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feedback jeder art Frau Schmidt und die Oper
Melda-Sabine Fischer veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Frau Schmidt und die Oper Im Opernhaus sitzt Ida Schmidt, doch ist sie taub und kriegt nichts mit. Sie sieht nur, was die Sänger treiben, gleichwohl will sie im Sitz verbleiben. In einem Kurs ist sie gewesen für angewandtes Lippenlesen, erwarb sich dort den Bildungsgrad, den man nach einer Woche hat. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Kenntnis hinderlich. Sie kann zwar auf die Bühne gaffen, doch ist der Text nur schwer zu raffen. Und weil sie taub, mag das frustrieren, der Pauke Klang birgt nur Vibrieren. Die Melodie sie geht verloren, der Sänger Ton scheint eingefroren. Selbst Richard Wagners Opernkunst erhält von ihr nicht jene Gunst, die diesem Werk durchaus geziemt, weil sie nur sieht, was man dort mimt. Heut Abend gibt es Lohengrin, sie sieht den Schwan vorüber zieh´n, auf dem der Recke sich postiert, wobei er auf sein Liebchen stiert. Was Lohengrin zu Elsa spricht, das hört Frau Schmidt letztendlich nicht. Sie liest vom Mund hab: „Holde Maid, Du bist ja nackig unterm Kleid!“ Die Lippen geben wenig preis, sodass Frau Schmidt am End´ nicht weiß, ist Lohengrin nur ein Sexist, der hofft, dass Elsa nackend ist!? Drum stößt sie ihren Nebenmann, den Zahnarzt Schulze mehrfach an. Er soll mit Gesten ihr erklären, was ihre Ohren ihr verwehren. Doch Schulze muss bei dem Ersuchen gleich mehrfach nicht sehr christlich Fluchen. Er fühlt sich durch Frau Schmidt gestört, drum ist der Zahnarzt sehr empört! Frau Schmidt, die schroff zurückgewiesen, muss traurig nun gleich mehrfach niesen. Der Zahnarzt scheint erneut gereizt, weil sie nicht mit Bakterien geizt. Er springt vom Sitz, bar jeden Grußes, und rauscht von dannen schnellen Fußes. Es sieht Frau Schmidt den Lohengrin, jetzt ebenfalls von dannen ziehen. Was so die Gute nicht erfreute: Der Opernabend war ´ne Pleite! Denn wenn man taub und gar nichts hört, ist man im Opernhaus verkehrt. „Nun gut“, denkt sich Frau Ida Schmidt, „krieg ich vom Sing-Sang halt nichts mit, genieß ich demnächst, ja ich wett, im Tanztheater ein Ballett. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil -
feedback jeder art In der Oper - XXXL-Gedicht
Melda-Sabine Fischer veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
In der Oper Ins Opernhaus geht Onkel Ferdi, die spielen irgendwas von Verdi. Der Onkel war bisher noch nie da, vielleicht gibt man ja heut‘ Aida !? Des Onkels Wünsche sind recht wahllos, er nähm‘ natürlich auch Don Carlos. „Mir ist es Wurscht“, der Onkel denkt, die Karte wurde ihm geschenkt. Mit weißem Hemd und mit Krawatte und mit ´nem Anzug, den er hatte gekauft zur Hochzeit von Sohn Klaus, will er heut hin zum Opernhaus. Der Onkel ist ein kluger Mann, schafft sich ein Opernglas noch an. Vom ersten Rang in Reihe zehn kann man damit gleich besser sehn‘. Er tritt recht frohgelaunt vors Haus und schreitet Richtung Opernhaus, kauft im Foyer noch ein Programm und kämmt sein Haar noch mittels Kamm. Den Mantel, der ihm etwas knapp, gibt er an jener Theke ab, wo Wichtrud Krause ihn behände dann weghängt bis zum Opernende. Er reiht sich ein in ein Gedränge, das vor ihm strebt in Richtung Ränge, die Treppen rauf -wohl dreißig Stufen-, da hört er hinter sich ein Rufen: „Mein Herr“, ruft lauthals Wichtrud Krause, „ich will nicht warten bis zur Pause. Ihr Opernglas im Mantel steckte, Sie war’n schon weg, als ich’s entdeckte!“ Der Onkel nimmt fünf Euro her, gibt es Frau Krause als Salaire, bedankt sich höflich mit dem Satz: „Dann geh‘ ich mal zu meinem Platz.