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Hera Klit

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Alle erstellten Inhalte von Hera Klit

  1. Leider ist ja immer irgendwo Krieg, momentan ist er nur etwas näher gerückt. Liebe Grüße Hera
  2. Letzte Gedanken einer hoffnungslosen Transe, bevor sie sich in einem billigen 35 € Motelzimmer die Pulsadern öffnete Er sagte, er wolle um 10 Uhr da sein, jetzt ist es bereits 13 Uhr und kein Schreiben des Bedauerns von ihm. Habe ich den Bogen überspannt. Hielt ich ihn zu lange hin. Er sagte oft, dass er diese reinen Sextreffen nicht mehr wolle und er sagte auch, er habe mir so oft gesagt, es sei ihm von Anfang an mehr ums Herz gegangen. Er sagte bereits am Anfang, eigentlich suche er eine Frau für das Herz. Sex gehöre freilich dazu, aber der sei, weiß Gott nicht die Hauptsache. Nein! Er suche ganz speziell eine Transfrau, die bereit sei, mit ihm in seiner bescheidenen Zweizimmerwohnung in Köln zu leben. Außerdem solle sie rund um die Uhr eine richtige Frau darstellen und auch mit ihm rausgehen und sich auch zeigen, den Leuten. Er stehe zu ihr, was auch komme. Sie könne sich ganz auf ihn verlassen, der dann ihr Mann sei in allen Situationen des Lebens. Eine spätere Heirat sei keinstenfalls ausgeschlossen. Er versteht nicht, dass das für mich nicht so einfach ist. Ich habe eine alte Mutter, die auf meine Hilfe angewiesen ist und die mich genau wie die Nachbarn und alle Verwandten und Bekannten als Mann kennt und niemals als Frau akzeptieren wird. In diesem erdrückenden Umfeld ist ein Outing zurzeit völlig undenkbar. Es wär Mutters Tod. Freilich Mutter ist schon zweiundachtzig und wird auch nicht ewig leben, obwohl ich mir ihren Tod nicht mal denken kann, geschweige denn, dass ich ihn mir wünschen kann. Aber angenommen, sie wäre gegangen, dann würde ich das Haus verkaufen und ohne mich von irgendjemandem zu verabschieden, würde ich nach Köln verschwinden. Sie würden mich nicht suchen, warum auch, so wichtig war ich nie für sie. Wahrscheinlich würde mein Verschwinden von niemandem bemerkt werden, bei der unscheinbaren Existenz als Mutters Pflegekraft, die ich seit meiner Rente führe. Alles tue ich, damit es Mutter gut geht und wenn Besuch kommt, stehe ich oft unbeachtet im Hintergrund. Ich habe meine Freunde lange aufgegeben, zum einen, weil ich meine Zeit für Mutter brauche und zum anderen, weil ich meine Rolle als biederer Mann nicht auch noch in unnötigen Lebenssituationen spielen will. Meine kurzen Begegnungen mit meinem Kölner Mann sind sehr wichtig für mich und nur dann, wenn ich mich als seine Frau fühlen kann, habe ich das Gefühl, wirklich zu leben. Mehr als einmal pro Monat kann ich allerdings meiner Mutter nicht plausibel machen, in die Stadt zu müssen. Sie glaubt, ich streife durch die Buchläden, um mir ein neues Buch zu holen, das ich dann einen Monat lang lesen werde und ihr daraus vorlesen werde, bis wieder ein neues Buch gebraucht wird. In Wirklichkeit bestelle ich die Bücher im Internet und lasse sie in den Paketshop liefern und die Zeit, die ich dadurch gewinne, verbringe ich hier in diesem Motel in den Armen meines hoffentlich zukünftigen Ehemannes. Das sind dann zwei kurze Stunden im Monat, in denen ich wirklich lebe und für die ich alles andere hergeben würde. Mutter wird jetzt bestimmt schon Hunger und Durst haben. Sie kann sich nicht mehr selbst helfen, alles muss ich ihr heranreichen und sie füttern, waschen und all das. Aber ich mache es ja gerne, denn sie hat mir doch früher auch alles herangereicht. Ich gebe ihr nur das Selbstverständliche zurück. Das bin ich ihr als Sohn schuldig. In ein Heim werde ich sie niemals geben, was sollten die Leute denken. Da ist ein fitter Sohn, der mal ein großes Haus und ein Vermögen erben wird und der zu faul ist, seiner armen alten Mutter den nötigsten Respekt zu erweisen. Das würden alle denken, die uns kennen. Warum kommt er nicht, warum schreibt er nicht zurück. Das letzte Mal war es doch auch wieder schön, das hatte er doch auch gesagt. Natürlich hatte er auch darauf hingewiesen, dass das so nicht ewig weiter gehen kann mit uns hier in so einem billigen Motelzimmer. Das mit uns solle nichts Billiges sein, hatte er betont. Einzig als Frau an seiner Seite im richtigen Leben in Köln könne er sich eine Zukunft für uns vorstellen. Manchmal kann ich mir wirklich vorstellen, in Köln als Frau zu flanieren und zu leben. Wenn ich mich gut zurechtmache, kann ich bestimmt den prüfenden Blicken der Menschen standhalten. Ach, selbst wenn sie mich als Mogelpackung betrachten würden, müsste ich doch in der Lage sein, die Stärke aufzubringen, um ihrem Widerstand standhalten zu können. Sie müssen mich dann alle dort in Köln so akzeptieren, wie ich bin, was bleibt ihnen anderes übrig. Letztlich ist es die Standhaftigkeit, die ein Mensch innerlich hat, die die Akzeptanz der anderen erzwingt. Und sollte einer lachen, dann lacht er eben. Ich werde mich nicht weiter durch befürchtete Verletzungen daran hindern lassen, meinen Traum von A bis Z auszuleben. Doch was ist, wenn er nicht mehr kommt, wenn ich seine Geduld überstrapaziert habe? Was sollte ich dann alleine in Köln, noch dazu als falsche Frau. Wäre ich dann nicht den bösartigen Anfeindungen eines aufgebrachten Mobs in Köln vollkommen ausgeliefert? Gerade als Frau hätte ich dann sicher nicht die benötigte Stärke und Standhaftigkeit. Ich müsste ja dann verstärkt Hormone nehmen und dann bin ich ja immer so sensibel und anfällig und dann neige ich auch zu Depressionen. Frauen haben ja immer Depressionen. Was ist denn eine Frau ohne einen stärkenden schützenden Mann an ihrer Seite? Nichts! Erst ein Mann verleiht doch einer Frau, zumal wenn sie eigentlich keine ist, ihre Existenzberechtigung. Frauen wurden aus der Rippe Adams geschaffen und sind doch einzig nur Hilfsmittel für Männer. Jedenfalls finde ich diesen Ansatz und diese Art zu denken und zu fühlen am aufreizensten. Er kommt bestimmt nicht mehr. Ich kann doch nicht noch länger warten. Mutter wird bestimmt schon Hilfe brauchen. Es ist unverantwortlich, was ich hier tue. Eine ans Bett gefesselte Kranke, sich selbst zu überlassen, das ist so niedrig und schlecht. Das ist moralisch gesehen das Schlechteste, was es gibt. Und dann auch noch aus so niederen Beweggründen. Wie lange bin ich eigentlich schon hier? Ich habe doch nur zwei Stunden. Aber ich war lange eingeschlafen, soviel weiß ich. Wo ist das Smartphone? Was heute ist der Dreiundzwanzigste? Bin ich nicht am Zweiundzwanzigsten angekommen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts mehr so genau.
  3. Vielen Dank, liebe Donna. Liebe Grüße Hera
  4. Hera Klit

