Zum Inhalt springen

Poeten durchsuchen

Zeige Ergebnisse für die Stichwörter "'entführung'".

  • Suche mithilfe von Stichwörtern

    Trenne mehrere Stichwörter mit Kommata voneinander
  • Suche Inhalte eines Autors

Inhaltstyp


Forum

  • Gedichte
    • Experimentelles & Wortspieldichtung
    • Flora & Fauna
    • Fremdsprachige & Mundartgedichte
    • Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
    • Hoffnung & Fröhliches
    • Humor & Satire
    • Kultur & Geschichte
    • Liebe & Freundschaft
    • Melancholisches, Düsteres, Trauriges
    • Mythenreich & Fantasie
    • Gesellschaft & Alltag
    • Sinnestanz
    • weitere Themen
    • Hinter den Kulissen
  • Besondere Gedichtformen
    • Hexameter und Distichen
    • Japanische Formen
  • Prosa
    • Aphorismen
    • Erzählungen & Kurzgeschichten
    • Fantasy und Science Fiction
    • Kinder und Jugend
    • Krimi, Horror und Gruseliges
    • Kurzprosa
    • Märchen, Fabeln, Mythen und Sagen
    • Romane, Novellen etc.
    • Sachtexte
    • Satire, Jux und Tollerei
    • unendliche Geschichten
    • Archiv
  • Dramatik
    • Theaterstücke
    • Rollenspiele
  • Hörbares und Sichtbares
    • Cartoons und Karikaturen
    • Lesungen alter Meister
    • Songtexte
  • Gemeinschaft
    • Sprechzimmer
    • Entrée
    • Wohnzimmer
    • Arbeitszimmer
    • Spielzimmer
    • Bibliothek
    • Keller
  • Wettbewerbe, Veröffentlichungen und Termine
    • Die Feder des Monats
    • Ausschreibungen und Wettbewerbe
    • Buchveröffentlichungen unserer Mitglieder
    • Lesungen - unserer Mitglieder
  • Tolkien Fanclub's Tolkien & Jackson
  • Tolkien Fanclub's Gedankenspiele
  • Tolkien Fanclub's Fragen & Antworten
  • Tolkien Fanclub's Lyrischer Tribut
  • Tolkien Fanclub's Empfehlungen

competitions

  • nur Chaos um uns herum
  • am Meer
  • Angst
  • Theater
  • Heimweh
  • Veränderung
  • Zeitlupe
  • 2023 - #2 - die Feder des Monats
  • Märchen - neu erzählt
  • 2024 - #1 - die Feder des Monats | Wut
  • 2024 - #2 - die Feder des Monats | Schweigen
  • 2024 - #3 - die Feder des Monats | die letzte Reise - "der Tod"

Finde Suchtreffer ...

Suchtreffer enthalten ...


Erstellungsdatum

  • Beginn

    Ende


Zuletzt aktualisiert

  • Beginn

    Ende


Suchtreffer filtern nach ...

