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EndiansLied

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  1. Rezept für den Frieden
    Rezept für den Frieden

    Rezept für den Frieden 

     

    Nicht bei Freude, nicht im Glücke,
    Lernst du kennen, Menschen's Tücke. 
    Falsch Freund und Familie, wohlwollend geartet,
    Solange Du lebst, wie es von Dir erwartet. 

     

    Doch führst Du ein Leben, nach eigen ermessen,
    Wirst Du an fremden Erwartungen gemessen. 
    Wenn sie Dich lieben, gar selbstlos und rein, 
    Wird Selbstbestimmung nicht schlimm für sie sein.  

     

    Sie werden es nehmen, ganz so wie es ist, 
    Dein Glück steht für sie über Trauer und Trist, 
    Eines falschen Weges, der nicht der Deine, 
    Der nur zu gehen mit brechendem Beine. 

     

    Doch wenn sie versuchen, Dich gefangen zu halten, 

    Damit Du so bleibst, gehemmt und ganz bei dem Alten.  
    Dann zeigt sich recht schnell, wer Dir ist treu,
    Hier trennt sich der Weizen von nutzlosem Spreu. 

     

    So geh Deiner Wege - entwickle Deinen Mut, 
    Ignorier' die Vergifter mit all ihrer Wut. 
    Finde die Deinen, die Dir sind loyal, 
    Trenn Dich von Menschen, die Dir eine Qual. 

     

    Du hast dieses Leben - erwarte nicht viel mehr, 
    Erschaffe Dein Glück und gib es nicht wieder her. 
    Der Mensch ist im Stande, gar wahrlich zu lieben, 
    Ich wünsche Dir das - als Rezept für den Frieden. 

     

    26.12.2023

     


  2. Steine
    STEINE

    Ein Unausgesprochenes nach dem anderen -

    und wir werden zu Steinen.

     

    Man tritt auf uns, um weiterzugehen,

    dann bleibt man plötzlich stehen,

    man greift nach uns

    und man schleudert uns gegen irgendjemanden,

    der verblutet.

     

    Ein Unausgesprochenes nach dem anderen -

    und wir werden zu Mördern.


  3. Welt retten
    Welt retten

    Viel zu schnell vergehen Zeiten.

    JETZT - ist schon Vergangenheit.

    In unendlich großen Weiten

    macht sich Furcht und Trauer breit.

     

    Wollen alles noch erleben,

    jeder sitzt im selben Boot.

    Jetzt muss jeder alles geben,

    alles ist vom Tod bedroht.

     

    Kann die Hoffnung Welt erretten?

    Diese steht grad auf dem Kopf.

    Freiheit steckt in Sumpf und Ketten.

    Packen wir uns an dem Schopf!

     

    Fern, verloren scheint die Küste,

    als auch Hopfen und der Malz.

    Schickt das Wasser in die Wüste!

    Denn hier steht es uns zum Hals.

     

    Manchmal muss sich jeder mühen,

    Feuerpausen gibt es nicht,

    bis die ersten Veilchen blühen,

    und ein Strahl das Dunkel bricht.

     


  4. Fantasie kreirt Magie
    Fantasie kreiert Magie

    Fliegen wir zu den Sternen, du und ich 

    Unsere Reise könnte hier beginnen, sage ich 

     

    Wenn du es möchtest

    führe ich dich durch die Galaxien, 

    beschmeiße dich mit Sternenstaub und 

    kreiere eine neue Chemie 

     

    In dieser Welt ist alles erlaubt, 

    die Gesetze sind anders, 

    hier wird nichts mehr beraubt 

     

    Keine Tränen werden geflossen, 

    aus dem schönen Glimmern deiner Augen 

     

    Keine Wut wird mehr entfaltet, 

    dafür hören wir zu viel Meeresrauschen 

     

    Hier ist alles möglich, es gleicht einer Fantasie 

    Der Fantasie im Schlaf, 

    wie Einstein einst sprach, 

    sie ist bedeutender als das Wissen, als die Kenntnis des begrenzten 

    Hier ist alles unendlich, eine Welt des besseren 

     

    Wenn du erlaubst, 

    beschmeiße mich mit Sternenstaub, 

    du erschaffst eine Chemie, 

    zwischen den Welten der Magie 

     

    Ich liebe dich 

    sage ich dir

     

    Reise mit mir, 

    ich fliege mit dir 

     

    und aus der Ferne erscheinen wir, 

    wie zwei am Himmel stehende glänzende Sterne 


  5. Außen wie innen
    Außen wie innen

     

          Außen wie innen


    Graues Wolkenbett, bedrohlich bergnah.
    Missgelaunt treibe ich durch trübe Stunden,
    Tage, durch regennasse Wochen, beobachte
    einen Himmel mit der Warteschleife des Wetters.

