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  1. Oben an der Schillerhöh liegend, Gerlingens Schönheit deinen Schlaf wiegend. Auf der Heide Löwenzahn blühe, die Köpfe am RBG glühe. Der gute Döner an der Ecke, nebenan beim Trölsch ne Zimtschnecke. Die reiche Siedlung aufm Berg, mit dem Porsch‘ frisch aus’m Werk. Der Gerlinger Markt so bunt & klar, füllt die Schränke wunderbar. Das Oberhaupt der Welt, der Bosch, und im Krumbachtal ein Frosch. Public Viewing im Courage, ein Gegentor, leck mich am Arsch! Ich hol mir bei Doimo ein Eis, und bin schockiert über den Preis. Der Haus’ner Schulweg ist weit, trotzdem der Lehrer Nachspielzeit. Wir haben Hunger und wollen nach Hauß, bitte lassen sie uns früher raus.
  2. Groteske Bilder tun sich auf, Vorm zweiten Auge in mir drin. So nimmt die Reise ihren Lauf Und ich verschwind in meinem Sinn. Die Wahrnehmung gewöhnt sich schnell An alles was ich in mir seh. Es ist erstaunlich strahlend hell, Ich spür, dass ich auf Wolken geh. Der dichte Dampf und dieser Dunst Geleiten mich zu meinem Kern. Er ist so weich und weit wie Kunst. Fast dass er schmilzt meint man von fern. Mein Herz ist plötzlich auch zu sehn, Verwundert blicke ich es an; Was ist denn nur damit geschehn? Es ist der Schwärze Untertan. Je mehr ich aber daran dreh, So seh ich auch die Farbe Rot. Nun tut es nicht mehr ganz so weh, Ich dachte schon, ich wäre tot. Zwei Seiten hat mein Herz sogar, Medaillenartig, Ying und Yang. Jetzt fühle ich mich wunderbar, Ganz ohne Last und ohne Drang. Ich leb mein Leben unbeschwert Und lasse Schatten hinter mir. Das hat sich früher schon bewährt. Ich lebe morgen, jetzt und hier. 26 + 28. Juli 2010 Gram
  3. Gram

    Dumm

    Ich bin leider nicht sehr dumm Und seh mich freilich öfter um, Doch was ich täglich seh, Tut unerträglich weh. Ich wär so gerne dümmer, Dann müsste ich nicht immer Überall die Fehler seh'n, Die And're tun, wo's gehn und stehn. Ich hätte gern ein Loch im Hirn Und dazu eine flache Stirn, Dann könnt ich endlich Dinge sagen, Wie Himmel, Arsch und Zwirn. Ach hätt ich gern Gedächtnisschwund Und einen Pitbulldackelhund, Den könnte ich auf Leute hetzen Und mich anschließend selbst verletzen. Ich würde gerne Fussball schau'n Und dabei andre Jungs verhau'n, Dann wär ich Teil von einer Masse, Die ich vom ersten Tag an hasse. 24. Juni 2005 Gram
  4. Gram

    WISEGUY

    Ich kauf mein Coke direkt beim Don Der Mafia von Lissabon, Vercheck es in der ganzen Welt An jeden, dem das Zeug gefällt. Ich strecke es mit jedem Scheiß, Doch meistens nur mit Edelweiß. Als Währung nehm ich nur die Bare Für die gelblich weiße Ware. An der Wallstreet hab ich Kunden Massenweise schon gefunden. Die Sache läuft bald aus dem Ruder, An jedem Geldschein klebt mein Puder. Ich bring euch feinstes Kokain Von der Plantage bis Berlin. Ihr verstreckt's direkt zu Crack, Der Dreck haut euch die Birne weg. Rauchen, Schnupfen, Schlucken, Spritzen, Mein Zeug passt echt in alle Ritzen. Die meisten eurer Augenränder Malte ich, der Kokaspender. 17. Oktober 2005 Gram
  5. Dem Mensch, der erfährt sich im Wesen gefunden, bleibt weiter ein Weh und ein Lecken von Wunden. Doch wird er vertieft sein im Fundus des Alls, mit Achtung betrachtend die Worte des Schalls. Denn Findung nicht wirklich ans Ende gelangt, weshalb solch ein Mensch dem Suchen auch dankt. Die ewige Suche verzweifelt ihn nicht, da er auch erschaut das Leiden im Licht, das brennend auch lichtet das Dunkle hervor erhellend durchdringet das Dunkle bevor das Dunkle ergreifet der Seele Gemüt und dunkel verliert sich die Seele verblüht. Dagegen der Mensch bleibt im Suchen bei sich, sucht Licht und schaut Dunkles in manchem Stich, befindet Struktur und Gefühl und Erkenntnis und widmet der Liebe auch ein Geständnis: dass Leid nicht zu meiden und immer wird sein, ob mit all den Menschen oder allein. Doch wird er das Leid nicht dumpf einfach nehmen und sich nicht im Alltag damit nur verschämen, vielmehr wird er läutern das leidliche Weh, damit er das Leid und die Freude versteh'.
  6. Über das Angeln von Fröschen Als ich vor Jahren, rein aus Spaß, in alten Märchenbüchern las, entdeckte ich den Fröschetest, erhob ihn gleich zum Manifest! Bislang war ich wohl viel zu nett, als Köder diente nun mein Bett. Ich bat die Männer hold herein, mit Willigkeit als schönem Schein und nutzte listig diesen Kniff: Wer dreist nach meinen Kugeln griff, den warf ich schwungvoll-elegant an meines Schlafes Zimmerwand! Es klatschten circa, insgesamt, zwölf Dutzend Frösche an die Wand. Indes, es traf kein Wurf das Ziel, da Frosch für Frosch herunterfiel und jeder Frosch geblieben ist. Ich konstatierte: Welch ein Mist! Erneutes Lesen. Ich sah klar! Nahm jenen Angelhaken wahr: Prinzessin sein ist hierbei Pflicht, sonst klappt das mit dem Prinzen nicht! So nahm ich aus dem Lebensteich den nächsten Frosch - und wurde reich, als seines Herzens Königin. Wie dumm ich doch gewesen bin! Und die Moral von der Geschicht? Lies Märchen - aber glaub sie nicht. (Ein wirklich altes Gedicht von mir. Nach gründlichem Schleifen, Polieren und Erweitern um sechs Verse denke ich, es könnte jetzt einigermaßen akzeptabel sein. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, es einzustellen, denn immerhin - es ging bzw. geht darin um Frösche! )
  7. Wer mag den Traum des Kósmos träumen, als Frucht erblühen an den Bäumen, getrost die Worte tiefer fühlen und daher sich die Seele kühlen? Wer mag den Traum der Liebe leben, als Blüte früh die Schönheit geben, bewahren sich den guten Sinn und daher offen in ihr drin? Schau in die Welt im Augenblick, erkenn' des freien Wegs Geschick, befrage und lass Fragen offen, denn ohne wirst du noch nicht hoffen.
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