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Dali Lama

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Alle erstellten Inhalte von Dali Lama

  1. Moin Perry, starke Bilder! Formal ist es nicht meine Welt - bin eher der Fan von Gebundenem und nachdem der erste Vers so schön Trochäisch daher kam, war ich natürlich in dieser Erwartung 😄 Mir gefällt aber der schöne Gebrauch vieler Gleichklänge und Alliterationen. Allein "stille lastet auf dem land, lässt bäche bleiche adern sein." l-t und b-t nur so dahin, ganz wunderbar! Schade finde ich, dass in der letzten Strophe noch dieses unpersönliche, undefinierte "man" eingezogen ist. Es hat mir gefallen, dass der Text zuvor ganz klar an "uns" adressiert war, warum nicht auch hier durch ein einfaches "lässt uns ... sehen" oder "offenbart uns"? Starker Abschluss mit dem zerwürmten gefiederten Herzen, da mag ich auch gar nicht unbedingt die Bilder auseinanderinterpretieren und lasse sie einfach mal weiter wirken. LG Dali Lama
  2. Moin Ikaros, also ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl großer Trauer, vielmehr war mir ein mythisches Naturschauspiel vor Augen. Dazu dann eben der ganz normale Lauf der Dinge, das Älterwerden und Sterben. Eben aber durch diesen Naturbezug finde ich das hier ganz spannend. Ärgerlich fand ich aber die letzte Strophe, die war mir irgendwie zu platt und hat mit dem Hammer nochmal versucht, die Traurigkeit in den Text zu zimmern. Für mich war der Abschluss nach der neuen Dunkelheit - schwarz, Ende. Ich möchte aber einmal detailliert Strophe für Strophe durch deinen Text gehen, bitte sieh es mir nach 😉 Schöner Titel, man hat direkt verschiedene Assoziationen. Ich denke an Kälte, Unwirtlichkeit, aber auch an Polarlichter und die schon erwähnte mystische Natur. Reim und Metrum: Ich mag es wenn Texte auch mal etwas schwermütiger starten, hier dank des Trochäus mit männlichen Kadenzen in den ersten beiden Versen. Leider taucht der Trochäus danach ja nur noch sporadisch auf. Ich glaube, es hätte dem Text gestanden, das durchzuziehen. Dennoch ist es nicht unpassend hier, den Paarreim im Trochäus zu haben und im Kreuzreim davon abzuweichen. Das Reimschema kenne ich unter keinem Fachbegriff, sieht mit aabcbc aus wie die Schwester vom Schweifreim (aabccb). Inhalt und Wortwahl: Ich musste die Gegebenheiten am Kap Hoorn erstmal googlen, subpolare Zone, rauhe Gegend^^ Solche konkreten Ortsbenennungen bringen natürlich immer das Risiko mit sich, dass man damit nichts assoziieren kann. Eine detailliertere Beschreibung der Szenerie ist da sicherer. Die Entfernung zum Wendekreis hat da ja einen guten Anfang gemacht. Den Elch hatte ich hier als tatsächliches Tier gelesen, fand das mit dem Tee und der Kippe dann entsprechend befremdlich. Später ist die Rede vom Alten - hier ist für mich nicht klar, ob der Elch der Alte ist, also ein alter Elch, oder ob es um einen alten Mann geht, den du hier als Elch charakterisierst. Das Tier wäre mir lieber, aber wie gesagt, dann mag ich Tee und Kippe nicht. So oder so, "er" ist alt und hat seine Ende vor sich. Anmerkungen und Vorschläge: Du könntest im letzten Vers auch schreiben: "Der Rauch dring nur ins Unbekannte". So hast du eine normale Satzstellung. Da ändert sich auch metrisch nichts. In der Konstellation hat das "nur" ja ohnehin einen sehr betonten Charakter und kann sich gegen das eigentlich stärkere "dringt" durchaus durchsetzen. Reim und Metrum: Welt-schwelt ist sehr