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  1. DERGROSSE

    Märzklänge

    Der Winter weicht mit müdem Schritt, noch klirrt die Nacht in eis'ger Hand, doch hebt sich sanft ein golden’ Licht und malt den Tag in Blütenbrand. Am Morgen kriecht der Frost durchs Gras, legt silbern Reif auf Zweig und Stein, doch mittags bricht das Sonnenfass, und Strahlen fließen warm hinein. Die Winde irren ungewohnt, mal scharf, mal lind, wie Zwielicht gaukelt, der März, ein Narr, der Frühling wohnt, doch Winter oft noch Schatten schaukelt. Bald singen Bäche froh ihr Lied, und Knospen reißen Seide auf, die Erde atmet, sprosst und blüht, der März nimmt seinen leichten Lauf.
  2. Zwiegespräch mit dem Winter lieber Winter bist so grau, geht's dir gut, es ist so flau vermisse deinen weißen Nerz oft trugst du ihn auch noch im März Winter sag was ist geschehen Schnee lässt du uns keinen sehen ohne Frost, gefrorene Seen auf weißen Wegen konnten wir gehen fort dein frostig kalter Charme ist verschwunden macht uns arm. Winter spricht: So ist's nun mal es bleibt kahl hab keine Wahl zu warm das Klima allemal drum bleib ich vorerst an den Polen, mich zu erholen.
  3. 1. DAS MEER SCHEINT die Hörner zwei gereckte Nacktschnecken stockt der büschelgrasige Indianerbüffel sein schwarzmäul’ges Haupt aus Trockennadeln zerkaut wobei er selbst wie Kautabak verdaut gezogne Windzüge röhren über Nordmeere aus trunkenen Scherbenhimmeln bekreuzigen unterwürfige Ähren wie ausgestochen: die wehrhaften Urwälder ein Blauopal: der gefrorene einäugige See im rotgoldenen Glimmer eines Koboldschatzes erste schüchterne Frühlingstage und schon drängen die Bauern das Meer scheint! gesät von Eisflockenschwärmen flügelschlagend, von Endlosbläue geblendet Federn opfern im ohrenbetäubenden Rauschen drehen Nebelhexen eisatmige Schleier über die Schwelenlandschaft saugen Väterchen Frost in die schon warme, lichterlohe Luft im Hintergrund: grobstrichig: schwarzgrüne Waldbestände paar Äste scheinen gemiedene Nadeln in Omas Nähstrumpf stolzieren Kraniche über abgeschürfte Eisäcker ohne Tauwetter werden die hellen Störche in einer weißen Polarnacht versinken die eigentümlichen Geräusche orthodoxer Kirchenchöre sind höhnisches Quaken über zu viele Klammeraffen noch offenbaren die Flüsse dunkle Siegel die zu den Rändern unruhig quellen reichen sich wieder mal silberzüngige Seen ihre Wasserhände zum spielen © j.w.waldeck 2005
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