     

    Ein wirkliches Wunder! Wie ein Blitz auf Geheiß!
    Ein dunkler Wolkenschoß öffnet sich unverhofft:
    Warm und voller Lebenslust strahlt die Sonne
    hinter einer hellen Spalte, beleuchtet ein Wolkengebirge.

     

    Blauer Gletscher. Nebelschwaden winden sich aufwärts,
    überragt und gekrönt von gezackten, blendend
    weißen Bergspitzen. Alpenpanorama aus der Höhe.
    Dazwischen abgrundtiefe Löcher aus grünem Glas.

     

    Lautloser Nieselregen auf filigranes Astgezweig.
    Plötzlich: Alles wie weggewischt. Vorstellung beendet!
    Vorhang aus Einheitsgrau schließt sich wieder,
    außen wie innen.Tief in mir verborgnes Sonnenlicht

     

    ändert alles, auf einen Schlag! Brennt sich durch,
    durchbricht die düstre Masse, blendet meine Augen.
    Seine Wärme auf meiner Haut. An den Fensterscheiben
    glitzern tausend Regentropfen reinen Silbers.

     

    Heftig der Wandel vom Dunklen zu Hellen.

    Starke Winde. Blauer Himmel wird Trumpf!
    Unglaublich! Doch wahr! Nach Tagen der Bitterkeit
    noch mal ein Wunder: Befreit, aufgeheitert - ich!     


  6. Kaleidoskop der Zeit
    Kaleidoskop der Zeit

    Kaleidoskop der Zeit

    Den bunten Splittern gleichen 
    Die Bruchstücke der Zeit.
    Mit immer neuen Zeichen
    Strahlt ihre Helligkeit.

    Das Grau in allen frohen Teilen
    Hebt diese umso mehr hervor.
    Ein Glitzern, Funkeln, helles Scheinen -
    Welch eindrucksvoller Farbenchor.

    Bleiben bloß Teilchen von Gedanken,
    Die ineinander übergehn,
    Öffnen sich unerwartet Schranken
    Und etwas Neues wird entstehn.

    Die Zeit hat uns so viel gegeben.
    In ihr steckt unser aller Glück.
    Mit ihr erfüllt sich unser Leben.
    Wir Menschen sind von ihr ein Stück.

    Kaleidoskope drehen 
    Mit Splittern jederzeit.
    Zeiten, die kommen, gehen.
    Heiter sind wir bereit.


  7. Gedanken
    Gedanken

    Wolkenspiel

    Wie ein Zauber leuchten Sterne

    in der Nacht am Firmament.

    Am Himmel zeigt sich aus der Ferne

    der Mond im bleichen Silberhemd.

     

    Geht ein Stern auf seine Reise

    und verlässt das Himmelszelt,

    ist es so, als wenn ganz leise

    ein Engel auf die Erde fällt.

     

    Die Nacht verliert nun ihre Kräfte,

    die Dunkelheit weicht lichtem Grau.

    Der Tag verströmt schon zarte Düfte,

    das Wolkenspiel ist weiß und blau.

     

    Der Tag erwacht,

    noch ist es kühl.

    Sonnenstrahlen zaubern sacht

    ein fabelhaftes Wolkenspiel.

     

    Die Himmelsfarben jetzt erstrahlen,

    die Sonne übernimmt die Macht.

    Purpurrot in allen Skalen

    erscheint die ganze Farbenpracht.

     

    Die Kraft der hellen Morgensonne

    erstickt das schöne Morgenrot.

    Ich erschauere mit Wonne,

    welches Schauspiel es mir bot.

     

    Gleißend hell wird nun der Himmel.

    Die Tagesmitte ist erreicht.

