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  1. Als die Erdenmutter liebte ...war Bewusstsein Einklang und Seele Vielfalt. - ein alternatives Märchen für Groß und Klein - Unter einem großen Pilz hockte der Schürzenträger und langweilte sich, indes schwere Tropfen auf das farbige Dach seines Hüttenpilzes plumpsten. Unten am Korkstrand, toste das Meer im Sturm und die frische Seeluft ließ die Möwen aufgeregt kichern, indes sie armlange Fische aus den Wellen zogen. Hinterrücks erhob sich eine Riesenmulde und etwas wie grüner Wald wiegte sich bedächtig und voller Leben. Wie die Mähnen von seltsamen Wesen im Sommerwind... Bevor das Leben größer wurde, war es viel kleiner und manchem winzigen Geschöpf haftete bis in die späteren Zeitalter etwas magisches an, flutet doch in ihm das geheime Glück instinktiven Wissens, um die Sprachen der Pflanzen. Das Wesen einer Pflanze berühren, sich genau so langsam zu bewegen und auf sie einwirken, sich entsprechend zu entwickeln, wie man sie gerne braucht, dies war die Kunst der winzigen Holks, vom Volke der großen ewigen ACHT. Sie selbst verstanden sich als Knospenwesen und jeder sah sehr unterschiedlich aus, je nach seinen Zügen, Träumen und Vorlieben. Niemand erinnert sich später an sie, denn wie viele kleine Welten im Verborgenen, ging auch die Ihrige an einer Begegnung zugrunde, deren Antrieb nicht das Leben und sein Gedeihen im Wesen trug... Indes unsere Geningenieure die uralte Erinnerung im Wesen des grünen Lebens auslöschen und nicht zu ersetzende Schäden an lebendigen Arten vorantreiben, welche seit Jahrmillionen sich bewährt haben, wussten die Holks Pflanzen zu Dinge zu formen, die weich blieben und lebten. Manche schaukelten sich auf Wiegen und faulenzten, während der dichte Dschungel um sie herum, die Früchte zuwachsen ließ, wieder andere träumten von fernen Reichen hinter der großen Erhebung, woraus Geräusche drangen, welche seltsam zirpten, flatterten und blökten. Eines Tages hielt es ein kleiner Knuppser nicht mehr aus! Er wollte weiter hoch hinaus und begann auf seinem bunten Dachhaus ein bestimmtes Wiegen und sein Summen ließ den großen Pilz erzittern. Die ganze sternklare Nacht hockte er so und in den Morgenstrahlen ragte der Pilz über die Sandbank. So blickte er auf ausgedehnte gelbe Hügel, im nebligen Staube wirbelnder Winde, mit fahlen Schemen im Hintergrund, welche den Himmel zu einer lehmigen Pergamenthaut wandeln schienen und die Sonne in die aufgedunsene Euter eines verblichenen Muttertieres... Doch vor dem plätschernden Wasserfall um eine kleine Oase, gewahrte er Riesen, die mit wolligen Tieren Fangen spielten. Jedenfalls hielten sie diese am Kragen und schnitten dort herum. Auf einmal floss Blut und ein jämmerliches Geröchel plärrte auf. Dann warfen sich Hunderte auf den Boden und reckten sich gen Himmel, indes einer den Stock wütend zu Boden schlug und ein Feuer entzündete. Sie murmelten mit wütenden Stimmen und es klang nach hungrigen Rachen, die ihr Ra-Rach! dem verängstigten Zuschauer entgegenwarfen. Der winzige Knuppser quiekte schrill vor Schreck und versteinerte vor Angst, denn bärtige, zottige Mummfratzen starrten stumm zu ihm herum. Einer rief in seiner verhaspelten, gutturalen Sprache etwas von einem Heubel und alle zeigten auf ihn und brüllten: Heubel! Dann fing der alte Pelzträger an, seinen Stock zu schütteln und alle stürmten auf ihn zu, wie ein Horde Stechläuse auf eine Traubenkuh, prall von süß Gegorenem. Außer sich, wusste der Winzling keine Lösung, als ins Geratewohl runter zu springen und landete nach etwa hundert Metern auf der Palmwiege eines Schimmelknilchs, welcher erschrocken piepste und dann wütend zeterte. Hastig machte er sich aus dem Acker und tauchte hinein, in sein friedliches Pilzland, wo jeder träumend auf buntem Dache darauf wartete, die nächsten Früchte reifen zu sehn. Hinter ihm flog ein Monstrum von einem Felsbrocken herab und lies den kauzigen Schimmelknilch verstummen. Auf ihm prangten noch die blutigen Abdrücke zweier Hände, welche wohl von demjenigen Aasfresser herrührten, der so großmäulig das Tier getötet hatte. Auf jeden Fall wollte niemand mehr wissen, was hoch oben geschah. Seitdem zirkuliert das Sprichwort: die da oben hätten zu viel Sonne abbekommen und darob den Schatten weg. Ihre beispiellose Grausamkeit muss daher rühren, das sie Dinge ständig nicht in Ruhe gedeihen ließen, so wie es ihrem Wesen entsprang... Alles Gefundene wird angeeignet, bis nichts mehr da ist, was noch frei, ja ungestört sich entfalten vermag. Denn ihre bleichen Bauten waren die Grenze zu einer endlosen Wüste, die ihren Taten folgte, wie eine trauernde stumme Mutter ihren toten Kindern... © j.w.waldeck 2009
