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  1. ## Ariel (1) - oder - nadelstreifenanzugtragend 26.02.15 Dichter, Denker, Pazifisten, Gehn Euch die Visionen aus? Gestern Neo, heute vintage, morgen Retro, Saus und Braus. Schnell gelebt und kurz und schmerzlos, Schall und Rauch und weg die Zeit, schöne Tage, schöne Nächte, schöne Scheiße, schönes Leid. Keine Pläne, nichts Gespartes, erst der 5. und schon blank, nichts im Keller, nichts im Argen, nichts im Kopf und nichts im Schrank. Tiere schützen, Umwelt schonen, immer gern, avec plaisir, regenerative Quellen, doch zahlen will ich nicht dafür. Bio muss es sein und billig, Qualität zum kleinen Preis, alles haben, kriegen, nehmen, andern lass´ ich gern den Scheiß. Nur sich selbst der Nächste, Nächstenliebe? Nee, natürlich nicht. Nagt nur an den Nerven aber rechnet sich am Ende nicht. Jedem steht das Seine zu, es ist genug für alle, Mann; Lass mich auch mal, gib mal rüber, zeig mal her jetzt: Ich bin dran. Spiel des Lebens, grosse Straße, tun als ob man Sieger wär. In den Gassen, Tanz des Todes, Reise ohne Wiederkehr. Spiel die Rolle, die du tadelst, Haifischbecken, HaifischKragen, nadelstreifenanzugtragend, rausgeputzt, Krawattenzwang. Bitte stellen Sie keine Fragen. Tun Sie was die andern sagen. Nur der Kopf zählt, nicht der Magen. Keine Chance dem Eigenklang. Tastenakrobaten tippen, jederzeit im Augenblick; Kritisieren Kommentare, kommentieren die Kritik. Tauchen ab in stille Wässer, Sinn mit sinnlos sinnverwandt. Jeder, alles, immer, besser, trotzdem: Kiste, Vollgas, Wand. Eines Tages wird es enden, ganz genau so wie´s begann: In den eigenen 4 Wänden, gut erzogen, brav und zahm. Baumelnd von der Decke kommend elegant und selbstverliebt, ist das Leben erst genommen war's das mit dem Herdentrieb. In den letzten Zügen, herrlich, wider Willen wie der Wind, wird man sich selbst doch entbehrlich, wenn wir endlich ehrlich sind. Und so endet diese kleine, feine Phrasendrescherei: Arien der Lyrik sind das Ariel der Seelenpein.
  2. Bruderliebe / Der Egoist 03-03-14 Es war an einem Wintertag, der Boden kalt voll Schnee, als Mütterchen am Boden lag, der Rücken Tat so weh. Gefallen war sie, Rumms und Plumps, da war sie nun allein, doch wie´s der Zufall will kam da doch Gabriel vorbei. „Ach Mütterchen, greif meinen Arm, ich helf Dir gerne auf, du Arme bist vor Kälte lahm, weshalb ich mit dir lauf.“ So stützte er die alte Dame bis nach Hause, keine Frage; „Zur Belohnung, hier mein Knabe, Süßes - nimm, so viel er trage.“ Gabriel, mit vollen Taschen, ab nach Hause um zu naschen, rein ins Warme an den Tisch, ausgepackt im Kerzenlicht. „Kleiner Bruder, sieh nur, hier - was ich heut bekommen hab: Süßigkeiten, alles mir - und davon geb ich gar nichts ab.“ Traurig blickend sind die Augen, wollen es so gar nicht glauben. Kann der Bruder ganz allein zu Hans so egoistisch sein? Die Zuckerstangen immer rein, dazu darfs etwas Kuchen sein. Und Fruchtbonbons vor Hast und Gier, nicht eins, nicht zwei, nicht drei, nein: Vier. Die Backen voll und knallig rot greift er nun nach dem Magenbrot, da merkt er „Ach du großer Schreck" - denn plötzlich bleibt die Luft ihm weg. Hat sich verschluckt an einem Stück, das ihm da nun den Hals zu drückt. Blau läuft er an und lila dann, weil er ja nicht mehr atmen kann. Da springt der kleine Bruder auf, schlägt ihm auf den Rücken drauf, PLOPP - ein Bonbon, PLOPP, das Zweite, fliegt nach vorne und zur Seite. Hust und Stöhn und Keuch, in Not, Hans klopft weiter, Hand knallrot, spürbar nah, Gevatter Tod - da springt es raus das Magenbrot. Just in diesem Augenblick, da kehrt das Leben auch zurück. Erst käseweiß und kreidebleich, doch folgt die Farbe dann so gleich. Gabriel, verquollen seine Augen, schnauft und schreit. Dann wird er leise, umarmt seinen Bruder Hans und weint. „Von nun an will ich teilen alles, Wasser, Brot und Hut; Gelernt hab ich meine Lektion, Dank dir, in Fleisch und Blut.“
  3. Im Himmel wird jetzt Hirn recycelt. Der Welt gehen die Gedanken aus. Kaum hast du an dem Tor geklingelt, kommen kleine Engel raus. Sie haben Freude an der Arbeit, Spiel‘n sich die Gedanken zu. Humor und Liebe machen‘s griffig. Die Engel fassen blindlings zu. Ab und zu geht eins daneben. Nichts gibt kleinen Engelhänden Halt. Dann kracht es donnernd an die Pforte, hart wie Stein, aalglatt und kalt. Die kleinen Engel sind dann traurig. Einer hats dann weggebracht. Die andern sagen: Ach wie schade. Außer „ICH“ hats nichts gedacht.
  4. Duell der Sehnsüchte In der Hoffnung, gemeinsam Pfade zu beschreiten, ein Funke, ein Wort – das Seelenduell wurde entfacht. Ich verlange alles, nach endlosem Geben nun mein Recht einzufordern. Meine Wünsche, die größte Bedeutung, meine Gedanken, das wertvollste Gut. Ich sehne mich, verlange und beanspruche, trübe Worte will ich meiden, sie gefährden mein Wohlbefinden. Meine Träume sollen auf Händen getragen werden, gefällig flüsternder Gesang in Worten, sanft und zart, meine Sinne, umhüllt von süßem, trügerischem Nebel, verlogen, doch wissend, mein Selbst in jedem Augenblick gestillt. Ich sehne mich nach Eroberung, nach Krönung. Stimmen von außen – Warum nicht beide Herzen ehren und gemeinsam blühen? Das Spiel zur Gabe an den Willen beherrscht, ein Meister, den keiner verlangte, das Gedankengut zur Aufgabe nicht gereicht, so fern von Vernunft, mit Leidenschaft so lange gepflegt. Jahr für Jahr, stets aufs Neue, spottet die Einsamkeit lachend über mich, Tag für Tag, zum endlosen Ertragen gezwungen, die ersehnte Herzensberührung bleibt ein Schatten, Stille, die tief nagt und schmerzt. Wenn ein dienendes Accessoire jeden Wunsch erfüllt, wie lange wird es dauern, bis der Überdruss dir erneut wieder den Weg weisen wird? Kann wahre Zweisamkeit bestehen, wenn nur deinem lieben Ich alleine die Krone gereicht wird? Quelle: Sermocinor mit KI-Unterstützung
  5. Karo

    Ameisen von Welt

    ... und am Ende rettet die Ameise immer noch ihren eigenen Arsch. Bildquelle: Pixabay
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