    Am Horizont erscheint Getümmel,

    dass einem faden Trugbild gleicht.

     

    Im Gewölbe toben die Gewalten

    als Figuren und Gestallten.

    Auf die glühend flirrend Hitze,

    entladen sich bizarre Blitze.

     

    Plötzlich, wie aus Himmelstoren,

    fällt der Regen wie zur Schau.

    Die Erde ist wie neu geboren,

    unser Planet wird wieder blau.

     

    Vorbei des Tages hohe Zeit,

    die Luft ist ruhig und ganz rund.

    Alles macht sich nun bereit

    für die sanfte blaue Stund'.

     

    La Luna will mit letzten Strahlen

    das Abendrot nun dezidieren.

    Ein Feuerwerk aller Spektralen

    lässt die Menschen jubilieren.

     

    Der Tag ist um, die Nacht kommt wieder,

    die Sterne ziehen ihre Bahn.

    Der Mond summt leise seine Lieder

    und strahlt die stille Erde an.


  8. Kraftfeldkreise
    Kraftfeldkreise

     

    Kraftfeldkreise

     

     

    quark quark quark!
    fragt eine Stimme zwischen Strömen
    karg karg karg!
    krächzt eine flatterhafte Schwinge
    zwischen windigen Stößen
    hart hart hart
    wird der Winter der Rabenvögel!

    verärgert Misstrauen
    das jede Kombination prüft
    entfernt präventiv
    von gefühlten Flügelfrauen
    was einst eine Samtseele
    blumig versüßt

    im Schweigen schwingen
    im Leiden singen
    dies bleibt der hohe Flug!
    im Reigen schwinden
    im Einen zerspringen
    dies bleibt der große Trug!


    © j.w.waldeck 2017


  9. Exerzitien
    Exerzitien

    I

     

    Magis 

     

    Nicht nur Nacht ergiesse über mich

    Ergiesse dich in mich noch nächter

    Du warst der Wächter

    Werde angriffslustiger

    Mache mich dunkler

     

    Dass mich nichts fürchten braucht

    Nichts im Zwielicht oder Schrei der Mandragora

    Du warst Eroberer 

    Werde friedlicher

    Mache mich heller 

     

    Stiller schleich Erwachter um das Kloster 

    Nimm müde Münder aus dem Traum unaufhörlicheren Betens

    Bete in mich wirklich werdend durch das Leben

    Bleibe bleibe gnädigerer

    dein Segen immer näherer

    als mein Verlassensein 

     

    II

     

    Conveniente 

     

    Um jedes wahre Lächeln zieht etwas von deinem ersten Schein 

    Dort ist ein Schrein

    Darin Verzeihen

    Hier lass mich niederknien und glücklich sein

     

    Die Kirchenfenster sind ganz blind geworden in der Zeit

    Sie allein kleidet 

    Wahrheit wie ein Kind

    Allverwoben 

    unaufhörlich

    unbestimmt

     

    Nichts das richtig altert 

    bleibt je unversöhnt

    Der Weg bleibt endlos weit 

    Für den der immer neu

    beginnt

     

    III

     

    Sentimiento

     

    Das Kreuz ist mir Holz geworden

    Rücken an Rücken

    In den Kirchen beten heißt in Stücken beten

    Ich bete im Bücken

    Bete beim Pflücken

    der Schatten auf den Wegen

    Das Licht ist ja doch zu gegeben

    Und die Gnade findet jeden

     

     


  10. Mauern
    Mauern

    Mauern

     

    Vom Weltraum aus zu uns geschaut,
    Da kann man nur ein Werk erkennen.
    Was einst von Menschen mal gebaut, 
    Wir stolz die Große Mauer nennen. 

    Und damit kennen wir uns aus. 
    Schon früh errichteten wir Mauern, 
    Verhinderten ein Rein und Raus, 
    Da überall Gefahren lauern. 

    Sie schützten Festungen und Orte,
    Die Staaten und auch Burgen mit.
    Doch in dem scheinbar sichrem Horte
    So mancher unter Ängsten litt.

    Bevor man es noch ausgesprochen,
    Hat man das Unglück schon gesehn:
    Die Mauer - sie ist eingebrochen.
    Wie war das nur so schnell geschehn?