  2. Das Zeitalter des Feuers Dies ist das Buch der tausend Welten, der vergessenen Zeitalter, mit Bruchstücken und Augenblicken, welche mir der zeitlose Traum brachte. Jener wies mir die Sinnlosigkeit eines fremden Daseins und seiner erbarmungswürdigen Kreaturen, im permanenten Ringen um ihre filigrane Existenz. Einst galt Afrika als Wiege der Menschheit, obwohl andere Kontinente frühere Zivilisationen offenbarten. ... Sie, die keine Namen tragen, mögen die alles verschlingende Hitze... Unsere Bretterbauten waren heimelig und dunkel und kühl von feuchtem Lehm, wenn draußen die blanke Sonne brandete... Der lebendige Berg beutelte sich mal wieder, doch diesmal hörte er nicht auf. Ein Rumoren und Grollen entrang sich seines Rachens, als er Gluthöfe ausspie. Die Nacht war angebrochen und wir zitterten hinter den durchlässigen Balken und äugten auf die Feuerzungen, welche unsere Herden brieten. Der Geschmack gebratenen Fleisches schien sie wohl anzulocken oder der Berg spie sie einfach wieder aus, nachdem sie dort über eine million Jahre verbrachten, denn sie lieben die Wärme und beherzte Planeten, welche organisiertes Leben hervorbringen. Paukenschläge durchdrangen den Boden, mischten sich mit dem Zittern und Reißen. Etwas wie Trommeln wummerte mit dumpfen hypnotischen Vibrationen, als sie herausflogen, erzürnt über den gestörten Regenerierungsschlaf. Dies war das Ende des Landes Mata'aN und wohl auch jenes meines Volkes. Bei Mahúa, dem Siebenschwänzigen Schicksalsgott! Die ledernen Flügel dieser Geschöpfe fledderten durch die Nacht und ihre trockenen harten Körper mit der faltigen unzerstörbaren Haut, knisterten über uns, als die ersten grell kreischend die Hütten erreichten. Ihr Anblick war so furchtbar, das ihre roten Augen Wahnsinn verursachten. Der viereckige Mund dehnte sich maßlos nach unten, wie bei einer Würgeschlange und sie zischten sich schrille Laute zu... Manche knieten und baten um Vergebung und versuchten zu erklären, das sie nichts für das Bluten des Berges konnten. Jeder davon starb auf eine andere Todesart. Eine schrecklicher als die andere und keine davon war schnell und gnädig. Matua schrieb es auf den weichen Steinkessel, den er anfertigen wollte, ritzte es in stumpfer Weltfremdheit, während seine Augen die zischenden Fremden voller Grauen musterten. Ihre gespaltenen Giftzungen lösten die Schädeldecke und leckten über das nackte, schmerzunempfindliche Gehirn. Die tödlich Durchzuckten schrien ihre Botschaft immer wieder, bis sie ausgesaugt zusammenbrachen, als ob nur so ein Kontakt herzustellen war. Aber die Vernunft sagte mir, das dies auch anders ging, doch warum durften wir hier nicht mehr leben? Wir hatten sie gesehen...! Götter aus dem All! Sternfahrer auf der Suche nach den THEATs, was immer das auch bedeuten mag, Schläfer auf Gluthöllen, die ihre Leiber in Starre über die Gehzeiten konservierten, bis ein Überrangimpuls sie weckte. Was war ihre Bestimmung? Woher kamen sie und zu welchem Zweck? Ein Naturereignis zwang sie vorzeitig an die Oberfläche und wir fanden sie vor... Die hornigen-, doch sehr beweglichen langen Spinnenfinger zerbrachen das dünnen Holz und der heiße, beißende Atem ohne Gnade, fraß unsere Gedanken zu Staub... Sie ließen mich in den letzten Augenblicken goldene Schiffe sehen, die über Feuersbrünste schwebten, wo sich nackte Weibchen mit jedem paarten. Archivare der Schöpfer, manche davon so uralt, mit dem Wissen von unzähligen Völkern, welches sie aufgesaugt und gespeichert hatten. Die Schöpfer, aus der zweiten Lebenswelle dieses Universums, wie sie unsere Welt nannten, hatten sich für das natürliche und freie Leben des Zufalls entschieden, welches die größte Artenvielfalt bevorzugte. Nur paradoxe Zustände bedingen nicht einander in Abhängigkeit! Ich verstand nicht den Sinn ihrer Worte, aber sie schienen uns als ihr Zuchtvieh wahrzunehmen. In kalter Grausamkeit verschonten sie mein Leben und nie wieder erblickte ich ein Wesen meinesgleichen, solang mich meine Beine trugen. Doch indem ich diese Schriften auf Tontafeln ritze, hoffe ich, das nicht die gesamte Welt ihrem Forscherwahn unterlag... Niemandem nutzt es, über Dinge Bescheid zu wissen, die dadurch endgültig zerstört werden. In keinem Augenblick seitdem, wagte ich es, zu den Göttern zu beten, mir Erleuchtung zu schenken... © j.w.waldeck 2009 Abdruck auf der Haut einer Freundin durch ihren Reißverschluss.
