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  1. In meinen Augen sterben Stoffpuppen tausend Träume eine untypische biomagnetische Signatur im Scannerrauschen sedimentierter Seinsebenen reine Frequenz oder die Seele der Natur durchdrungen von ätherischer Kraft konsumiert organisch entstellte Körper verzehrt vom getragenen Wesen vertieft in die einhüllende Geistsphäre manifestiert sich die ordnende Macht die Wahrnehmung weitet, konzentriert verbundene Einflüsse belegter Stränge in der Allzeit die wiederum unterschiedlich bewegt sich dehnt und streckt im richtigen Augenblick eingetaucht das warme Geflecht das Eindrücke nur zu erfassen braucht und das Schwelgen darin fühlt sich – füllt sich! wie eine Atempause als hätte das Universum angehalten im Treibhause mit aller genealogischer Kraft des Geistes gestaltet durch Einflüsse und Werdegang entfaltet ein rasanter Strom der in den Augen brennt durch reine Intuition gelenkt …verlangsamter Fließtext aus Spiralen, Wirbeln, Lebenslinien das Manuskript eines Universums der Wahrscheinlichkeit und des Aufbruchs verborgen zwischen den Zellen einerseits, außerhalb des Bewusstseins doch offenbar alles zugleich © j.w.waldeck 2020
  2. Ikaros

    Zu fernen Küsten

    Zu fernen Küsten Die alten Segel sind gehisst, der Wind bläst scharf aufs raue Meer, die Liebsten werden bald vermisst, die Hoffnung wiegt dem Boot zu schwer, sie schleicht zurück ans graue Land. Bald ist gekappt das alte Tau, das Boot schwindet dem Strand, schon geht’s hinaus ins dunkle Blau, gewunken wird mit letzter Hand. Die Segel gleiten in die Ferne, im Kummer spiegeln sich die Sterne. Es bleiben jene, die nicht reisen, die Kranken, Alten, Witwen, Waisen den Göttern widmen sie ihr Singen, sie müssen mit den Tränen ringen. Ihr Lied durchströmt den Brandungsduft, ihr Leid verschlingt die Meeresluft, vermengt sich rasch mit Gischt und Schaum, der Schmerz erstarrt am Küstensaum.
  3. Carolus

    Appetit auf...

    Appetit auf… Ein Hauch wie zarte Haare einer Feder über meinen Rücken streift, als würd` der Flügel eines Engels mich berühren. Möchte im Morgenwind mich wiegen einer jungen Birke gleich mit Blättern, in denen das frische Grün der Zuversicht sich dehnt zur Sonnenwärme, derweil Gefiederte auf Zweigen wippend mit ihren Liedern konkurrieren. Rascher schlägt mein Herz. Appetit auf Frühling, Aufbruch, Zärtlichkeit verspür ich selbst im Magen. Die größte Lust hab ich auf einen Frühling, darin die Liebe selbst in wüster Zeit neu erblüht.
  4. Der Weg zur Sehnsucht Was ich fühlte, als ich fiel? Angst. Und Sehnsucht nach Gefühl. Sehnsucht nach Bestand als der Boden meiner Kindheit unter meinen Füßen wankt'. Damals ging ich ehrfürchtig zum Strand. Erstaunt, wie Bohlen mächtig ragten aus dem Meer, als ich an dessen Ufer stand. Anders als daheim, wo die Furcht vor neuen Wegen lähmte Phantasie und Sein. Wie Halme unter Winterstürmen schien mir alles dort zu sein. So ging ich hin, begab mich an des Strandes Säulen. Beständigkeit zog mich dahin. Zum Meer, wo Fels und Stein Jahr für Jahr trotzen Sturm und Gischt. Holz, stark genug für Schiffe zum Aufbruch in ein andres Leben, das so vieles mir verspricht. Doch angefüllt mit Kisten auch, die zu bewegen brauchen mehr als nur ein Leben. Und nun, wo sind sie hin? Stützen meiner Träume, gefällt durch die Gezeiten. Vom Meer umspült und fortgetragen in unbekannte Weiten. Von einem Kind nie hinterfragt. Nie geglaubt sie könnten enden. Das Bild von einst, es stimmt nicht mehr. Der Blick liegt frei, zu frei zum Denken. Doch frei wofür? Umzukehr'n, zurück zu geh'n durch diese alte Tür? Freiheit bedeutet Werden. Statt zu werten muss ich lernen, zu versteh'n. Einen alten Weg das erste Mal – und doch nicht neu zu gehen. Einen Weg, vergessen aus Geschäftigkeit. Gegangen einst von Landschaftsmalern, Beobachtern der Zeit. Entmutigend verwachsen, doch zu wahr, zu echt um ihn zu lassen, um nicht zu folgen, der Anmut seiner Pfade. Die schroffen Klippen, statt zu meiden für ihre unwirtlichen Seiten, viel mehr zu schätzen, ja zu lieben für ihre Einzigartigkeit. Tief empfund'ne Worte, soweit das Auge reicht. Der Weg, er ist so schön, wie konnt' ich ihn nur all die Jahre überseh'n? Das Auge sieht nur, was der Verstand bereit ist zu versteh'n. Deshalb verbarg sich mir die Schönheit dieses Weges nur auf Zeit. Ich gehe weiter. Seh' aufgegeb'ne Schätze, gleich am Wegesrand. Sie sprechen zu mir, still, auf eine neue Weise. Ich fühl' mich angekommen, weil ich so weit weg bin durch die Reise von den Ängsten alter Zeit. Und in den Wogen neuer Bilder entdecke ich das Leben selbst. Kinderträume, Hochgefühle, Phantasie – ja jede Leidenschaft der Seele. Gespürt, sie zu begraben wäre Sünde. Zu lang gedacht, es doch zu müssen. Was immer schon zu mir gehörte – jetzt erst traue ich es mich zu wissen. Sünde ist nicht, zu versteh'n. Nur den Weg nicht als man selbst zu geh'n. DavidPessoa, (2017) 2019
  5. Sternenherz

    Aufbruch

    Eines Tages lehnen Gewehre an der Außenmauer- in jedem Lauf eine Blume! Tief schlafen die Soldaten im Innern. Im Burghof eine Frau mit einem weißen Pferd Sie bricht auf ins Land ihrer Mütter
  6. Solarzellen öffnen sich kosmischen Quellen vom Licht verbannt erreicht sie emulgierte Energie was vorher nicht vereinbar war, transformiert dimensional und die Zusammenhänge werden offenbar eine unsichtbare Entropie bleibt haften ein Unwohlsein verkörperter Hölle das nur begeisterte Seelen entmachten auf der Stufe einer Materiequelle die Eigenzeit jeder Geistesballung ist jederzeit auf allen Axen vielfältig zugleich vorhanden wo unbestimmte Vorgänge noch als Wahrscheinlichkeit wirklich werden und irreversible Stränge zustandslos verfallen dort herrscht das Chaos des Aufbruchs und alles Verbundene wird aufgelöst ein offenes Botenstoffbuch das seine eigene Vorschrift zerstört © j.w.waldeck 2020 SOUND:
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