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  1. Paradox Alternativ: romantische Wehmut Ich gehe in die Dunkelheit aus Licht Ich bin in der Welt weit weg allein Nur mit dem Getöse und meinem Sein versink` in der Nacht des Menschen geflicht. Die Menschen nehmen sich gefangen nehmen die Welt der Alten ein und bauen ihre Monumente als Schein, um zu bewahren, was längst vergangen. Die Bahnen quietschen und schreien von Wehmut Räudig nach Sehnsucht einstiger Glut der Romantik der Geister sein Blut. Ich sehe das, wonach die Menschen streben und versinke im Schlund vom Leben, bis ich erkenne, wie Glück verheißt.
  2. Ikaros

    Helena segelt hinfort

    Helena möchte reisen, nach Paris, mit den Göttern speisen. Ich kann das doch nicht wollen, was hätt‘ sie bei Paris sollen? Kennt sie denn nicht die alte Sage, kennt sie denn nicht die alte Klage? Zu hoch sind unsre Mauern, sie lassen Frieden nicht gedeihen, der Kampf der Götter möchte dauern – wer kann sie nur von Paris befreien? Paris sei kein furchtbar Geselle, die Fahrt schon lang gebucht, sie sagt, ich sei nicht ganz helle, das Glück hätt’ sie mal fern gesucht. Paris ist keine Reise wert! In meinen Herzen schwelt die Trauer – sie strahlt dabei ganz unbeschwert, sie sagt zu mir, nichts sei von Dauer! (meiner kleinen Tochter Helena gewidmet)
  3. Die Reiselust war in den Augen lesbar (Arthur-Levi Leal/ 2020) Die Reiselust war in den Augen lesbar, doch verschob ich es aufs nächste Jahr nahm stattdessen Strapazen in Kauf. Die Arbeit hält uns auf! möchte Luftschlösser mit dir aufbauen möchte das Aufschieben totstechen möchte bei Morgensonne in die Baumwipfel schauen Noch heute werden wir aufbrechen! Gepackt meine Sieben Sachen, mein ganzes Hab und Gut meine Mundwinkel formen ein Lachen endlich empfinde ich Mut schlendere durch die grauen Gassen überall nur egozentrische Mängelwesen die aufeinander einprasseln. aus der verwesten Stadt pesen die Lunge gefüllt mit Qualm Wolken bin mein ganzes Leben hier gewesen Hetzen, eilen, kommen unseren gewollten Ziel ein Stückchen näher letzte Dunstwolke zieht an uns vorbei verspüren einen Hauch von Flair lassen hinter uns die Hetzerei lassen uns durch den Pfad der Freiheit treiben bis wir uns mit unserem Herzen niederlegen um uns herum, prächtige Wälder beschreiben Stille, Geborgenheit, nach der wir streben Die Lerche singt das Abendlied Mutter- Natur ruft Als die Sonne niederkniet Überall habe ich danach gesucht Erblicke ich im fernsten Abendrot Eine Hütte- noch nie zuvor besucht Kommt mir gelegen in der Not Welch ein bedachtsamer und würdevoller Ort Wir möchten nicht mehr fort!
  4. Dionysos

    Auf Hohenzollern

    Über die Brücke nach Mitternacht Ging jemand, der viele Namen hat. Unten wurden die Lichter der Stadt Auf den Wellen zum tanzen gebracht. Die Erinnerung wurde blasser. Übrig nur der Geschmack, ein Fremder. Er beugte sich über's Geländer Und spuckte hinunter ins Wasser "Heute Nacht war es das letzte Mal." Sagte er zu seinem Gewissen. Hat es wiederholt sagen müssen, Als suchte er nach einer Moral. Mit Moral nahm er es sehr korrekt; Der Mensch ist der Mensch und doch ein Tier, Geld ist Geld und Papier ist Papier, Ein äquivalentes Tauschobjekt "Ich wär so gern in Italien," Sagte er zum Wasser sehnsüchtig "Wie Siebzehnhundertsechsundachtzig Und würd' dieselbe Route nehmen." Er ging weiter über den Asphalt Und lachte bei dem Gedanken: "Vielleicht finde ich auch jemanden, Der mir dort zwei linke Füße malt."
  5. Ponorist

    Im Vorbeigehen

    Im Vorbeigehen Blumen an der Autobahn Wunderschön und wild Tausende von Autos fahren Ohne sie zu sehen Habe nur ein Bild Davon gemacht – blieb nur kurz stehen Euer Name, unbekannt Egal in welcher Sprache Von euch blieb er ungenannt Ein Buch könnte es wissen Ich möchte euch nur kurz betrachten Und danach vermissen. ---------------------------------------------------------------------------------- So ist mein Profilbild entstanden. Montag vor einer Woche, auf dem Weg von der Arbeit, keine Lust auf Busfahren, also bin ich ein Stück gelaufen. Hübsche Blumen gesehen, ein paar Zeilen in der Bahn dazu geschrieben - Die zufällig entstandene Reimform A-B-A-C-B-C nenne ich jetzt Blumenstrauß, weil sie so schön verteilt und scheinbar ohne Ordnung ist.
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