    Mal waren es die Schofarhörner,
    Die Jericho Verzweiflung brachten,
    Mal riesengroße Mörserkörner,
    Die in die dicken Steine krachten.

    Gestürmt, geschliffen nacheinander
    Ward aus der einst stabilen Wand
    Ein Trümmerhaufendurcheinander.
    Kein Stein mehr auf dem andern stand.

    Was für Jahrhunderte gedacht,
    Das sollte den Erbauer ehren,
    Und konnte quasi über Nacht
    Das Gegenteil die Menschen lehren.

    Dem Zweck entfremdet, aber schlau:
    Mit Steinen durfte man beglücken
    So manches Haus. Denn haargenau
    Verbaut sind sie in vielen Lücken.

    Nur als Fragmente kann man heute
    Die stolzen alten Mauern sehn.
    Sie sind für Augen eine Beute,
    Touristen davor staunend stehn.

    Vom Weltraum aus zu uns geschaut,
    Ist leider niemals zu erkennen:
    Wer Mauern im Gehirn noch baut,
    Der darf sich nicht mehr menschlich nennen.
     


  11. Das Feuer deines Lebens
    Das Feuer deines Lebens

        Das Feuer deines Lebens


    wird als zuckendes Flämmlein geboren,
    behütet, beschirmt und geschützt
    gegen lebenslöschende Winde.

     

    Zusehends flackert es auf, 
    wölbt sich empor zu ersten Flämmchen,
    windet, dehnt sich weiter,

     

    schießt in die Höhe und fällt kraftlos
    in sich zusammen, besinnt sich wieder
    und richtet sich auf.

     

    Gierig saugt es seinen Atem
    aus dem Äther, lebt von erdgeborener,
    sich selbst verzehrender Substanz.

     

    So tanzen Flammen ihre Pirouetten, 
    erhitzen sich wechselseitig, flüchten
    wie Geister in den nächtlichen Himmel.

     

    Neue Feuerzungen drängen nach
    an ihre Stelle, leuchten noch eine Weile auf,
    fallen zurück und sinken auf Glühendes,

     

    wo sie nach und nach erlöschen,
    indes zuckend die Glut abstirbt

     

    und eine Schale voll Asche bleibt.

     

     

     


  12. Tür gebaut
    Ich hab mir eine Tür gebaut!

    Ich hab mir eine Tür gebaut! 

     

     

    Ich hab mir eine Tür gebaut
    und ziemlich lang dafür gebraucht. 
    Hab Tag und Nacht den Plan beschaut, 
    geschraubt, gedreht, mich eingesaut, 
    war währenddessen oft geschlaucht. 

     

    Es scheint nicht schwer, doch das Projekt 
    war Maßarbeit, es ging genau. 
    Denn passt sie nachher nicht perfekt, 
    wär alles, was ich reingesteckt 
    und tat, vergebens. Aber Wow! 

     

    Ich schau sie an (bin stolz darauf). 
    Das ist mein Werk, meins ganz allein. 
    Gut eingestellt mach ich sie auf 
    und gehe durch, ach was - ich lauf, 
    um endlich mal nicht hier zu sein.


  13. Ostergnade
    Ostergnade

    24.01.2020

    Ostergnade

     

    Es rauscht das Meer und braust und

    eine steife Brise weht

    in mein Gesicht. Mir geht's ganz gut. Es steht

    sich gar nicht schlecht am großen Sund.

     

    Ich falle. Sorgend halten

    Engel mit Posaunen mich.

    Aus tiefstem Herzen beten möchte ich.

    Allein die Knie sind mir so wund.

     

    Komm, folge der Gemeine,

    blasen sie. Doch kann ich hier

    nicht über's Wasser geh'n und beiße mir

    die Lippen wohl zur neunten Stund'.

     

    Vielleicht ein kurzes Stück. Mich

    hinzugeben fällt mir schwer.

    Mein Herz begehrt's. Mein Fleisch verwehrt es mehr.

    Auf Suche ist mein Sein im Grund.

     

    Und meine Hand erhebt sich

    auf dem Hutberg Golgatha.

    Gekreuzigt scheint das Licht, die Wahrheit da.

    Der Weg geht auf ‒ dem Weltenrund.

     

    S. Athmos Welakis


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