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  1. Hirn Dem Menschen ward ein Hirn gegeben, dies soll im nützlich sein im Leben. Bei dem, der sich des Denkens wehrt scheint diese Nutzung ungeklärt. Bei vielen ist das Hirn intakt, bei andren scheint es abgewrackt durch Alkohol und zu viel Drogen. Dann hat sich das Gehirn verzogen. Wird wer als „hirnlos“ schroff betitelt, weil der zu blöd scheint, barsch bekrittelt, rennt er zum Facharzt unter Fluchen. Der soll sein Hirn gefälligst suchen! Der Neurologe wirkt verstört, dies hat er ja noch nie gehört. Er bringt zum Ausdruck höchst versiert: „Das Hirn ist fest im Kopf fixiert!“ Drum brauche man es nicht zu suchen und müsse auch nicht lauthals fluchen. „Denn Gott, der Herr, der oben weilt, hat jedem Mensch ein Hirn erteilt.“ Doch der, der „hirnlos“ ward genannt, will nun mit Recht aus erster Hand den Hirnverlust recht zügig klären. Das könne man ihm nicht verwehren. Drum sucht er jetzt den Hirn-Erbauer, danach sei er ganz sicher schlauer! Er rennt hinauf zum 1. Stock, dort trifft ihn gleich der nächste Schock. Hier wohnen leider nur zwei Damen, die aus dem fernen China kamen. Er muss wohl weiter aufwärtsstreben, denn hier scheint kein „Herr Gott“ zu leben. Im 2. Stock wohnt ein Herr Wahl, dem ist die Frage scheissegal, ob hier im Haus „Herr Gott“ logiert, wobei er durch den Türspalt stiert: „Im Dritten wohnt ein Herr aus Kamen, doch seine Tür ist ohne Namen. Versuch es dort, lass mich in Ruh! Recht gute Nacht.“ Die Tür knallt zu. Besagter Herr, schon alt und grau, macht sich ob des Begehrens schlau. Er sitzt bei Bienenstich und Wein und bittet den Patient herein. „Was wünschen Sie, mein guter Mann? Ich weiß nicht, ob ich helfen kann.“ „Sind Sie Herr Gott, ich such mein Hirn!?“ Der Alte runzelt seine Stirn. Die Frage muss den Alten stressen, denn wie er heißt, hat er vergessen. Auch tippt er sich an seine Stirn: „Mein guter Mann, was ist ein Hirn?“ Der Alte scheint total verwirrt, doch gibt er sich ganz unbeirrt. Der Gast erklärt ihm unter Schwitzen: „Ein Hirn soll wohl im Kopfe sitzen! Dies ist ein Teil, mit dem man denkt, das Hören und auch Sehen lenkt. Es häuft auch sehr viel Wissen an, befähigt, dass man sprechen kann.“ Der Alte nimmt noch ein Stück Kuchen: „Dann sollten wir den Kopf mal suchen, in dem das Hirn bisher verweilte, aus dem es offenbar enteilte!“ Der Blick des Suchers wirkt verödet, der Alte scheint ihm zu verblödet. „Herr Gott“ ist jener sicher nicht, da er zu viel an Unsinn spricht. Drum steht er auf, entfernt sich leis und denkt sich, dieser Tattergreis scheint „hirnlos“ durch die Welt zu wackeln. „So muss ich jetzt wohl weiter dackeln.“ Der Alte grinst nun unumwunden: „Es scheint, Sie haben es gefunden, das Hirn, dass Sie so sehr begehrten, weil dessen Zweck Sie mir erklärten. Drum brauchen Sie sich nicht zu schämen, noch solche Menschen ernst zu nehmen, die grundlos gerne kritisieren und Sie als „hirnlos“ titulieren.“ Der Herr aus Kamen, der so sprach, nimmt seinen gold´nen Almanach: „Bei diesem Mensch“, schreibt er entzückt, ist mir das Hirn sehr gut geglückt.“ Er nimmt das Klingelschild mit Namen und klebt es an der Türe Rahmen. Dort ist jetzt Jesus Schmidt zu lesen, der einstmals Gott der Herr gewesen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
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