  3. Die schwarze Kirche Die Abendsonne funkelte rötliche Liebespfeile durch die gotisch floralen Fensterdome, deren Schattenmorellenfarben nackte Elfen und Seerosen in verzückten Glasmalereien offenbarten. Die Stuckfenster und Bögen verliehen dem kleinen Saal etwas feierliches und der kleine Springbrunnen mit Rotwein erwartete aus dem Munde einer Muse den erquikenden Kuss berauschender Sinne. Der wahre Kirchenhort öffnete sein Paradies um Mitternacht und herein strömten Freunde, Gleichgesinnte, Künstler, Visionäre, Heiden, Outsider und weiß der Teufel wer. Mädchen mit schwarzen Lippen, milchreiner Haut und glühenden Augen, lächelten ins blühende Blumenlicht dicker Kerzenstatuen. Die Seitenschiffe der einst leerstehenden Kirche waren komplett zu Liebessälen verwandelt. Blumen in allen Farben blühten einmalig unter den Tritten der Gäste, welche sich in mit Rosenwasser gefüllten Marmorwannen ihrem Vergnügen hingaben. Die Bedienung trug zierliche Schmetterlingsmasken und durfte mit ihnen tun, was sie wollte, solange es aus freiem Willen geschah. Gelage umkränzte die schweren Kerzenhalter und von elbenverschlungenen Schlussteinen rankten aus Dornen gesponnene Rosenkranzleuchter herab, zu dem schüchtern erröteten Ambiente der Sprudel- und Weihrauchbecken. Wir hatten die Ordnung der Gebetsbänke zum Knien beibehalten und man konnte mit samtenen Gehängen unter sich bleiben. Das Hintergrundgeräusch leise kichernder und seufzender Stimmen wirkte anregend, wie das dezente Klingen der Kristallpokale oder das nasse Lustgefühl sich begegnender, liebesdurstiger Leiber. Aus den Wänden beugten sich verzückte Engel, die aus offenen Herzen rötliche Wasserstrahlen bluteten, durchsetzt mit Blumenblüten... Für hingebungsvolle Gäste, die nicht bloß an den Seitentischen zusehen wollten, sondern sich in eines jener Muschelbecken zurückziehen gedachten. Das linke Seitenschiff umfasste zur Hälfte einen Tanzsaal mit schwarzen Spiegeln und kleinen Alkoven, zum kennenlernen, mit Netzzugang zu der Privatbibliothek des Hauses, wo auch Werke unter Vertrauenspasswörtern einsichtig wurden, die keine Suchmaschine ihren verzweifelt Suchenden gönnte. Der vordere Bereich des Seitenschiffs barg Räume für besinnliche Gemüter, im Muscheldesign, bekleidet mit römischen Liegestühlen, umflossen von schwimmenden Früchteinseln und Erfrischungen. Die vierte Dimension des unteren Gewölbes, welches über den Kellertreppen erreichbar war, verschloss sich menschlichen Sinnen und wir arbeiteten noch daran... in den Tiefen, den Wesen der ewigen Metamorphose alles zu bieten, was ihre kosmische Genese beschleunigen mochte. - Teil II - Der Hauptsaal des Kirchenschiffes wurde durch eine gesandstrahlte Eiskrone gekrönt, ein Meisterwerk moderner Glaskunst. Teilweise schien sie gefroren und kühl anzulaufen, wie Eisflammen, die durch unsichtbaren Zauber der Zeit und ihrem zügellosen Verfall widerstanden. Mächtige Dome ragten durchsichtig in die dunklen Schatten der Schmetterlingskuppel. Ich selbst nannte das Hauptkirchenschiff Schmetterlingssaal, weil es wirklich die Schmetterlinge in unserem Wesen tanzen ließ. Der tiefe Bass der Musik trieb mit einem irrwitzigen Stoß rotes Kunstblut durch vier Glasdome nach oben. Altäre offenbarten seitwärts Tänzerinnen auf Engelpodesten. Chojin kam die Tische entlang und flüsterte mir etwas ins Ohr: „Die Scanner unserer Bastler zahlen sich aus..." „Mit Sicherheit fundamentalistischer Geheimdienst", flüsterte er. „Sie tragen Mikrokameras und Aufnahmegeräte und sogar Life-Sender mit sich herum. Soll ich die Störfunktion wirksam machen?" „Nein, nicht nötig! - Setzt sie sofort in eine VIP-Lounge", flüsterte ich. „Nahe