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feedback jeder art 30 Days and a Downey (Kapitel 2, Teil 1)
Karo veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Romane, Novellen etc.
Nun saß er schon geschlagene zehn Minuten auf diesem hölzernen Barhocker und wusste nichts mit sich anzufangen. Gedankenverloren nippte Robert an seinem mittlerweile siebten Scotch. Dass er betrunken war, nahmen Außenstehende kaum war. Nur er bemerkte langsam, wie sein Kopf bei diesem grellen Scheinwerferlicht zu Dröhnen begann. Er umgriff das Glas fester und kniff die Augen zu. Eigentlich müsste er nach Hause, der Tag würde anstrengend werden. Doch er konnte und wollte nicht. Damit unterzeichnete er wohl sein Todesurteil. Sein Blick wanderte durch die Menge. Robert studierte seine Mitmenschen gerne. So müsste er sich nicht auf böse Überraschungen gefasst machen. Leider konnte er sich heute Nacht nicht darauf konzentrieren. Ihm schwirrte durchweg dieser eine Gedanke durch den Kopf. Wer war diese Frau nur? Mit einem Funkeln verweilten seine Augen nun an der besagten Person. Er legte seinen Kopf schief und beobachtete sie. Die Frau hatte sich zwei Barhocker neben ihn gesetzt und wirkte gelangweilt. Robert schätzte sie auf Mitte zwanzig. Sie hatte braunes, langes und glänzendes Haar, welches ihr leicht gelockt auf den Rücken fiel. Sie besaß weiche Gesichtszüge und schien nicht sehr viel von Make-Up zu halten. Musste sie auch nicht, denn sie war eine wahre Schönheit. Ihr Körper wirkte elegant und doch so unendlich zierlich, schützenswert. Wie es wohl wäre, wenn dieser wundervolle Körper sich unter ihm vor Lust wölben würde, schweißgebadet und zitternd vor Erregung? Wie sie, dem Orgasmus nahe, seinen Namen schrie, sich um ihn verengte und somit selbst über die Grenzen trieb? Er schüttelte seinen Kopf und stand auf, um zu gehen. Nein, er war kein schwanzgesteuerter Mann. Nur spürte er, wie ihm der Alkohol zu Kopf stieg, weshalb er jetzt nach Hause fuhr, um sich zu erholen. Ein neuer Tag begann und er fühlte sich wie gerädert. Hoffentlich hatte er gestern nicht übertrieben. Aber Scotch schmeckte einfach himmlisch, Robert konnte die Finger nicht davon lassen. Gähnend streckte er sich und rieb sich die Augen. Noch war es dunkel. Seine Holo-Uhr zeigte ihm eine unterirdische Zeit an. 4:30, ehrlich? Genervt stand er aus seinem großen Bett auf und lief ins Bad. Robert hatte gerade einmal fünf Stunden geschlafen. Man sah ihm den Schlafmangel deutlich an, bemerkte er, als er in den großen Wandspiegel blickte. Robert sah nicht unbedingt aus wie dreißig. Vierzig Jahre würden mit diesem Aussehen mehr zu ihm passen. Robert drehte den Wasserhahn kalt auf und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Dann zog er sich aus und ging in die Dusche. Vielleicht belebte ihn das wieder. Der Tag würde lang werden, länger als der gestrige und Robert dürfte nicht schon auf halber Strecke ächzend die weiße Fahne heben. Eisig prasselte das Wasser auf ihn ein, was ihn frösteln ließ. Doch schnell gewöhnte er sich an die nordischen Temperaturen und begann langsam, sich einzuseifen. Nach circa zehn Minuten trat er tropfend aus der Dusche und wickelte sich ein Frottee-Handtuch um seine Hüfte. Mit schlurfenden Schritten betrat Robert die Küche und begann, das Wasser zu erhitzen. Natürlich würde er auf dem Weg zu seinem nächsten Termin noch im Café eine Pfefferminze trinken, doch zuvor benötigte er starken Ostfriesen-Tee. Was das war? Es ähnelte Kaffee sehr, besaß aber mehr Eleganz und schmeckte zudem besser. Außerdem zeigte dieses Getränk unterschiedliche Wirkungen auf den Genießer. Je nachdem, wie lange er zog, war der Tee aufputschend oder einschläfernd. Zudem verminderte er den Hunger stark und Robert sparte sich das Frühstücken. Mit der dampfenden Tasse lief er in sein Arbeitszimmer und schaltete seine Technik an. „Wach auf, Papi ist wieder da. Lass uns arbeiten, Alice.