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  1. Dein Schwingen beschwingt deine begnadete Bewegung will ich einfangen jede geheime Regung in mich hinein pflanzen denn du bist so un/wirklich wie ein Tanz aus freier Finsternis und leibhaftigem Licht so anmutig bewegt wie eine Welle im blauen Meer wie die bebende Brandung ewiger Wiederkehr die sprühende Sprache erregt schäumend vor Verwandlung so lockt deine entblößte Haut! ein Leuchtturm selig und stumm, ein Rausch! ein Heimat-Hafen am sturmumtosten Abgrund wo die weißen Vöglein schlafen federfrei, wie kleine Engelein über Stock und Stein so hockt das Glück auf meinem stillen Mund bevor der Morgen sie entrückt © J.W.Waldeck 2025
  2. Illusorischer Tanz Rollen er l ö s e n sich... gestohlene Fassaden reißen welke Zungen, die Atemzüge schneien Textflocken vergangener Schönheit jeder zeitige Tropfen emaniert Ref l e k t i o n e n die Kanäle öffnen oder verstopfen bis eine Welle die Nächste erschlägt, überlebt des Meeres Ab=Wesenheit als falsche Kunstsonne ihre Strahlen treffen sich allein im zerborstenen tRAUM Rollen lösen sich dann auf in blinder Abfolge glitzerndes Blutegelmeer wo jedes Wahrnehmen sich erhebt das andere Wellen verdirbt doch nichts vergeht... zusammen gelebt solang es aus bittrer Not erfunden wird verwirrt seine ewige Wiederkehr © j.w.waldeck 2008
  3. Unsre kleine Schwalbe Hoch über uns die Schwalbe gleitet, so schön die Flügel sie ausbreitet – ein neuer Herbst steht vor der Tür, aus der Ferne ich das Heimweh spür’. Sie nimmt den Flug ins Nichts in Kauf, das ist des Lebens stete Lauf. Sie ist Hoffnung auf die Wiederkehr, denn ohne sie die Zeiten schwer, wie ein Vogel auf dem langen Zug, den die Fügung in die Ferne trug. Im Frühjahr kommt sie stets zurück, so erfüllt sich uns das Lebensglück. Sie solle wieder durch die Lüfte kreisen, Du kleine Schwalbe, lass Dich preisen!
  4. Vollmondscheinsonate Dein Antlitz mir so bald entschwindet, das Dunkel aber mich nicht bricht, doch wenn die Welt uns wieder findet, so wärmst Du mich mit Ihrem Licht. O Luna, unter Dir ich schreibe, Du strahlst mich an mit Deinem Glanz und bietest meiner Seele Bleibe, Du bittest Sie zum nächsten Tanz. „So komm’ hinauf, hinauf zu mir!“ Deine Stimme sie so sachte ruft. „Doch fern bin ich, zu fern von Dir!“ – die Sehnsucht stiehlt der Nächte Luft! Meine Seele findet nicht zu Dir hinauf, wir sind an Stund’ und Schein gebunden, Ist dies der Grund der Welt in ihrem Lauf? Wir sehnen uns nach ihren Stunden. Kurz funkelnd der Moment dem Dichter! Auch seine Augen sich mit Wehmut füllen, von allen Wangen tropfen Tränenlichter, der Weltgang wird auch sie verhüllen.
  5. Ikaros

    Zurück zu den Ufern

    Zurück zu den Ufern Gerne träume ich, mein lieber Schatz, lausche jedem Deiner zarten Worte. Sie tragen mich zu unsrem Platz, zu diesem uns geweihten Orte. Nah an unsrem Strom und fern dem Land sitzen wir im weichem Ufersand. Die Zeit steht still, die Liebe bebt, in uns ein neues Sein auflebt. Kurz nur waren wir vereint, hatten hier noch lang’ geweint. Das Leben musste weiterziehen, die kurze Zeit war nur geliehen! Tränen strömten in mein Herz, konnten nicht mehr dort verweilen! In meine Verse fließt der Schmerz, die Liebe pocht in allen Zeilen!
  6. Diktatur der psychischen Isolation eine Wahrheit ein einziger Glaube eine eingenommene Welt ein besetzter Himmel eine (irdische) Hölle ein 7-Tages Gott eine vorgefertigte Wirklichkeit eine unveränderte Ewigkeit nur schwarz und weiß extremistisch und autistisch von Ecken und Facetten ohne andere Seiten negativ was anderswo positiv, vitageN erschien ohne (eigenes) Universum ein einzelner Planet ein Tropfen in einem endlosen Meer ohne Wiederkehr …………………………. so viele Grenzen und geistige Gefängnisse akzeptiert, trotz dieser überflüssigen Seins-Fülle nur durch gnadenlose Selektion vorhanden © j.w.waldeck 2009 Kreative Übersetzung: https://coexistent.wordpress.com/2021/03/22/dictatura-izolarii-psihice/
  7. J.W.Waldeck

    Handverlesen

    Handverlesen nicht genug getan, nicht genug genossen innigem Vorwurf anheim gefallen der ein Mietleben ausrichtet statt es mit Gaben zu erfüllen wie ein Meer nach dem Land greift das unsichtbare Tiefen zerwühlen mit gewaltigen Wellen der Aufruhr der stille Wunsch aufkeimt das bedrohliche Auf-und-Ab sei nur… das Nachlassen der Kräfte gemeinsam mit der Erde zu schwinden die auf den Grund sinkt und vergisst das sie mal Land war, Lebenslicht heilende Hände, die keine Rechenschaft fordern die den Meeresboden aufwirbeln Herabgesunkenes zurück zur Oberfläche holen kein kaltnasser Sandklumpen auf Inseln bloß, sich in Handflächen schmiegen © j.w.waldeck 2020
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