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Hey Seeadler,

das hat mir mal wieder gezeigt, wie wertvoll doch Zeit mit Mama ist, man sollte seine Mutter immer schätzen. Irgendwann bereut man es, wenig Zeit mit ihr verbracht zu haben. Mütter sind immer für einen dar, haben einem immer geholfen wenn es dir schlecht ging, immer versorgt mit Liebe. Als Kind hat man dies immer als selbstverständlich gesehen. Je älter man wird, desto mehr schätz man es.

 

LG Dana

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Guten Morgen @Stavanger @Darkjuls @Wannovius @Dana @Vetula

 

Meine Ma wird am Sonntag 103 Jahre. Sie hat zwei Fluchten überstanden. Die erste aus Böhmen, die zweite im Anschluss aus Ostpreußen, woher mein Vater kam.

Hier, hat sie sich nie heimisch fühlen können und vermisst  bis heute das Herzliche der Menschen dort, auch in der Sprache. ( Auf einmal spricht sie wieder fließend Tschechisch und lacht , wenn keiner sie versteht). Ihr Gefühl der Heimatlosigkeit und vertrieben worden zu sein, war immer der Grund für ihre Traurigkeit. Wir begleiten sie nun auf ihre Weg in ihre endgültige Heimat.

Dabei darf schonmal geweint, aber auch gelacht werden.

 

Herzlichen Dank für euer Mitfühlen, auch @Pegasus @Wolfgang @Teddybär @Elisabetta Monte @Anaximandala

 

Liebe Grüße, Seeadler

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Dann gehts dir wie mir.

Meine Sehnsuchtsorte , oder mehr die Landschaften, liegen ebenfalls in Ostpreußen , oder Böhmen. Interessant, wie Generationen die unerfüllten Träume der Ahnen weitertragen.

Ich war auch noch nicht dort.

 

Grüße nach China.🙂

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Am 1.7.2024 um 16:34 schrieb Seeadler:

in deiner Seele reichlich Tränen

Geweint jedoch, hast du sie nie

 

Ich streife jetzt schon seit ein paar Tagen um dein sehr berührendes Gedicht herum, liebe Seeadler.

 

Da wir uns ja noch gar nicht kennen, kommt es mir eigentlich etwas zudringlich und vermessen vor, dir mein Mitgefühl zu bekunden, aber ich möchte es trotzdem tun, denn du hast dein Gedicht ja - und somit auch die Gefühle des LI, das in diesem Fall deckungsgleich mit der Autorin ist, - öffentlich gemacht. 

 

Meine Mutter war Jahrgang 42, also um einiges jünger, aber auch sie trug eine Traurigkeit mit sich herum, die aus einem frühkindlichen Trauma der letzten Kriegsjahre herrührte. Tränen habe ich bei ihr nur ein einziges Mal gesehen - nämlich an dem Tag, an dem mein Vater verunglückte (da war ich nicht ganz sechs und meine Mutter von da an eine junge Witwe mit zwei Kindern). Danach nie wieder (obwohl es einige Anlässe gegeben hätte). 

 

Die Generationen unserer Mütter haben ihre Gefühle nicht nach außen getragen. Das hat niemand zu der Zeit (Gefühle zu zeigen und sogar über sie zu reden, ist eine Errungenschaft der Generation danach). Und ja - die Trauer, die sich dadurch in ihnen tief eingenistet hat, gemeinsam mit Kriegstraumata und Ähnlichem, wird - wie man heute weiß - genetisch weitervererbt. Ein Teil der Tragik lebt auch in mir und manchmal ist es herausfordernd, mit diesem "Rüstzeug" ein gelungenes, glückliches Leben zu leben. Man muss mit dieser Traurigkeit sehr bewusst umgehen und sie erkennen, um sie als "gestriges Erbe" zu verorten und sie damit in ihre Schranken zu weisen. Und ein Teil von mir vermutet, dass das das eigentliche Thema deines schönen Gedichtes ist. 

 

Ich weiß, meine Mutter hatte in vielerlei Hinsicht Angst vor dem Leben - Angst davor, wieder enttäuscht zu werden oder bis an ihre Grenzen geprüft. Doch sie konnte auch herzlich lachen und genießen. Vielleicht für mich als Tochter gefühlt nicht oft genug oder zu wenig, doch aus ihrer Sicht war sie so glücklich wie sie nur sein konnte. Und das ist nicht nichts. Nur wir bemessen es mit einem anderen Maßstab. 

 

Vielleicht ist das ein bisschen Trost. Danke für den Mut zu diesem tief berührenden Text! 

Alles Liebe,

fee

 

 

 

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Guten Morgen @asphaltfee Ich danke dir herzlich für dein ehrliches Mitgefühl.

Meine Schwester wurde im selben Jahr wie deine Mutter geboren. Sie hat als Kleinkind die Flucht miterlebt. Seltsam für mich ist, dass ich sie heute immer noch ständig "auf der Flucht erlebe." So haben wir Kriegs - und Nachkriegskinder alle ein Päckchen zu tragen, das vielleicht gar nicht das unsere ist, aber doch irgendwie zu uns gehört.

Während meiner Arbeit in der Altenpflege, wurden mir viele dieser Geschichten erzählt. So unterschiedlich sie auch waren, hatten sie doch eins gemeinsam: Das Trauma , welches nie aufgearbeitet werden konnte.Mein Vater z.B. war in Stalingrad und kam irgendwie da raus. Er hat nie ein Wort darüber verloren.

 

Liebe Grüße, Seeader

und danke nochmal, auch für deine Offenheit.

 

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