“ Seine KI antwortete ihm direkt. „Guten Morgen, Sir. Woran möchten Sie heute arbeiten? Ihre offenen Projekte sind EW-4, EW-5, SK-34 und AI-3.“ Robert dachte nach. Nur so wenige? Ihm kam es vor, als würde er an den unterschiedlichsten Modellen tüfteln. Wohl geirrt. „Alice, öffne mir ein neues Projekt. Nenne es ...“ Ja, wie sollte es heißen? In ihm ging etwas vor. Er wusste, was er erschaffen wollte, doch ihn ergriff leichte Panik. Robert konnte nicht wirklich einordnen, weshalb er es bauen wollte. Es war merkwürdig. „BILY, nenne es BILY.“ „Okay Sir. Das Projekt ist nun bearbeitungsbereit.“ Robert nickte und öffnete das Programm. „Füge einen Ring ein und platziere ein GPS-System in seinem Inneren.“ Ein kleiner Ring kam zum Vorschein und eine kleine Notiz am Rande zeigte ihm, dass sich nun sein eigenes System im Inneren des Ringes befand. „Zeige mir den jetzigen Aufbau des Ringes.“ Ein Hologramm baute sich auf und Robert vergrößerte es. „Aus welchem Stoff besteht der Stein in der Mitte.“ „Einfaches Glas, Sir.“ Er dachte nach und rieb sich seinen Bart. Was könnte er nur mit diesem anstellen? Ein einfacher GPS-Ring wäre doch viel zu langweilig. Nachdenklich schritt er um das Hologramm und betrachtete die Struktur des Glases genauer. Auf einmal klingelte es laut und er erschrak sich fast zu Tode. Dann realisierte Robert, dass es nur das Telefon war. „ALICE, nimm den Anruf entgegen.“ Es klackte und eine männliche Stimme dröhnte nun aus den Lautsprechern. „Rob, hast du das schon gesehen? Überall in den Nachrichten. Ich dachte, mein Newsticker platzt gleich.“ Robert lachte über die aufgeregte Stimmung seines Freundes. „Dir auch erst mal einen guten Morgen, Lanny. Nein, es ist noch früh am Morgen. Also habe ich noch nicht in die Nachrichten geschaut.“ Am anderen Ende der Leitung atmete Lanny tief ein. „Manson, sie haben ihn gefunden. Das Gebiet ist mit einem Umkreis von einer Meile gesperrt.“ Robert wartete geduldig, bis sein Freund ausgesprochen hatte. „Alan, es ist doch alles okay“, sprach er dann mit ruhiger Stimme. „Niemand wird auf uns und unsere Schützen kommen. Wir haben alles ohne Spuren zurückgelassen, meine Waffen hatte ich wieder mitgenommen und außerdem liegen im angrenzenden Wald die Leichen seiner eigenen Schützen. Man wird denken, dass sie sich gegenseitig umgebracht haben und es einen Maulwurf unter ihnen gab.“ Robert seufzte aus, als er endete. „Lanny, wirklich. Wir sind komplett aus dem Spiel.“ Wenn es um Aufträge in dieser Kategorie gab, war er schon immer etwas ängstlich und nervös. Es könnte ja so viel passieren. Zudem schwor Alan sich, keinen einzigen Menschen zur Strecke zu bringen. „Und du bist dir da auch zu hundert Prozent sicher, Robert?“ „Ja, Lanny. Da kann nichts passieren.“ Sein Freund beruhigte sich wieder und Robert lächelte. „Steht der Termin noch? Der, um zehn mit dem Laufjungen des Präsidenten?“ Nun musste er lachen und Alan stimmte ein. „Ja natürlich. Zumindest kam noch keine Absage. Ich bin mal gespannt, wie das ablaufen wird.“ Alan schnalzte mit der Zunge. „Gut, dann bis nachher. Ich komme gegen acht zu dir.“ „Bye, Lanny.“ -
feedback jeder art 30 Days and a Downey (Kapitel 1, Teil 3)
Karo veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Romane, Novellen etc.