zur Krone der zwei bleichen Schwestern." Seine Blicke flogen träumerisch kurz zu dem strahlenden Rubinschauspiel der Bühne. - „Ja, es ist schon ein Fluch, das du alles haben kannst, wenn du zu anziehend bist und darum niemandem mehr trauen vermagst..." „Sieh mal, mit welchen Augen die sich hier umblicken." „Als wäre dies ein Raumschiff und wie unwohl und steif sie ihre Kasematten-Klamotten tragen!" - „Was sollen denn diese protzig verkehrten Kreuze bis zum Bauchnabel?" „Dabei sollten die Augen deiner Feinde die schärfsten und ehrlichsten sein..." Schließlich kam "Snowflake" an unsere Tafel und ihre traurigen Augen funkelten wie seltsame Eisflocken durch die Reflexe der Bühne. - „Ich liebe die Magie welche Transzendenz zeugt, zwischen Realität, Geist und Phantasie", haucht sie und zwinkerte einem der Gäste dabei zu. „Eben träumte ich noch von weißen Stuten, die ich entlang einer gischtgepeitschten Küste entlangritt und das Meer grollte, welches unsere geliebte Insel vor Entweihung verbarg." - „Du bist der Liebling unserer lichterfüllten Ahnen! Gibt es denn nichts mehr, was dir reine Freude bereitet?" - „Du weißt ganz genau, was mir schiere Freude bereitet! Das selbstvergessene Tanzen, mein Lieber, das Schwingen der Seele!" „Ich begebe mich mal zu unseren Glaubensbrüdern", seufzte sie. Sie schaffte es relativ schnell, eine angeregte Diskussion dort zu entfachen. Später kam ihre Schwester hinzu und setzte sich in den Schatten hinter ihrem fast nacken Rücken. Eben ging es um die Frage, ob Erfolg glücklich mache, wenn dadurch erst andere unglücklich gemacht werden müssten. „Ich finde, Konkurrenz belebt das Geschäft", mischte sich ein junger Yuppie ein, der schon lange "Snowflake" mit den Augen verschlang. „Ich frage mich, ob es wahre Konkurrenz bei all den Lobbys und Absprachen und verteilten Rechten überhaupt noch wirklich gibt?" - „Es wird immer eine hierarchische Pyramide geben. Was gut ist und gerecht, entscheiden immer die Gewinner!" - „Ich nehme mal stark an, du gehörst dazu..." - „Wenn ich dich heute Abend die Pyramide emporsteigen ließe, wäre dies mein erfolgreicher Höhepunkt, Baby..." - „Hast du dir jemals vorgestellt, das all diese Menschen bloß wegen ihrer Seele hier auf Erden so dermaßen gut gedeihen?" - „Seltsame Frage... Also, ich glaube nicht an eine eigensinnige Seele. Eher an Beweise durch materielle Vernunft." - „Nun, an die eigene Seele muss man gar nicht glauben. Man muss sie sich nur bewusst werden lassen..." - „Sieh da, mit dem umgedrehten Kreuz über dem versteckten goldenen Kreuz unter ihrem Brokathemd!" „Könnten sie sich vorstellen, das Jesus damals seine Jünger sein Blut trinken ließ und in diesem Ritual von seinem Königreich als Seele sprach?" Die Männer wechselten kurze Blicke und meinten freundlich, das sie davon keine Kenntnis besäßen. - „Viele Gründer von Menschreligionen waren Bluttrinker. Womöglich legten sie Herden an, mit Hirten für den jüngsten Tag..." Der Yuppie wollte unbedingt ihre Aufmerksamkeit zurück... - „Alle Religionen verfolgen im Kern angeblich den einen göttlichen Traum. Steht sogar in Wikipedia! - „Hmja, dann muss es wohl zweifellos stimmen... Eher verfolgt man den alten Traum Roms, welches seine Macht durch das Wechseln eines Glaubenssystems vor dem Aussterben bewahrte." Einiges Wissen hatten sie von den Etruskern und später von den Griechen übernommen. Doch ihr Minderwertigkeitskomplex vor Kulturen, die Frauen die gleichen Rechte mit jener Unschuld zugestanden, die Männern vorbehalten blieb ließ selbiges nicht zu. Die Heilkunst entfremdeten sie von den Heiden, denn wer die Krankheit beherrscht, wird zweifellos zum einzigen Heilmittel... Doch