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  1. Carolus

    Liebe in wirrer Zeit?

    Liebe in wirrer Zeit? Wie weiter, wenn nach trüben Wochen wenig Freuden folgen? Womit die Seele nährend stillen, damit es ihr an Wohlgefühl nicht fehle? Oft Hilfe naht, wenn Not sich wandelt durch hoffende Zuversicht. Klug ist, das Angebot des Gottes anzunehmen, denn heilend wirkt des Eros Energie. Menschenleben möchte er begleiten, das Suchen derer, die ihn finden, zu himmlischen Sphären geleiten. Mit seiner Unterstützung können sie ein sichres Netz von ihrer Erde hin zum Jenseits andrer Welt aufspannen. Niemals ängstigen sie sich, wenn er ihr Leben liebevoll begleitet und sie bisweilen um Verstand und Denken bringt. Ein Bote aus andrer Welt ist er, kein Menschenwesen, das schwankend, zwischen Herzensgüte, Gier und Grausamkeit. Jeden lädt er ein, mit Geist und Seele in zeitlos reines Sein einzutauchen, vereint und eins mit Allen und Allem, getragen vom Glück unendlicher Seligkeit.
  2. Vom Erscheinen der Nachtgeister Lob, Preis und Ehre dem erhabenen Dreigestirn! Oft denke ich noch an sie, versuche zu verstehen, was sie in jener Nacht mir nahebringen wollten. Wer sind sie? Woher kommen sie? Silhouetten in lichten Gewändern schritten bedächtig auf und ab sprachen dabei mit Nachhall und Echo wie aus der Ferne entlegener Gestirne. „Ich bin der Geist“, fing der erste an, „der alle und alles bewegt: Winde Wolken, Wasser, Menschen, Flora und Fauna. Allem verhelfe ich zu fließender Bewegung, gebe selbst dem Herzen den Rhythmus vor. Ohne mich bleibt alles leblos und still.“ „Was wäre Leben ohne Wahrnehmung, ohne den Geist, der die Sinne schärft? Du hörst, siehst, riechst, schmeckst, erfühlst tausende Impulse im Alltag, spürst ihre Wirkung auf Seele und Körper, seien es die Botschaft eines Lächelns, ein weinendes Kind oder ein Sonnenaufgang. „Was bleibt mir noch, wenn ihr in euerem Bereich das Beste bietet?“ fragte der dritte Geist. „Mehr als alles!“ entgegneten die beiden. „Tot wären wir ohne dich, denn du bist unsere Basis, der Produzent jeglicher Energie. Du versorgst uns mit der Kraft, unseren Schöpfungsauftrag zu erfüllen. Nur gemeinsam gestalten und erhalten wir alles Leben zwischen Erde und Himmel.“ Die Worte verhallten. Allmählich verschwammen ihre Silhouetten. Verwundert erwachte ich, fragte mich: „Wer sind sie? Woher kamen sie?
  3. Eins-Sein Zwischen Himmel und Erde, tanzen wir den Tanz unseres Lebens, winden uns im Auf und Ab, den Schlangen gleich, hin zu Zentren unsrer Energie, bringen beide zum Fließen, bis der Geist tanzend sich bewegt, die Seele sich in Glücksgefühlen wiegt.
  4. Carolus

    Abgestumpft?

    Abgestumpft? Sprengkraft bewegender Worte verpufft in lebensfernem Raum. Die Wirkung, die sie erreichen sollen, berührt die Empfänger kaum. Wen? Was ändern noch unendlich viele Bilder von Tausenden, die von Hungersnot und Krieg entstellt, dahingerafft, die voller Schmerz gezwungen aus ihrer Heimat mit letzter Habe zu gehen, nicht wissen, ob sie durch Almosen oder Hungerlohn den nächsten Tag überstehen? So lange ein Mensch dem anderen als Wolf im Lammfell erscheint, ihn in die Irre führt, belügt, keine Mitleidsträne weint, wenn wehrlos der am Boden liegt, dauert die Verwüstung von innerer und äuß`rer Welt noch weiter an, bis die Zerstörung dann mitleidslosen Raffern in die Augen fällt. Die Last von so viel Seelenleid erschwert den Gang durch eine düst`re Zeit, macht hilflos, ratlos - hoffend noch im Stillen, dass Licht am Horizont für möglichst viele bereit. Bald wird es kälter. Mit Freunden möchte ich, wandernd durch herbstlich bunte Wälder, mich am Spiel von Licht und Farben freuen und frische Energie nach Hause tragen.
  5. Carolus

    Forsythie

    Forsythie, Künderin des Frühlings. eroberst Vorgärten mit postalischem Gelb. Deine Blüten, erwärmt, durchstrahlt vom Sonnenlicht, erschließen mir dein wahres Leuchten. Unaufhaltsam dringen Kräfte deiner Farbe in mich ein. Ein Strom aus heller Energie fließt durch die Glieder. Ich schlürfe ihn mit vollen Atemzügen, steh verwundert da und weiß: Dies Gelb braucht meine Seele. Sie spürt der Sonne Wirken, die Farben meiner Welt bringt sie zum Leuchten, schenkt ihnen Kraft, im Licht zu leben. Dankbar steh ich, bin mir gewiss: Dies Gelb wird mich durchs Jahr geleiten.
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