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  1. Ich renne, immer schneller, durch die Tage, durch die Stunden, doch wofür? Zeit, sagst du, ist kostbar. Aber für mich? Sie ist bedeutungslos. Stress? Ja, ich kenne ihn. Er zieht mich in seinen Bann, lässt mich vergessen, wer ich bin, was wirklich zählt. Ich verliere den Fokus, auf das, was uns verbindet. Du stehst da, immer da, aber ich sehe dich nicht wirklich. Bin gefangen in dem, was ich tun muss, statt in dem, was ich tun will. Dann plötzlich – ein Moment. Dein Lächeln, als ich dir helfe. Keine großen Taten, keine Heldengeschichten. Nur eine kleine Geste, ein offenes Ohr, eine Hand, die ich dir reiche. Und plötzlich spüre ich es wieder, das, was wir teilen. Das Glück, das entsteht, wenn wir uns ein Stück von uns geben. Es ist das Zwischenmenschliche, das uns hält, während der Rest verblasst. Und ich frage mich: Warum habe ich es je aus den Augen verloren?
  2. Letzte Weihnachtseinkäufe Ein jeder weiß doch wie es ist, es naht in Bälde Jesus Christ. Er ward geboren im Dezember, das ist der Monat nach November! Am vierundzwanzigsten ist Schicht, ein solches Fest vergisst man nicht, denn jeder fromme Christenschopf, der hat das Weihnachtsfest im Kopf. Jedoch ist‘s wie es immer war, es stößt sich meist die Christenschar noch kurz vorm Fest in manchem Laden die Einkaufswagen in die Waden. Du hast den Vorsatz glatt vergessen, dich dieses Jahr mal nicht zu stressen, weil du gehetzt im letzten Jahr, als es schon Heiligabend war. Doch nun erneut bist du vergrätzt, du hast dich wieder mal verschätzt im Ablauf der Dezembertage, der Zeitdruck, er wird nun zur Plage. Nun ist es so in dieser Zeit, da sind auch Hinz und Kunz bereit in Form von jungen wie auch alten, sich in den Läden aufzuhalten. Der Parkplatz ist schon überfüllt und du bist nahezu gewillt, dein Auto -wie in andren Fällen- kurz auf dem Gehweg abzustellen. Die vielen Menschen ärgern dich, sie sind beim Einkauf hinderlich. Es kaufen ein nicht nur die Christen, es gibt auch viele Atheisten… …nebst einer Horde von Muslimen, die heut‘ die Einkaufsmafia mimen. Dies Phänomen ist zu entschleiern, weil die die Weihnacht gar nicht feiern! Gleichwohl, man kann die Menschenmassen kurz vor dem Weihnachtsfest nicht fassen. Sie füllen sich -wie üble Gäste- in Einkaufswagen letzte Reste,… …die just an Waren noch vorhanden und dann in Einkaufstüten landen. Die letzte Gans, ein Rest Gebäck, man schnappt dir‘s vor der Nase weg. Der letzte Karpfen fürs Menü ist dummerweise auch perdü. Der Metzger dir entgegen schnauft: „Rouladen sind jetzt ausverkauft!“ Es bleiben nur noch Kohl und Rüben für den Verzehr durch deine Lieben. Du denkst: „Die Heilige Familie, die hatte nicht mal Petersilie!“ Auch kriegt man heute nur sehr schwer die Ingredienzien fürs Dessert. Es scheint, du sparst heut sehr viel Geld, zum Glück gibt es den Lieferheld. 10 Pizzen und dazu Salat, das ist für Weihnachten zwar fad, doch stillt’s den Hunger deiner Sippe vor schön geschmückter Weihnachtskrippe. Jetzt musst du jäh noch daran denken, du wolltest auch noch was verschenken. Die Puppe „Wuschi“ für klein Emma ist nicht mehr da, welch ein Dilemma. Die Spielkonsole für klein Fritz nimmt sich der Pole in Besitz, der vorher die Rouladen nahm. Das passt dir gar nicht in den Kram. „Corega Tabs“ für deinen Schwager sind leider auch nicht mehr auf Lager, für Omas „Eckes Edelkirsch“ gehst du vergebens auf die Pirsch. Der Einkaufsstress hat sich gewaschen, du fährst zurück mit leeren Taschen und siehst -mit süffisantem Kichern- ein Knöllchen hinter deinen Wischern. Von der Geschichte die Moral: „Das Weihnachtsfest wird nicht zur Qual, kaufst Du schon etwas früher ein, es darf auch im September sein!“ @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  3. Ich sehe die Montagssonne Und denke wieder an Sonntag. Frage mich ob diese Woche Wie die letzte sein wird. Komme dem Anfang entgegen, Laufe die Schritte im Kreis zurück. So oft bin ich diesen Weg gegangen. Und trotzdem auf der Stelle geblieben. Laufe im Kreis und sehe nur Kreise. Kreise bis mir schwindlig wird. Und der Dienstag kommt, Fühlt sich noch an wie Montag. Realisiere wie langsam die Zeit doch läuft Und trotzdem zu schnell Um den Anfang zu entgehen. Laufe die Schritte im Kreis zurück. Und so oft bin ich diesen Weg gegangen. Trotzdem auf der Stelle geblieben. Du läufst im Kreis und siehst nur Kreise. Kreist bis dir schwindlig wird. Wache am Mittwoch auf, Sehe den Freitag schon kommen. Soviel getan und schon viel erreicht. Trotzdem zu wenig, um dem Anfang zu entgehen. Laufe die Schritte im Kreis zurück. Und so oft bin ich diesen Weg gegangen. Trotzdem auf der Stelle geblieben. Ihr lauft alle im Kreis und seht nur Kreise. Kreist bis euch schwindlig wird. Den Donnerstag sah ich nicht mal kommen. Samstag war schon in meinen Verstand gedrungen. Soviel was es noch zu erledigen gab Und das Ende war schon in Sicht. Ein Ende das nur zum Anfang zurückführte. Laufe die Schritte im Kreis zurück. Und so oft bin ich diesen Weg gegangen. Trotzdem auf der Stelle geblieben. Wir laufen im Kreis und sehen nur Kreise. Kreisen bis uns schwindlig wird. Freitag zieht den Schlussstrich unter die Arbeit. Merkte schon seit Mittwoch, dass die Zeit schneller lief. Zeit die nur vorwärts läuft. Zeit die kein Zurück mehr kennt. Entkomme nicht dem Anfang vom Ende Laufe die Schritte im Kreis zurück. Und so oft bin ich diesen Weg gegangen. Trotzdem auf der Stelle geblieben. Alle laufen im Kreis und sehen nur Kreise. Kreisen bis ihnen schwindlig wird. Kreisen bis uns die Beine wehtun. Kreisen bis uns die Kraft ausgeht. Kreisen bis wir den Anfang sehen. Kreisen bis wir am Ende sind.
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