch Freiheit und Natur, die andere durch Zwang und bürgerliche Kultur. Diese zu durchdringen, mühten sie sich ein Leben lang, errichteten aus dem Besten beider Welten dankbar und glücklich ihre eigene.
  24. WF Heiko Thiele

    Frühlingsmorgen

    Frühlingsmorgen Ich sitz am Fenster und schau auf die Welt hinaus. Noch sieht der Garten grün und früherwachend aus. Die Klampfe liegt noch still in meinem Schoß. Ich lausche und denk mir: was fehlt denn bloß? Ich geh hinaus und setzt mich in das satte Gras. Von weit her rauscht ein Fluß, grad wie zum eignen Spaß. Ein Windhauch säuselt ständig um mich rum. Ich lausche und denk mir: was ist hier stumm? Ein Vogel pfeift im Baum nach seinem Partnertier. Mein Kater schleicht herbei, erkundet sein Revier. Kaffee und Toast ruft mich ins Haus zurück. Ich lausche und denk mir: was fehlt an Glück. Die Marmelade schmeckt mir heut besonders gut. Nur mit dem gelben Honig hab ich nichts am Hut. Und von Insekten gibt’s kaum eine Spur. Ich weiß nun auch, was fehlt in der Natur.
  25. Verse ohne Sinn: „Ente im Baum“ Sehr hoch im Baum hockt eine Ente. Ach, wenn sie nur herunterkönnte! Sie hat sich wohl total verirrt, das Federvieh es scheint verwirrt. Auf einem Zweig im Baum ganz rechts, befindet sich das Nest des Spechts. Er denkt, als er das Vieh erblickt, dass jene Ente nicht recht tickt. „Die Ente stört!“, schreit drum der Specht, „Geflügel hat hier nicht das Recht, so mir nichts, dir nichts aufzukreuzen!“ Die Ente weint und muss sich schnäuzen. „Ich bin durch Zufall hier gelandet, um nicht zu sagen, hier gestrandet. Ich seh´ seit Tagen nur sehr schlecht“, entgegnet sie dem groben Specht. Ein Brillenkauz ruft: „Komm zu mir, ich hab´ genug an Brillen hier! Hier habe ich auch Gleitsichtbrillen, damit erkennst Du kleinste Grillen.“ Ein Eichhorn pfeift mit schrillem Laut, wobei es weiter Eicheln kaut. Es denkt sich in des Baumes Kuppe: „Das Ententier, das ist mir schnuppe!“ Im Baum erwacht ein Siebenschläfer und frisst schnell einen Borkenkäfer. Er schlief grad in des Baumes Stamm und schreckte hoch bei dem Tamm-Tamm. Ein Dompfaff muss sich konzentrieren, er will ´ne Messe zelebrieren. Doch das Geschrei stört ihn extrem und ist ihm nicht sehr angenehm. Herr Drossel will Frau Amsel freien, man wird dem Dompfaff nicht verzeihen, wenn er das Ritual verbockt, nur weil im Baum ´ne Ente hockt. Ein Warzenschwein am Fuß der Eiche, das grunzt, dass ihm der Lärm jetzt reiche. Es kratzt am Baum sich seinen Speck, der Leser denkt: „Zu welchem Zweck?“ Das Schwein es meint: „Das Baumgerüttel ist ein probates Gegenmittel. Wenn dann am Baum kein Ast mehr hält, das Ententier zu Boden fällt.“ Das Eichhorn findet es sehr gut, was sich am Fuß des Baumes tut. Durchs Schweinekratzen fliegen munter, die Eicheln wie von selbst herunter. Jetzt muss es nicht durchs Blattwerk eilen, es kann am Boden nun verweilen, ganz lässig in der Wiese gammeln und eimerweise Eicheln sammeln. Die Ente hockt noch immer oben, man hört den Specht noch immer toben. Der Dompfaff rasch zur Ulme gleitet, wo er die Messe vorbereitet. Ein Falke naht mit weiten Schwingen, kann er der Ente Hilfe bringen? Sie rettet sich auf seine Flügel und fliegt mit ihm auf einen Hügel. Sie schnattert dankbar und verlegen, der Falke kam ihr sehr gelegen. Doch frisst er sie, was für ein Graus, ein letztes „Quak“, das Spiel ist aus!“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
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