unrein, "schwelt" wird mit langem e gesprochen. Das diesmal durchweg jambische Metrum wird im vorletzten Vers gestört. Inhalt und Wortwahl: Gut, die Szenerie wird hier nun etwas vertieft. Die schwelende Nacht fand ich erst unpassend - verbinde ich eine Polarnacht doch mit allem anderen als einem gemütlichen, warmen Schwelen. Denkt man aber an die grünen Polarlichter, wie sie so beruhigend dahinwabern, kann man das sicher auch als ein Schwelen beschreiben. "Eden" ist für mich irgendwie unpassend, auch das assoziiere ich mit dieser Gegend einfach nicht. Auch beim "kauern" bin ich gestolpert, ich habe mir den Elch sehr stolz und erhaben vorgestellt - Kälte dürfte ihm sowieso nicht wirklich etwas anhaben. Die letzten beiden Verse sind tragisch. Dank dieser hätte es in Strophe 1 das "letzter Elch" gar nicht gebraucht. Das wird in diesen beiden Versen viel anschaulicher rübergebracht. Ein Kelch allerdings übersieht niemanden, er geht höchstens an jemandem vorüber. Die Wendung fände ich schöner. Reim und Metrum: Hier geht es etwas durcheinander. Einmal das Metrum zur Veranschaulichung: XxxXxXxX xXxxXxxXxX xXxXxXxXx XxXxXxXx xXxXxXxX XxXxXxXxX Da ist kein Vers wie der andere, das macht es ungewollt unruhig, nur noch unterstützt dadurch, dass die schöne Schweifreimschwester hier nun gegen mehrere Paarreime ausgetauscht wurde - all das an sich kein Weltuntergang, mindestens aber die gepaarten Verse würde ich mir dann im selben Metrum wünschen. Inhalt und Wortwahl: Hier ist nun der Alte, wie gesagt, für mich ist das der Elch - gerade auch, weil er Blätter frisst. Erneut nutzt du "schwelen", das Wort mag ich ja auch. Hier mag es mir nun aber wirklich nicht so passend erscheinen. Wie schwelt ein Fjord? Von mir aus kann der schwellen. "Dem Alten sein Eden" klingt irgendwie schräg. Ich lese das wie einen sehr unglücklichen Possessivdativ.... du meist natürlich, der Fjord IST Eden für den Alten, aber man liest es leider wie diese unsäglichen "das ist dem Alten seins". "Wuchs beendet" klingt irgendwie nüchtern und abrupt, sehr reimorientiert. Der letzte Vers hinkt für mich, warum schwindet dem Elch der Lebensmut, wenn er doch gerade noch fressen konnte? Reim und Metrum: Die ersten beiden Verse sind wieder trochäisch, das könnte sich als konsequentes Muster ja gern durchziehen. Je Vers ist das Metrum stabil, es unterscheidet sich untereinander aber weiterhin. Nun bricht diese Strophe erneut aus dem Reimschema, wir haben hier zweimal Paarreime, gefolgt von einem Kreuzreim. Damit sind es hier auch 2 Zeilen mehr als üblich. an der folgenden letzten Strophe ist ja erkennbar, dass du hier am Ende offenbar einfach noch zu viel zu sagen hattest.^^ Inhalt und Wortwahl: Die beiden Fragen wollen mir rhetorisch nicht so ganz gefallen, denn es geht ja ganz offensichtlich aus deinem Text hervor, dass die Ahnen verschwunden/verstorben sind, eben weil der Elch der letzte hier ist. Das ist für mich eine unnötige und weniger schön ausgeschmückte Wiederholung. Die Satzstellung in Vers 5 ist dem Reim geschuldet, das klingt nicht so angenehm. Auch der Folgevers klingt ungelenk, die Auslassung ist da problematisch und die Beziehung zwischen den beiden Versen ist nicht klar. Soll die Glut der Kippe sinnbildlich für die letzten Abendsonnenstrahlen und die Lebenszeit stehen? Also Glut = Strahlen = Lebenszeit? Ist das eine eine Konsequenz des anderen? MIT der Glut endet auch das Strahlen und die Lebenszeit? Der folgende Vers "die Sonne