Musikvorschlag: ALEKSEEV - сберегу !Plottwist! Spät am Abend klappte Robert den Laptop zu und streckte sich genüsslich. Alan war schon gegangen. Der Tag war wirklich anstrengend gewesen und hatte ihn sehr gefordert. Er musste einige E-Mails beantworten, wichtige Telefonate führen und hatte einige Gespräche zu halten. Zudem kamen Vertreter der führenden Automarken der Vereinigten Staaten, um sein neuestes Projekt rund um die Karosserie zu sehen. Robert arbeitete schon lange an fliegenden Autos. Noch war sein Modell nicht ausgereift. Es verbrauchte viel zu viel Energie, doch es flog schon über dem Boden und die Autofirmen wollten davon Einsicht nehmen. Zum Vorteil für Robert, so musste er nicht alles aus eigener Tasche bezahlen. Zwei, drei Vertreter schienen während seines Vortrages sehr interessiert und hatten sich anschließend zusammengestellt und etwas besprochen. Was es war, wusste Robert nicht, doch er hatte Hoffnung, dass es positiv sein würde. Er schaltete das Licht in seinem Büro aus und zog sich in sein Apartment zurück. Es befand sich in der obersten Etage des Towers. Sein Weg führte ihn direkt ins Bad, wo er sich gemütlich entkleidete und das Wasser in der Dusche anstellte. Er würde heute noch ausgehen. Das Wasser prasselte angenehm warm auf seinen Körper und seine verspannten Muskeln lockerten sich, als er sich gründlich einseifte. Der Dampf umhüllte ihn sanft und die Fließen beschlugen. Gedankenverloren griff er zum Shampoo und wusch sich die Haare. Bald darauf stieg er tropfend aus der Dusche und trocknete sich. Aus seinem Kleiderschrank holte er einen schwarzen Anzug und ein weinrotes Hemd. Dazu würde er Lackschuhe und eine gelb getönte Sonnenbrille tragen. Noch erkannte man nicht, was er vorhatte. Er könnte ins Restaurant gehen. Vielleicht wartete auch der rote Teppich auf ihn. Robert lief in die große Garage und schloss seinen Lamborghini auf. Dann setzte er sich in Italiens edles Ross und startete den Motor. Mals schauen, ob sich Anne freute, ihn wiederzusehen. Wo er nun hinfuhr, war er eine wahre Sensation und bereicherte das Programm sehr. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr er durch die Straßen von Queens. Reklametafeln und Straßenlichter strahlten ihm entgegen und gaben den typischen Nightlife-Flair von sich. Seine Fahrt dauerte nicht lange und bald darauf hielt er vor einer besonderen Bar. „Mazi Nightclub" hieß er und war nicht nur für seine ausgesprochen guten Longdrinks bekannt. Robert trat ein, als der Türsteher ihm wissend zunickte. Direkt lief er an die Bar und setzte sich auf einen der hohen Hocker. Es war schon viel los. Die Musik dröhnte anregend laut aus den Boxen und es schienen schon einige alkoholhaltige Getränke über den Tresen gekommen zu sein. „Na, auch wieder anwesend?" Eine sarkastische weibliche Stimme zog seine Aufmerksamkeit an. Er wendete sich mit einem Grinsen zur Barfrau und klopfte auf den Tisch. „Ich habe dich auch vermisst, Anne." Die Frau lächelte nur und ließ ein Glas Scotch zu ihn schlittern. Dankend nahm Robert dieses an und leerte es mit einem Zug. „Könntest du heute vielleicht einspringen? Thomas ist heute krank und unser Neuling benötigt nachher einen Partner beim Tanzen", fragte Anne ganz beiläufig, als sie die Gläser putzte. Robert schnappte empört nach Luft und lachte dann. „Ich bitte