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feedback jeder art Als die Erdenmutter liebte
J.W.Waldeck veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Als die Erdenmutter liebte ...war Bewusstsein Einklang und Seele Vielfalt. - ein alternatives Märchen für Groß und Klein - Unter einem großen Pilz hockte der Schürzenträger und langweilte sich, indes schwere Tropfen auf das farbige Dach seines Hüttenpilzes plumpsten. Unten am Korkstrand, toste das Meer im Sturm und die frische Seeluft ließ die Möwen aufgeregt kichern, indes sie armlange Fische aus den Wellen zogen. Hinterrücks erhob sich eine Riesenmulde und etwas wie grüner Wald wiegte sich bedächtig und voller Leben. Wie die Mähnen von seltsamen Wesen im Sommerwind... Bevor das Leben größer wurde, war es viel kleiner und manchem winzigen Geschöpf haftete bis in die späteren Zeitalter etwas magisches an, flutet doch in ihm das geheime Glück instinktiven Wissens, um die Sprachen der Pflanzen. Das Wesen einer Pflanze berühren, sich genau so langsam zu bewegen und auf sie einwirken, sich entsprechend zu entwickeln, wie man sie gerne braucht, dies war die Kunst der winzigen Holks, vom Volke der großen ewigen ACHT. Sie selbst verstanden sich als Knospenwesen und jeder sah sehr unterschiedlich aus, je nach seinen Zügen, Träumen und Vorlieben. Niemand erinnert sich später an sie, denn wie viele kleine Welten im Verborgenen, ging auch die Ihrige an einer Begegnung zugrunde, deren Antrieb nicht das Leben und sein Gedeihen im Wesen trug... Indes unsere Geningenieure die uralte Erinnerung im Wesen des grünen Lebens auslöschen und nicht zu ersetzende Schäden an lebendigen Arten vorantreiben, welche seit Jahrmillionen sich bewährt haben, wussten die Holks Pflanzen zu Dinge zu formen, die weich blieben und lebten. Manche schaukelten sich auf Wiegen und faulenzten, während der dichte Dschungel um sie herum, die Früchte zuwachsen ließ, wieder andere träumten von fernen Reichen hinter der großen Erhebung, woraus Geräusche drangen, welche seltsam zirpten, flatterten und blökten. Eines Tages hielt es ein kleiner Knuppser nicht mehr aus! Er wollte weiter hoch hinaus und begann auf seinem bunten Dachhaus ein bestimmtes Wiegen und sein Summen ließ den großen Pilz erzittern. Die ganze sternklare Nacht hockte er so und in den Morgenstrahlen ragte der Pilz über die Sandbank. So blickte er auf ausgedehnte gelbe Hügel, im nebligen Staube wirbelnder Winde, mit fahlen Schemen im Hintergrund, welche den Himmel zu einer lehmigen Pergamenthaut wandeln schienen und die Sonne in die aufgedunsene Euter eines verblichenen Muttertieres... Doch vor dem plätschernden Wasserfall um eine kleine Oase, gewahrte er Riesen, die mit wolligen Tieren Fangen spielten. Jedenfalls hielten sie diese am Kragen und schnitten dort herum. Auf einmal floss Blut und ein jämmerliches Geröchel plärrte auf. Dann warfen sich Hunderte auf den Boden und reckten sich gen Himmel, indes einer den Stock wütend zu Boden schlug und ein Feuer entzündete. Sie murmelten mit wütenden Stimmen und es klang nach hungrigen Rachen, die ihr Ra-Rach! dem verängstigten Zuschauer entgegenwarfen. Der winzige Knuppser quiekte schrill vor Schreck und versteinerte vor Angst, denn bärtige, zottige Mummfratzen starrten stumm zu ihm herum. Einer rief in seiner verhaspelten, gutturalen Sprache etwas von einem Heubel und alle zeigten auf ihn und brüllten: Heubel! Dann fing der alte Pelzträger an, seinen Stock zu schütteln und alle stürmten auf ihn zu, wie ein Horde Stechläuse auf eine Traubenkuh, prall