die sagenhafte Insel der Etrusker wurde nicht gefunden." „Dies hätten deren Ahnen niemals zugelassen", fügte ihre Schwester hinzu. Die seltsamen Ausführungen könnten einer Wahnsinnigen entsprungen sein, doch ihr ernster Ausdruck ließ einen solchen Verdacht bei ihren Zuhörern nicht aufkommen. - „Das klingt ja abgefahren! Sag mal, spielst du Rollenspiele? Könnten wir uns mal im Netz treffen und du erzählst mir dann mehr von deinen hammergeilen Welten?" - „Lass uns lieber jetzt ein weniger harmloses Spielchen spielen, bevor dies ein theologischer Adventsabend wird." (Sie lächelte bezaubernd). „Gleich setzt hier jegliches Licht aus. Ich und meine Sis ziehen uns dabei nackt aus und dann werden wir dich abwechselnd reiten, bis du um Gnade bettelst. Ich will nur ein Ja oder ein Nein, Süßer." „Oh ja!" „Das waren zwei Worte, mein Lieber..." „JaJaJa!!!" © j.w.waldeck 2009 Where sad girls fly away...
  4. J.W.Waldeck

    Onshika Delirium

    Onshika Delirium Die Welt ist unendlich und fremder, als es uns viele Geleerte weismachen... Überhaupt das Weißmachen! Weiß soll unser Gewissen sein, unsere Haut, unsere moralischen Hände und auch das Nichts im dunklen All. Also ich weiß nicht, ob das richtig ist aber wo es richtig ist, darüber berichte ich. Illonium ist ein blauer Planet, umkreist von zwei Monden, welche sich allesamt um die Sonne Ill drehen. Ein altes Wort der Illura, deren große Zivilisation immer noch nach unseren Begriffen sehr naturgetreu den Planeten Illonium überspannt. Eine Algenart weißen Grases, wie Frauenhaar, dehnt sich in grünen endlosen Wellen, die in allen Spektren dieser Farbe leuchten und das Auge verwöhnen und beruhigen. Auf halber Höhe pitscht oft Wasser und wachsen zahlreiche Farne und Algen, von einer unfassbaren Vielfalt an Geschmack, Konsistenz und Aussehen. Es gibt auch noch Uraltalgen, die sehr aufrecht wachsen und tief in den Grund wurzeln, endlos lang werden und verhärten, wenn ihre Lebenszeit vorüber ist. Auf solchen Stämmen ragen über den regelmäßigen Wassererhebungen die eleganten, feingezogenen, weißen Familienhallen der Illura. Schlank wie Wikingerschiffe und ergonomisch wie Illsamuscheln, geschliffen aus einem Elfenbeinmaterial mit spiegelnden blauen Fenstern. Überhaupt sind grün, blau und weiß die bekannten Farben auf diesem Planeten, irisierend in allen Facetten und weitaus nuancierter wahrnehmbar, mit einheimischen Augen... Es gibt sogar eine verbotene Farbe, die so intensiv ist, das sie fast wahnsinnig macht. Dies ist die Farbe des Blutes und sie ist verboten! Verboten wegen einem Teil der Bevölkerung, die noch in einer ursprünglichen, wilden und primitiveren Phase ihrer Entwicklung steckt. Diese Farbe lässt ihre Intelligenz aussetzen und ihren Willen zu verletzen-, ohne Limits ins Maßlose schießen. Denn früher gab es für die filigranen Illura zahlreiche biologische Feinde von äußerst bösartiger, haiartiger Gewandtheit, so das ein aggressives Wesen wichtig war, für die Krieger, die ein Großteil dieser Gefahren beseitigten. Doch längst sind all diese Gefahren durch die Intelligenz und Schaffenskraft der Illura ferne Vergangenheit, doch immer noch werden unkontrollierbare Illurakinder geboren, wie Illet zum Beispiel, in meiner Klasse des Illool Gedeihtempels, wie die Schulen hier wohl heißen. Illet hat mich oft drangsaliert und wir standen ständig in Konkurrenz, wenn wir das traditionelle Geschlicklichkeitsspiel mit dem Illinium-Puk spielten. Er stieß mich immer gemein von hinten weg und war oft erster, was seiner arroganten Art nicht unbedingt einen Bärendienst erwieß. Dennoch hatte ich nichts gegen ihn. Ich war absolut unscheinbar und wohl nicht