dich, Anne. Eigentlich müsstest du mich langsam kennen. Ich helfe gern aus." Das Mazi's war eine Tanzbar, in denen man sich Poledancer anschauen konnte. Eine Etage weiter oben konnte man zu Clubmusik tanzen, während der DJ auch Publikumswünsche annahm. Robert tanzte gern. Es war seine Leidenschaft und der perfekte Ausgleich zum restlichen Tag. Doch die letzte Zeit musste er das Tanzen vernachlässigen. Zu sehr häuften sich die Termine und er bekam einfach keine Zeit für Freizeitaktivitäten herausgeschlagen. Heute konnte er sich endlich dazu zwingen, den Nachtclub wieder aufzusuchen. Die Leute, welche hier ein und aus gehen waren sehr diskret und erwähnten nichts nach draußen. Am Anfang schienen sie sehr überrascht, Robert hier tanzen zu sehen, doch sie hielten ihren Mund und bewahrten Stillschweigen. Vermutlich auch, weil es in den Regeln des Clubs steht und bei Brechung ein Verfahren eingeleitet wurde. „Anne, ist meine Umkleide frei?" Die Barkeeperin blickte zu ihm und musterte Robert von oben bis unten. „Nein, der Neuling ist drinnen und bereitet sich vor. Aber ich denke, dass dein Anzug heute sehr gut passt. Mach dich an der Stange dann einfach ein bisschen freier. Also Jackett aus und Hemd auf, das müsste ausreichen", sprach sie in einer professionellen Tonlage. Robert nickte und lächelte. Er würde heute sehr viel Spaß haben. Zudem fragte er sich, wer wohl dieser Neue war. Oder eine sie? Spannend, spannend. Schnell trank er sein zweites Glas Scotch aus und blickte auf die Bühne. Noch waren zwei Brünetten am Tanzen, vermutlich waren sie die nächsten. Er liebte die Atmosphäre und die Seriöse dieser Bar. Nichts erinnert wirklich an einen Puff aus dem Rotlichtmilieu. „Komm, an die Stange mit dir", riss ihn an aus seinen Beobachtungen. Dann warf sie ihm etwas zu. „Die Maske werft ihr im Anschluss in die Menge. Improvisier einfach." Mit diesen Worten entließ sie Robert auf die Bühne. Langsam und grazil stieg er die Treppenstufen hinauf. Er wusste, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren und er genoss diesen Augenblick. An der Stange angekommen, begann er mit seinem Tanz. Das Scheinwerferlicht strahlte ihn an und Robert verfiel in sein Element. Schwungvoll bewegte er sich zum Takt der Musik und schloss dabei die Augen. Die Wärme, welche ihn durchströmte, flutete jede einzelne Zelle seines Körpers. Als er das Klatschen des Publikums wahrnahm, öffnete er die Augen wieder und sah, wie eine junge Frau die Bühne betrat. Das war dann wohl seine Partnerin. Langsam schritt er auf sie zu und warf sein Jackett in die Menge. Sie derweil lächelte anzüglich und zog ihn an der Krawatte mit sich. Dann schwang sie sich um die Stange neben seiner. Zusammen tanzten sie und gaben dem Publikum eine grandiose Vorstellung. Robert konnte nur in ihre Augen blicken. Wer war das? Er kannte sie, doch wusste nicht, woher. Der Tanz wurde heiß und seine Partnerin räkelte sich an ihm, wie eine abenteuerlustige Antilope an einen hungrigen Löwen. Natürlich war all das nur Show, doch sie hatte ihn fest im Griff. Als sie endeten und das Publikum begeistert klatschte, kam sie ihm näher. „Wir werden uns wiedersehen", flüsterte sie leise in sein Ohr. -
feedback jeder art 30 Days and a Downey (Kapitel 1, Teil 1)
Karo veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Romane, Novellen etc.