von süß Gegorenem. Außer sich, wusste der Winzling keine Lösung, als ins Geratewohl runter zu springen und landete nach etwa hundert Metern auf der Palmwiege eines Schimmelknilchs, welcher erschrocken piepste und dann wütend zeterte. Hastig machte er sich aus dem Acker und tauchte hinein, in sein friedliches Pilzland, wo jeder träumend auf buntem Dache darauf wartete, die nächsten Früchte reifen zu sehn. Hinter ihm flog ein Monstrum von einem Felsbrocken herab und lies den kauzigen Schimmelknilch verstummen. Auf ihm prangten noch die blutigen Abdrücke zweier Hände, welche wohl von demjenigen Aasfresser herrührten, der so großmäulig das Tier getötet hatte. Auf jeden Fall wollte niemand mehr wissen, was hoch oben geschah. Seitdem zirkuliert das Sprichwort: die da oben hätten zu viel Sonne abbekommen und darob den Schatten weg. Ihre beispiellose Grausamkeit muss daher rühren, das sie Dinge ständig nicht in Ruhe gedeihen ließen, so wie es ihrem Wesen entsprang... Alles Gefundene wird angeeignet, bis nichts mehr da ist, was noch frei, ja ungestört sich entfalten vermag. Denn ihre bleichen Bauten waren die Grenze zu einer endlosen Wüste, die ihren Taten folgte, wie eine trauernde stumme Mutter ihren toten Kindern... © j.w.waldeck 2009-
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- anhänger
- buch der tausend welten
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feedback jeder art Die schwarze Kirche
J.W.Waldeck veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Die schwarze Kirche Die Abendsonne funkelte rötliche Liebespfeile durch die gotisch floralen Fensterdome, deren Schattenmorellenfarben nackte Elfen und Seerosen in verzückten Glasmalereien offenbarten. Die Stuckfenster und Bögen verliehen dem kleinen Saal etwas feierliches und der kleine Springbrunnen mit Rotwein erwartete aus dem Munde einer Muse den erquikenden Kuss berauschender Sinne. Der wahre Kirchenhort öffnete sein Paradies um Mitternacht und herein strömten Freunde, Gleichgesinnte, Künstler, Visionäre, Heiden, Outsider und weiß der Teufel wer. Mädchen mit schwarzen Lippen, milchreiner Haut und glühenden Augen, lächelten ins blühende Blumenlicht dicker Kerzenstatuen. Die Seitenschiffe der einst leerstehenden Kirche waren komplett zu Liebessälen verwandelt. Blumen in allen Farben blühten einmalig unter den Tritten der Gäste, welche sich in mit Rosenwasser gefüllten Marmorwannen ihrem Vergnügen hingaben. Die Bedienung trug zierliche Schmetterlingsmasken und durfte mit ihnen tun, was sie wollte, solange es aus freiem Willen geschah. Gelage umkränzte die schweren Kerzenhalter und von elbenverschlungenen Schlussteinen rankten aus Dornen gesponnene Rosenkranzleuchter herab, zu dem schüchtern erröteten Ambiente der Sprudel- und Weihrauchbecken. Wir hatten die Ordnung der Gebetsbänke zum Knien beibehalten und man konnte mit samtenen Gehängen unter sich bleiben. Das Hintergrundgeräusch leise kichernder und seufzender Stimmen wirkte anregend, wie das dezente Klingen der Kristallpokale oder das nasse Lustgefühl sich begegnender, liebesdurstiger Leiber. Aus den Wänden beugten sich verzückte Engel, die aus offenen Herzen rötliche Wasserstrahlen bluteten, durchsetzt mit Blumenblüten... Für hingebungsvolle Gäste, die nicht bloß an den Seitentischen zusehen wollten, sondern sich in eines jener Muschelbecken zurückziehen gedachten. Das linke Seitenschiff umfasste zur Hälfte einen Tanzsaal mit schwarzen Spiegeln und kleinen Alkoven, zum kennenlernen, mit Netzzugang zu der Privatbibliothek des Hauses, wo auch