schwand bald diesem Land" ist für mich wieder eine unnötige Wiederholung von "schwach der Strahlen", in dem ich ja bereits das Ende des Tages gelesen hatte. Der letzte Vers ist auch schief, wird eine Botschaft vermehrt? Sie wird vielleicht wiederholt oder weitergegeben oder noch lauter ausgesprochen. Aber vermehrt? Vermehrt wird eher die Dunkelheit, aber das gibt dein Satz so nicht her. Nichtsdestotrotz, für mich hätte das Gedicht hier wie gesagt enden können. Reim und Metrum: leider wieder ein wechselndes Metrum. Der Kreuzreim ist auch hier konstruiert durch den verdrehten Vers 2, 3 und 4. Gerade das zum Abschluss hinterlässt für mich einen unbefriedigenden Eindruck. Welt-schwelt, wie schon oben, ist unrein. Inhalt und Wortwahl: "Toben" kommt mir in diesem Kontext zu umgangssprachlich vor. Inhaltlich klingt es für mich nach einem Klippensturz und/oder nach dem Verdrehen der Augen im letzten Moment des Lebens. Wie gesagt, Kummer und Trauer hatte ich hier die ganze Zeit ohnehin nicht gelesen. Für mich dürfte der Elch nun eher Erlösung spüren, da er bald mit den Ahnen wiedervereint sein wird. Zusammenfassend will ich sagen, dass ich den Text nicht schlecht finde. Ich selbst sehe sein Potenzial nur in einer etwas anderen Richtung und mit etwas Aufmerksamkeit und Sorgfalt an der ein oder anderen Stelle könnte das doch eine eine kleine, herzzereißende Übergangsgeschichte eines einsamem, stolzen Elchs am Ende der Welt sein.^^ Ich hoffe, meine Anmerkungen können dir hilfreich sein, LG Dali Lama
  3. Hallo Flamme, tststs, dieses hier, noch unkommentiert. Das will ich doch mal ändern Metrisch ein perfekter 3hebiger Anapäst mit weiblicher Kadenz. Der Anapäst macht einen besonderen Klang, passend zu deinem Gedicht. Reimschema ist auch eingehalten, aber in der letzten Strophe wiederholt sich ein Reim aus der 1. War aber gewollt oder? Okay, aber bevor ich dich jetzt in den Himmel lobe, ein paar kleine Fehlerchen, die gezeigt werden wollen Wie immer würde ich am Versanfang auf die Kleinschreibung achten, wenn der vorige Vers nicht durch einen Punkt abgeschlossen wurde. S2: Warum hat der Dichter das Schicksal der Helden in seinen Armen? Eigentlich hat er es in seinen Händen...weil er mit diesen die Feder schwingt, die das Schicksal der Helden bestimmt^^ S3: Eigentlich singen Liede ja nicht...sie werden gesungen...vllt. ist "in den Ohren gesungene Lieder" besser? S4V4: ich denke es heißt "die" und nicht "sie" oder? S5: Den letzten Vers könntest du auch folgendermaßen schreiben: "in der zitternden Hand noch die Feder" Wäre doch passender, wenn der Dichter stirbt...oder? Es geht natürlich beides...die Feder zittert ja auch wenn die Hand zittert^^ So, das wars mit böser Kritik, jetzt kommt die gute^^ Ich finde es schön, dass du dich immer wieder an den Anapäst "rantraust", macht er doch das Gedicht noch schöner als es eh schon ist. Mir gefällt deine Wortwahl, dein Gedicht kommt mir mittelalterlich vor, ja...die Zeit als der es viele Dichter gab, die über Helden, Liebe, Schmerz schrieben...okay, tun jetzt auch noch viele, aber nicht so wie du hier schreibst. MMn hebt sich dein Gedicht deutlich ab von anderen. Wie lange ist es her als du dieses Gedicht geschrieben hast? Hat mir sehr gefallen, gern gelesen, kommentiert und gelobt, bis zum nächsten mal, vllt. dann bei einem Daktylus? LG Chris