Die Sonne nahm gerade ihren alltäglichen Lauf über Queens auf und schien die Gesichter des schon rege belebten Stadtteils an. Für einen Oktober war das Wetter angenehm warm und lud zum Spazieren durch die seichten Nebelschwaden ein, welche das Licht durchbrach. Gerade ließ sich Robert auf einen der Baststühle seines Lieblingscafés nieder und gähnte herzhaft. Gleich hätte er ein wichtiges Meeting, welches entscheidend für all seine weiteren Geschäfte sein würde. Doch vorher müsste er sich seelisch und körperlich wachrütteln. Während die meisten für solch eine Bürde eher zu Kaffee griffen, bevorzugte Robert Pfefferminztee. Dieser war in diesem Café besonders frisch und belebend. Er stellte nicht den Kaffeemensch dar, war es auch noch nie gewesen. Für seinen Geschmack war dieses schwarze Gold viel zu bitter. Reichte es nicht, wenn er so oft schlecht drauf war? Sein Getränk durfte es zumindest nicht sein. Eine junge, blondhaarige Kellnerin kam in hohen Schuhen auf ihn zugelaufen und lächelte ihn breit an. „Das Übliche, Mr. Downey?" Sie spielte mit kleinen Strähnchen, als sie auf seine Bestellung wartete. Innerlich schüttele Robert nur mit dem Kopf und rollte mit den Augen. Er war ein Frauenheld, das wusste die halbe Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Er sah nicht gerade schlecht aus. Zudem besaß er viel Geld und war ein einflussreicher Mann. Die Frauen warfen sich nur so an ihn heran und hofften, die nächste Glückliche in seinem Bett zu sein. Doch trotz dieser Umstände war er Single und unglücklich. Er könnte jede haben, doch er wollte keine. „Ja, Miss Lanson. Aber bitte stark, ungesüßt und mit anderer Bedienung", antwortete er der Kellnerin gelangweilt und zeigte ihr mit einer wedelnden Hand, dass sie verschwinden solle. „Mr. Downey, ich glaube, ich verstehe nicht recht." „Doch, das tun Sie. Ich möchte, dass eine andere Bedienung meinen Tee bringt. Ansonsten zeige ich Sie wegen sexueller Belästigung an. Ich glaube nicht, dass meine 17 Anwälte bei so etwas Spaß verstehen." Roberts Stimme klang drohend und die Kellnerin lief rot an. Danach verschwand sie schnellen Schrittes ins Café zurück. Einige Personen, welche an umliegenden Tischen saßen, hatten sich amüsiert umgedreht und das Schauspiel mit großer Begeisterung beobachtet. Einige lachten, andere klatschten in die Hände oder klopften auf die Tische. Robert lächelte nur und wendete sich den Nachrichten auf seinem Handy zu. Börse erlebt starken Einbruch – Wallstreet in Panik Anschlag auf mexikanische Schule beunruhigt Nation – Waffenverbot? Trump-Familie im Visier der Regierung – wichtige Dokumente noch immer unauffindbar Der tägliche Klatsch und Tratsch wurde ihm von der NYT auf einem Silbertablett serviert. Was interessierte ihn die Trumps? Gut, Ivanka war schon eine Bombe. Aber am Ende hatte sie dasselbe Blut wie ihre Vorgänger. Ein Anschlag auf eine mexikanische Schule geschieht gefühlt dreimal in der Woche. Und seine Aktien an der Wallstreet waren, auch wenn der Prozentsatz schon gesunken ist, immer im positiven Licht gewesen. Seine Firma erzielte dauerhaft Gewinne, somit investierten auch viele wichtige Leute in das Unternehmen und trieben das Geschäft noch weiter an. Hinter der Hand hielt er zudem wichtige Kontakte. Die Arbeit beanspruchte Robert zur Gänze. Nicht nur einmal musste er zu härteren Mitteln greifen, um andere zum Stillschweigen zu bringen. Geld brachte da nicht immer das gewünschte Ergebnis. Er war kein schlechter Mensch und hatte sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen. Doch erführe die Regierung von seinen