Benutzer seit

  • Beginn

    Ende


Gruppe


Lieblings Autoren / Dichter

2 Ergebnisse gefunden

  1. Alan nickte und Robert machte sich auf den Weg in die Garage. Dort stieg er in seinen schwarzen Audi und fuhr los. Lang würde er nicht fahren. Es verschlug ihn nur in das Café in welchem er gestern war. Er benötigte unbedingt seinen Pfefferminztee. Zudem bereitete sich die Spannung aus, wer ihn wohl heute bedienen würde. Chiara Lanson soll gefeuert worden sein. Hoffentlich. Sie hatte schon eine geraume Zeit auf widerlichste Weise mit ihm geflirtet und jede Art von Ablehnung missachtet, welche er ihr versuchte zu geben. Stand sie vor seinem Tisch, zog sie extra provokant ihren Ausschnitt noch ein Stück tiefer. Oder sie raffte ihren schon viel zu kurzen Rock noch ein wenig höher. Zudem kamen noch die mörderischen Absätze, welche sie einmal auf seinem Knie abgestellt hatte, womit er Blick auf ihre Beine und (aufgrund des kurzen Rocks) ihre Spitzenunterwäsche hatte. Sie ekelte ihn jedes Mal an. Dass er gestern endlich den Schlussstrich zog, wurde höchste Zeit. Länger hätte er sie nicht mehr ertragen können. Eine Schönheit war Chiara nicht wirklich, auch wenn sie sich vielleicht für eine hielt. Nachdem er durch drei Blocks gefahren war, parkte er in der Nähe des schönen Cafés und schnallte sich ab. Dann nahm er seine schwarze Aktentasche vom ledernen Beifahrersitz und lief auf dem Gehweg, bis er es erreichte. Gemütlich nahm er Platz auf seinem Lieblingsbaststuhl und beobachtete die Ambiente. Heute schien nicht so viel los zu sein. Verständlich. Es war ein Mittwoch im in diesem Jahr relativ kühlen Oktober. Die meisten saßen um diese Uhrzeit in ihren beheizten Büros und drehten Däumchen, bis es Nachmittag war. Robert verstand dieses Verhalten nicht. Er befand sich gern in der Natur, allgemein lieber draußen als drinnen. So schlimm fand er das Wetter zudem auch nicht. Setzte man sich richtig, strahlte einem die Sonne ins Gesicht und wärmte einen wohlig. Mit den Händen am Hinterkopf verschränkt lehnte er sich gemütlich nach hinten und schloss die Augen. Eine wohltuende Ruhe durchströmte ihn, als er den Lauten der Vögel zuhörte und einfach an nichts dachte. Das Café befand sich in einem Park, etwas abseits der nächsten Straßen, weshalb die Autogeräusche ihn nicht weiter störten. „Kann ich Ihnen etwas bringen, Sir?", fragte eine süßliche Stimme, die den Vögeln Konkurrenz geben konnte. Eine wohlige Gänsehaut zog sich über seine Haut und er öffnete die Augen. Vor ihm stand eine zierliche Frau mit hüftlangen und voluminösen braunen Haaren. Ihm klappte der Mund auf. „Eh- einen Pfefferminztee bitte", kam er kurz ins Stocken. Doch dann straffte er sich und lächelte. „Zwei Pfefferminztees und zwei Schokocroissants, das wäre nett." Die Kellnerin lächelte und schrieb sich alles auf einen kleinen Notizblock. „Sehr gern, Mister ..." „Downey." Die Frau nickte und drehte sich zum Gehen um. Robert beobachtete ihren sanften Gang. Das Haar wippte bei jedem Schritt mit und er bewunderte den Ehrgeiz und Stolz, welchen sie an den Tag legte. Sie bewegte sich wie eine provokante Gazelle ... und erinnerte ihn somit an jemanden. Doch er schüttelte den Kopf und verwarf den Gedanken wieder. Nein, es konnte nicht sein, dass ausgerechnet SIE in seinem Lieblingscafé arbeitete und er sie zuvor nie gesehen hatte. Das konnte einfach nicht sein. Robert nestelte nervös sein Handy aus seiner Tasche und öffnete Google. Mit wenigen Klicken manövrierte er sich