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  1. Teddybär

    Weltensturm und Weltenbrand

    Weltensturm und Weltenbrand Weltensturm und Weltenbrand Wir hatten es doch in der Hand Mit Herz und Hirn Unser Schicksal so zu lenken Dass wir der Schöpfung Achtung schenken. Das Gegenteil haben wir getan Wir fingen die Erde zu knechten an Von Habgier getrieben Wurde geplündert, gemordet, geschunden Aus dem Schlamassel kein Ausweg gefunden. Nun wird uns die Rechnung präsentiert Wer die Ehrfurcht vor Gott und der Welt verliert Darf sich nicht Krone der Schöpfung nennen Nun schwankt der Boden unter den Füßen Wir werden es mit dem Leben büßen. © Herbert Kaiser
  2. Das Zeitalter des Feuers Dies ist das Buch der tausend Welten, der vergessenen Zeitalter, mit Bruchstücken und Augenblicken, welche mir der zeitlose Traum brachte. Jener wies mir die Sinnlosigkeit eines fremden Daseins und seiner erbarmungswürdigen Kreaturen, im permanenten Ringen um ihre filigrane Existenz. Einst galt Afrika als Wiege der Menschheit, obwohl andere Kontinente frühere Zivilisationen offenbarten. ... Sie, die keine Namen tragen, mögen die alles verschlingende Hitze... Unsere Bretterbauten waren heimelig und dunkel und kühl von feuchtem Lehm, wenn draußen die blanke Sonne brandete... Der lebendige Berg beutelte sich mal wieder, doch diesmal hörte er nicht auf. Ein Rumoren und Grollen entrang sich seines Rachens, als er Gluthöfe ausspie. Die Nacht war angebrochen und wir zitterten hinter den durchlässigen Balken und äugten auf die Feuerzungen, welche unsere Herden brieten. Der Geschmack gebratenen Fleisches schien sie wohl anzulocken oder der Berg spie sie einfach wieder aus, nachdem sie dort über eine million Jahre verbrachten, denn sie lieben die Wärme und beherzte Planeten, welche organisiertes Leben hervorbringen. Paukenschläge durchdrangen den Boden, mischten sich mit dem Zittern und Reißen. Etwas wie Trommeln wummerte mit dumpfen hypnotischen Vibrationen, als sie herausflogen, erzürnt über den gestörten Regenerierungsschlaf. Dies war das Ende des Landes Mata'aN und wohl auch jenes meines Volkes. Bei Mahúa, dem Siebenschwänzigen Schicksalsgott! Die ledernen Flügel dieser Geschöpfe fledderten durch die Nacht und ihre trockenen harten Körper mit der faltigen unzerstörbaren Haut, knisterten über uns, als die ersten grell kreischend die Hütten erreichten. Ihr Anblick war so furchtbar, das ihre roten Augen Wahnsinn verursachten. Der viereckige Mund dehnte sich maßlos nach unten, wie bei einer Würgeschlange und sie zischten sich schrille Laute zu... Manche knieten und baten um Vergebung und versuchten zu erklären, das sie nichts für das Bluten des Berges konnten. Jeder davon starb auf eine andere Todesart. Eine schrecklicher als die andere und keine davon war schnell und gnädig. Matua schrieb es auf den weichen Steinkessel, den er anfertigen wollte, ritzte es in stumpfer Weltfremdheit, während seine Augen die zischenden Fremden voller Grauen musterten. Ihre gespaltenen Giftzungen lösten die Schädeldecke und leckten über das nackte, schmerzunempfindliche Gehirn. Die tödlich Durchzuckten schrien ihre Botschaft immer wieder, bis sie ausgesaugt zusammenbrachen, als ob nur so ein Kontakt herzustellen war. Aber die Vernunft sagte mir, das dies auch anders ging, doch warum durften wir hier nicht mehr leben? Wir hatten sie gesehen...! Götter aus dem All! Sternfahrer auf der Suche nach den THEATs, was immer das auch bedeuten mag, Schläfer auf Gluthöllen, die ihre Leiber in Starre über die Gehzeiten konservierten, bis ein Überrangimpuls sie weckte. Was war ihre Bestimmung? Woher kamen sie und zu welchem Zweck? Ein Naturereignis zwang sie vorzeitig an die Oberfläche und wir fanden sie vor... Die hornigen-, doch sehr beweglichen langen Spinnenfinger zerbrachen das dünnen Holz und der heiße, beißende Atem ohne Gnade, fraß unsere Gedanken