Lieber Markus, liebe Nina,
ich kenne den Autor nicht und weiß nicht ob LI und Autor eins sind, ich kann es nur vermuten, ich weiß nicht ob er eine Beobachtung beschreibt, die er bei jemand andern wahrnimmt, eine Fiktion oder das eigene Erleben, ob diese Momentaufnahme in der Gegenwart, in der Vergangenheit oder einer fiktiven Zukunft stattfindet. Ich weiß nicht aus welchem Brunnen Gedichte kommen, wie weit unser Unter- oder Nebenbewußsein uns Worte sagen und schreiben lässt oder ob Worte nach langem Überlegen ganz bewusst eingesetzt werden.
Für mich als mitfühlender Mensch mit eigenen Lebenserfahrungen und einem eigenen Empfindungskosmos trägt nicht Verzweiflung und Aussichtslosigkeit dieses Gedicht sondern die Angst davor, die Angst geboren aus den Erfahrungen der Vergangenheit. Das ist ein Unterschied für mich. Der Ausgang im Gedicht ist ja noch offen. Aber auch das alles weiß ich ja nicht als Leser. Deshalb kann ich nur sagen was in mir resoniert. Und dass es das tut ist sicher und zwar genau deswegen weil es geschrieben ist wie es geschrieben ist.
Den Imperativ empfinde ich hier als einzige Möglichkeit einem bestimmten Gefühl Ausdruck zu verleihen und das macht er m.M.n. sehr stark, nämlich als Frage ob das der Ausweg wäre, obwohl er vordergründig vielleicht als Hilferuf daherkommt. Für mich steckt hinter dem hinter noch ein dahinter.
liebe Nina, man kann doch beides gleichzeitig, mitfühlen, mitschwingen und durchleuchten, für mich schließt sich das nicht aus, ist das kein entweder/oder sondern (m)ein natürlicher Zustand.
Ich bin immer davon ausgegangen in einem Gedichteforum geht es um das was als Ergebnis hier präsentiert wird, also das Gedicht und zwar in seiner Gesamtheit, dass man sich im Lauf der Zeit hier auch besser kennenzulernen meint, mehr über die Person die schreibt erfährt und man deswegen meint Rückschlüsse ziehen zu können entbindet oder befreit nicht von der "offiziellen" Gedichtarbeit, dafür gibt es die Möglichkeit der privaten Nachrichten, aber vielleicht ist das ja nur meine Vorstellung persönliches im privaten Bereich zu belassen.
Die Gefahr mit einem Kommentar den Autor zu verletzen besteht leider meistens, vielleicht sogar auch immer. Da schleicht sich vielleicht mal ein unbedachtes Wort oder Formulierung ein, oder als Autor liest man es anders als gemeint, das ist die Gefahr sowohl in facetoface als auch in der schriftlichen Kommunikation.
Und ja manchmal brauchts auch einen liebevollen Tritt in den Hintern um ihn hochzubekommen, aber es ist kein Heilmittel z.B. bei Depression.
Liebe Grüße
Sali