Zum Inhalt springen

el Salmo

Autor
  • Gesamte Inhalte

    17
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Autorenleben

  • Lieblings Autoren / Dichter
    Aristoteles

Letzte Besucher des Profils

1.249 Profilaufrufe

Lesezeichen

  1. Ich male Blumen damit sie nicht sterben
    Ich male Blumen damit sie nicht sterben

    Ich male Blumen damit sie nicht sterben

    (Frida Kahlo)

     

    Die Gabe des Malens erhielt ich leider nicht

    und doch vermag ich es so manches mal

    einen fliegenden Schmetterling mit Worten zu erhaschen

    einen einzelnen Sonnenstrahl einzufangen

    der weithin sichtbar am Himmel leuchtet

    und an dessen Ende sich ein Schatz verbirgt

    der nur gefunden werden möchte

    und der da heißt

    inneres Glück

    dieses Glück das wir empfinden

    wenn etwas schönes

    unsere Seele zu streicheln vermag

     

    ich zog einstmals aus in die Welt der Menschen

    doch es gefiel mir dort nicht so recht

    war einer unter ihnen

    versuchte einer von vielen zu sein

    doch dies wollte mir nicht so recht glücken

    ich fühlte mich nicht heimisch unter ihnen

    und so zog ich mich zurück in meine Höhle

    hoch auf dem Gipfel des Berges gelegen

    von dort aus größerer Distanz

    kamen mir die Menschen vor wie wimmelnde Ameisen

    doch würden diese Insekten niemals auf die Idee kommen

    die dümmsten und kränksten unter ihnen

    zu ihren Anführern zu wählen

    sie würden sich niemals gegenseitig töten

    und den Planeten zerstören

    der sie beheimatet

     

    so rate ich denen

    die sich in Großstädten, Einkaufszentren oder auf politischen Versammlungen

    auch seltsam fehl am Platz fühlen

    irgendwie nicht wirklich zu Hause

    versucht in der Natur dem Flug des Schmetterlings zu folgen

    oder fangt Euch den Sonnenstrahl

     

    sich zurückziehen aus dem Irrsinn der Masse

    heißt nicht, keinen Anteil zu nehmen

    die sensiblen unter uns müssen sich schützen

    denn sie nehmen zu viel Anteil

    nehmen sich alles gleich zu Herzen

    das ist auch gut und richtig so

    denn wer gefühlvoll erlebt

    kann zum Glück auch viel mehr

    Freude und Schönheit (er)leben


  2. Ich glaub, mir träumte
    Ich glaub, mir träumte

    Von den dunkelblauen Meeren lernen 

    sie die Unendlichkeit.

    Und von der Reise zu den Sternen 

    und zurück die Ewigkeit.

     

    Die ihnen nichts ist, als der Wind

    unter den schönen, starken Schwingen.

    Das Alter selbst ist ihnen Kind.

    Und kindlich spielerisch sein Ringen 

     

    um dieses kleine bisschen Zeit.

    Das Feilschen um die Endlichkeit.

    Sie aber müssen nichts erbringen.

    In allem sind sie stets

    Beginnen.

     

    Selbst für das letzte Totenkleid 

    ist bloß ihr Lächeln schon zu weit.

     

    Sie atmen  Mitternächte ein

    und atmen Morgengrauen aus.

    Und so im ersten Sonnenschein

    betreten sie der Toten Haus.

     

    Darin sie wandeln mit dem Glanze 

    von sieben Tagen auf den Schwingen.

    Und etwas Leichtes wie beim Tanze

    befällt den Friedlichen: Ein Singen  

     

    wie Hoffnung, die vom Tode weckt,

    So fröhlich lacht es durch die Räume.

    Und wer aus solchem Schlaf hochschreckt,

    der flüstert bang: 

    Ich glaub,

    mir träumte.


    Text DvE

    musik KI

    Bild KI

     

     


  3. Familienalbum
    Familienalbum

    Ein Leinenband mit goldner Prägung.

    Ich ziehe zögernd in Erwägung,

    ein paar Minuten zu verschwenden 

    und seine Seiten umzuwenden.

     

    Ein Pfarrer und ein Dorfschullehrer

    am Eichentisch nebst Briefbeschwerer 

    erwarten stumm den Pulverblitz 

    und lächeln voller Mutterwitz.

     

    Dann Onkel Karl, der große Schweiger,

    am Stadttheater erster Geiger,

    der eine Märchenoper schrieb,

    in Russland unbekannt verblieb ...

     

    Wie könnte ich das Band zerreißen,

    das mich mit jenen falb schwarzweißen 

    Gestalten unsichtbar verknotet?

    Der Born der Zeit: Kaum ausgelotet.

     

    Hier: Urgroßmutter schneidet Phlox 

    im Sommergarten. Paradox:

    Auf alten Fotos sehen Haus 

    und Menschen deutlich jünger aus.


  4. Gerücht
    Gerücht

    Man sagt, dass sich das Faultier wie

    ein Arbeitstier benimmt,

    wenn keiner hinsieht, wissen Sie.

    Doch weiß man nicht, ob's stimmt.

     


  5. Hetzjagd
    Hetzjagd

    Hetzjagd

     

    Ich keuche und renne und hetze

    ich sprinte und rase und fetze

    immer schneller, immer weiter 

    den Gedanken hinterher

     

    Sie fliegen und sausen und schwirren

    schweben und gleiten und irren

    ziehen geräuschlos von dannen

    und lassen mich rastlos zurück

                      

    Endlich wird es dunkel 

    endlich kommt die Nacht 

    ich bleibe stehen und bleibe liegen

    und geb auf meine Seele Acht

     

    die Gedanken sind jetzt fort

    ich lass sie ziehen

    lass sie gehen

    und bleib an diesem Ort

     

    atme aus

    atme ein

    hier bin ich

    hier will ich sein


×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.