zu Staub... Sie ließen mich in den letzten Augenblicken goldene Schiffe sehen, die über Feuersbrünste schwebten, wo sich nackte Weibchen mit jedem paarten. Archivare der Schöpfer, manche davon so uralt, mit dem Wissen von unzähligen Völkern, welches sie aufgesaugt und gespeichert hatten. Die Schöpfer, aus der zweiten Lebenswelle dieses Universums, wie sie unsere Welt nannten, hatten sich für das natürliche und freie Leben des Zufalls entschieden, welches die größte Artenvielfalt bevorzugte. Nur paradoxe Zustände bedingen nicht einander in Abhängigkeit! Ich verstand nicht den Sinn ihrer Worte, aber sie schienen uns als ihr Zuchtvieh wahrzunehmen. In kalter Grausamkeit verschonten sie mein Leben und nie wieder erblickte ich ein Wesen meinesgleichen, solang mich meine Beine trugen. Doch indem ich diese Schriften auf Tontafeln ritze, hoffe ich, das nicht die gesamte Welt ihrem Forscherwahn unterlag... Niemandem nutzt es, über Dinge Bescheid zu wissen, die dadurch endgültig zerstört werden. In keinem Augenblick seitdem, wagte ich es, zu den Göttern zu beten, mir Erleuchtung zu schenken... © j.w.waldeck 2009 Abdruck auf der Haut einer Freundin durch ihren Reißverschluss.
  3. Auf dünnem Eis Der alte Odin sitzt auf seiner Scholle, im Zorne treibend durch die Nacht, dünn sein Fell, wozu noch Wolle? Schwach im Glanze seiner alten Macht. Sein altes Leben treibt auf dünnem Eis, in seiner Seele schwelt die Wut, verhängnisvoll, wie jeder weiß, sein letztes Eis zerrinnt durch seine Glut. (Odins Traumgespräch mit der Schicksalsgöttin) „O Göttin, meine Maid, ich ruf’ Dich an in Einsamkeit! Fern die Feste, fern die Riten, fern die Opfer einer Ziege, fern die Helden, welche mich beknieten, fern von Asgards alter Wiege, fern der süße Met und Thores Blitze, fern der Schnee auf meinem Herrschersitze, fern die Feste, die berauschen!“ „Mochtest Du nicht meinen Worten lauschen? Warum wolltest Du nicht hören, endlich Deinem Rausch abschwören? Feste Feiern, wie sie fallen, dies gehört sich in Walhallen. Doch ist das ganze Sein nur noch ein Fest, besorgt das Schicksal doch den Rest“ „Nichts wird sich ändern, die Kälte bleibt in unsren Ländern!“ So die Dichtung, die Legende. „Doch drängt die Schmelze von den Rändern!“ So die Sichtung, kurz vorm Ende. Das Schicksal hat sich eingenistet und auch den Alten überlistet. So begab er sich auf dünnes Eis und zahlt dafür nun seinen Preis.
  4. Die Glut am Vesuv Die Liebe glänzt’ im Abendrot, Volcanus schlief in seinem Schlot. Der Wein war lieblich, still der Klang, der aus dem Berg herüberdrang. – Doch die wilde Glut erwacht, verglüht Pompeji in Feuerpracht. Auch in mir lodern heiße Flammen! Schicksal, Du bist zu verdammen! Welch warmer Wind weht mich aufs Meer! Der Blick zurück betrübt mich sehr, Dir lag der Tod auf dem Gesicht, in Asche verdunkelt Dein Licht! Ich treib’ allein durch heiße Not, erstarrt mein Leben, kalt Dein Tod. Die Liebe tot und kalt mein Herz, erstarrt ist mir der letzte Schmerz. – Ich brach heraus aus diesem Schrecken, mich sollte meine Muse wecken. Ihr Magma war nachts ungeheuer, der Wein brach aus, verglüht im Feuer.
  5. Carolus

    Wetterfahnen auf Sturm

    Wetterfahnen auf Sturm… In Nächten ohne Sternenlicht starke Winde rütteln an Gebäuden, schütteln Bäume, reißen weg, was nicht gesichert. Wilder wüten Böen auf der See, peitschen Winde vorwärts, treiben tonnenschwere Last ungebrochen hin zum Land. Hier und da ein Licht auf und nieder tanzt. Schiffe, unterwegs mit Menschen, mühen sich, Wassermauern zu durchstoßen. Am fernem Land ein Licht aufblitzt, weist sichren Weg zum Hafen. Für Augenblicke fühlt es sich an, als ob man kurz vor eigner Haustür stünde. Gleich jenem Licht erhellt die Liebe deinen Weg in finstren Zeiten. Vertraust du ihr, bewahrst sie deine Seele vor Untergang, vor Dunkelheit und Leiden.
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