    Die Erziehung des Mannes

    Die Erziehung des Mannes Er ist ein prächtiges Baby und der ganze Stolz seiner Mutter. Sein Vater schaut nur aus einiger Entfernung nach dem Wonneproppen. Er wächst schneller heran als angenommen. Es werden tausende Fotos gemacht von der prächtigen Entwicklung dieses gut geratenen Burschen. Des Jungen Geschicklichkeit und sein Eifer im Spiel werden von der Mutter gelobt. Sogar im Schach schlägt er den etwas schwerfälligen Vater mit Leichtigkeit. Schon wachsen ihm stramme Waden und die Mutter nimmt ihn bei Streitgesprächen gegen den Vater in Schutz. Auch seine guten Leistungen in der Schule erfreuen die Mutter von Herzen. Der Vater kann nur hilflos zuschauen, wie die Mutter seinen größten Konkurrenten hegt und pflegt. Doch plötzlich legt sich Mutters lieber Junge eine ganz linke Meinung zu und die Mutter muss öfter dem Vater durchaus recht geben, in heiß geführten Wortgefechten. Was ist nur mit ihrem Jungen los? Er wäscht sich nicht, er ist unrasiert und die langen Haare. Unmöglich so was. Die Mutter lässt ihn fallen, diesen linken Terroristensympathisanten, er muss sehen, wo er bleibt. Er sagt sich, er muss hier raus, die Enge dieses Hauses, dieser Kleinbürgermief bringe ihn sonst um. Er studiert in der Stadt. Er hat eine Studentenbude. Trotz allem steuern die Eltern was bei. Endlich frei, keine Bevormundungen mehr. Das Studium zieht sich, er ist nicht so oft in den Vorlesungen. Er treibt sich wahrscheinlich herum. Der Vater sagt zur Mutter, er habe es ihr ja immer gesagt, dass es mit diesem Burschen nicht weit her sei. Die Mutter, sagt, dieser Bube sei die größte Enttäuschung ihres Lebens. Sie weint jetzt viel, wenn sie an ihn und seine Missratenheit denkt. Ob er jemals sein Studium abschließen wird? Ob er unter der Brücke enden wird? Es kann jetzt alles passieren, er hängt irgendwie seelisch in der Luft. Aber dieses Gefühl der Freiheit ist das Risiko abzustürzen, absolut wert. Er ist viel auf Demos und in verrauchten Hinterzimmerdiskussionen, in denen Joints kreisen und Puppen auf den Tischen ohne BH und Schlüpfer tanzen. Seine Partnerinnen wechselt er häufiger als seine Bettwäsche, denn er will auf keinen Fall ein Sparschwein wie sein Alter werden, der dauernd mit der selben pennt. Er ist der Meinung, dass Gudrun und Andreas richtig liegen mit ihrer Interpretation des Freiheitskampfes. Vielleicht würde er nicht mitmachen, aber seine Wohnung würde er diesen Helden zur Verfügung stellen. Konspirativ eben. Man muss doch was tun für die richtige Sache. Dieser Tanz auf des Messers Schneide ist so was von geil, da spürt man, dass man lebt. Trau keinem über dreißig, macht kaputt, was euch kaputt macht, dazu steht er voll. Dann trifft er seine Zukünftige zufällig in einem lahmen Schuppen, in den er eigentlich gar nicht gehen wollte. Sie mag seine Wildheit und Unberechenbarkeit, aber sie fragt sich schon, ob er noch zu retten ist. Obwohl er sie einige Male versetzt, hält sie zu ihm und gibt ihm noch eine Chance. Sie ist sich nicht sicher, ob er sie überhaupt will, aber sie wird ihn schon davon überzeugen. Er fühlt sich geschmeichelt, wenn sie sagt, sie schaue ihn gerne an und sie höre ihm so gerne zu. Plötzlich kann er sich eine feste Beziehung mit ihr irgendwie vorstellen, auch weil sie ihn so bewundert und alles, was er sagt und macht richtig toll findet. Sie ist stolz auf ihn. So einen Mann hat sie sich immer gewünscht. So aufgeschlossen und emphatisch und so