Werke unter Vertrauenspasswörtern einsichtig wurden, die keine Suchmaschine ihren verzweifelt Suchenden gönnte. Der vordere Bereich des Seitenschiffs barg Räume für besinnliche Gemüter, im Muscheldesign, bekleidet mit römischen Liegestühlen, umflossen von schwimmenden Früchteinseln und Erfrischungen. Die vierte Dimension des unteren Gewölbes, welches über den Kellertreppen erreichbar war, verschloss sich menschlichen Sinnen und wir arbeiteten noch daran... in den Tiefen, den Wesen der ewigen Metamorphose alles zu bieten, was ihre kosmische Genese beschleunigen mochte. - Teil II - Der Hauptsaal des Kirchenschiffes wurde durch eine gesandstrahlte Eiskrone gekrönt, ein Meisterwerk moderner Glaskunst. Teilweise schien sie gefroren und kühl anzulaufen, wie Eisflammen, die durch unsichtbaren Zauber der Zeit und ihrem zügellosen Verfall widerstanden. Mächtige Dome ragten durchsichtig in die dunklen Schatten der Schmetterlingskuppel. Ich selbst nannte das Hauptkirchenschiff Schmetterlingssaal, weil es wirklich die Schmetterlinge in unserem Wesen tanzen ließ. Der tiefe Bass der Musik trieb mit einem irrwitzigen Stoß rotes Kunstblut durch vier Glasdome nach oben. Altäre offenbarten seitwärts Tänzerinnen auf Engelpodesten. Chojin kam die Tische entlang und flüsterte mir etwas ins Ohr: „Die Scanner unserer Bastler zahlen sich aus..." „Mit Sicherheit fundamentalistischer Geheimdienst", flüsterte er. „Sie tragen Mikrokameras und Aufnahmegeräte und sogar Life-Sender mit sich herum. Soll ich die Störfunktion wirksam machen?" „Nein, nicht nötig! - Setzt sie sofort in eine VIP-Lounge", flüsterte ich. „Nahe zur Krone der zwei bleichen Schwestern." Seine Blicke flogen träumerisch kurz zu dem strahlenden Rubinschauspiel der Bühne. - „Ja, es ist schon ein Fluch, das du alles haben kannst, wenn du zu anziehend bist und darum niemandem mehr trauen vermagst..." „Sieh mal, mit welchen Augen die sich hier umblicken." „Als wäre dies ein Raumschiff und wie unwohl und steif sie ihre Kasematten-Klamotten tragen!" - „Was sollen denn diese protzig verkehrten Kreuze bis zum Bauchnabel?" „Dabei sollten die Augen deiner Feinde die schärfsten und ehrlichsten sein..." Schließlich kam "Snowflake" an unsere Tafel und ihre traurigen Augen funkelten wie seltsame Eisflocken durch die Reflexe der Bühne. - „Ich liebe die Magie welche Transzendenz zeugt, zwischen Realität, Geist und Phantasie", haucht sie und zwinkerte einem der Gäste dabei zu. „Eben träumte ich noch von weißen Stuten, die ich entlang einer gischtgepeitschten Küste entlangritt und das Meer grollte, welches unsere geliebte Insel vor Entweihung verbarg." - „Du bist der Liebling unserer lichterfüllten Ahnen! Gibt es denn nichts mehr, was dir reine Freude bereitet?" - „Du weißt ganz genau, was mir schiere Freude bereitet! Das selbstvergessene Tanzen, mein Lieber, das Schwingen der Seele!" „Ich begebe mich mal zu unseren Glaubensbrüdern", seufzte sie. Sie schaffte es relativ schnell, eine angeregte Diskussion dort zu entfachen. Später kam ihre Schwester hinzu und setzte sich in den Schatten hinter ihrem fast nacken Rücken. Eben ging es um die Frage, ob Erfolg glücklich mache, wenn dadurch erst andere unglücklich gemacht werden müssten. „Ich finde, Konkurrenz belebt das Geschäft", mischte sich ein junger Yuppie ein, der schon lange "Snowflake" mit den Augen verschlang. „Ich frage mich, ob es wahre Konkurrenz bei all den Lobbys und Absprachen und verteilten Rechten überhaupt noch wirklich gibt?" - „Es wird immer eine hierarchische Pyramide geben. Was gut