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  1. Dilara am Schreibtisch Warum fällt es mir so schwer, alleine zu sitzen An der hölzernen Bank, welche mich immer begrüßt, Wenn aus der Schule ich komm, verlassen ich habe die Freunde? Unbewegliches Brett, guck mich nicht immer so an! Ach, jetzt sitz ich hier schon wieder, lehne die Arme Langsam über dich hin, krümmend den Rücken herab. Warum kommt mir kein Gedanke? Was soll ich machen? Wie verbring ich die Zeit, derer ich habe zu viel? Immer quält dieselbe Frage mich und ich fühle Sitzen den kreisenden Schmerz tief in der krankenden Brust. Doch es gibt den einen Moment, da die Heilung ich sehe Vor dem geistigen Aug: Einen verwegenen Plan. Dann bedarf es nur noch meiner! Ich führe die Hände An die bebende Brust, klaue die Schmerzen heraus Und ich nehme Füller und Blatt, schon die Verse erdenkend: Ja, statt trauriger Trän wein ich nun Tinte aufs Blatt. (geschrieben am 29. Oktober 2024)
  2. Die letzte Reise der griechischen Vase Jene wurde in Korinth gebrannt, rotfigurig wird sie heut’ genannt. Sie war des Lebens Rausche Unterpfand, vom Zahn der Zeit nicht angegriffen. Dank des Handels mit bemühter Hand reiste sie mit stolzen Segelschiffen, ihren Weg sie in die Ferne fand, ihre Schönheit wurde nie geschliffen. Sie ist Botschaft alter Freud’ am Leben, Musik, den Kulten, Künsten, süßem Wein – bemalt mit Liebesszenen, edlen Reben, auf Dionysos, das irdische Sein! Die Feste, Klänge, Kunst und alte Mythen, gefeiert wurd’ des reichen Lebens Blüten. Am Meeresboden wurde sie gefunden, ganz ohne Makel, ohne tiefen Wunden. So zeitlos fern und nah die schöne Vase, sie zeugt beredt von jener frühen Phase, als Hellas Helden ihre Welt verwandelten, als sie mit den Barbaren fleißig bandelten – doch diese Vase nie Bestimmung fand, ein neuer Glanz zu sein in fremder Hand.
  3. Georg C. Peter

    Olympias‘ Empfängnis

    Olympias‘ Empfängnis Über Pellas hellen Sternen tönten leis', aus weiten Fernen, freud- und jubelvolle Klänge: Der Geladenen Gesänge. Aus dem leichten Schlaf erwachte in der milden Hochzeitsnachte ein verführerisches Weib. Gänzlich hüllenlos: Der Leib. Recht ermattet von der Feier döste vis-à-vis der Freier: Der von Volk und Gott geweihte König Philipp selbst. Der Zweite. „Sind es nicht des Mannes Hände, der da schläft am and‘ren Ende, deren zärtliche Berührung fordern Wollust und Verführung?“, sprach das Weib, schon ganz bewegt, und im Innersten erregt. Doch es streifte ihre Wange eine mörderische Schlange, kroch hervor zu üblem Zwecke aus gewebter Hochzeitsdecke. Die Begrüßung lief recht flott: „Guten Tag, ich bin ein Gott.“ Amon-Zeus, das wär' sein Name. Und versprach der holden Dame, dass ein Sohn, aus jener Nacht, bliebe Sieger in der Schlacht. „Also schön“, sprach die Gekrönte, und mit einem Schlag versöhnte, „nur: Dass Philipp nicht erwacht!“ Schließlich sei es Hochzeitsnacht... Und so blieb am Ende lange: Zeus - im Körper einer Schlange – mit der Königin vereint. Einvernehmlich – wie es scheint. PS: So - in jenen fernen Tagen - hatte sich’s wohl zugetragen. Sieg und Ehre war der Lohn (nach Olympias‘ Version). Anmerkung: Olympias war die Mutter Alexanders des Großen (356 - 323 v.Chr.). Von ihr selbst stammt die Beschreibung der Zeugung Alexanders. Sie leitete davon die göttliche Herkunft ihres Sohnes ab. Darüber berichtet der antike Autor Plutarch in seiner Biographie über Alexander. HÖRVERSION:
  4. Josina

    Liebesfrucht

    Sie berauscht, aphrodisiert in der Antike sehr verehrt uns, beflügelt ja stärkt. Hast du Sie schon probiert? Die Quitte, von ihr verehrt, lockt die schöne Helena zum Liebsten nach Troja. Eine Sinfonie von Aromen, sie betört. Ich proste dir zu mit Marmelowein. bist mir Nahe, doch so Fern. Du, mein funkelnder Lichtstern, ach, könntest Du nur bei Mir sein! @G. J. Gersberg (Josina) Quittenfrucht eine Sinfonie von Aromen! Marmelade geht auf Portugiesisch marmelada ‚Quittenmus‘ zurück, eine Ableitung von port. marmelo Wikipedia
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