auf eine bestimmte Website. „Mazy Nightclub" prangerte sie groß an. Dort zeigten sie Einblicke in ihre Bar, vergaben Privaträume, nannten die Öffnungszeiten und mehr. Doch Robert suchte nur nach den Tänzern. Langsam las er sich jeden Namen genau durch und verglich die Bilder. Hinter manchen blinkte ein kleiner Stern auf und Robert musste lächeln, als es auch bei ihm zutraf. Bekam man dieses kleine Symbol, stieg man zum Publikumsliebling auf. Es gab noch die Krone, doch diese hatte nur eine. Sie trat nicht öffentlich auf und wurde nur für private Aufführungen gebucht, welche hoch ins Geld gingen. Dass, was sie tat, grenzte nah an Prostitution. Doch das war es nicht. Leila Warrington, oder auch „die Löwin", verführte die Männer nur. Es wurde enger Körperkontakt gepflegt, ging aber nie darüber hinaus. Auch er hatte einen Spitznamen bekommen. Er war „die schwarze Kobra". Nicht jeder bekam einen Spitznamen zugeteilt, man benötigte dafür einen gewissen Rang. Robert setzte seine Suche fort und stockte. Da war sie. Die maskierte Schönheit zeigte sich auf dem Foto, wie sie es gestern Abend getan hatte. Maskiert! Frustriert schlug er sich auf das Knie. Noch nicht einmal ihr Name war zu sehen. „Die weiße Natter", hieß es nur. Mit einem Seufzen schloss er Google und steckte sein Handy zurück. Als er seinen Blick hob, weil ihm sein Nacken schmerzte, erschrak er sehr. „Ma'am! Wie lange stehen Sie denn schon hier?", fuhr es aus ihm. Die braunhaarige Kellnerin stand bereits mit dem Tablett vor ihm. Ihr entfuhr ein leises Lachen, als er zusammengezuckt war und Robert musste lächeln. Ihre Lache war einfach zu süß, um ihr böse zu sein. Zudem strahlten ihre Augen eine Lebendigkeit aus, welche ihn staunen ließ. „Ich stehe noch nicht lange, Sir. Nur wollte ich Sie nicht stören, da Sie so beschäftigt aussahen." Hektisch schüttelte Robert en Kopf. „Nein, das stimmt nicht. Es war nichts Wichtiges. Außerdem würden Sie nie stören, Miss ..." Die Kellnerin lächelte verlegen und errötete leicht. „Coulsson. Aber nennen Sie mich bitte Liz." Robert nickte, stand auf und nahm ihr das Tablett aus der Hand. „Setzen Sie sich doch zu mir, Liz." Verschmitzt grinste er und schob den anderen Stuhl zurecht. „Dummerweise habe ich vorhin zuviel bestellt und weiß nicht, wie ich das schaffen sollte." Kurz überlegte Liz, nickte dann aber und erfüllte ihm den Gefallen. „Ich hätte nach Ihrer Bestellung sowieso Pause gehabt. Also gern, ja." Sie setzte sich auf den Stuhl und Robert stellte sich vor sie. „So, Ma'am. Hier ist ihr gewünschtes Getränk. Der Croissant geht auf's Haus. Lassen Sie es sich herzlichst schmecken", spielte Robert einen Kellner nach. Dann stellte er das Tablett ab und setzte sich ihr gegenüber. Schüchtern strich Liz sich eine Strähne aus dem Gesicht und blickte auf ihren Schoß. Robert bedachte sie mit interessierten Blicken und nippte an seinem Tee. Kein Zweifel, dieses wundervolle Geschöpf hatte gestern mit ihm getanzt. Doch wie konnte er sich da sicher sein? „Liz, wie kommen Sie eigentlich zum Beruf der Kellnerin? Und wie kommt es, dass ich Sie hier noch nie erblicken konnte?" Ihr Kopf sprang urplötzlich nach oben und Robert konnte sich irren, doch als ihre Blicke sich kreuzten, dachte er, etwas wie Angst und Besorgnis herauszulesen. Sie lächelte ihn zurückhaltend an und nahm ihre Schürze ab. Diese legte sie sorgsam zusammen. „Wissen Sie, eigentlich arbeite ich auch erst seit etwa zwei Wochen hier. Noch nicht lange also." Robert nickte interessiert