“ Zum dritten Mal hat es geläutet, was in der Oper wohl bedeutet, die Sänger treten bald hervor und singen dir dann etwas vor. Das Licht erlischt, man hört nur Munkeln: „Die Künstler singen wohl im Dunkeln!?“ Der Vorhang hebt sich, es wird grell, im Rampenlicht steht Wilhelm Tell. „Was macht der Tell denn in Ägypten, der hat bestimmt die falschen Skripten?!“ So wundert sich der Onkel Ferdi: „Das ist doch sicher nicht von Verdi !?“ „Das ist Rossini “, spricht Franz Schmitz, klemmt adipös im Nachbarsitz. Als treuer Opernabonnent Franz Schmitz ein jedes Machwerk kennt. „Das Werk basiert auf Schillers Drama, nur weiß ich nicht, warum ein Lama auf dieser Opernbühne steht, ich hoffe sehr, dass es gleich geht! Das Tier ist nicht des Pudels Kern, ich mag’s gern klassisch, nicht modern! Der Regisseur spinnt meist enorm, gibt er dem Stück ´ne neue Form.“ Abrupt tritt da ein Männerchor aus dunklem Hintergrund hervor, der singt recht laut, aus vollem Hals, das Lied vom Jäger aus Kurpfalz. „Da schimmelt doch die Tortellini, das Lied ist doch nicht von Rossini “, so mosert laut der dicke Schmitz, „dies zu vermischen ist ein Witz!“ Sodann der Tell, ein Bass mit Klasse, durchschreitet eine hohle Gasse. Dort steht ´ne Kuh mit Namen Fury, das Ganze spielt im Kanton Uri. Der Kanton, der liegt in der Schweiz, dies hat den ganz besond´ren Reiz, dass Wilhelm Tell (der Mann hat Nerven!) beginnt, ins Publikum zu werfen… …zehn Ricola mit seinen Händen, doch dabei lässt er’s nicht bewenden. Er schiebt sich, weil es sehr gesund, schnell selbst noch eines in den Schlund. Man sieht ganz deutlich, wie er zuckt, er hat jetzt das Bonbon verschluckt, kann nicht mehr singen, nur noch prusten, fängt an, laut in Schiss-Moll zu husten. Jetzt der bekannte Rütli-Schwur, es singt der Männerchor in Dur als Landvolk, welches unverdrossen erklärt sich so zu Eidgenossen. Im zweiten Akt erscheint Aida mit einer Demo der Pegida und fremdenfeindlichen Parolen, das Publikum fängt an zu johlen. Jetzt links vom Bühnenrand sich schält der Landvogt Gessler, der gequält als Bariton kurz intoniert, dass das Geschehen ihn pikiert. Der Tell, er hätte ihn vergrätzt und in der Ehre schwer verletzt. Tell wollte Gesslers Hut nicht grüßen, drum muss der Tell jetzt dafür büßen. Der Hut, er hing an einer Stange, dem Tell wird plötzlich Angst und Bange. Der Vogt will (was den Tell verdrießt), dass er vom Kopf des Sohnes schießt… …die Frucht, die uns schon mal verdrossen, weil uns das Paradies verschlossen. Der Tell erbittet eine Gnad: „Geht auch ´ne Schüssel Obstsalat?,… …vielleicht tut’s auch `ne Schlangengurke?“ „Nun schieß schon endlich, alter Schurke“, so brüllt der Landvogt, er wird bös‘, auch Onkel Ferdi wird nervös. Im dritten Akt sitzt die Soubrette mit Magen-Darm auf der Toilette; die Intendantin, Martha Kühne, schickt Lohengrin jetzt auf die Bühne. Der singt uns dann -wir sind ganz Ohr- ein Lied von Richard Wagner vor. Sein Schwan wirkt völlig ausgeruht, doch Lohengrin wird ausgebuht. Das Publikum ist jetzt putzmunter, da fällt ein Kronleuchter herunter, man sieht die Scherben weithin spritzen bis dorthin, wo die Geiger sitzen. Das Lama hat verschreckt gezuckt und gleich den Dirigent bespuckt. Drauf hat das Tier sich -ungelogen- schnell hinter‘s Bühnenbild verzogen. Der Sohn vom Tell, mit Namen Walter, singt als Tenor jetzt: „Hör mal Alter, schieß endlich mir geflissentlich vom Kopf das Obst, ich bitte Dich!“ Und Walter reicht dem Vater Tell nun Pfeil und Bogen auf die Schnell‘, dazu ´nen Apfel (Granny Smith), doch Papa Tell hat reichlich Schiss: „Mit Pfeil und Bogen, das wird schwer, habt ihr denn nicht ein Luftgewehr?