ist und gerecht, entscheiden immer die Gewinner!" - „Ich nehme mal stark an, du gehörst dazu..." - „Wenn ich dich heute Abend die Pyramide emporsteigen ließe, wäre dies mein erfolgreicher Höhepunkt, Baby..." - „Hast du dir jemals vorgestellt, das all diese Menschen bloß wegen ihrer Seele hier auf Erden so dermaßen gut gedeihen?" - „Seltsame Frage... Also, ich glaube nicht an eine eigensinnige Seele. Eher an Beweise durch materielle Vernunft." - „Nun, an die eigene Seele muss man gar nicht glauben. Man muss sie sich nur bewusst werden lassen..." - „Sieh da, mit dem umgedrehten Kreuz über dem versteckten goldenen Kreuz unter ihrem Brokathemd!" „Könnten sie sich vorstellen, das Jesus damals seine Jünger sein Blut trinken ließ und in diesem Ritual von seinem Königreich als Seele sprach?" Die Männer wechselten kurze Blicke und meinten freundlich, das sie davon keine Kenntnis besäßen. - „Viele Gründer von Menschreligionen waren Bluttrinker. Womöglich legten sie Herden an, mit Hirten für den jüngsten Tag..." Der Yuppie wollte unbedingt ihre Aufmerksamkeit zurück... - „Alle Religionen verfolgen im Kern angeblich den einen göttlichen Traum. Steht sogar in Wikipedia! - „Hmja, dann muss es wohl zweifellos stimmen... Eher verfolgt man den alten Traum Roms, welches seine Macht durch das Wechseln eines Glaubenssystems vor dem Aussterben bewahrte." Einiges Wissen hatten sie von den Etruskern und später von den Griechen übernommen. Doch ihr Minderwertigkeitskomplex vor Kulturen, die Frauen die gleichen Rechte mit jener Unschuld zugestanden, die Männern vorbehalten blieb ließ selbiges nicht zu. Die Heilkunst entfremdeten sie von den Heiden, denn wer die Krankheit beherrscht, wird zweifellos zum einzigen Heilmittel... Doch die sagenhafte Insel der Etrusker wurde nicht gefunden." „Dies hätten deren Ahnen niemals zugelassen", fügte ihre Schwester hinzu. Die seltsamen Ausführungen könnten einer Wahnsinnigen entsprungen sein, doch ihr ernster Ausdruck ließ einen solchen Verdacht bei ihren Zuhörern nicht aufkommen. - „Das klingt ja abgefahren! Sag mal, spielst du Rollenspiele? Könnten wir uns mal im Netz treffen und du erzählst mir dann mehr von deinen hammergeilen Welten?" - „Lass uns lieber jetzt ein weniger harmloses Spielchen spielen, bevor dies ein theologischer Adventsabend wird." (Sie lächelte bezaubernd). „Gleich setzt hier jegliches Licht aus. Ich und meine Sis ziehen uns dabei nackt aus und dann werden wir dich abwechselnd reiten, bis du um Gnade bettelst. Ich will nur ein Ja oder ein Nein, Süßer." „Oh ja!" „Das waren zwei Worte, mein Lieber..." „JaJaJa!!!" © j.w.waldeck 2009 Where sad girls fly away...- 2 Antworten
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Muttermundmoral
J.W.Waldeck veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Muttermundmoral Musik, die monotonen Einklang ohne himmlischen Fingerzeig überschreibt alle Hände geistige Instrumente alle Sinne mehr als vorgesetzte Ernteliebe der Seelenfischer hungrige Gottesleib im All-Ein-Seins assimilierte Ab-Wesenheit Bilderflut, Bilderberger, Glaubensbilder Atemholer abgeschriebener Wiederholer! zurück zum ungeteilten Inhalt alten Ursprungs, nichts im Sprung nicht mal ein Grashüpfer aus dem Unterschlupf Eingegangener im reglosen Abgrund danach ist Stille, steriler Wendekreis für Glaubensrassisten einhellig gleich zirkuliert eineiiges Eiweiß anstelle inniger Orte ein Ort der Reinheit die nur eine Art auserwählt die aller Entwicklung widerstrebt © j.w.waldeck 2018-
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