und faltete seine Hände. Liz blickte wieder weg und seufzte. „Eigentlich gefällt mir dieser Job nur unzureichend. Die Kollegen sind nett, ja. Das erheitert den Alltag ein wenig. Aber das Gehalt lässt zu wünschen übrig und manche Kunden sind ziemlich undankbar." Ein Schmunzeln huschte Robert über die Lippen, als er die Entrüstung in Liz' Stimme unüberhörbar gut wahrnahm. „Ja, also das mit der Kundschaft kann ich nachvollziehen. Gestern erst hatte ich einen Konflikt mit einem potenziellen Käufer. Am Ende gehörte das Produkt noch immer mir." Nun musste Liz' lachen und er lächelte. „Man kann es nun mal nicht jedem recht machen", meinte sie nur. „Da haben Sie durchaus Recht, Liz." Gemeinsam aßen sie ihre Croissants und genossen die Wärme des Tees. Die Sonne strahlte auf sie hinab und Liz schloss lächelnd die Augen. „Eigentlich wollte ich schon immer Tänzerin werden." Es klirrte. Robert hatte die Tasse fallen lassen und der Tee ergoss sich über dem Boden. Liz schrak auf und blickte besorgt zu ihm hinüber. „Geht es Ihnen gut, Mister Downey?" Hastig blickte er um sich und strich seinen Anzug glatt. Dann schaute er zu ihr und nickte nur leicht. „Es tut mir leid, aber ich muss leider gehen. Dringender Auftrag", quetschte er nervös zwischen seinen Zähnen hervor. Liz nickte zustimmend und machte sich daran, die Scherben aufzusammeln. Schnell legte Robert dreißig Euro auf den Tisch und hastete aus dem Park. Er wusste es. Sie war es. Die „weiße Natter" hatte sich außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes gezeigt und er hatte sie erkannt. Er stieg in sein Auto und fuhr wieder zum Tower. Dort angekommen lief er schnurstracks in sein Büro. Mit schnellen Klicken warf er seinen Laptop an und schnappte sich sein Handy. Dort wählte er eine Nummer. „Bonjour mon ami Rémy. Hast du kurz Zeit?" Am Telefon räusperte es sich. „Bonjour Robert. Für dich doch immer. Um was geht es dir denn diesmal?" Robert kratzte sich verlegen am Kopf. Könntest du mir alle Infos geben, die du zu Liz Coulsson auftreiben kannst?", fragte er unsicher. „Gern, bis wann denn?" „Schaffst du es bis heute Abend?" Eine kurze Stille ertönte. Dann sprach der Mann mit seiner rauchigen Stimme zurück. „Ich kann es probieren. Aber ich verspreche dir nichts." Robert grinste über beide Ohren. „Danke dir, Rémy. Das Geld überweiße ich sofort." Dann legten sie auf. Rémy Solbért war ein ehemaliges Mitglied des französischen Geheimdienstes und hatte über viele Menschen schon etwas herausfinden müssen. Doch er arbeitete schon seit langer Zeit nicht mehr. Privat bot er seine Fähigkeiten dennoch an, auch wenn sie ziemlich ins Geld gingen. Damals auf einer Auslandsreise nach Frankreich, rettete Robert ihn vor einer Granate. Er wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht und Rémy schwor sich, Robert von nun an immer zu helfen. Von ihm forderte er kein Geld, doch Robert bestand darauf. Immerhin war er ihm dankbar für jede Ausspähung seines nächsten Gegenüber. Liz war ihm wichtig, weshalb er sogar bereit wäre, das Doppelte zu bezahlen. Es bestand kein Zweifel daran, dass Liz die „weiße Natter" war. Und er würde alles daran setzen, um sie für sich zu gewinnen, koste es, was es wolle.