einfühlsam. Schon haben sie eine eigene Wohnung und ein Kind kommt und er muss das Studium endlich abschließen. So ein Kind braucht einen Ernährer. Seine Frau traut ihm zu, dass er das alles schaffen wird, denn sie sagt, er sei doch intelligent und kein Rumtreiber mehr. Im Bett sei er auch viel besser als ihre Ehemaligen, sie sei noch nie so glücklich gewesen. Weil alles so prima läuft, beschließt man zu heiraten. Er ist sich jetzt ganz sicher, dass es richtig war, den bürgerlichen Weg einzuschlagen. Dank seines gut bezahlten Jobs kann man sich ein Haus kaufen. Die Raten sind hoch, er muss immer häufiger Überstunden machen, um auch noch den Urlaub bezahlen zu können. Naturgemäß kommt er spät von der Arbeit und dann ist er freilich ziemlich gerädert und es fällt ihm dann schwer, adäquat auf die Probleme seiner Frau einzugehen. Sie wünscht sich einen Mann, der zuhört und geduldig ist und der Lösungen anzubieten hat. Im Urlaub ist er missmutig, weil die Sorgen um den Job und der Konkurrenzkampf ständig zunehmen. Die Jahre ziehen sich. Man schleppt sich hin. So hat sich seine Frau das nicht vorgestellt. Seine Uninteressiertheit an ihr, seine Unordnung, seine stinkenden Socken und seine Lustlosigkeit im Schlafzimmer. Von ihren Ehemaligen kenne sie solch ein Versagen nicht. Die hatten es echt drauf, das müsse sie jetzt schon mal feststellen. Auch sei deren Männlichkeit irgendwie größer gewesen. Aus! Damit hat sie ihn fallen lassen. Er hängt in der Luft. Irgendwie kommt ihm das Gefühl bekannt vor. Warum gab er seine Freiheit auf? Das war extrem unvorsichtig gewesen, er hätte die weibliche Seele doch kennen müssen. Er ist für sie nur gut, lieb, schön und intelligent, solange er ihre Wünsche erfüllt. Ansonsten ist er absolut wertlos, wie ein Droschkengaul, der den Wagen nicht mehr ziehen kann. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten für ihn. Er kann dem Suff verfallen und abrutschen, er kann sich eine andere suchen und das Spiel noch mal von vorne beginnen, oder er kann als seelenloser Zombie so weitermachen, wie seine Frau es von ihm erwartet. All diese Aussichten kommen an den Traum seiner Jugend, als er glaubte, in Che Guevaras Fußstapfen treten zu können, nicht im Mindesten heran. Das war nichts besonderes, nur ein durchschnittliches Männerschicksal. Solange Männer hauptsächlich von Frauen erzogen werden, wird es Kriege geben.
  5. Vielen Dank, liebe Ilona. Ich spreche doch in diesem Text von dem ersten Auftreten der Fleischfresser in der Evolution, da haben die dann das schöne Gleichgewicht gestört und so fing alles Schreckliche an. Das ist natürlich eine steile These, aber dein Mann war da sicher nicht dabei. Liebe Grüße Hera
  6. Manche würden jetzt schon dafür stimmen. Möge der Kelch an mir vorübergehen.
  7. Ja, wir sollten die Schlange küssen und lieben, dann hört sie auf an das Böse zu glauben und wird Gutes schaffen, mit immer weniger Waffen.
  8. Vielen Dank, lieber Carlos. Ich bin nur ein Mensch mit ein bisschen Interesse an philosophischen Fragen, mehr nicht. Liebe Grüße Hera
  9. Ich lebe seit 35 Jahren vegetarisch und das aus rein ethischen Gründen. Meine Überzeugung ist es schon, dass die Menschheit mit dem Fleischessen aufhören muss. Ja, das sahen wir an Hitler und wir sehen es heute an Putin. Scheinbar nicht, sonst wären wir wohl nicht daraus vertrieben worden. Die Schlange war Schuld und sie war da im Paradies und keiner schlug sie tot. Liebe Grüße Hera
  10. Hera Klit