Geschäften, würden sie ihn genauer beobachten, worauf er dankend verzichten konnte. Es reichte ihm schon, dass monatlich ein Berater der Finanzabteilung des Landes kam und seine Firma begutachtete. Die Technologien, welche er erfolgreich entwickelte und somit den amerikanischen Markt bereicherte, brachten einiges an Gewinn in die Kasse und all das musste versteuert werden. Letztens bekam er die Genehmigung, seine Künstliche Intelligenz der Welt vorzustellen. Der Andrang zur Pressekonferenz war sehr groß. Reporter von überall trafen ein, um der Sensation beizuwohnen. Natürlich wurde auch das stark überwacht. Doch zum Ende war man der Meinung, dass KI's dieser Ausmaße erst in zwei Jahrzehnten wirklich rege Anwendung finden würden. Das störte Robert nicht wirklich. Er durfte seine KI verbauen, wo er wollte. Solange es sich nicht über den privaten Bereich ausweiten würde, hatte der Staat nichts dagegen und förderte zudem die Verbesserung seiner Technologien weiter. Er steckte sein Handy weg und blickte in den Himmel. Sein Vater hatte ihn diesen Weg bereitet und Robert war dankbar für dieses Geschenk. Doch es zehrte an seinen Kräften, das Geschäft täglich am Laufen zu halten. Er musste am Tag mehrere Meetings halten, Kontakt mit wichtigen Leuten aus den unterschiedlichsten Ländern pflegen, neue Technologien entwickeln und die bereits Vorhanden verbessern. Zudem kamen noch die zu beantwortenden E-Mails und Anrufe. Manchmal wusste er gar nicht, wo sein Kopf stand. Bei dem Berg an Arbeit hatte er gar keine Zeit, um etwas mit einer Frau anzufangen. Robert schüttelte traurig den Kopf. Dann blickte er auf seine Uhr und wurde ein wenig wütend. Er wartete schon seit fast fünfzehn Minuten auf seinen Tee. So lange hatte es noch nie gedauert. Es war doch nur ein Tee! Schon huschte eine ältere, braunhaarige Frau aus dem Café an seinen Tisch. Sie hatte seine Tasse dabei. Außerdem befand sich auf dem Tablett noch ein mit Ei und Schinken belegter Bagel. Er bedachte die deutlich angenehmere Kellnerin mit einem fragenden Blick und sie lächelte nur nervös. „Der geht auf's Haus", antwortete sie mit zittriger Stimme. „Wir haben die Frau Lanson sofort entlassen. Sie wird Sie nie wieder belästigen. Das Haus bittet Sie aufrichtig um Entschuldigung, Mr. Downey." Robert winkte nur ab und zückte seinen Geldbeutel. Dann zog er zwanzig Dollar heraus und überreichte sie der Kellnerin. „Müsste passen", sprach er nur abwesend, trank seinen heißen Tee in einem Zug und nahm den Bagel vom Tablett. Die Kellnerin wirkte zureichend verdutzt und setzte zum Sprechen an, doch Robert unterbrach sie. „Keine Widerrede, passt schon", sagte er nur kurz angebunden und schulterte seine Tasche, um sich auf den Weg zu machen. Er war schon spät dran und müsste sich beeilen, um rechtzeitig zum Meeting zu kommen und den potenziellen Käufer seiner neuesten Energiewaffen nicht zu vergraulen. Dies war eines der Geschäfte, welche nie an das Licht kommen dürften. Er forschte schon lange an dem Gebrauch von Physik und Chemie und schien nun erfolgreich. Diese Waffen konnten einen so starken Energiestrahl absenden, dass man die dicksten Metallwände spalten konnte. Doch noch funktionierten sie nur einmal, danach waren sie vollkommen unbrauchbar. Trotzdem fand er jemanden, welcher Interesse zeigte. Er traf sich mit ihm am Rande eines Waldes. Allein, das war die Forderung des ihm noch unbekannten Mannes. Auch Robert bevorzugte die Ungestörtheit während seiner Handlungen. Er griff in seine weite Tasche und umgriff einen kalten Gegenstand. Falls alles schief gehen würde, wäre