  2. Die Sonne nahm gerade ihren alltäglichen Lauf über Queens auf und schien die Gesichter des schon rege belebten Stadtteils an. Für einen Oktober war das Wetter angenehm warm und lud zum Spazieren durch die seichten Nebelschwaden ein, welche das Licht durchbrach. Gerade ließ sich Robert auf einen der Baststühle seines Lieblingscafés nieder und gähnte herzhaft. Gleich hätte er ein wichtiges Meeting, welches entscheidend für all seine weiteren Geschäfte sein würde. Doch vorher müsste er sich seelisch und körperlich wachrütteln. Während die meisten für solch eine Bürde eher zu Kaffee griffen, bevorzugte Robert Pfefferminztee. Dieser war in diesem Café besonders frisch und belebend. Er stellte nicht den Kaffeemensch dar, war es auch noch nie gewesen. Für seinen Geschmack war dieses schwarze Gold viel zu bitter. Reichte es nicht, wenn er so oft schlecht drauf war? Sein Getränk durfte es zumindest nicht sein. Eine junge, blondhaarige Kellnerin kam in hohen Schuhen auf ihn zugelaufen und lächelte ihn breit an. „Das Übliche, Mr. Downey?" Sie spielte mit kleinen Strähnchen, als sie auf seine Bestellung wartete. Innerlich schüttele Robert nur mit dem Kopf und rollte mit den Augen. Er war ein Frauenheld, das wusste die halbe Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Er sah nicht gerade schlecht aus. Zudem besaß er viel Geld und war ein einflussreicher Mann. Die Frauen warfen sich nur so an ihn heran und hofften, die nächste Glückliche in seinem Bett zu sein. Doch trotz dieser Umstände war er Single und unglücklich. Er könnte jede haben, doch er wollte keine. „Ja, Miss Lanson. Aber bitte stark, ungesüßt und mit anderer Bedienung", antwortete er der Kellnerin gelangweilt und zeigte ihr mit einer wedelnden Hand, dass sie verschwinden solle. „Mr. Downey, ich glaube, ich verstehe nicht recht." „Doch, das tun Sie. Ich möchte, dass eine andere Bedienung meinen Tee bringt. Ansonsten zeige ich Sie wegen sexueller Belästigung an. Ich glaube nicht, dass meine 17 Anwälte bei so etwas Spaß verstehen." Roberts Stimme klang drohend und die Kellnerin lief rot an. Danach verschwand sie schnellen Schrittes ins Café zurück. Einige Personen, welche an umliegenden Tischen saßen, hatten sich amüsiert umgedreht und das Schauspiel mit großer Begeisterung beobachtet. Einige lachten, andere klatschten in die Hände oder klopften auf die Tische. Robert lächelte nur und wendete sich den Nachrichten auf seinem Handy zu. Börse erlebt starken Einbruch – Wallstreet in Panik Anschlag auf mexikanische Schule beunruhigt Nation – Waffenverbot? Trump-Familie im Visier der Regierung – wichtige Dokumente noch immer unauffindbar Der tägliche Klatsch und Tratsch wurde ihm von der NYT auf einem Silbertablett serviert. Was interessierte ihn die Trumps? Gut, Ivanka war schon eine Bombe. Aber am Ende hatte sie dasselbe Blut wie ihre Vorgänger. Ein Anschlag auf eine mexikanische Schule geschieht gefühlt dreimal in der Woche. Und seine Aktien an der Wallstreet waren, auch wenn der Prozentsatz schon gesunken ist, immer im positiven Licht gewesen. Seine Firma erzielte dauerhaft Gewinne, somit investierten auch viele wichtige Leute in das Unternehmen und trieben das Geschäft noch weiter an. Hinter der Hand hielt er zudem wichtige Kontakte. Die Arbeit beanspruchte Robert zur Gänze. Nicht nur einmal musste er zu härteren Mitteln greifen, um andere zum Stillschweigen zu bringen. Geld brachte da nicht immer das gewünschte Ergebnis. Er war kein schlechter Mensch und hatte sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen. Doch erführe die Regierung von seinen Geschäften, würden sie ihn genauer beobachten, worauf er dankend verzichten konnte. Es reichte ihm schon, dass monatlich ein Berater der Finanzabteilung des Landes kam und seine Firma