“ Von rechts, gehüllt in Samt-Gewänder, singt jetzt in Moll ein Holländer,… …den wohl als fliegend jeder kennt: „Komm‘ Tell, mach hin, Du hast Talent. Grad neulich hast Du unverdrossen den Hamlet auch mit links erschossen. Aida muss heut‘ noch nach Nizza, singt als Sopran: „Du kriegst ´ne Pizza, wenn Du jetzt endlich schießbereit, Mensch Tell, mach hin, es wird jetzt Zeit.“ Der Tell, obwohl die Hand ihm zittert, nimmt jetzt den Apfel ganz verbittert, legt sanft ihn auf des Sohnes Schopf, singt in As-Dur: „Ich armer Tropf.“ Ein Schuss, ein Schrei, es ist gelungen, der Apfel ist vom Kopf gesprungen. Der Pfeil, er hat ihn prompt ereilt und in der Mitte durchgeteilt. Man intoniert: „Es ist vollbracht, wir wünschen allen gute Nacht.“ Im ersten Rang, in Reihe zehn, macht man sich auf, nach Haus zu geh‘n. Vier Stunden hat man unversehrt dem Chaos heute zugehört. „Viel zu modern!“, denkt Onkel Ferdi. Im Grab rotiert Giuseppe Verdi. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil -
feedback jeder art Im Orchester
Melda-Sabine Fischer veröffentlichte ein Thema in der Kategorie weitere Themen
Im Orchester Im Opernhaus in einem Graben sitzt ein Orchester sehr erhaben. Die Harmonie ist stets beim Spielen zwecks Wohlklangs eines von den Zielen. Ein weiteres, das wird Sie freuen: Der Operngast soll´s nicht bereuen, dass er 6 Stunden „Wagner“ lauscht und sich an der Musik berauscht. Doch geht´s auch manches Mal daneben, entwickelt sich ein Eigenleben bei Geige, Bass, Oboe, Flöte, dass sich zum Grausen uns anböte. So spricht die Geige frech zur Bratsche: „Nicht, dass ich Dir gleich eine watsche. Du bratschst mir in mein Solo rein, Du fängst gleich eine, lass das sein!“ Die Harfe spielt gleich Kampfgesänge und zupft die Lieder zum Gemenge. Von rechts tönt drauf das Xylophon: „Wir hatten dies Theater schon!“ Denn, so die Geige bei „Don Carlos“: „Du Flöte spielst heut´ etwas wahrlos. Dein Triller grenzt an Peinlichkeit, der Ton entbehrt der Reinlichkeit!“ Der Flöte hat der Zwist gestunken, drum hat sie schnell etwas getrunken. Sie schenkt sich einen Ouzo ein und lässt die Geige Geige sein. Das Waldhorn bläst mit Donnerhall: „Ihr habt doch wirklich einen Knall. Wir sind doch alle gleichgesinnt, Ihr wisst doch, dass die Geige spinnt! Die blöde Geige will stets glänzen, alleine sich mit Lob bekränzen. Das Teil, es hat den falschen Stolz, sie ist wie Ihr doch nur aus Holz.“ Ganz links im Eck steht eine Trommel, die spielt der Trommler Walter Stommel. Sie hat der Streit nicht sehr gestört, da, weil sie taub ist, sie nichts hört. Denn jener Trommler trommelt deftig drum sind die Trommeltöne heftig, da platzt zuweilen auf die Schnell´ ein straff gespanntes Trommelfell. In dem Orchester, rechts im Graben, ist noch ein freier Platz zu haben. Daher, so denkt die Klarinette, dass sie den Platz doch gerne hätte. Die Tuba meldet sich ganz dreist: „Das ist der Ort, wie Du wohl weißt, wo ich berechtigt bin zu sitzen, drum darf nur ich den Sitzplatz nützen. Du wirst bei „Wagner“ nicht gebraucht“, so hat die Tuba kurz gefaucht. „Die Meistersinger sicherlich, sie singen heute ohne Dich!“ Die Klarinette, sie zieht Leine und läuft zum Opernhaus nach Peine. Dort wird der „Mozart“ sehr verehrt und Klarinetten sind begehrt. Doch das Ensemble unterdessen, hat in der Tat wohl ganz vergessen, dass heute „Mozart“ im Programm, recht unnütz war das Streit-Tamm-Tamm. Der Dirigent hebt seinen Stock darauf erlebt er einen Schock. Die Klarinette ist verschollen, sie hätte doch jetzt blasen sollen. So bleibt die Ouvertüre kläglich, tatsächlich klingt sie ganz unmöglich. Die Tuba bläst sie ganz alleine, die Klarinette bläst in Peine. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
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