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S.Hasselberg

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Alle erstellten Inhalte von S.Hasselberg

  1. Ja, wollte ich die höchsten Türme sehen, ich müsste vor Donnerschlägen springen, auf Schwingen und Schleppen gen Himmel, die Schwere des Gewesenen bezwingen, all den Dingen ihren wahren Namen geben, und Suchende schützen auf dunklen Wegen. Jede Bogensekunde müsste ich erblicken, und im letzten Winkel die Welt zur Klippe schicken, auf dass sie erschüttert in der Tiefe des Feldes gewogen, die Gründe zum neuen Bild empor verschiebt. Doch Nebel sammelt sich stets in kleinsten Senken. Werden Lichter durch Gnade den Grund durchdrängen? Ja, spät kommt der, der nicht im Bilde ist. Und spät kommt der, der zu oft vergisst. Oh nein... Den letzten Stein vermag ich nicht zu ziehen, weil sonst die Sinne den Worten entfliehen. Und worauf könnte ich dann stehen, um die höchsten Türme dort zu sehen? ©Sebastian Hasselberg 2024
  2. Ja, wenn ich es nur einmal könnte... Nur einmal an der Fallkerbe zu stehen, und den Schatten in ihrem Munde zu drehen, dann würde alles Schwere, Gedachte, im zitternden Blätterdach verwehen. Und der Meister müsste den Schüler nicht verraten, wenn er sich in ihm verspricht, und nicht ist, was ihn verwirrt, weil er nichts weiß vom Schaum, der ihn gebiert. Doch könnte er es, er würde es ihm sagen. Mit einer Berührung seine Klagen sprechen. Aus dem Nichts zur Kraft entfachen, und in ihm sehen, was er erschaffen. Ja, wenn ich nur wüsste, was dich beschwert, dann könnte ich es in mich stoßen, mit dem Schwerte eine Leere schneiden, in die du fällst, um befreit vom Geisteszwange, der Wunde, Quell und Schenk, zu sein. ©Sebastian Hasselberg 2024
  3. Hey Lostgarden Ich hab mich für Schießen entschieden, weil es besser die Kraft mit der die Natur drängt, ausdrückt. Danke für dein Kommentar:) lg
  4. S.Hasselberg

    D´Städtle Quadrologie

    Frühling: Ein Kasten wird gesetzt mit dunkler Erde, weißer Putz dringt im jungen Lichte, aus verstrebtem Werke. Auf dass es hält, das große Bild der einen Gasse, und ewig über Speer und die Laterne wache. Frische Triebe schlagen Brücken fein, warten auf alte Kraft aus deinen Tiefen. Sie wird vielleicht auch meine sein, wenn junge Knospen schießen. Fenster sind gestoßen, wenn alte Freunde pilgern. Menschen tragen den Himmel auf Straßen, geblüht in bunten Bildern. Gereiht sind rote Perlen an hohen Stangen, und sie wanken auf den Rädern, vorbei an gelben Schildern. Mit weitem Blick jagen Enkel weiße Pfoten. Ja, sie gedenken nicht der Toten, sehen Form nicht stetig gehen, und die große Mutter, durch ihre Liebe, auferstehen. Sommer: Das Grüne ist jetzt gerollt ins zarte Gelbe. Etwas Rundes, Goldnes, liegt auf trockenem Felde. D'Kinzig steht tief, trägt langsam voran, ein kurzer Gang, von Damm zu Damm. Steine, knöcheltief und rund geschliffen, zeugen von ihrer Kraft, die, gespeist durch Zeit und Segen, aufs Neue bald erwacht. Obst wird fallen auf wilden Wiesen, schwer und durch Öchsle satt gefärbt. Auf dass es sich in edle Brände trennt, und Nächte unter bunten Lichtern, Ewigkeiten schenkt. Hände Dienst der Wenigen, pflücken Kräuter, zur Pracht gebunden. Gen Himmel steigt der Leib der Seligen, wieder Krankheit und schlimmsten Wunden. Entlang versteckter Wege, vorbei an Brunnen und leichtem Holz, stehen an einer Lichtung die letzten Männer stolz. Sie singen, vereint im kühlen Schatten, Lieder vom Wald, der uns umgibt. Und wenn der Letzte geht zur stillsten Stunde, hört niemand mehr ihre tiefe Kunde. Herbst: Wenn der letzte Gruß, vorbei am Niggel, die höchste Traube küsst, und die Strahlen sanft, in süßem Versprechen, an den Wogen deiner Berge brechen. Wenn Stöcke leis aus Tiefen heben, und am Pavillon, das Fenster, die Glocke blickt, dann wirst du deinen Namen geben den Kindern, die dir der Eine schickt. Siehst sie, das tiefe Licht umspielen, kommen und gehen, des Glückes Schmiede. Auf dass durch Wehen und Launen du ihnen deinen Segen gibst. Ihre Träume wirst du halten, tief im Walde, am Brunnen, wo du den Heiligen schwimmen siehst, und vor dem Großen, in Hoffnung, kniest. Ja, in der Gunst aller Welten sollst du stehen, weil du mein Herz im Schatten deiner Tannen wiegst, um zu sehen, dass es nicht ins Dunkel blickt. Was könnte größer sein als deine Kuppen, geschnitten durch Nebelhänge, und Gassen, gebaut mit Holz aus feinen Fichten? Was könnte richten und meine Schuld vergessen? Wenn ich an deinen alten Fresken erinnere, wo ich hingehöre. Winter: Ein Ast schnellt hoch, befreit von seiner Last, und niemand schaut hin in stiller Nacht. Das Tal liegt still im Schoss der dunklen Flanken. Ein Wanken, ein Flirren in seiner Flucht, Glocken reichen weit in schwerer Luft. Der Schatten würde nicht geworfen, vom Kreuze zur warmen Wiege, wenn das Staunen der Kinder unterm Ritter an den vierundzwanzig Fenstern bliebe. Die ganze Welt würde lachen, wenn bunte Fetzen über Straßen hingen, und Männer in Röcken und Masken einen Platz in den Herzen der Kinder schaffen. Ja, aus Kindern werden Maidle und Bube, mit Hölzern zwischen ihren Fingern. Geschnitzt mit Ruh, in kleinen Zimmern, durch Meisters-Hand veredelt. Und wenn sie, mit geschickten Handgelenken, stolz den Altvorderen ihre Lieder singen, wird sich aus Dunkelheit das junge Licht verdingen, und dem Städtle seine süßen Säfte schenken. ©Sebastian Hasselberg 2024
  5. Ein Bildstock, geschlagen aus meinem Herzen, Kerzen stell ich hinein, und nichts wird's mir verwehren, auf dass sie den Guss zur Welt auskehren, geformt durch die Hände deiner Lehren. Getäuscht durch tiefe Trauer, hab' ich's doch vergessen, dich zu erkennen im Klang der wogenden Eschen, als deine Frucht, getragen durch Geisteswehen, vereint, auf unerschütterlichem Grund zu stehen. Ja, bin ich wach, kann ich es sehen, du entspringst zwischen Glockenschlägen, aus weißen Wolkentürmen, die nie vergehen, und den freien Rädern, die aus sich drehen. Gewiss, du wirst nie vergessen sein, denn legt sich Dunkelheit auf den stillen Stein, stell' ich die Nächste im warmen Lichtschein. ©Sebastian Hasselberg 2024
  6. S.Hasselberg