sonderlich beliebt, denn niemand setzte sich für mich ein, was ihn ungemein ermutigte, denn er fühlte ziemlich richtig, dass ihm hier ein Freiraum für seine Aggressionen geboten wurde, dem er natürlich nicht widerstehen konnte. Bislang galt er als ganz normaler Illuraspross, bis ich eines Tages mich zu wehren begann. Was ihn dermaßen überraschte, das er mich zwei Tage lang nur lauernd anstarrte. Eines Tages sprang er mich ohne Vorwarnung an und versetzte mir einen Kopfstoß ins Herz, worauf mir jeglicher Atem entwich. Ein normaler Schädel hätte dies nicht gekonnt, doch ich wusste von meinem Großvater, das wilden Illura ein Urrelikt vorne aus der Stirn wuchs. Wenn sie noch so jung wie Illet sind, ist das Horn zwar schon vorhanden, doch eher unter der Haut als kleiner Knubbel. Dennoch tat es sehr weh und ich musste mich in Acht nehmen. Denn ab heute wusste ich um sein wahres Wesen. Er hatte mir den Ziddans Todesstoß versetzt, den er aber nur im ausgewachsenen Zustand, mit einem hervorgetretenen Horn erfolgreich durchsetzen konnte, um so die Brustplatte zu löchern und das Herz zu pfählen. Überhaupt die Wahrheit wird bei uns stets groß geschrieben. Es wird ziemlich viel toleriert, bevor die Erwachsenen eingreifen, aber Lügen empfinden wir als sinnlos, da sie das Wesen schwärzen und vergiften, den Charakter verzerren, ja unglücklich machen. Und Glück allein ist erstrebenswert, sowie die gegenseitige Akzeptanz, welche das Einvernehmen und die gelungene Entwicklung einer Zivilisation ausmachen. Heute im Fach Evolutionsgeschichte ist etwas besonderes passiert. Wir sind kurz davor, als Erwachsene eingestuft zu werden und die Lehrerin erklärte uns, was mit unberechenbaren Exemplaren-, wie Illet in meinen Augen eines war, geschehen könnte... Sie erzählte vom ursprünglichen Kämpfervolke der Illuva und das wir uns fortentwickelt hätten, das selbst jetzt, wo keine Bedrohung mehr existierte; unter uns genug Illuva lebten, mit dem Drang zu töten und zu kämpfen. Diese Art des Respekts durch Frucht und Gewalt, gehörte zu einer überholten sozialen Verhaltenstaktik, die einem feinsinnigen Illura der heutigen Zeit mehr als befremdlich vorkamen. Im Extremfall, wurden solche Gefährder des persönlichen Wohlbefindens ausgesondert und mit Gleichartigen auf eine Insel deportiert, einem Kontinent des Deliriums, wo sie aber nicht so lange lebten, wie in einer normalen, friedlichen Welt. Die Jüngeren und Stärkeren setzten sich da rücksichtslos über die Älteren hinweg, sowie über die schwächer Werdenden, bis auch sie eines Tages von neu Hinzuströmenden, weitaus vitaleren Illura immer wieder geschlagen und gedemütigt werden, auf das sie schließlich eingehen. Dort fließt auch Blut und es wird sogar gern gesehen. Mich mag dies zwar anekeln, aber ich habe gelernt, mich nicht als besser zu verstehen, denn die schlimmsten Verbrechen seien stets die Geistigen, meinen unsere Schriftgelehrten und so, wie mein Urgroßvater es andeutete, hätten sie allen Grund, dies zu wissen... An dem Tag hat mir Illet zum letzten Mal ehrlich in die Augen gesehen und nicht verschlagen. Er wusste bereits, was ihm blühen konnte, wenn er sich nicht unter Gewalt hatte und neben dem hilflosen Hass, der so bewusst wie niemals zuvor in seinen Augen flackerte, gewahrte ich Neid. Unendlicher Neid darauf, das ich niemals in Gefahr geriet, ein Ausgestoßener zu werden, das ich quasi die Zukunft darstellte und er aus der Vergangenheit kam, wie ein Relikt. © j.w.waldeck 2009 Aus dem Buch der tausend Welten. Den zweiten Teil habe ich nie fertiggestellt. Irgendwann womöglich, wenn die Stimmung stimmt, denn das Niederschreiben in einem Guß ist anstrengend.