begutachtete. Die Technologien, welche er erfolgreich entwickelte und somit den amerikanischen Markt bereicherte, brachten einiges an Gewinn in die Kasse und all das musste versteuert werden. Letztens bekam er die Genehmigung, seine Künstliche Intelligenz der Welt vorzustellen. Der Andrang zur Pressekonferenz war sehr groß. Reporter von überall trafen ein, um der Sensation beizuwohnen. Natürlich wurde auch das stark überwacht. Doch zum Ende war man der Meinung, dass KI's dieser Ausmaße erst in zwei Jahrzehnten wirklich rege Anwendung finden würden. Das störte Robert nicht wirklich. Er durfte seine KI verbauen, wo er wollte. Solange es sich nicht über den privaten Bereich ausweiten würde, hatte der Staat nichts dagegen und förderte zudem die Verbesserung seiner Technologien weiter. Er steckte sein Handy weg und blickte in den Himmel. Sein Vater hatte ihn diesen Weg bereitet und Robert war dankbar für dieses Geschenk. Doch es zehrte an seinen Kräften, das Geschäft täglich am Laufen zu halten. Er musste am Tag mehrere Meetings halten, Kontakt mit wichtigen Leuten aus den unterschiedlichsten Ländern pflegen, neue Technologien entwickeln und die bereits Vorhanden verbessern. Zudem kamen noch die zu beantwortenden E-Mails und Anrufe. Manchmal wusste er gar nicht, wo sein Kopf stand. Bei dem Berg an Arbeit hatte er gar keine Zeit, um etwas mit einer Frau anzufangen. Robert schüttelte traurig den Kopf. Dann blickte er auf seine Uhr und wurde ein wenig wütend. Er wartete schon seit fast fünfzehn Minuten auf seinen Tee. So lange hatte es noch nie gedauert. Es war doch nur ein Tee! Schon huschte eine ältere, braunhaarige Frau aus dem Café an seinen Tisch. Sie hatte seine Tasse dabei. Außerdem befand sich auf dem Tablett noch ein mit Ei und Schinken belegter Bagel. Er bedachte die deutlich angenehmere Kellnerin mit einem fragenden Blick und sie lächelte nur nervös. „Der geht auf's Haus", antwortete sie mit zittriger Stimme. „Wir haben die Frau Lanson sofort entlassen. Sie wird Sie nie wieder belästigen. Das Haus bittet Sie aufrichtig um Entschuldigung, Mr. Downey." Robert winkte nur ab und zückte seinen Geldbeutel. Dann zog er zwanzig Dollar heraus und überreichte sie der Kellnerin. „Müsste passen", sprach er nur abwesend, trank seinen heißen Tee in einem Zug und nahm den Bagel vom Tablett. Die Kellnerin wirkte zureichend verdutzt und setzte zum Sprechen an, doch Robert unterbrach sie. „Keine Widerrede, passt schon", sagte er nur kurz angebunden und schulterte seine Tasche, um sich auf den Weg zu machen. Er war schon spät dran und müsste sich beeilen, um rechtzeitig zum Meeting zu kommen und den potenziellen Käufer seiner neuesten Energiewaffen nicht zu vergraulen. Dies war eines der Geschäfte, welche nie an das Licht kommen dürften. Er forschte schon lange an dem Gebrauch von Physik und Chemie und schien nun erfolgreich. Diese Waffen konnten einen so starken Energiestrahl absenden, dass man die dicksten Metallwände spalten konnte. Doch noch funktionierten sie nur einmal, danach waren sie vollkommen unbrauchbar. Trotzdem fand er jemanden, welcher Interesse zeigte. Er traf sich mit ihm am Rande eines Waldes. Allein, das war die Forderung des ihm noch unbekannten Mannes. Auch Robert bevorzugte die Ungestörtheit während seiner Handlungen. Er griff in seine weite Tasche und umgriff einen kalten Gegenstand. Falls alles schief gehen würde, wäre er auf alles vorbereitet. Bei solchen zwielichtigen Gestalten konnte man nie wissen, was