    Ein Ding unter Dingen

    Ein Ding unter Dingen Bin ich nur eine Entität, ein Ding unter Dingen? Ein Ding, dessen Ansichheit ich nicht erschauen kann, weil die Attribute meiner Apperzeption in den Grundfesten meines Soseins verankert sind und meine Erfahrung von mir, mit meiner Bauart gefärbt ist? Ich kann dies im Moment nicht beantworten und deswegen nehme ich meine Gitarre in die Hand und spiele einige meiner liebsten Akkordverbindungen. Hätte ich diese Akkorde je verstehen können, wenn ich nur ihre Herleitung in meinen Harmonielehrebüchern gelesen und gelernt hätte? Nein, ich musste sie hörend erfahren. Deswegen werde ich auch mich nur näher kennenlernen, wenn ich mich erfahrend zum Klingen bringe. Oder werde auch ich nur gespielt?
  11. Ich muss gestehen, dass ich meine Kommentare gerne als Teil meiner Kunst betrachte. Ich trage gerne Masken. Liebe Grüße Hera
  12. Hallo Claudi, vielen Dank. Es handelt sich einfach um einen essayistischen Text mit scharf formulierten Thesen, nicht mehr und nicht weniger. Ich versuchte ein bisschen in das Fahrwasser von Rousseau und Nietzsche zu gelangen, da darf man nicht zimperlich sein und man darf vor allem kein mangelndes Selbstbewusstsein durchblitzen lassen. Ich verstehe nicht, warum viele sich daran stoßen, wenn man mit Texten etwas spielt und experimentiert. Es gibt doch in Deutschland das Recht auf eine freie Meinung, auch und gerade für ein literarisches Ich. Oder habe ich da einen Paradigmenwechsel verpasst? Liebe Grüße Hera
  13. Hera Klit