  5. Wenn ich meine Worte nicht niedergeschrieben hätte, wäre auch diese Erinnerung verblasst, aber die Schusswaffe liegt sicher neben mir. falls sie kommen sollten, würden sie das Habitat leer finden. Ende des 20ten Jahrhunderts versagten Diktaturen, die Menschheit durch Zwang in die Blockstädte zu zwingen, wo kein unabhängiger Selbstversorger mehr dem Filz und der Überwachung entkommen konnte. Durch die soziale Austrocknung peripherer Dörfer, schwappte mangels medizinischer Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten der Großteil der Menschheit in die regulierten Megastädte. Aber, wie Großvater einst sagte, da wo sie alle hinlaufen, dort rennen sie auch alle wieder kopflos fort. Jene, die illegal Boden bepflanzten wurden durch Überwachungsdrohnen aufgespürt und wie drei Tage schlaflose Penner durch Wachtruppen fortgescheucht, um ein selbstbestimmtes Leben zu unterbinden. Illegale Gärten mussten darum durch Hologramme getarnt werden, um nur ein Beispiel zu nennen. Man hatte die Erde schließlich nicht gekauft, aber eine offizielle Genehmigung wurde durch rechtliche Behürden zum Spießrutenlauf. In jener anderen Protowelt, die mir oft alles erlaubt, hatte ich es natürlich geschafft, meinen zivilisatorischen Ekel gegen erfolgreiche Projekte einzutauschen und Jahre der Unterwürfigkeit und des Lügens ob des Stühle-Sägens zu verdrängen, um stinknormaler Architekt zu werden. Tag und Nacht nur das Eine gewollt und mich und alles herum aufgegeben. Nicht etwa zur Selbstverwirklichung, sondern um fremden Träumen meine Vorstellung zu vermieten. Der Himmel hatte inzwischen die Konsistenz von Sirup. Die eitrige Sonne drang nur noch als ein Schatten zu uns herab, die wir im geschlossenen System niemals wirklich herauskamen. Fortschritt definieren wir aufgrund verursachter Schäden, die repariert werden mussten, indes die Schulden weitaus schneller wuchsen, als abhängige Staaten sie bezahlen konnten. Recycling für Dummies, nennt man so was, oder das Hamsterrad mörderischer Moral. Wem diese Schulden gehörten, der trug auch die Schuld an dem verzerrten Leben passiver Protagonisten. Die Haus-Ufos teilten sich mittels eines ausfahrbaren Rumpfsilos in zwei Teilen, wobei die untere Hälfte in hochgeklapptem- und ausfahrbarem Zustand logischerweise schwerer war. Ihre Pilzform glänzte und trank Sonnenlicht, doch besaß noch andere Filtersysteme. Ein mechanischer Lift führte neben entfaltbaren Stufen zwei Personen in den oberen Bereich der künstlich intelligenten Wohnung. Dem Unterteil blieben Vorratsräume, sowie Heiz- und Maschinensektoren überlassen. Zusammengeklappt konnte das UFO schwimmen oder tauchen. Es besaß sogar einen aufblasbaren Rettungsring aus reißfestem Kunststoff und war stets mit Satelliten verbunden. Satte Eliten navigieren stets ferngesteuert. Das Vermögen hatten mir solche autarken Wohnungseinheiten geliefert, für meine Seemuschel-Nixe, meinem aalglatten Mädchen aus weißem Nanopolymerstoff, mit intelligentem Material, dessen programmierte Struktur jede Reibung in Energie umwandelte und selbst Energiebeschuss durstig trank. Die langgezogene Tropfenform wies am etwas stumpferen Heck, sowie am gleißenden Bug-, mit der unteren Schräge für Ortungssensoren eine makellose, scheinbar nahtlose Symbiose auf, in die man sich begab, wenn man den synaptischen Helm nutzte, für den ich mir am Hinterkopf eine Nabe hatte anbringen lassen. Als das Meer sich aufbäumte, wie noch nie zuvor und weit in den Himmel schoß, unendlich lange, befand ich mich zum Glück unter Wasser... Dennoch kamen die Bilder über ViViNet oder SatellLight gestochen scharf, doch viele Fernsehdrohnen der Aufnahmeteams gingen dabei zu Bruch. Blauschwarze Aderstränge schossen wie Titanenfinger und teilten sogar fast die Wolken, unter deren Zorn sie sich wie eine Knetmasse verformter Wut zu den Enden hin überschäumten, bevor sie nach einem ganzen Tag herab fielen,um sich von neuem zu