    Hilfe

    Auf der Spitze einer Peitsche will ich weilen, um noch vor der Schwere an deine Seite zu eilen. Einen Haken will ich schlagen durch die glatte Wand im Geiste, für Garn gedreht aus Vorstellung und Drang, zwei Finger breit. Dein Aufstieg, getrieben in Dunkelheit. Schmale Kanten, gehoben durch Schatten, geworfen durch schwankendes Licht. Ich will es werfen, aus Kraft, zur klaren Sicht. Empor sollst du fallen, getrennt von Seilen, die dich verziehen, dich zerstreuen und dir entfliehen, weil sie verzwirnt an stillen Toren liegen. Nichts kommt zu schnell, auf schwerem Fuße, laut und grell, und nichts vergeht zu langsam, wenn mein Ohr dir Wogen Balsam. Was dich beschwert, will ich mir nehmen, so dass die Geschicke zu unsern Gunsten stehen, auf dass sie uns tragen an der glatten Wand, stehen wir an der ersten Stufe, Hand in Hand. ©Sebastian Hasselberg
  7. Eine Rippe wird umrissen, Form bewacht von geheimem Wissen. Aus ihr soll die Stimme springen und den Schläfer zur Andacht sinnen. Die Falsche wird glattgezogen, von Buchenholz. Der Lehrling läuft in tiefen Gruben, stolz, geht achtsam weite Kreise, schließt feine Risse, leise. Er weiß, seine Hände Liebe, darf nicht minder sein, auch wenn sie zerbrechen wird, zwischen Kern und Mantel, fein. Auf dass die Speise ihren Platz einnimmt und hoch oben für getrennte Herzen schwingt, sie ruft und stets daran erinnert, dass sie aus dem gleichen Stück gefaltet sind. Nach Gebeten, schwerem Guss, und geschickter Hand, die wacht, ist ein Stück von ihm geschliffen zur vollendeten Strahlenpracht. Er hofft, dass sie ihnen antworten, den Gabeln, den Oktaven, und zu ewig Frieden stimmen. Oh hört, welch großes Geisteskind. ©Sebastian Hasselberg
  8. S.Hasselberg

    Das große Kino

    Ein Fenster, getroffen von Licht, schneidet Dunkelheit, bis es zerbricht, in Träume, geworfen auf roten Samt, tief verästelt in fallendem Sand. Starre Bilder, gereiht und schnell gezogen, reichen bis in tiefste Wogen. Spannen Bögen, die uns tragen weit, durch Gnade geschrieben, zur rechten Zeit. Abenteuer, gelebt durch Kinder so frech, Helden getragen von goldenem Blech, können uns weisen, uns Dinge lehren, unberührt von Zungen, Gewissheit mehren. Auf dass sie unsere Hände führt und den Narren zum König kürt, durch stetig Einsicht uns erkennen lässt, wenn Sehnsucht unsere Wünsche schürt. Und jeder hofft doch insgeheim, Teil der großen Wand zu sein. Zu sehen, welch Bild die Kluft bewegt und den Blick des Götzen zur Mitte dreht.
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