    Tres Hombres ade

    Genau die meine ich und ich habe sie oft live erlebt. Es war immer wieder toll. Liebe Grüße Hera
  14. Hera Klit

    Tres Hombres ade

    Tres Hombres ade Sie wird es in Zukunft leider nicht mehr geben. Diese drei Titanen des Bluesrock, die das Zwölftaktschema bis in die allerletzten versteckten Winkel ausloteten. Aus dem sumpfigen schwarzen Mississippi-Delta holten sie sich die hingeschrummelten Vorlagen und vermählten sie mit ihrem heimischen texanischen Schießeisenstahlrock zu einer auf das rudimentärste zusammen-geschmiedeten donnernden Bluesrockmelangen, die die Welt je gehört hat. How, how, how. Du weißt, von was ich rede? Wer je den Übergang von „Warten auf den Bus“ zu „Jesus verließ Chicago“ live erlebt hat und diese polternde Blueskurve wirklich und wahrhaftig innerlich genommen hat, weiß genau, was ich meine. Zwei heiße Gartenzwerge an den Saiten und ein stoischer Blondschopf an den Fellen und fertig war die sprengstoffgeladene Soundmixtur. Keep it simple. Jedes Mal, wenn sie nach Deutschland kamen, hatte ich eine Karte. Ich wollte sie immer wieder erleben, diese Urgesteine mit ihren erdigen Riffs und Fills. Ich kannte jede Note von Billies Soli auswendig, aber ich wollte immer wieder am eigenen Leib erfahren, wie er sie aus immer neuen wunderschönen Gitarrenmodellen herauslockte. Ich konnte in 50 Jahren keinen einzigen Fehler in seinem Spiel entdecken und obwohl es immer gleich war, erfüllte es mich jedes Mal von Neuem, als hörte ich es zum ersten Mal. Aber Dusty, der zuverlässigste Triolenzauberer der Welt am Precision Bass mit der herrlichen Shoutstimme, hat das Gebäude bedauerlicherweise verlassen. Tush ist verklungen und die Tres Hombres sind Vergangenheit. Have Mercy!
  15. Ich sage mal nein, liebe Ilona. Warum sollten sie uns verzeihen? Sie könnten höchstens sagen, die Alten waren noch nicht so weit entwickelt. Was sicher stimmt. Wir sehen es ja jeden Tag. Liebe Grüße Hera
  16. Für Darwin war der Mensch ein Früchteesser. Die von dir angeführte Theorie wird heute in Zweifel gezogen. Interessant ist, dass seit 1000 Jahren das Gehirn des Homo Sapiens schrumpft. Und das trotz Fleischkonsum. Komisch, gell. Liebe Grüße Hera Freilich können eingeschworene Fleischfresser einen solchen aufrüttelnden Text nicht ernst nehmen. Sie können es nicht, weil es ihnen die eigene Gier nach Fleisch verbietet. Wenn man den Sumpf trocken legen will, darf man niemals die Frösche fragen, das ist bekannt. Doch wer sind jene Frösche, von denen hier die Rede ist? Es sind Kreaturen, die an ihren Machenschaften unbedingt festhalten wollen, die Tiere weiterhin auf elende Art und Weise in Tier-KZs einpferchen wollen, um ihre unwürdigen Mordgelüste nachhaltig weitertreiben zu können. Es Gnade uns Gott, wenn die Menschheit hier nicht bald eine Fortentwicklung macht und jene Subjekte aus ihren Reihen vertreibt. Zum Glück sehen wir schon, in gebildeteren und aufgeschlosseneren Kreisen ermunternde Anzeichen für einen Paradigmenwechsel. Liebe Grüße Hera
  17. Laut Tierschutzbund ist es im Prinzip möglich. Wahrscheinlich wird man aber am Ende eine andere Art von Haustier favorisieren müssen. Schweine böten sich an, die stehen als Allesfresser dem Menschen ohnehin näher. Ohne Opfer kein Einzug ins Paradies. Liebe Grüße Hera
  18. Viele Leute haben ihre Hunde und Katzen schon auf vegetarische Kost umgestellt.
  19. Das tut mir leid, man wird sich umstellen müssen. Liebe Grüße Hera
  20. Hera Klit

