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Ich male Blumen damit sie nicht sterben
Ich male Blumen damit sie nicht sterbenIch male Blumen damit sie nicht sterben
(Frida Kahlo)
Die Gabe des Malens erhielt ich leider nicht
und doch vermag ich es so manches mal
einen fliegenden Schmetterling mit Worten zu erhaschen
einen einzelnen Sonnenstrahl einzufangen
der weithin sichtbar am Himmel leuchtet
und an dessen Ende sich ein Schatz verbirgt
der nur gefunden werden möchte
und der da heißt
inneres Glück
dieses Glück das wir empfinden
wenn etwas schönes
unsere Seele zu streicheln vermag
ich zog einstmals aus in die Welt der Menschen
doch es gefiel mir dort nicht so recht
war einer unter ihnen
versuchte einer von vielen zu sein
doch dies wollte mir nicht so recht glücken
ich fühlte mich nicht heimisch unter ihnen
und so zog ich mich zurück in meine Höhle
hoch auf dem Gipfel des Berges gelegen
von dort aus größerer Distanz
kamen mir die Menschen vor wie wimmelnde Ameisen
doch würden diese Insekten niemals auf die Idee kommen
die dümmsten und kränksten unter ihnen
zu ihren Anführern zu wählen
sie würden sich niemals gegenseitig töten
und den Planeten zerstören
der sie beheimatet
so rate ich denen
die sich in Großstädten, Einkaufszentren oder auf politischen Versammlungen
auch seltsam fehl am Platz fühlen
irgendwie nicht wirklich zu Hause
versucht in der Natur dem Flug des Schmetterlings zu folgen
oder fangt Euch den Sonnenstrahl
sich zurückziehen aus dem Irrsinn der Masse
heißt nicht, keinen Anteil zu nehmen
die sensiblen unter uns müssen sich schützen
denn sie nehmen zu viel Anteil
nehmen sich alles gleich zu Herzen
das ist auch gut und richtig so
denn wer gefühlvoll erlebt
kann zum Glück auch viel mehr
Freude und Schönheit (er)leben
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Ich glaub, mir träumte
Ich glaub, mir träumteVon den dunkelblauen Meeren lernen
sie die Unendlichkeit.
Und von der Reise zu den Sternen
und zurück die Ewigkeit.
Die ihnen nichts ist, als der Wind
unter den schönen, starken Schwingen.
Das Alter selbst ist ihnen Kind.
Und kindlich spielerisch sein Ringen
um dieses kleine bisschen Zeit.
Das Feilschen um die Endlichkeit.
Sie aber müssen nichts erbringen.
In allem sind sie stets
Beginnen.
Selbst für das letzte Totenkleid
ist bloß ihr Lächeln schon zu weit.
Sie atmen Mitternächte ein
und atmen Morgengrauen aus.
Und so im ersten Sonnenschein
betreten sie der Toten Haus.
Darin sie wandeln mit dem Glanze
von sieben Tagen auf den Schwingen.
Und etwas Leichtes wie beim Tanze
befällt den Friedlichen: Ein Singen
wie Hoffnung, die vom Tode weckt,
So fröhlich lacht es durch die Räume.
Und wer aus solchem Schlaf hochschreckt,
der flüstert bang:
Ich glaub,
mir träumte.
Text DvEmusik KI
Bild KI
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Familienalbum
FamilienalbumEin Leinenband mit goldner Prägung.
Ich ziehe zögernd in Erwägung,
ein paar Minuten zu verschwenden
und seine Seiten umzuwenden.
Ein Pfarrer und ein Dorfschullehrer
am Eichentisch nebst Briefbeschwerer
erwarten stumm den Pulverblitz
und lächeln voller Mutterwitz.
Dann Onkel Karl, der große Schweiger,
am Stadttheater erster Geiger,
der eine Märchenoper schrieb,
in Russland unbekannt verblieb ...
Wie könnte ich das Band zerreißen,
das mich mit jenen falb schwarzweißen
Gestalten unsichtbar verknotet?
Der Born der Zeit: Kaum ausgelotet.
Hier: Urgroßmutter schneidet Phlox
im Sommergarten. Paradox:
Auf alten Fotos sehen Haus
und Menschen deutlich jünger aus.
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Gerücht
GerüchtMan sagt, dass sich das Faultier wie
ein Arbeitstier benimmt,
wenn keiner hinsieht, wissen Sie.
Doch weiß man nicht, ob's stimmt.
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Hetzjagd
HetzjagdHetzjagd
Ich keuche und renne und hetze
ich sprinte und rase und fetze
immer schneller, immer weiter
den Gedanken hinterher
Sie fliegen und sausen und schwirren
schweben und gleiten und irren
ziehen geräuschlos von dannen
und lassen mich rastlos zurück
Endlich wird es dunkel
endlich kommt die Nacht
ich bleibe stehen und bleibe liegen
und geb auf meine Seele Acht
die Gedanken sind jetzt fort
ich lass sie ziehen
lass sie gehen
und bleib an diesem Ort
atme aus
atme ein
hier bin ich
hier will ich sein