ihn jedoch noch nie beunruhigt hatte. Robert liebte den plötzlichen Schub von Adrenalin, welcher sich mit rasender Geschwindigkeit durch seinen gesamten Körper zog. Es war nahezu ein Abenteuer, wenn der Schweiß sich kalt über die Hand zog, das Herz schneller schlug und der Atem flacher wurde. In seinem langweiligen Alltag freute er sich auf solche Abwechslung. Es beflügelte ihn ungemein, im Dunkel der Realität mit Gestalten wie diese zu dealen. Da es jedoch immer gefährlich werden konnte, trug er seinen Revolver dauerhaft und voll geladen an sich. Man weiß ja nie. Robert schwang sich in seinen schwarzen Audi R8 und warf seine Tasche auf den ledernen Rücksitz. Dann fuhr er in Richtung Waldstück. Die Häuser, Hochhäuser New Yorks brausten an ihm vorbei. Er hatte sein Fenster geöffnet und die kühle Fahrtluft strömte in das Innere des Wagens. Ein berauschendes Gefühl, wie jedes Mal. Seine Hände lagen locker an dem glänzenden Lenkrad des teuren Gefährts und er blickte entspannt auf die Straße. Lange würde die Fahrt nicht dauern, vielleicht zwanzig Minuten. Aus dem Radio ertönten die Klänge der Band AC/DC. Entspannt wippte Robert mit dem Kopf zu „Highway to Hell" und seine Finger klopften auf dem Lenkrad im Takt mit. Auf einmal riss ihn ein Klingeln aus dem Strom der Musik und er stöhnte genervt auf. Mit einem Tippen nahm er das Telefonat an. „Robert? Bist du schon auf dem Weg? Mason meinte, er würde bald ankommen und dich erwarten." Robert rollte mit den Augen. Dieser Mason, der potenzielle Käufer, lag ihn schon die gesamte letzte Woche in den Ohren, er solle „ja pünktlich kommen, sonst wäre der Deal geplatzt". Es nervte Robert ausgesprochen stark, dass manche Leute so intensivst auf Pünktlichkeit pochten und ihn somit an seine Lehrer erinnerten. Er brach damals die Schule ab, weil er sich das Geschrei dieser alten Herren nicht mehr anhören konnte. Seine Eltern waren enttäuscht von ihm. Doch er versprach, etwas Großes aus sich zu machen. Nun war er der größte Technologieproduzent in den USA und erfreute sich größter Beliebtheit. Nur leider erfuhren seine Eltern davon nichts mehr. Robert seufzte ergeben. „Ja Lanny, bin schon auf dem Weg. Irgendetwas Wichtiges, was ich noch zu beachten habe?" Lanny, bürgerlich Alan Higgins, war sein Assistent. Doch er sah ihn als treuen Arbeitskollegen und besten Freund an. Sie kannten sich, seit Robert die Firma übernommen hatte. Zuerst waren die Mitglieder dieser Branche über die Weiterführung nicht wirklich begeistert. Robert hatte zu dem Zeitpunkt kein absolviertes Studium auf der MIT vorzuweisen. Lanny stand immer hinter ihm und beteuerte durchweg, dass er sehr viel von seinem Vater gelernt hatte und einen würdigen Chef darstellen würde. Robert dankte ihm noch heute für sein großes Vertrauen in ihn. Bald darauf schloss er sein Studium mit 1,0 ab und erhielt von da an auch die Anerkennung aller anderen Mitarbeiter. „Hast du deinen Revolver dabei? Falls was passiert, bist du ansonsten verwanzt und wir horchen euch ab. Eigentlich dürfte nichts schief gehen. Du solltest nur darauf achten, auch wirklich pünktlich anzukommen, sonst könnte Mason skeptisch werden", kam es ruhig aus den Lautsprechern. „Geht klar. Ich bin auch gleich am Waldrand. Wir sehen uns später." Damit legte Robert auf und drückte noch ein wenig in das Gaspedal. Wenn dieser Mason wirklich so pendantisch auf Zeit aus ist, wäre es besser, er war lieber zu früh als zu spät.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.