erheben. Privilegierte überlebten, deren Vorsichtsmaßnahmen das erpresste Mietkapital gesichert hatte und natürlich die künstlerischen Speichellecker aus der Unterhaltungsbranche, deren Rolle es war, die Ausgebeuteten passiv und bei Laune zu halten. Sie alle waren meine Kunden und bei den Sexparties hatte ich es oft auf blonde Moderatorinnen abgesehen, ihnen Möhren mit grünen Schwänzen in den Hintern gerammt und sie wiehern zu lassen, auf drehbaren Glastischen, wo weiße Linien wie Zebrastreifen politische Schnüffler wiehern ließen. Sie standen so unter Drogen, das die anderen Dinge, welche folgten, ihnen bloß als Scheinwelt im Gedächtnis blieben. Darunter waren noch einige andere Sklaven, deren Schaffenskraft die Erlaubnis des Demokratischen Regimes hatten, weil ihre bedingungslose Hingabe keine Zweifel aufkommen ließen, das sie alles tun würden, um in einem gewissenlosen Profitsystem erfolgreich zu werden. Sie alle besaßen meine bewohnbaren Rettungsinseln des jüngsten Tages, welche unsere religiösen Heilsbringer sich so sehr für ihre heidnische Umwelt gewünscht hatten. Ihr Widerstand war darum gering, doch ihr Schreien deutete daraufhin, als ihre Kinder in den reißenden Mahlströmen der Flut ertranken, das ihre Freude, Gott zu begegnen, sich in Grenzen hielt. Wie auch immer, war ich allein und glücklich mit der Welt, die ständig abwechslungsreich blieb. Viele der Algen hier konnten erst in großen Tiefen genossen werden, da der Verseuchungsgrad fast alle Zonen durchdrang. Der Krebs hatte das sinnlose Mehren gestoppt, vor allem unter den Armen, die weitaus mehr Chemienahrung in sich reinstopften. Von ihrer recycelten Pisse ganz zu schweigen, denn reines Wasser war Gold wert. Die Water-Shops der Multis ließen sich unverfälschtes Quellwasser wie Champagner bezahlen. Meine Silbernixe raste und fieberte sich durch opalblaue Tiefen. Der entworfene Wasserfilter aus regenerationsfähigem Material, widerstand den salzigen Ablagerungen, die ausgestoßen wurden. Ich fühlte ihre geschmeidigen Sensitivwände und fast jede Reibung durch den Neurohelm. Der Bordcomputer schaltete sich bei Angriffen ab und überließ mir die gedankengesteuerte Führung. An diesem bleiernen Morgen wich ich dunklen Schwärmen verhungerter Vögel aus, die sich auf fast alles stürzten, was sich bewegte. Die fast leergefischten Meere füllten sich mit den Jahren mit Fischen. Verändert durch den ausgelaufenen Giftmüll der Weltkriege, deren Behältern am Meeresboden dahin rosteten, waren viele Mutationen ungenießbar. Die wenigen Menschen verrotteten in Bunkern und die Schwimminseln sanken irgendwann aufs Land, oder trieben dahin. Leider waren ihre Sonnenlichtkollektoren nicht nutzbar, da die Sonne die Wolkendichte nicht durchdrang und der trübe Gleichmut des dicklichen Himmels wohl sehr lange noch erhalten blieb. Zum Glück hatte ich damit gerechnet, sonst hätte ich all den reichen Prassern ein besseres Konzept geliefert. Wie so oft freut es einen, wenn Machtleute, die es sich leisten können, nicht mehr selbst zu denken, diese Bürde den von ihnen verachteten Entlohnten überlassen. Es war von jeher mein Traum, pfeilschnell über blitzende Wellen zu gleiten. Manchmal musste ich Militäreinheiten ausweichen, die meine Technologie sehr gerne für ihre Zwecke missbraucht hätten. Auch jetzt, wo alles den Bach runterging, blieben die Rangeleien um die Kontrolle des Raumes ein menschlicher Alltag, dessen Regeln wir blind vertrauen. Irgendeine gütige Macht wird es schon zum guten lenken. Selbst in einem Märchen leben und an seine Realität glauben, aber die Märchen als Kinderrei abtun, ist das Markenzeichen gehirngewaschener Konsumenten. Niemals zuvor war mein Leben lebenswerter und das Rufen der Delphine, die mich übermütig begleiteten, war wie ein sanftes Trösten, das selbst im schlimmsten Augenblick Wärme und Zuneigung mich niemals verlassen würden. © j.w.waldeck 2011
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