  4. Hallo ezperanto, ich werd dein Akrostichon-Sonett (nette Kombination, ich liebe beide Varianten) mal auf seine metrische Korrektheit überprüfen. Hmm...also metrisch ist es sehr sehr sehr unsauber. Man könnte natürlich alles so betonen das es passt aber das geht gegen mein Sprachgefühl. Naja, ich hab dir gezeigt wo du Fehler gemacht hast, wenn du Interesse hast, kannst dus ja nachbessern. Nebenbei: Für ein Sonett ist eine Hebung als 1. Silbe eigentlich nicht Standart, das stört mich aber nicht weiter, da ich es selber mal so gemacht habe^^ Und natürlich wie Flamme schon sagte ist das Reimschema beider Quartette im traditionellen Sonett a-b-b-a. Im 2. Terzett heißt es übrigens beteuern und nicht betäuern^^ Ansonsten eine schöne Idee, leider etwas "schlurig" ausgeführt aber der Bewidmete wird sich bestimmt sehr freuen. LG Chris
  5. Dali Lama

    Tagesgeschäft

    Hallo Styx, hab ja vor Jahrhunderten mal gesagt, dass ich hierzu mal etwas sagen werde Nun denn, hab dir ja meinen Gefallen daran schon kundgetan (Mensch wie abgedreht rede ich denn heute wieder^^), machs aber gerne nochmal Ganz besonders gefällt mir der erste Vers, die blutverschmierten Engel sind toll^^ Naja, die kuscheligen Logenplätze des Himmelsflurs und das Grölen und Popcorn bewerfen gefallen mir auch, eigentlich also die ganze 1. Strophe^^ (man bin ich kompliziert^^) Dein letzer Vers, dein Schlusssatz, der mir in deinen anderen Werken immer sehr gefallen hat, kommt mir hier ein wenig zu anklagend vor. Natürlich, der Mensch hat Schuld an all den Katastrophen aber...hm, ich weiß nicht...dein Stil war es sonst, dies nicht so offen zu sagen, der Schlusssatz war sonst der Satz mit dem man die Metaphern in deinem Gedicht entschlüsseln konnte. Naja, dennoch ein gelungenes Werk deinerseits. Gern gelesen und kommentiert LG Chris PS: Eine Metrikanalyse habe ich jetzt bewusst weggelassen, ob deines eigenen Stils, und der Tatsache, dass es sich auch so gut lesen lässt. Aber wenn du auf eine Metrikanalyse bestehst reiche ich die gerne nach
  6. Hallo Flamme, ein schönes Gedicht hast du da gezaubert. Die Bilder, wenn ich sie auch nicht in Gänze erschließen kann, und der Klang deines Gedichts vermag mir sehr zu gefallen Also zuerst mal die Metrik: Hmm, ein paar Schnitzer in S2 und 3. Dennoch gefällt mir der Klang. Ja, der Anapäst, nicht allzu oft von uns Dichtern benutz weshalb ich ihn als eine wahre "Ohrenweide" empfinde^^ (Augenweide geht ja schlecht ) Auch das Reimschema gefällt mir: a-a-b-a-b und gut durchgehalten. "Herzen-Schmerzen" ist wohl das ausgelutschteste was ein Reimlexikon resp. Dichter hergeben kann aber ich bin in der Stimmung über diesen Fauxpas hinwegzusehen Soviel zur Form. Zum Inhalt vermag ich leider nicht sonderlich viel zu sagen, wie gesagt, mir erschließen sich die Bilder noch nicht wirklich alle. Meine Idee beim Durchlesen war, dass über den Winter (Überschrift leitet einen ja in diese Richtung) und Schneefall geschrieben wird. Und über die letzten Stunden des Tages vor der Jahreswende "mitternachtstränen", "furcht vor Veränderung" erwecken in mir den Eindruck als würde das LI dem neuen Jahr nicht zuversichtlich entgegentreten. Hm, die erste Strophe hört sich so an, als würde vom Feuerwerk gesprochen werden...die weinenden Menschen...hm, weinen vor Freude vielleicht? Naja...sehr überzeugt von dem was ich hier ruminterpretiere bin ich nicht, mal sehen ob jemand anders einen gescheiteren Vorschlag hat^^ Ich lasse mein Lob mal da, gefällt mir sehr, gerne gelesen und kommentiert LG Chris
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