    Das Ende des Paradieses

    Das Ende des Paradieses Die Wesen auf dieser Welt waren friedliebende Früchteesser, die in Verbänden lebend über unseren Erdball streiften, versunken in ein immerwährendes Glück und in eine tiefe Zufriedenheit mit sich und ihresgleichen und dem Planeten. Es gab keine Krankheiten, denn diese Wesen vermehrten sich nur langsam und in verträglichem Maße mit dem Ökosystem. Krankheiten waren somit als Regularium nicht nötig und die Schöpfung musste sie gar nicht erst erfinden. Nur Früchte aßen sie. Früchte, die von spendenden Pflanzen freiwillig gegeben wurden, mit dem Hintergedanken, die eigene Vermehrung voranzutreiben. Ein System, ausgewogen im Gleichgewicht. Ein Paradies auf Erden. Doch dann trat der erste Fleischfresser auf den Plan. Ein Schurke, dem das Früchteessen zu friedvoll und anstrengend zugleich war. Ein Halunke, der eine fatale Abkürzung suchte und somit Schrecken, Mord und Kannibalismus auf die Erde brachte. Eine Bestie des Teufels. Leider waren die Vegetarier zu friedfertig, denn sie schlossen sich nicht zusammen, um diese Ausgeburt der Hölle totzuschlagen, was womöglich die einzige wirksame Maßnahme zur Errettung des Paradieses gewesen wäre. Nein, sie ließen diesen Höllenhund sein grausames Handwerk weiter treiben und gaben so aus Schwäche dem bis heute andauernden Verfall der guten Sitten Vorschub. Überbevölkerung, Umweltverseuchung, Krankheiten, Epidemien, Kriege, Verwüstungen, Terrorismus, Mord und Totschlag etc. haben genau dort den Ursprung, als der Erste seine Zähne in das unschuldige Fleisch seiner Angehörigen und Mitgeschöpfe schlug, um sich auf dem kurzen Wege an deren Ressourcen zu bereichern. Deshalb kann es für uns Heutige nur einen Rückweg ins Paradies über Vegetarismus und/oder sogar Veganismus geben. Kehret um!
  21. Hera Klit

    Die Leier spielend

    Die Leier spielend Ohne Wolken kein Regen, drum bitt‘ ich die himmlischen Heere meinen Bergen spendender Trutzwall zu sein. Das tröstende Tau vermag meine im Schlaf welkende Landschaft nicht allein zu entdürren. Gerne geb ich die Lichtwohltaten hin, wenn nur euer Euter reichlich Weisheitsnektar gibt. Der neuen Mär bringt mir so viel mehr noch, als mein Eselsrücken zu tragen bereit war, an sanfteren Tagen, als Geringes mir Rettung versprach. Ich bin nicht mehr der Geradeausgeher und Ankommer, zu verwinkelt liegt mein Ziel im Unerreichbaren. Doch Krebsgang sei nicht meine Fortbewegungsart. Ihr blinkenden Wahrheiten verblitzt nicht meine morgenhellen Augen mit euren faustgroben Gewissheiten. Wie ein schafsuchender Hirte ohne Hunde streif ich durch die unwirtliche Landschaft. Nicht einmal eins werde ich finden, geschweige denn, den neunundneunzig Sicherheit geben. Ein possenreißender Clown ohne Zirkus, mit gefrorenem Lachen im überschminkten Gesicht die Leier spielend immerfort.
  22. Ahnst du, wie oft auf diesem Planeten schon aus Liebe gemordet wurde? Dein Begriff Liebe, ist aber wohl ein anderer als meiner. Ich glaube, uns trennt zu viel, wir kommen wohl leider nicht zusammen. Liebe Grüße Hera
  23. Die Liebe, von der ich hier rede, ist bereit zu morden. Die Saubermannkategorien der Vernunft, die letztlich meist in Feigheit wurzeln, sind dann völlig außer Kraft gesetzt. Liebe Grüße Hera
  24. Wenn die Liebe wirklich zuschlägt, ist alles andere egal. Da kann die Vernunft machen was sie will. Liebe Grüße Hera
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