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Impressionen auf Bahnsteig 2 Einmalig, dieses bezaubernde Geschöpf? Vielleicht ein verirrter Engel? Wahrscheinlich hätten Renoir und Cézanne das Bildnis einer etwa 13 jährigen auf Bahnsteig 2 mit Entzücken auf ihrer Leinwand festgehalten. Unwissend strahlte sie eine natürliche Schönheit aus. Jegliche Zierrat und Posen schienen ihr fremd. Unbefangen, unschuldig, rein wie ein stiller Bergsee blickte sie aus graugrünen Augen. Die weiche Stimme wie ihr Augenpaar spiegelten ihre spontanen Gefühle wieder. Das Smartphone auf hoch gezogenen Beinen, hörte sie Aufnahmen von „rammstein“. Dieses Juwel absoluter weiblicher Natürlichkeit möchte man erhalten, bewahren, schützen vor den Schicksalsschlägen des Lebens. Gleichzeitig fragt der Betrachter sich: Was vermischt sich da in einem Mädchen an Fremdem mit der ureigenen, noch unerkannten Substanz? Was hinterlässt seine Spuren und prägt sein Wesen? Ihr Zug ist pünktlich angekommen. Sie steigt ein, winkt noch einmal und fährt direkt ins Leben. Ich muss noch warten. Mein Zug fährt bis zur Endstation.

Angekommen Pünktlich der Zug. Mit jedem Kilometer fort von jenem Ort, von Tag von jener Nacht, da er mit ihr vereint. Vor dem Fenster Bruchstücke fremder Wirklichkeiten: Lichter Landschaft, Orte, Bahnhöfe, Menschen alles fliegt ihm teilnahmslos vorüber. Versonnen in sein Glücksgefühl, das innen wie eine Kerzenflamme ihn wärmt, ihm leuchtet und sich verzehrt, seit er erwacht aus langem Traum. Sie gab aus innerstem Schrein ihrer Seele ihm dieses Licht mit auf den Weg, dass heller, leuchtender erstrahlten seine Welt und ihre Menschen. Selig lächelnd fühlt er sich wie einer, der ohne Angst auf die Stufen der Himmelsleiter steigt, um irgendwann an der Pforte anzuklopfen, weil endlich angekommen, angenommen und willkommen als einer, der wahres Glück nicht nur vom Hörensagen kennt.

Zeit Im Fernzug nach Hause. Fahrtausweis vergessen. Herbstfarben, Häuser wechseln vor Fenster.