er auf alles vorbereitet. Bei solchen zwielichtigen Gestalten konnte man nie wissen, was ihn jedoch noch nie beunruhigt hatte. Robert liebte den plötzlichen Schub von Adrenalin, welcher sich mit rasender Geschwindigkeit durch seinen gesamten Körper zog. Es war nahezu ein Abenteuer, wenn der Schweiß sich kalt über die Hand zog, das Herz schneller schlug und der Atem flacher wurde. In seinem langweiligen Alltag freute er sich auf solche Abwechslung. Es beflügelte ihn ungemein, im Dunkel der Realität mit Gestalten wie diese zu dealen. Da es jedoch immer gefährlich werden konnte, trug er seinen Revolver dauerhaft und voll geladen an sich. Man weiß ja nie. Robert schwang sich in seinen schwarzen Audi R8 und warf seine Tasche auf den ledernen Rücksitz. Dann fuhr er in Richtung Waldstück. Die Häuser, Hochhäuser New Yorks brausten an ihm vorbei. Er hatte sein Fenster geöffnet und die kühle Fahrtluft strömte in das Innere des Wagens. Ein berauschendes Gefühl, wie jedes Mal. Seine Hände lagen locker an dem glänzenden Lenkrad des teuren Gefährts und er blickte entspannt auf die Straße. Lange würde die Fahrt nicht dauern, vielleicht zwanzig Minuten. Aus dem Radio ertönten die Klänge der Band AC/DC. Entspannt wippte Robert mit dem Kopf zu „Highway to Hell" und seine Finger klopften auf dem Lenkrad im Takt mit. Auf einmal riss ihn ein Klingeln aus dem Strom der Musik und er stöhnte genervt auf. Mit einem Tippen nahm er das Telefonat an. „Robert? Bist du schon auf dem Weg? Mason meinte, er würde bald ankommen und dich erwarten." Robert rollte mit den Augen. Dieser Mason, der potenzielle Käufer, lag ihn schon die gesamte letzte Woche in den Ohren, er solle „ja pünktlich kommen, sonst wäre der Deal geplatzt". Es nervte Robert ausgesprochen stark, dass manche Leute so intensivst auf Pünktlichkeit pochten und ihn somit an seine Lehrer erinnerten. Er brach damals die Schule ab, weil er sich das Geschrei dieser alten Herren nicht mehr anhören konnte. Seine Eltern waren enttäuscht von ihm. Doch er versprach, etwas Großes aus sich zu machen. Nun war er der größte Technologieproduzent in den USA und erfreute sich größter Beliebtheit. Nur leider erfuhren seine Eltern davon nichts mehr. Robert seufzte ergeben. „Ja Lanny, bin schon auf dem Weg. Irgendetwas Wichtiges, was ich noch zu beachten habe?" Lanny, bürgerlich Alan Higgins, war sein Assistent. Doch er sah ihn als treuen Arbeitskollegen und besten Freund an. Sie kannten sich, seit Robert die Firma übernommen hatte. Zuerst waren die Mitglieder dieser Branche über die Weiterführung nicht wirklich begeistert. Robert hatte zu dem Zeitpunkt kein absolviertes Studium auf der MIT vorzuweisen. Lanny stand immer hinter ihm und beteuerte durchweg, dass er sehr viel von seinem Vater gelernt hatte und einen würdigen Chef darstellen würde. Robert dankte ihm noch heute für sein großes Vertrauen in ihn. Bald darauf schloss er sein Studium mit 1,0 ab und erhielt von da an auch die Anerkennung aller anderen Mitarbeiter. „Hast du deinen Revolver dabei? Falls was passiert, bist du ansonsten verwanzt und wir horchen euch ab. Eigentlich dürfte nichts schief gehen. Du solltest nur darauf achten, auch wirklich pünktlich anzukommen, sonst könnte Mason skeptisch werden", kam es ruhig aus den Lautsprechern. „Geht klar. Ich bin auch gleich am Waldrand. Wir sehen uns später." Damit legte Robert auf und drückte noch ein wenig in das Gaspedal. Wenn dieser Mason wirklich so pendantisch auf Zeit aus ist, wäre es besser, er war lieber zu früh als zu spät.
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